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Vollständige Version anzeigen : Energieprinzip und Gesellschaftsentwicklung von Volkmar Weiss



Klopperhorst
12.02.2012, 13:07
Seit einiger Zeit, u.a. auch nach dem Lesen des Buches "Wer regiert die Welt?" von Ian Morris, ist mir klar, dass wir die Gesellschaftsentwicklung auf Basis der zugrundeliegenden Energie-Ausbeutung betrachten müssen.

Seit der letzten Eiszeit sind wir in der Energiekette aufgestiegen und haben durch die fossilen Brennstoffe die industrielle Revolution und eine weltweite Bevölkerungsexplosion ermöglicht.

Nun aber (Zitat von Volkmar Weiss):

Denn das Schicksal einer jeden Zivilisation wird durch ihre energetischen Grundlagen bestimmt. Seit dem 17. Jahrhundert ist durch die Nutzung fossiler Brennstoffe eine weltumfassende Industriegesellschaft entstanden. Die billige Energie hat eine nie dagewesene Bevölkerungszunahme ermöglicht. Die Aufstiegsphase war mit größeren Kinderzahlen der wirtschaftlich Tüchtigen und einem Ansteigen des durchschnittlichen IQ verbunden. In der folgenden Entwicklungsphase dreht sich das um, die Abhängigen von Sozialhilfe haben die meisten Kinder und der durchschnittliche IQ sinkt wieder, eine IQ-Lücke reißt auf. Eine positive Selektion im Sinne Darwins wird damit in der Abstiegsphase durch eine Zeit mit negativer Selektion abgelöst. Damit wird für die Art als Ganzes durch den Sturz in eine Katastrophe die Wiederanpassung an ihre energetischen Grundlagen erreicht. Diese Einsicht habe ich in aller Deutlichkeit gelesen zuerst in Das biologische Massenwirkungsgesetz. Ursache von Aufstieg und Untergang der Kulturen. ...

In diesem Zusammenhang sind auch die Kondratjew-Zyklen interessant, die mir auf den grundlegenden Energie-Ausbeutungsgesetzen basieren.

Was erleben wir nun?

Etwa um 2008 ist weltweit der Höhepunkt der weltweiten Erdölförderung überschritten worden, und die Industriegesellschaft tritt damit in ihre Allgemeine Krise ein. Der Wettbewerb der Produzenten führt dazu, daß es sich um eine Beschleunigungskrise handelt. Der Wettlauf aller in die Armut hat begonnen. In der Abstiegsphase der Industriegesellschaft wäre ein Maximum an Innovation und Kreativität gefordert, denn wenn man die Krise schon nicht meistern kann, sie dann doch wenigstens mildern möchte.

Die Entfesselung der notwendigen kreativen Kräfte wird aber durch die inzwischen herrschende Gleichheitsideologie erschwert oder gar verhindert. Denn die Massengesellschaft hat seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts in den Industriestaaten Demokratie und Sozialstaat nach sich gezogen oder Frühformen des Kommunismus. Das Gleichheitsstreben setzt vor allem im Bildungswesen an, wo die Doktrin durchgesetzt worden ist, daß Intelligenzunterschiede durch soziale Unterschiede verursacht werden und nur dadurch. Im 20. Jahrhundert hat fast überall eine Ideologie gesiegt, die den Gedanken an oder gar Forschung über die Erblichkeit von Intelligenzunterschieden als ein Verbrechen gegen die herrschende Meinung stempelt. Damit ist auch jeder Sozialpolitik, die danach streben möchte, daß mehr begabte Kinder geboren werden, die Grundlage entzogen. Die IQ-Lücke kann nicht mehr geschlossen werden.


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Was ist dran an dieser Theorie?

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Humer
12.02.2012, 18:22
Teil 1 der Theorie ist richtig. Während wir uns angewöhnt haben die Industrialisierung hauptsächlich als eine Folge von Innovationen und Erfindungen zu betrachten, haben wir vernachlässigt, dass Energie, z.B. Elektrizität ein sehr wesentlicher Motor des Ganzen war.
Wir haben in 200 Jahren fossile Energien verbrannt, die sich während Millionen von Jahren angesammelt hat. Das geht nun langsam dem Ende zu.
Der Sprung zum Primitiv Darwinismus ist hingegen nicht nachvollziehbar. Als ob innerhalb weniger Jahre in denen die Wirtschaft mal blüht mal nicht, der IQ den Wirtschaftszyklen folgen würde. Noch schlimmer ist die Behauptung, Bildung hätte wenig Einfluß darauf. Das ist einfach nicht diskussionswürdig.
Der Energiekrise, die bereits begonnen hat, mit verstärkter sozialer Selektion zu begegnen, führt natürlich nicht zur Lösung des Energieproblems. Möglicherweise meint der Verfasser so Etwas wie Menschenzüchtung. Aber was hat das mit der Energiekrise zu tun ? Kein Wort zu den bereits im Aufbau befindlichen erneuerbaren Energien von heute. Kein Wort zu einem Umbau der Industriegesellschaft unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit.
Er leidet vermutlich darunter, dass diese Themen von den aus seiner Sicht falschen Leuten besetzt sind ( Grüne usw) Hoch intelligente Menschen haben das derzeitige Dilemma erzeugt, sie dachten nicht an morgen, aber an den Profit. Deshalb ist mehr Intelligenz alleine auch nicht ausreichend.