PDA

Vollständige Version anzeigen : Durchbruch: Russische Forscher erreichen Wostok-See unter Antarktis-Eis



Mittelfrank
06.02.2012, 18:00
06/02/2012
SANKT PETERSBURG, 06. Februar (RIA Novosti).

Russische Forscher sind nach mehr als 30 Jahren Bohrarbeiten zum subglazialen See Wostok (Osten) in der Antarktis vorgedrungen, teilte eine Quelle in wissenschaftlichen Kreisen RIA Novosti am Montag mit.

„Unsere Wissenschaftler beendeten gestern in der Station Wostok in der Antarktis in einer Tiefe von 3.768 Metern die Bohrungen und erreichten die Oberfläche eines subglazialen Sees“, hieß es.

Eine Quelle in der Struktur des Föderalen Dienstes für Hydrometeorologie und Umwelt-Monitoring Rosgidromet bestätigte, dass die Wissenschaftler die Oberfläche des Sees erreicht haben.

Der Wostok-See im Osten der Antarktis ist der größte bislang bekannte subglaziale See. Er ist etwa 32-mal so groß wie der Bodensee und über 900 Meter tief und schon seit vielen Millionen Jahren von der Außenwelt abgeschnitten. Die Erforschung des einzigartigen Wasser-Ökosystems spielt bei der Erforschung des natürlichen Klimawandels in den nächsten Jahrtausenden eine enorme Rolle.

Die diesjährige Saison für die Bohrungsarbeiten der 57. russischen Antarktis-Expedition über dem Wostok-See hatte am 2. Januar begonnen.
Nach dem Vordringen zur Wasseroberfläche des Sees und einigen Spezialarbeiten sollen die Bohrungen nun erst im Dezember 2012 wiederaufgenommen werden, um Proben von eingefrorenem Seewasser zu gewinnen.

Das Tiefbohren im Raum der Wostok-Station in der Antarktis begann in den 1970er-Jahren, als die Existenz des Sees noch nicht bekannt war. Ursprünglich waren paläoklimatische Forschungen das Ziel der Wissenschaftler. Im Jahr 1996 entdeckte ein russisch-britisches Forschungsteam den See im Antarktis-Eis, der eines der größten Süßwasserbecken des Planeten darstellt.

Über radio- und seismischen Sondierungsverfahren gewannen die Wissenschaftler unter anderem Angaben über Größe und Form des Gewässers, die Eisdicke sowie über das Unterwasserrelief.

Im Januar 1998 wurde die Bohrung aufgrund eines internationalen Abkommens etwa 130 Meter über dem See gestoppt, um eine Kontamination des Sees zu vermeiden.

Am Petersburger Institut für Bergbau wurde daraufhin eine Sondertechnologie ausgearbeitet, die die mögliche Verschmutzung des Wostok-Sees auf ein Minimum reduziert. Die Weltgemeinschaft willigte 2003, in der 26. konsultativen Beratung zum Vertrag über die Antarktis, in die russischen Vorschläge ein und die Tiefbohr-Arbeiten wurden 2005 wieder aufgenommen.


http://image.newsru.com/pict/id/large/1445328_20120206161631.gif

-jmw-
06.02.2012, 19:44
Nett! :)

Skaramanga
06.02.2012, 21:14
Na dann kennen wir ja schon das Getränk, das demnächst bei den Superreichen angesagt sein wird: Wasser aus dem Wostok-See! :D

Gibt es noch keine Katastrophentheorie, die wg. das Anbohrens dieses Sees den Weltuntergang prophezeit? Das erstaunt mich.

Klopperhorst
08.02.2012, 09:23
Dort müssen unglaubliche Druckverhältnisse herrschen.
Kann das mal jemand ausrechnen?

---

Dr Mittendrin
08.02.2012, 10:14
Dort müssen unglaubliche Druckverhältnisse herrschen.
Kann das mal jemand ausrechnen?

---


Du hast recht. Macht pro 10 m ein bar.

Um die 400 bar.
Dampf schafft den Druck auch bei ca 300 ° C

Unter Druck gefriert Wasser viel Später als bei Null Grad

Skaramanga
08.02.2012, 21:35
Du hast recht. Macht pro 10 m ein bar.

Um die 400 bar.
Dampf schafft den Druck auch bei ca 300 ° C

Unter Druck gefriert Wasser viel Später als bei Null Grad


Eben. Wenn durch das Anbohren der Druck plötzlich abnimmt müsste die Brühe doch schlagartig schockgefrieren?

Dr Mittendrin
09.02.2012, 08:05
Eben. Wenn durch das Anbohren der Druck plötzlich abnimmt müsste die Brühe doch schlagartig schockgefrieren?


Gurter Einwand. Theorie und Praxis halt.

In der Tiefe wirds auch nicht so kalt sein.

bernhard44
10.02.2012, 12:02
Na dann kennen wir ja schon das Getränk, das demnächst bei den Superreichen angesagt sein wird: Wasser aus dem Wostok-See! :D

Gibt es noch keine Katastrophentheorie, die wg. das Anbohrens dieses Sees den Weltuntergang prophezeit? Das erstaunt mich.

doch "Alien vs. Pretator"!

Denkpoli
11.02.2012, 00:55
Na dann kennen wir ja schon das Getränk, das demnächst bei den Superreichen angesagt sein wird: Wasser aus dem Wostok-See! :D

Aber viel lustiger ist doch der Name des Zwischenprodukts, das für die anderen gebraucht wird: Wostok-See-Wasserkonzentrat!

romeo1
11.02.2012, 07:55
Eben. Wenn durch das Anbohren der Druck plötzlich abnimmt müsste die Brühe doch schlagartig schockgefrieren?

Damit das Bohrloch nicht zufriert, nimmt man zur Stabilisierung eine frostsichere Flüssigkeit. Früher nahm man dafür Leichtbenzin, wobei ich aber davon ausgehe, daß man auf Benzin zur Erkundung des Wostok-Sees verzichtet.

schastar
11.02.2012, 08:33
Eben. Wenn durch das Anbohren der Druck plötzlich abnimmt müsste die Brühe doch schlagartig schockgefrieren?

Mit Mineralwasser klappt das ganz gut. Sieht auch toll aus.

Denkpoli
11.02.2012, 17:06
Eben. Wenn durch das Anbohren der Druck plötzlich abnimmt müsste die Brühe doch schlagartig schockgefrieren?

Das wird sie auch,
allerdings nur so weit, bis die Volumenzunahme durch die Eisbildung den Druckverlust kompensiert hat.
Etwas genauer: für jeden Liter Wasser, der entnommen wird, entstehen 10 Liter Eis.
Peanuts für den See!