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Vollständige Version anzeigen : Bekehrungen und Täuschungen



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Sloth
29.01.2012, 12:47
Wenn das korrekt ist, ist die Unrichtigkeit der Schriften, die strikte Juden, Christen und Muslime als das Wort Gottes bezeichnen, evident. Der Koran geht am Weitesten und weist dem, der Mohammed nicht als seinen Propheten anerkennt und den Islam annimmt, die Hölle zu. In der Bibel gibt es keine einwandfreie Höllenvorstellung, aber "Verdammnis" und an einer Stelle immerhin die Vorstellung, die Verdammten würden in einem See aus brennendem Schwefel stecken. So ganz einheitlich ist das nicht und vielleicht sind auch die Übersetzungen teilweise uneindeutig, aber da beginnt ja schon das Problem.
Die Bibel ist da nicht anders:
Wer den Sohn hat, der hat das ewgige Leben. Wer den Sohn nicht hat, der hat das ewige Leben nicht.

Rikimer
30.01.2012, 03:39
Die Bibel ist da nicht anders:
Wer den Sohn hat, der hat das ewgige Leben. Wer den Sohn nicht hat, der hat das ewige Leben nicht.

Nur ist es im Falle des Islams eine oeffentlich-weltliche Angelegenheit, waehrend es im Christentum eine innere, private Beschaffenheit hat. Es sind innere Eigenschaften und Werte, durch welche man den Sohn Jesus Christus erkennt und als seinen Lehrmeister im Leben annimmt. Ob man dies dann nach aussen hin posaunt oder nicht ist irrelevant. Solche Auesserlichkeiten spielen im Islam, dem Sozialismus, Kommunismus etc. hingegen eine grosse Rolle.

MfG

Rikimer

Rabenfeder
30.01.2012, 04:35
Na deshalb hat sich ja Gott ja in Fleisch gekleidet und ist in Christus Mensch geworden. Jesu Verhalten hat uns gezeigt, wie man sich perfekt benimmt, wie man heilig ist, eben weil Jesus (auch) Gott war. Seit der Inkarnation Gottes ist uns Gott nämlich nicht mehr unverständlich und abstrakt!
Richtig ist (und das sehen wir auch wieder am Beispiel des Schicksals Jesu als Mensch, der am Kreuz landete), dass Gott keineswegs immer hilft und uns hier auf Erden Vorteile verschafft. Es geht immer um das größtmögliche Seelenheil im Himmel und leider führt nur der Weg über Leid und Schmerz ins Paradies.
Böses oder Unperfektes kann es in Gott nicht gegeben, denn das wäre ein Mangel. Deswegen ist auch das lutherische Gottesbild falsch (in seiner Bibelgläubigkeit hatte Luther ja auch besonders den grausamen Jehova des Alten Testamentes immer vor Augen, sodass Gott für ihn keineswegs nur gut war), die kath. Kirche sagt (das ist Thomas von Aquin, also Scholastik) "alles Gute kommt von Gott, alles Böse vom Teufel" und "das Böse hat kein eigenes Sein, sondern ist nur ein Mangel an Gutem". So kann man alle Mängel und alles Grausame in der Schöpfung auf die Einwirkung böser, unperfekter Geister und letztlich auf den Satan schieben.



Guten Morgen dr-esperanto,



der „grausame Jehova“ ist ein viel wahrhaftigerer Gott als ein guter Allgott, der nicht sein kann.
Er ist ein Volksgott, kriegerisch und voller Gelüste, fordernd und rachsüchtig, er ist allein im Bund des Volkes mit ihm zu besänftigen, aber furchtbar gegen Feinde und schrecklich in seiner Rache im Falle des Verrats des Bundes.

Gibt man diesem perfekten Volksgott einen Teil hinzu, nämlich alle fehlende Eigenschaften eines Allgottes oder Seinsgottes, oder gar die eines guten Allgottes, dann verliert dieser starke ursprüngliche Gott seine Vollkommenheit.

Ein vollkommener oder perfekter Allgott der ist, ist nicht (nur) gut.

Und dies ist nur der Gott des Seins von dem wir sprechen können und also bereits ein bedingter, endlicher Gott.

Ein unendlicher und unbedingter Gott, den wir in Sprache und Bild begreifen können, ist unter den Bedingungen unserer Wahrnehmung unmöglich.
Einem unendlichen und unbedingten GUTEN Gott mangelt es entsprechend schlicht an Möglichkeit.
Das Unendliche hat kein Sein, es ist nur ein Mangel an Sein!


Jeder Gott ist in sich und innerhalb seiner Domäne vollkommen/perfekt, das Allgemeine einer Besonderheit (wie zum beispiel die Wahrheit, die Schönheit, die Liebe oder Gerechtigkeit), eventuelle göttliche „Inkarnationen“ bleiben Abbild, vielleicht gar nur Abbild für einen Augenblick/Moment.




Den Göttern zum Gruß



Rabenfeder

Sloth
30.01.2012, 06:13
Nur ist es im Falle des Islams eine oeffentlich-weltliche Angelegenheit, waehrend es im Christentum eine innere, private Beschaffenheit hat. Es sind innere Eigenschaften und Werte, durch welche man den Sohn Jesus Christus erkennt und als seinen Lehrmeister im Leben annimmt. Ob man dies dann nach aussen hin posaunt oder nicht ist irrelevant. Solche Auesserlichkeiten spielen im Islam, dem Sozialismus, Kommunismus etc. hingegen eine grosse Rolle.

MfG

Rikimer
Ich würde den Islam nicht mit dem Sozialismus/Kommunismus vergleichen. Dieser ist sehr unreligiös, während der Islam sehr politisch ist.

Rikimer
30.01.2012, 13:54
Ich würde den Islam nicht mit dem Sozialismus/Kommunismus vergleichen. Dieser ist sehr unreligiös, während der Islam sehr politisch ist.

Religionen und Ideologien sind sich sehr aehnlich. Beide praegen die Grundlagen der Gesellschaft, wie die Gesellschaft von innen her aufgebaut sind. Und praegen die Einstellung, den Charakter, die innere Welt der Menschen, welche in diesen Kulturkreisen aufgewachsen sind.

MfG

Rikimer

Sloth
30.01.2012, 13:57
Religionen und Ideologien sind sich sehr aehnlich. Beide praegen die Grundlagen der Gesellschaft, wie die Gesellschaft von innen her aufgebaut sind. Und praegen die Einstellung, den Charakter, die innere Welt der Menschen, welche in diesen Kulturkreisen aufgewachsen sind.

MfG

Rikimer
Dennoch ist der Grundgendanke der sozialistischen friedlichen Koextistenz und der islamische Expansionsdrang, welcher oftmals gegeben ist (siehe Europa) nicht vergleichbar.

Don
30.01.2012, 14:30
Das fett markierte ist der entscheidende Teil. Da man die freie Enthalpie bei der Knüpfung von Peptidbindungen zwischen verschiedenen Aminosäuren verglichen miteinander wohl in annehmbarer Näherung als gleich oder in ähnlicher Größenordnung betrachten kann, liefert die Wahrscheinlichkeit für die korrekte Aneinanderreihung von Aminosäuren die Binomialverteilung. Was im Wesentlichen zur Erkenntnis führt, dass es so nicht gelaufen sein kann bzw. so unwahrscheinlich ist, dass man eigentlich sagen müsste, die Wahrscheinlichkeit geht gegen 0.


Nein. Es sei denn Du gehst von den 6000 Jahren Erdgeschichte der Lehmknödelfreaks aus.
Es ist ja nicht so daß in den Milliarden Jahren Erdgeschichte nur eine Verbindung nach der andern entstanden wäre. Die gleichzeitigen Möglichkeiten waren 10 hoch was weiß ich. Jede Sekunde.
Des Weiteren behauptet niemand daß irgendwo eine komplette DNA entstanden wäre (vergleichbar mit dem Schreibmaschine tippenden Affen der ein Buch zustandebringt, gerne genommen von en Kreationisten)
Es genügt völlig wenn ein erstes Basenpaar entsteht. Der Rest sind Mutationen davon.

WAS als Möglichkeot noch in Betracht kommt ist die "Impftheorie". Es ist nicht auszuschließen daß die Grundbausteine des Lebens von Meteoriten auf die Erde gebracht wurden.

Don
30.01.2012, 14:34
Na deshalb hat sich ja Gott ja in Fleisch gekleidet ....

Ein paar Knochen werden schon auch dabei gewesen sein, meinst du nicht?

Rikimer
30.01.2012, 23:55
Dennoch ist der Grundgendanke der sozialistischen friedlichen Koextistenz und der islamische Expansionsdrang, welcher oftmals gegeben ist (siehe Europa) nicht vergleichbar.

Das ist wie du es siehst, weil Europa im Kern schon ein wenig sozialistisch gepraegt ist. Einfach das Christentum um sein Jenseitsversprechen entkernt. Und einige wenige Auesserlichkeiten des Christentums also quasi Grundgerueste des Sozialismus und Kommunismus genommen. So nehmen wir den Sozialismus nicht als so fremd auf, weil es aus unserer Kultur heraus gewachsen, gekommen ist.

Der Islam hingegen ist eine gaenzlich fremde, orientalisch-arabisch-asiatische Komponente. Uns total fremd. Nur den Unterschichten und den diabolisch gesinnten Eliten in vielem genehm. Den Eliten, weil dadurch die Herrschaft ueber die Massen erleichtert wuerde. Den Unterschichten, weil diese um alles geistig-innere (etwa die Zerstoerung der Basis der Gesellschaft, die Familie, die Verbindung zwischen Mann und Frau etc.) gebracht, der Islam Sicherheit, Haltung und einfachste Antworten bietet.

Und dennoch, eins ist dem Islam und dem Sozialismus sehr gemein: Es verspricht das Paradies auf Erden, jetzt und heute. Irgendwann. Nur muessen bis dahin die Feinde der Ideologie/Religion bekaempft und beseitigt werden. Von einer geistigen Auseinandersetzung bis hin zur Verfolgung, Vernichtung und Ermordung der Gegner, welche dem Paradies auf Erden entgegen stehen. Und natuerlich muss dieses System auf den ganzen Erdenkreis ausgedehnt werden.

MfG

Rikimer

derRevisor
31.01.2012, 00:08
Ich kann mit Menschheit nicht anfangen. Natürlich gönne ich jedem Neger seine Heimat. Aber was mich interessiert ist der Geist dessen, der mich hervorgebracht hat. Also mein eigenes Volk und dessen Fortbestand liegt mir am Herzen. Und dafür würde ich alles geben. Der Tod ist die beste Erfüllung, für die eigene Abstammungslinie, der Tod in Ehre.

---

Aber erst, wenn du die Linie fortgeführt hast.

Sloth
31.01.2012, 07:25
Das ist wie du es siehst, weil Europa im Kern schon ein wenig sozialistisch gepraegt ist. Einfach das Christentum um sein Jenseitsversprechen entkernt. Und einige wenige Auesserlichkeiten des Christentums also quasi Grundgerueste des Sozialismus und Kommunismus genommen. So nehmen wir den Sozialismus nicht als so fremd auf, weil es aus unserer Kultur heraus gewachsen, gekommen ist.

Der Islam hingegen ist eine gaenzlich fremde, orientalisch-arabisch-asiatische Komponente. Uns total fremd. Nur den Unterschichten und den diabolisch gesinnten Eliten in vielem genehm. Den Eliten, weil dadurch die Herrschaft ueber die Massen erleichtert wuerde. Den Unterschichten, weil diese um alles geistig-innere (etwa die Zerstoerung der Basis der Gesellschaft, die Familie, die Verbindung zwischen Mann und Frau etc.) gebracht, der Islam Sicherheit, Haltung und einfachste Antworten bietet.

Und dennoch, eins ist dem Islam und dem Sozialismus sehr gemein: Es verspricht das Paradies auf Erden, jetzt und heute. Irgendwann. Nur muessen bis dahin die Feinde der Ideologie/Religion bekaempft und beseitigt werden. Von einer geistigen Auseinandersetzung bis hin zur Verfolgung, Vernichtung und Ermordung der Gegner, welche dem Paradies auf Erden entgegen stehen. Und natuerlich muss dieses System auf den ganzen Erdenkreis ausgedehnt werden.

MfG

Rikimer
Kann ich so nicht bestätigen. Der Sozialismus ist nur ein Produkt der Industrialisierung, von der die meisten Menschen zunächst keinen Vorteil hatten.
Der Islam ist eine Religion. Wie er sich nun in Deutschland auswirkt, mag deinen Schilderungen entsprechen, aber dafür wurde Der Islam nicht geschaffen. Der Koran ruft dazu auf, zu plündern und rauben, um den Zehnten an Allah abzutreten. Stellvertretend nehemn diesen die islamischen Kleriker in ihren Prunkpalälsten entgegen, während das Volk, von Aggression und falscher Ehre getrieben, alles niedermetzelt.
In Der BRD dient die Verbreitung des Islams der Spaltung der Bevölkerung, die so ohne Stimme sich den kommenden Ereignissen nicht erwehren kann. Freilich sehen das die Moslems anders, aber der Prozess wurde ja auch nicht von den Moslems gestartet.

Praetorianer
03.02.2012, 21:53
Nein. Es sei denn Du gehst von den 6000 Jahren Erdgeschichte der Lehmknödelfreaks aus.
Es ist ja nicht so daß in den Milliarden Jahren Erdgeschichte nur eine Verbindung nach der andern entstanden wäre. Die gleichzeitigen Möglichkeiten waren 10 hoch was weiß ich.

Zehn hoch wasweißich dürfte bei den Informationen, die man gesichert über die Ursuppe noch annehmen kann, realistisch sein, wenn ich mal vereinfachend "wasweißich" = "weißichnicht" setze.


Jede Sekunde.

Pardon, aber das ist nun reinste Spekulation, deine Wahrscheinlichkeitsrechnung bringt dir ja überhaupt nur dann etwas, wenn überhaupt eine entsprechende Umsetzung stattfindet, eine solche Reaktion findet (es sei denn man postuliert bisher unbekannte Katalysatoren) nicht in Sekunden statt und wenn du es auf das gesamte Ensemble beziehst, das in der Ursuppe rumschwimmt, bleibt eben ein enormer Unsicherheitsfaktor. Die Wahrscheinlichkeitsrechnung kommt dann ins Spiel, wenn man die chemischen Triebkräfte im Modell soweit beherrscht, dass man die Zusammensetzung der Moleküle auf ein einfaches Baukastenmodell runterbrechen kann (was in einem solchen Falle als grobe Vereinfachung vielleicht legitim ist, bei den meisten chemischen Reaktionen selbstverständlich nicht). Das heißt aber nicht, dass die Bausteine beliebig schnell zusammensetzbar sind.

Und bei deinem Statement setzt du eines einfach mal vorraus, dass Bausteine, die in eine Sackgasse eingebaut wurden (Proteine, die in Makromoleküle verbaut wurden, die nicht zu Leben führen) instantan wieder zur Verfügung stehen, ansonsten ergäbe sich eine zeitliche Abnahme. Ist natürlich alles nicht auszuschließen, aber auch nicht unbedingt evident anzunehmen. Ich weiß nicht, wie genau man rückblickend die Zusammensetzung und den Zustand der Ursuppe zurückverfolgen kann, wenn das nicht ziemlich präzise möglich ist, halte ich es für ein Ding der Unmöglichkeit, hier loszurechnen und auch nur eine gröbste sinnvolle Näherung zu finden.

Mit der Binomialverteilung kann man die Wahrscheinlichkeit zur Entstehung von Makromolekülen unter praxisfernen Vereinfachungen und -annahmen berechnen. Dass es da durchaus eine erstaunliche Zahl von Möglichkeiten zur Bildung eines definierten Moleküles gibt, heißt nicht automatisch, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist. Kann man sich anhand einfacher Beispiele selbst überlegen.



Des Weiteren behauptet niemand daß irgendwo eine komplette DNA entstanden wäre (vergleichbar mit dem Schreibmaschine tippenden Affen der ein Buch zustandebringt, gerne genommen von en Kreationisten)
Es genügt völlig wenn ein erstes Basenpaar entsteht. Der Rest sind Mutationen davon.

Das stimmt, das entstehende Molekül sollte aber zumindest schon autokatalytisch wirken.



WAS als Möglichkeot noch in Betracht kommt ist die "Impftheorie". Es ist nicht auszuschließen daß die Grundbausteine des Lebens von Meteoriten auf die Erde gebracht wurden.


Was ja zum Beispiel nicht undenkbar erscheint. Es ist heute nicht alles lückenlos erklärbar und wird es eventuell auch nie sein. Das heißt aber nicht, dass kreationistisches Zeugs in irgendeiner Art wissenschaftlich ernst zu nehmen wäre. Das a priori-Postulat eines Schöpfers ist völlig sinn- und wertlos, solange man nicht im Experiment irgendetwas davon verifizieren kann. Da sind sich Kreationisten mit Klimaforschern ähnlich.

Leo Navis
28.10.2012, 09:59
Atheismus macht das Leben einfach: Keine Verantwortung, für das was man tut, keine Moral notwendig.
...
Das ist nicht richtig und Atheisten, die so leben, werden auf Dauer traurig und unglücklich. Egal, ob es Gott gibt oder nicht: Moral ist wichtig und notwendig, für uns alle.

Leo Navis
28.10.2012, 10:03
Kann ich so nicht bestätigen. Der Sozialismus ist nur ein Produkt der Industrialisierung, von der die meisten Menschen zunächst keinen Vorteil hatten.
...
Ich finde, dass der Sozialismus ein ganz hervorragendes Beispiel abgibt für das, was Hegel so schön schilderte: These - Sozialismus - Antithese: Kapitalismus. Synthese: Soziale Marktwirtschaft.

Sloth
28.10.2012, 10:07
Das ist nicht richtig und Atheisten, die so leben, werden auf Dauer traurig und unglücklich. Egal, ob es Gott gibt oder nicht: Moral ist wichtig und notwendig, für uns alle.
Umoral und Missetaten bleiben jedoch nah dem Tode ungesühnt. Kein jüngstes Gericht, keine Hölle. Es bleibt aber die Frage, ob nicht selbst die Hölle angenehmer wäre als die totale Auslöschung, wie es die Atheisten glauben.

Leo Navis
28.10.2012, 10:20
Umoral und Missetaten bleiben jedoch nah dem Tode ungesühnt. Kein jüngstes Gericht, keine Hölle. Es bleibt aber die Frage, ob nicht selbst die Hölle angenehmer wäre als die totale Auslöschung, wie es die Atheisten glauben.
Für mich als Agnostiker und das, was viele als Atheisten bezeichnen, sehe ich hier ein großes Problem, was die menschliche Seele angeht, und die liegt im Folgenden. Wir brauchen einen Grund. Gott kann dieser Grund sein, muss es aber nicht. Bei mir beispielsweise ist der Grund, warum ich mich moralisch verhalten möchte, dass ich glaube, dass meine Mitmenschen das verdient haben. Sie haben sich in der Stunde der Not mir gegenüber wie die besten Gentlemen verhalten, also haben sie es verdient, dass sie von mir das gleiche wiederbekommen.

doch ich sehe Deinen Punkt. Lange haderte ich, um mal auszuholen, mit der Frage, ob ich arbeiten gehen sollte. Warum, so fragte ich mich, warum sollte ich? Ich habe ja ein wenig Geld, und ich kann ganz hervorragend auf Kosten meiner Mitmenschen leben. Die Mitmenschen, das sollte ich noch dazu sagen, schätzte ich auch ganz und gar erbärmlich und egoistisch.

doch dann fiel mir etwas auf. Sie sind genau das Gegenteil. Was für ein Held der Familienvater, der sich jeden Morgen zum Job schleppt, obwohl er kaum Spaß dran hat, um seine Familie zu ernähren, die Mutter, die alleine zwei Kinder versorgt, statt einfach 'good bye' zu sagen. Welch eine heldenhafte Gesellschaft, in der wir da leben, wo trotz völliger anscheinender Wertlosigkeit die Menschen sich die Werte aus dem Boden stampfen, wo trotz Turbokapitalismus und gesellschaftlich gefordertem (!!) Egoismus (wenn jeder für sich selber sorgt, ist für jeden gesorgt, welch ein Irrsinn) die Menschen trotzdem noch um einander sorgen.

die Natur der Menschheit ist so angelegt, dass man umeinander sorgt, dass man sich gegenseitig hilft. Wer das nicht akzeptiert, wird traurig und grantig, und das ist bei vielen Atheisten der Fall. Gläubige haben das anders: Sie haben Gott in jedem Fall, und in jedem Fall haben sie die Möglichkeit, ihre moralischen Grundlagen auf einen wackeren Boden zu stellen. Atheisten müssen ihn vor sich selbst begründen, was unglaublich schwierig ist, ist man erst mal in dieser Spirale drin.

Doch die Akzeptanz der menschlichen Natur ist hervorragend dafür. Der Gläubige akzeptiert seine menschliche Natur, weil er sich unter Gott stellt; der gläubige Agnostiker/Atheist, wie ich es einer bin, dadurch, dass ich mich unter mich selbst, unter die Realität und unter meine Mitmenschen stelle - und damit demütig werde. Deshalb brauche ich keine Strafe oder Belohnung nach dem Tod. Das Leben ist genug; das Ziel, ein guter Mensch zu sein, wichtig genug.

Sathington Willoughby
28.10.2012, 10:24
Umoral und Missetaten bleiben jedoch nah dem Tode ungesühnt. Kein jüngstes Gericht, keine Hölle. Es bleibt aber die Frage, ob nicht selbst die Hölle angenehmer wäre als die totale Auslöschung, wie es die Atheisten glauben.

Es wäre die Frage, ob nicht ein ewiges Leben, ganz gleich welches, nicht die Hölle per se wäre und eine komplette Auslöschung der Himmel, das Nirwana.
So sehe ich das jedenfalls.

Unmoral und Missetaten sind allesamt vom Menschen definiert. Wenn wir von einem Gott erschaffen wären, müssten wir komplett andere Maßstäbe an "Moral" und "Missetaten" anlegen, da es kein absolutes Gut und Böse gibt.
Diese beiden Begriffe sind immer nur relativ gesehen auf bestimmte Gruppen. Des Einen Gut ist des Anderen Bös.

Sloth
28.10.2012, 10:39
Für mich als Agnostiker und das, was viele als Atheisten bezeichnen, sehe ich hier ein großes Problem, was die menschliche Seele angeht, und die liegt im Folgenden. Wir brauchen einen Grund. Gott kann dieser Grund sein, muss es aber nicht. Bei mir beispielsweise ist der Grund, warum ich mich moralisch verhalten möchte, dass ich glaube, dass meine Mitmenschen das verdient haben. Sie haben sich in der Stunde der Not mir gegenüber wie die besten Gentlemen verhalten, also haben sie es verdient, dass sie von mir das gleiche wiederbekommen.

doch ich sehe Deinen Punkt. Lange haderte ich, um mal auszuholen, mit der Frage, ob ich arbeiten gehen sollte. Warum, so fragte ich mich, warum sollte ich? Ich habe ja ein wenig Geld, und ich kann ganz hervorragend auf Kosten meiner Mitmenschen leben. Die Mitmenschen, das sollte ich noch dazu sagen, schätzte ich auch ganz und gar erbärmlich und egoistisch.

doch dann fiel mir etwas auf. Sie sind genau das Gegenteil. Was für ein Held der Familienvater, der sich jeden Morgen zum Job schleppt, obwohl er kaum Spaß dran hat, um seine Familie zu ernähren, die Mutter, die alleine zwei Kinder versorgt, statt einfach 'good bye' zu sagen. Welch eine heldenhafte Gesellschaft, in der wir da leben, wo trotz völliger anscheinender Wertlosigkeit die Menschen sich die Werte aus dem Boden stampfen, wo trotz Turbokapitalismus und gesellschaftlich gefordertem (!!) Egoismus (wenn jeder für sich selber sorgt, ist für jeden gesorgt, welch ein Irrsinn) die Menschen trotzdem noch um einander sorgen.

die Natur der Menschheit ist so angelegt, dass man umeinander sorgt, dass man sich gegenseitig hilft. Wer das nicht akzeptiert, wird traurig und grantig, und das ist bei vielen Atheisten der Fall. Gläubige haben das anders: Sie haben Gott in jedem Fall, und in jedem Fall haben sie die Möglichkeit, ihre moralischen Grundlagen auf einen wackeren Boden zu stellen. Atheisten müssen ihn vor sich selbst begründen, was unglaublich schwierig ist, ist man erst mal in dieser Spirale drin.

Doch die Akzeptanz der menschlichen Natur ist hervorragend dafür. Der Gläubige akzeptiert seine menschliche Natur, weil er sich unter Gott stellt; der gläubige Agnostiker/Atheist, wie ich es einer bin, dadurch, dass ich mich unter mich selbst, unter die Realität und unter meine Mitmenschen stelle - und damit demütig werde. Deshalb brauche ich keine Strafe oder Belohnung nach dem Tod. Das Leben ist genug; das Ziel, ein guter Mensch zu sein, wichtig genug.
Für einen Teil der Menschen mag das zutreffen, was du sagst, für die meisten jedoch ist es die simple Notwendigkeit.

Sloth
28.10.2012, 10:41
Es wäre die Frage, ob nicht ein ewiges Leben, ganz gleich welches, nicht die Hölle per se wäre und eine komplette Auslöschung der Himmel, das Nirwana.
So sehe ich das jedenfalls.

Unmoral und Missetaten sind allesamt vom Menschen definiert. Wenn wir von einem Gott erschaffen wären, müssten wir komplett andere Maßstäbe an "Moral" und "Missetaten" anlegen, da es kein absolutes Gut und Böse gibt.
Diese beiden Begriffe sind immer nur relativ gesehen auf bestimmte Gruppen. Des Einen Gut ist des Anderen Bös.
Ohne Bewußtsein kein Nirvana, würde ich mal sagen. Was die Definition von Gut und Böse angeht, magst du recht haben, aber eine Religion nimmt uns diese Definition ja ab.

Casus Belli
28.10.2012, 10:44
Es wäre die Frage, ob nicht ein ewiges Leben, ganz gleich welches, nicht die Hölle per se wäre und eine komplette Auslöschung der Himmel, das Nirwana.
So sehe ich das jedenfalls.

Kein ewiges Leben in dem Sinne dieser Welt, unsere Zeit hier ist eben nur eine Stufe. Die nächste eine komplett andere.

Das Nirwana bezeichnet den Austritt aus der Samsara dem ewigen Kreislauf der Reinkarnation.

Ein ewiges Leben ist natürlich nicht mit Reinkarnation des Buddhismus gleichzusetzen.

Efna
28.10.2012, 10:46
Viele haben sich sicher gefragt, warum soviele Menschen auf dem Sterbebett auf einmal nach dem Pfaffen rufen, obwohl sie von Gott zu lebtag nichts wissen wollten.

Sicher wird dieses Schicksal auch so manchen überzeugten Atheisten einholen, denn kurz vor dem nahenden Tode wird einem klar, daß der Atheismus das schlimmste Los für seine Gläubigen bereithält: Nicht nur das Sterben des Körpers erfolgt bei Eintritt des Todes, sondern auch die Seele wird unwiederbringlich ausgelöscht. Jede Existenz für immer vernichtet.

Aber auch die Angst vor der Hölle, prinzipell ein "gottloser Ort", läßt viele Menschen im Angesicht des Todes erschaudern und sie wünschen sich plötzlich die Erlösung, deren Heil zu suchen sie ihr Leben lang Zeit hatten.

Meistens sind das Leute die früher Gläubig und als diese auch dementspürechend geprägt. Leute die in den Atheismus hineingeboren wurden ist das nicht so. Ich habe keine Angst vor der Hölle, weil ich nicht glaube das es sie gibt. Vielleicht gibt es ein Leben, vielleicht auch wiedergeburt, aber ich denke nicht das es Himmel und Hölle gibt, diese Orte entstanden aus moralischen Vorstellungen des Menschen und was auch immer nach dem Tod kommt oder nicht kommt, allen Menschen erwartet das selbe unabhängig an was wir glauben oder nicht glauben, was wir tun und was wir nicht tun. Und wenn nach dem Tod nichts kommt, was ist daran so schlimm?

Revoli Toni
28.10.2012, 17:37
Ich will nicht in den Himmel.

Revoli Toni
28.10.2012, 18:11
Atheismus macht das Leben einfach: Keine Verantwortung, für das was man tut, keine Moral notwendig.

Wenn die Religiöse Moral zu schlechten Taten verhilft, dann hilft ist sie nur Kontraproduktiv.

"Mit oder ohne Religion können sich gute Menschen anständig verhalten und schlechte Menschen Böses tun; doch damit gute Menschen Böses tun, dafür braucht es Religion." Steven Weinberg, Physiker und Nobelpreisträger