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Vollständige Version anzeigen : Gabriel gegen Trennung Staat / Kirche



Nachbar
24.01.2012, 21:13
Irgendwie hat der Inhalt des folgenden Artikels bei den großen Meinungsmachern von Gazetten keinen Zugang gehabt, ein Thema, was jedoch von allgemeinem Interesse sein dürfte.

Nach diesem Artikel ist weiterhin zur Kenntnis zu nehmen, daß es in Deutschland keine Trennung von Staat und Kirche existiere:

Gabriel wies erneut zunächst darauf hin, dass das Kernanliegen einer strikten Trennung von Kirche und Staat nicht die Position der SPD ist.
Während ein Teil der Initiative anstrebt, in der SPD die Politik eines rigiden Abbaus von Privilegien einzelner Religionsgemeinschaften – deren Formen wohl vielen vor allem bei den Amtskirchen präsent sind – zu verankern, wollen andere die Interessen von Wählergruppen unter den Konfessionsfreien durch eine Praxis der Gleichbehandlung bedienen.
„Die Akzeptanz der Kirche-Staat-Verbindung im Sinne des Status quo in Deutschland wäre dann quasi Geschäftsgrundlage“Also, da fragt man sich ja als anständiger und aufgeschlossener Europäer, warum gerade auf die Republik Türkei so hammerhart eingedroschen werde, ein Land, was die Trennung von Staat und Religion bereits 1923 vollzogen hat, und z.B. die Frauenrechte Jahrzehnte vor vielen eur. Staaten realisierte.

Man sollte genauer hinschauen, eine Trennung von Staat und Kirche existiert in Deutschland nicht.

Quelle: humanistischer Pressedient hpd: SPD-Laizisten diskutieren Kurswechsel
http://hpd.de/node/12676
h ttp://hpd.de/node/12676

Nachbar5253

Affenpriester
24.01.2012, 21:22
Irgendwie hat der Inhalt des folgenden Artikels bei den großen Meinungsmachern von Gazetten keinen Zugang gehabt, ein Thema, was jedoch von allgemeinem Interesse sein dürfte.

Nach diesem Artikel ist weiterhin zur Kenntnis zu nehmen, daß es in Deutschland keine Trennung von Staat und Kirche existiere:
Also, da fragt man sich ja als anständiger und aufgeschlossener Europäer, warum gerade auf die Republik Türkei so hammerhart eingedroschen werde, ein Land, was die Trennung von Staat und Religion bereits 1923 vollzogen hat, und z.B. die Frauenrechte Jahrzehnte vor vielen eur. Staaten realisierte.

Man sollte genauer hinschauen, eine Trennung von Staat und Kirche existiert in Deutschland nicht.

Quelle: humanistischer Pressedient hpd: SPD-Laizisten diskutieren Kurswechsel
http://hpd.de/node/12676
h ttp://hpd.de/node/12676

Nachbar5253

Natürlich existiert diese Trennung nicht. Schon allein dass der Staat die Gelder eintreibt, die Kirche finanziert und Religion an Schulen anbietet. Selbst die Union hat das "C" in ihrem Namen.
Eine Trennung gibt es hier nicht. Klar, wir sind keine Theokratie, aber wirklich säkular auch nicht.

Knudud_Knudsen
24.01.2012, 21:42
Irgendwie hat der Inhalt des folgenden Artikels bei den großen Meinungsmachern von Gazetten keinen Zugang gehabt, ein Thema, was jedoch von allgemeinem Interesse sein dürfte.

Nach diesem Artikel ist weiterhin zur Kenntnis zu nehmen, daß es in Deutschland keine Trennung von Staat und Kirche existiere:
Also, da fragt man sich ja als anständiger und aufgeschlossener Europäer, warum gerade auf die Republik Türkei so hammerhart eingedroschen werde, ein Land, was die Trennung von Staat und Religion bereits 1923 vollzogen hat, und z.B. die Frauenrechte Jahrzehnte vor vielen eur. Staaten realisierte.

Man sollte genauer hinschauen, eine Trennung von Staat und Kirche existiert in Deutschland nicht.

Quelle: humanistischer Pressedient hpd: SPD-Laizisten diskutieren Kurswechsel
http://hpd.de/node/12676
h ttp://hpd.de/node/12676

Nachbar5253

..wir sind ein säkularer Staat..das ausgerechnet aus der roten Ecke das aufgeweicht werden sollte kann nur ein Missverständnis sein..

Knud

Nachbar
24.01.2012, 21:45
..wir sind ein säkularer Staat..das ausgerechnet aus der roten Ecke das aufgeweicht werden sollte kann nur ein Missverständnis sein..

Knud
Erwähntest du nicht einst, mosaischer Araber zu sein?

Nachbar5254

Don
24.01.2012, 21:46
..wir sind ein säkularer Staat..
Knud

Nein. Frankreich ist das. Wir nicht. Dummerweise. Mit ein Grund für dieses widerliche herumeiern.

Nachbar
24.01.2012, 21:47
Natürlich existiert diese Trennung nicht. Schon allein dass der Staat die Gelder eintreibt, die Kirche finanziert und Religion an Schulen anbietet. Selbst die Union hat das "C" in ihrem Namen.
Eine Trennung gibt es hier nicht. Klar, wir sind keine Theokratie, aber wirklich säkular auch nicht.
Wir sind keine Theokratie, nur eine Krypto-Theokratie?
In einer Form, daß die kirchliche Zensur in den Gazetten und Radiowelten durchdringt?

Nachbar5255

Gärtner
24.01.2012, 21:53
Ich würde eine konsequente Trennung von Staat und Kirche in Deutschland begrüßen. Das würde die Kirche zwar ärmer machen, aber auch ehrlicher.

Knudud_Knudsen
24.01.2012, 21:59
Nein. Frankreich ist das. Wir nicht. Dummerweise. Mit ein Grund für dieses widerliche herumeiern.


lese das Grundgesetz und hier etwas Info

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=grundgesetz%20trennung%20von%20kirche%20und%20st aat&source=web&cd=4&ved=0CEUQFjAD&url=http%3A%2F%2Fwww.humboldt-forum-recht.de%2Fdruckansicht%2Fdruckansicht.php%3Fartik elid%3D188&ei=YigfT5bQOMrYsgblpozHDA&usg=AFQjCNE1AfvmRWYxvd4t6BdSeiLT0iiuZQ

Knud

Knudud_Knudsen
24.01.2012, 22:04
Erwähntest du nicht einst, mosaischer Araber zu sein?

Nachbar5254

..und das habe ich geschrieben?.

Araber?



Knud

Landogar
24.01.2012, 22:06
Ich würde eine konsequente Trennung von Staat und Kirche in Deutschland begrüßen. Das würde die Kirche zwar ärmer machen, aber auch ehrlicher.

In der Tat. Auch manche Fundis sprechen sich für eine Trennung aus. Sogar der User Krabat. BTW: Wo ist der eigentlich abgeblieben?

Nachbar
24.01.2012, 22:09
..und das habe ich geschrieben?.

Araber?



Knud
Du hast dich einst als Mosaist geoutet, als mosaischer Araber.
Wieso plötzlich ein "nö"?

Nachbar5256

Gärtner
24.01.2012, 22:15
In der Tat. Auch manche Fundis sprechen sich für eine Trennung aus. Sogar der User Krabat. BTW: Wo ist der eigentlich abgeblieben?

Man trug mir zu, er sei zwischenzeitlich in der Politikarena aktiv gewesen und ansonsten an der Gründung eines "katholischen" Hardcoreforums gescheitert. Aber so genau verfolge ich das nicht.

Und ansonsten: ja, sowohl Staat und Kirche würden ohne Klüngel und gegenseitige Verbandelung sauberer dastehen. Das wäre beiden zu wünschen.

Brathering
24.01.2012, 22:19
In der Tat. Auch manche Fundis sprechen sich für eine Trennung aus. Sogar der User Krabat. BTW: Wo ist der eigentlich abgeblieben?

Der war auch hier? Den hab ich in zwei anderen Foren bereits getroffen.

Zum Strang: Ich bin für eine Trennung aber liebevoll

Don
24.01.2012, 22:28
lese das Grundgesetz und hier etwas Info

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=grundgesetz%20trennung%20von%20kirche%20und%20st aat&source=web&cd=4&ved=0CEUQFjAD&url=http%3A%2F%2Fwww.humboldt-forum-recht.de%2Fdruckansicht%2Fdruckansicht.php%3Fartik elid%3D188&ei=YigfT5bQOMrYsgblpozHDA&usg=AFQjCNE1AfvmRWYxvd4t6BdSeiLT0iiuZQ


Knud

Prof. Dr. Dr. theol. h.c. Dr. iur. utr. h.c. Axel Freiherr von Campenhausen

:)):)):)):)):))

reminds me of something........

Nur einige Ausschnitte, mal ganz unabhängig vom Konkordat, nachdem Prälaten aus staatlichen Steuern besoldet werden und vergleichbare unannehmlichkeiten.

GG Präambel:
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,...

GG Art. 140, enthält Art 137 und folgende der WRV(5) Die Religionsgesellschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes soweit sie solche bisher waren. Anderen Religionsgesellschaften sind auf ihren Antrag gleiche Rechte zu gewähren, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten. Schließen sich mehrere derartige öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften zu einem Verbande zusammen, so ist auch dieser Verband eine öffentlich-rechtliche Körperschaft.

(6) Die Religionsgesellschaften, welche Körperschaften des öffentlichen Rechtes sind, sind berechtigt, auf Grund der bürgerlichen Steuerlisten nach Maßgabe der landesrechtlichen Bestimmungen Steuern zu erheben.

Artikel 138 WRV
(1) Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden Staatsleistungen an die Religionsgesellschaften werden durch die Landesgesetzgebung abgelöst. Die Grundsätze hierfür stellt das Reich auf.


Artikel 139 WRV
Der Sonntag und die staatlich anerkannten Feiertage bleiben als Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung gesetzlich geschützt.

Praetorianer
24.01.2012, 22:36
Ich würde eine konsequente Trennung von Staat und Kirche in Deutschland begrüßen. Das würde die Kirche zwar ärmer machen, aber auch ehrlicher.

Das halte ich für ein Gerücht. Es gibt im Grunde ein nirgendwo ausgeschriebenes stillschweigendes Übereinkommen in Deutschland.

Der Staat schmiert die Kirche (er verhilft ihr einfach de facto zu Mehreinnahmen - ich nenne das mal überspitzt so), damit sie ihm ein Christentum light liefert. Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin letztlich dagegen, weil mich diese Kontrollmechanismen von oben ankotzen sowohl von staatlicher Seite aus als auch von der EU-Seite.

Je mehr du die christlichen Gemeinden - besonders im Protestantismus, aber auch die katholische Kirche in der Gesamtheit - auf sich selber stellst, desto mehr Spinner, die auf Abtreibungsärzte schießen, frauenfeindlich sind und Schwule exekutieren wollen. In der Dimension mit dem Islam nicht vergleichbar, aber zumindest Richtung Fundamentalismus und wortwörtlicher Bibelauslegung. Wobei, ob mir diese staatlich geförderten Birkenstocksandalenträgerinnen, die nun in der BRD-Christentums-Light-Variante ihre ungeschminkten Gesichter über den Kirchentag bewegen, "Kumbaya" singen und dem lieben Gott für ihre Achselbehaarung danken, sooo viel lieber sind, weiß ich auch nicht. In jedem Falle drohen sie mit nicht mit der Hölle, immerhin etwas.

Ich wäre in der Abwägung auch dafür, Kirche und Staat ganz strikt zu trennen, aber keine Rosen ohne Dornen, keine Mitgift ohne Braut ...

Nachbar
24.01.2012, 23:00
Das halte ich für ein Gerücht. Es gibt im Grunde ein nirgendwo ausgeschriebenes stillschweigendes Übereinkommen in Deutschland.

Der Staat schmiert die Kirche (er verhilft ihr einfach de facto zu Mehreinnahmen - ich nenne das mal überspitzt so), damit sie ihm ein Christentum light liefert. Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin letztlich dagegen, weil mich diese Kontrollmechanismen von oben ankotzen sowohl von staatlicher Seite aus als auch von der EU-Seite.

Je mehr du die christlichen Gemeinden - besonders im Protestantismus, aber auch die katholische Kirche in der Gesamtheit - auf sich selber stellst, desto mehr Spinner, die auf Abtreibungsärzte schießen, frauenfeindlich sind und Schwule exekutieren wollen. In der Dimension mit dem Islam nicht vergleichbar, aber zumindest Richtung Fundamentalismus und wortwörtlicher Bibelauslegung. Wobei, ob mir diese staatlich geförderten Birkenstocksandalenträgerinnen, die nun in der BRD-Christentums-Light-Variante ihre ungeschminkten Gesichter über den Kirchentag bewegen, "Kumbaya" singen und dem lieben Gott für ihre Achselbehaarung danken, sooo viel lieber sind, weiß ich auch nicht. In jedem Falle drohen sie mit nicht mit der Hölle, immerhin etwas.

Ich wäre in der Abwägung auch dafür, Kirche und Staat ganz strikt zu trennen, aber keine Rosen ohne Dornen, keine Mitgift ohne Braut ...
Was sollte an der Erfassung des religiösen Fundamentes schlecht sein?

Selbst hier im Forum werden Inhalte vorgetragen, die dem Grunde nach mit dem Christianismus nichts mehr gemein haben, diese diesem aber zugeschrieben werden.
Es schadet nicht, das Fundament des eigenen Weltbildes klar vor Augen zu haben, und die eigene Distanz zu diesem zu erkennen.

Der Rest hängt dann von der eigenen Aufrichtigkeit und Eigenehrlichkeit ab.

Nachbar5257

Gärtner
25.01.2012, 00:36
Für einen Christen ist die Sache eigentlich ganz einfach: Hatte Jesus Konkordate und Steuereintreibungsvereinbarungen* nötig? Die kirchlichen Verantwortlichen sollten zumindest ab und zu überprüfen, ob ihre aktuelle Lage mit den biblischen Vorgaben übereinstimmt.

__________________________________________________ __
* Ich weiß. Die gibt es, historisch bedingt, ohnehin nur in Deutschland, Österrreich und im Elsaß. Trotzdem.

Gärtner
25.01.2012, 00:45
Das halte ich für ein Gerücht. Es gibt im Grunde ein nirgendwo ausgeschriebenes stillschweigendes Übereinkommen in Deutschland.

Der Staat schmiert die Kirche (er verhilft ihr einfach de facto zu Mehreinnahmen - ich nenne das mal überspitzt so), damit sie ihm ein Christentum light liefert. Das hat Vor- und Nachteile. Ich bin letztlich dagegen, weil mich diese Kontrollmechanismen von oben ankotzen sowohl von staatlicher Seite aus als auch von der EU-Seite.

Je mehr du die christlichen Gemeinden - besonders im Protestantismus, aber auch die katholische Kirche in der Gesamtheit - auf sich selber stellst, desto mehr Spinner, die auf Abtreibungsärzte schießen, frauenfeindlich sind und Schwule exekutieren wollen. In der Dimension mit dem Islam nicht vergleichbar, aber zumindest Richtung Fundamentalismus und wortwörtlicher Bibelauslegung. Wobei, ob mir diese staatlich geförderten Birkenstocksandalenträgerinnen, die nun in der BRD-Christentums-Light-Variante ihre ungeschminkten Gesichter über den Kirchentag bewegen, "Kumbaya" singen und dem lieben Gott für ihre Achselbehaarung danken, sooo viel lieber sind, weiß ich auch nicht. In jedem Falle drohen sie mit nicht mit der Hölle, immerhin etwas.

Ich wäre in der Abwägung auch dafür, Kirche und Staat ganz strikt zu trennen, aber keine Rosen ohne Dornen, keine Mitgift ohne Braut ...

Ich kann diese von dir postulierte Spinner-Tendenz nirgendwo feststellen, jedenfall nicht in dieser Form oder in diesem Ausmaß. Die faktische, völlige Unabhängigkeit der Kirche vom Staat und vice versa ist weltweit der Normalall, nur wenige mitteleuropäische Länder leisten sich da - historisch bedingt - Ausnahmen. Mit der Folge, daß z.B. die deutschsprachige Drewermann-Küng-Pfarrerprotest-Kirche in ihrem täglichen Leben zwar feist, aber bald klinisch tot ist.

Ich bin Katholik. Was will ich mit einer "Kirche von unten", wo doch die Kirche in Wahrheit "von oben", von Gott ist?

Bettmaen
25.01.2012, 00:57
Für einen Christen ist die Sache eigentlich ganz einfach: Hatte Jesus Konkordate und Steuereintreibungsvereinbarungen* nötig? Die kirchlichen Verantwortlichen sollten zumindest ab und zu überprüfen, ob ihre aktuelle Lage mit den biblischen Vorgaben übereinstimmt.

__________________________________________________ __
* Ich weiß. Die gibt es, historisch bedingt, ohnehin nur in Deutschland, Österrreich und im Elsaß. Trotzdem.
Die Amtskirchen, besonders Deine katholische Kirche, haben mit dem Urchristentum nichts zu tun.

Bereits die Gründung der Kirchen und die Instutionalisierung waren gegen den Geist des Neuen Testaments.

Dennoch haben die Kirchen als gesellschaftsstabilierendes Element eine Daseinberechtigung. Sie sollten ruhig ihren Einfluss auf Staat und Gesellschaft behalten, ja ausbauen, um so dem Nihilismus Einhalt zu gebieten.

Gärtner
25.01.2012, 01:08
Die Amtskirchen, besonders Deine katholische Kirche, haben mit dem Urchristentum nichts zu tun.
Erstaunlich, da sich die katholische Kirche lückenlos bis auf die Zeit der Apostel zurückverfolgen läßt. Und genau daraus, aus dieser lebendigen Erinnerung, resultiert die Pflicht zur ecclesia semper reformanda.


Bereits die Gründung der Kirchen und die Instutionalisierung waren gegen den Geist des Neuen Testaments.
Jein. Jesus lebte in der Naherwartung des Endes der Welt. Als dieses ausblieb, geschah das, was bei Menschens immer passiert: eine Institution entstand. Aber auch für diese gilt das Wort Jesu aus Mt 16,18 "Ich gebe die dir Schlüssel des Himmelreichs..." und solange die menschliche Geschichte währt, ist dieses Wort nicht aufgehoben. "Denn tausend Jahre sind vor Dir wie ein Tag, der vergangen ist".


Dennoch haben die Kirchen als gesellschaftsstabilierendes Element eine Daseinberechtigung. Sie sollten ruhig ihren Einfluss auf Staat und Gesellschaft behalten, ja ausbauen, um so dem Nihilismus Einhalt zu gebieten.
Sehe ich prinizipiell auch so. Bloß, daß besagter Nihilismus zumal in den reformatorischen Kirchen schon längst Einzug gehalten hat. So, wie es bei bei Protestantens (leider) schon immer galt: stets wacker und schmiegsam an der Seite des Zeitgeists.

LOL
25.01.2012, 01:13
Ich bin Katholik. Was will ich mit einer "Kirche von unten", wo doch die Kirche in Wahrheit "von oben", von Gott ist?
Das "Himmelreich Gottes" ist aber weder oben, noch unten, sondern inwendig...

Praetorianer
25.01.2012, 09:36
Ich kann diese von dir postulierte Spinner-Tendenz nirgendwo feststellen, jedenfall nicht in dieser Form oder in diesem Ausmaß. Die faktische, völlige Unabhängigkeit der Kirche vom Staat und vice versa ist weltweit der Normalall, nur wenige mitteleuropäische Länder leisten sich da - historisch bedingt - Ausnahmen. Mit der Folge, daß z.B. die deutschsprachige Drewermann-Küng-Pfarrerprotest-Kirche in ihrem täglichen Leben zwar feist, aber bald klinisch tot ist.

Nur ein Beispiel, von dem man tausende, weltweit vermutlich hunderttausende anführen könnte:



Spanischer Bischof legitimiert Vergewaltigung

Der Erzbischof von Granada, Javier Martinez, hat in seiner Weihnachtspredigt gesagt, dass Frauen vergewaltigt werden dürften, wenn sie abgetrieben haben. Der Autor Manuel António Pina ist in der Tageszeitung Jornal de Notícias außer sich: "Die spanische Kirche lässt sich in puncto Intoleranz von niemandem reinreden. … Nachdem der kirchennahe [Premier] Mariano Rajoy seine Absicht verkündet hatte, 'die Verderbnis des weltlichen Abtreibungsgesetzes' auszurotten, die während der Regierung von Zapatero genehmigt wurde, bekam ich eine Weihnachtspredigt des Erzbischofs von Granada in die Hände, in der er sagte, dass eine Frau, die abtreibt, 'einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum Missbrauch ihres Körpers gibt, denn sie hat Schuld auf sich geladen, als ob sie ein Recht dazu habe'. … Für den Erzbischof sind Hitlers und Stalins Verbrechen (Francos Verbrechen hat er vergessen) 'weniger abscheulich als Abtreibung'. In solchen Situationen wünscht sich sogar ein Nicht-Gläubiger, es gäbe einen Gott, um diese Menschen zu verurteilen."

Quelle (http://www.eurotopics.net/de/home/presseschau/archiv/aehnliche/archiv_article/ARTICLE98503-Spanischer-Bischof-legitimiert-Vergewaltigung?EURO=37c5e6e3cfa2f75215298ab9fc5b5b 34)

Die Kirche wird in Deutschland bezahlt, damit hier rumgeseiert und ein Christentum light gepredigt wird, eines ohne Hölle, eines ohne die Herrschaft des Mannes üer die Frau, eines ohne Todesstrafe für Homosexuelle, eines ohne Exorzismus. Sind solche Hardliner in der katholischen Kirche verbreitet genug, ist da immer noch eine oberste Instanz, wohingegen es bei den protestantischen Hardlinern überhaupt keine Grenzen mehr gibt.

Stadtknecht
25.01.2012, 10:00
Wenn Herr Gabriel die Trennung zwischen Staat und Religion ablehnt, so wie im Islam, will er meines Erachtens lediglich muslimische Wählerschichten erschließen.

Sondierer
25.01.2012, 11:14
Wenn Herr Gabriel die Trennung zwischen Staat und Religion ablehnt, so wie im Islam, will er meines Erachtens lediglich muslimische Wählerschichten erschließen.
Sehe ich haar genau so.

Vergleiche mit der Türkei zu ziehen sind idiotisch. Dort gibts eine Religionsbehörde.

Man will doch hier nur reichlich Vakuum für den Islam schaffen.

Und natürlich weitere Wähler rekrutieren.

Die depperten Gutmenschen hier schnallen das nicht.
Das kleinere Übel ist mir das vielfache lieber.

Nachbar
25.01.2012, 11:20
Persönlich erachte ich es als mehr als gewagt, schon hart an der Grenze der Verwendung der Begriffe Mut zu Übermut, wenn sich ein gut ausgebildeter Mitteleuropäer des 21. Jhd. aufs Podest stellt und derartige Inhalte vorträgt.

Es wird zudem verschlimmert, wenn sich der Parteivorsitzende der Partei mit einer Megahistorie, der SPD, so äußert.

Man fragt sich, ob er den Zug verpasst habe, oder den fahrenden Zug mit einem neuen Rückwärtsgang bestücken möchte.

Nachbar5259

Sondierer
25.01.2012, 11:20
Nur ein Beispiel, von dem man tausende, weltweit vermutlich hunderttausende anführen könnte:



Die Kirche wird in Deutschland bezahlt, damit hier rumgeseiert und ein Christentum light gepredigt wird, eines ohne Hölle, eines ohne die Herrschaft des Mannes üer die Frau, eines ohne Todesstrafe für Homosexuelle, eines ohne Exorzismus. Sind solche Hardliner in der katholischen Kirche verbreitet genug, ist da immer noch eine oberste Instanz, wohingegen es bei den protestantischen Hardlinern überhaupt keine Grenzen mehr gibt.

Lass doch diese Hardliner quatschen, das tun sie ja auch mit völlig autarker Kirche.

Ich mach mir viel eher Sorgen, dass wir islamische Bedingungen zu akzeptieren haben als, dass es einen Freibrief für Vergewaltigung ( auch in der Ehe) gäbe.

Das wird der Islam wesentlich schneller empfehlen wie du denkst.

cajadeahorros
25.01.2012, 11:47
Ich würde eine konsequente Trennung von Staat und Kirche in Deutschland begrüßen. Das würde die Kirche zwar ärmer machen, aber auch ehrlicher.

Mit dem Programm wirst du in den Kirchen aber nur weinerliche Verzichtsprediger aus den randständigen Bereichen der EKD begeistern können. Seinen Sitz im Fernsehrat, in den Ethikräten das staatlich garantierte Gehalt für Meisner & Huber möchte keiner aufgeben. [Von den Milliarden, die jährlich für die Enteignungen unter Napoleon fließen, ganz abgesehen.] Lieber teilt man friedlich mit den Moslems und vielleicht sogar mit irgendeinem wachsweichen, fairständnisvolle Atheistenvertreter (ein paar Namen fielen mir ein).

cajadeahorros
25.01.2012, 11:52
Erstaunlich, da sich die katholische Kirche lückenlos bis auf die Zeit der Apostel zurückverfolgen läßt. (...)

:)) Vor allem das Priesteramt.

Haarstylist
25.01.2012, 11:56
Naja die Kirchenheinis wollen Allimentiert werden ohne Arbeit und suchen ihre Daseinsberechtigung und dann haben wir ja noch das Problem, dass die jüdische Gemeinde u.a auch eine Trennung von Religion und Staat ablehnt allein aus "historischer Verantwortung" wie man das so nennt.

Skaramanga
25.01.2012, 12:17
Für einen Christen ist die Sache eigentlich ganz einfach: Hatte Jesus Konkordate und Steuereintreibungsvereinbarungen* nötig? Die kirchlichen Verantwortlichen sollten zumindest ab und zu überprüfen, ob ihre aktuelle Lage mit den biblischen Vorgaben übereinstimmt.

__________________________________________________ __
* Ich weiß. Die gibt es, historisch bedingt, ohnehin nur in Deutschland, Österrreich und im Elsaß. Trotzdem.

Und auch der Staat sollte sich gelegentlich die biblischen Vorgaben in Erinnerung rufen - z.B. dass nur 10% Steuern zu erheben sind.

FranzKonz
25.01.2012, 12:28
Die Piratenpartei, die kürzlich erst einen Beschluss zur strikten Trennung von Staat und Religion in das Grundsatzprogramm aufgenommen hatte, feierte am Wochenende den Eintritt ihres 20.000sten Mitglieds.
http://hpd.de/node/12676

Das hat er jetzt davon, der Dicke. :128:

Wählt Piraten!

Nachbar
31.03.2013, 13:54
http://max.wilsonsd.org:8080/Clip_Art/Af_ess2/people_q_z/roman_toga/roman_speaker_sw.gif
nachbar9100

Zum besonderen heutigen Tag wollen wir uns alle daran erinnern, daß der Proeder der SPD Gabriel keine Trennung von Staat und Kirche wünscht.

An sich hat er sich für die Proedrie der sozialdemokratischen Partei als perit (überflüssig) erklärt.


Gabriel wies erneut zunächst darauf hin, dass das Kernanliegen einer strikten Trennung von Kirche und Staat nicht die Position der SPD ist.
(Quelle siehe Einleitungstext zum Thread)

Man darf sich auch in 2013 nach Sosigenes wundern (bzw. n.C. = nach Cäsar)

Don
31.03.2013, 13:57
nachbar9100

Zum besonderen heutigen Tag wollen wir uns alle daran erinnern, daß der Proeder der SPD Gabriel keine Trennung von Staat und Kirche wünscht.


Das ist logisch. Wie sollte er sonst die unbegrenzte Unterstützung der Arschhochbeter rechtfertigen?

Nachbar
31.03.2013, 13:59
Das ist logisch.
Wie sollte er sonst die unbegrenzte Unterstützung der Arschhochbeter rechtfertigen?
Hmmm, Dein Gedanke hat was erschreckendes ... ist aber nicht von der Hand zu weisen.

Don
31.03.2013, 14:07
Hmmm, Dein Gedanke hat was erschreckendes ... ist aber nicht von der Hand zu weisen.

Er ist völlig klar und logisch. Mit einem säkularen Staat gibt es keine Konkordate, keine Anerkennung von Religionen als Körperschaften öffentlichen Rechts und damit keine automatischen Fördergelder und bevorzugte Behandlung in allen Rechtsbereichen.
Wer die Kirchen ausbootet kickt damit automatisch die ganzen Türkenvereine ins Abseits. Udes Lieblingsprojekt in München wäre nie auch nur zur Sprache gekommen, es gäbe keine Baugenehmigungen für Protzmoscheen und Minarette, und schon gar keine Diskussion über Muezzingeplärre.

Es gibt nur zwei Alternativen, Religionsstaat oder absolut säkularer Staat. Die Version die wir haben,nich Fisch noch Fleisch, ist nichts als Feigheit vor Entscheidungen mit den inzwischen sattsam bekannten Folgen.

Sven71
31.03.2013, 15:58
Es gibt nur zwei Alternativen, Religionsstaat oder absolut säkularer Staat. Die Version die wir haben,nich Fisch noch Fleisch, ist nichts als Feigheit vor Entscheidungen mit den inzwischen sattsam bekannten Folgen.

In der Tat sind jene Anführer, die keine Entscheidungen treffen, meist gefährlicher als jene, die auch mal eine schlechte Entscheidung riskieren. Wer keine Fehler macht, der arbeitet auch nichts. Und das sagt viel über jene, die ums Verrecken bloß keinen Fehler machen wollen.

Sven71
31.03.2013, 15:59
http://hpd.de/node/12676

Das hat er jetzt davon, der Dicke. :128:

Wählt Piraten!


heeeey, es gibt ihn ja doch noch. In der Kölner U-Bahn nach dem Schneckenbesuch versunken?

Nachbar
31.03.2013, 18:12
Es ist sehr beschämend, daß man ca. 2700 Jahre NACH der Ausreifung der Idee in Hellas, der Polis (Gesellschaft, Staat) das Gewaltmonopol zu übertragen und etwas später die Geburtsstunde der hellenischen Demokratie gefeiert zu haben sowas noch lesen muß, ja sowas noch in den Hirnen der demokratiefeindlichen Bevölkerung innerhalb der Gesellschaft existiert, die eher an Bananen denn an ihre Pflichten gegenüber der Demokratie denkt:

http://cdn1.spiegel.de/images/image-244174-galleryV9-qbhd.jpg

Kruzifix in einem Grundschulklassenzimmer in Kaufbeuren: Die Laizisten in der SPD wollen,
dass in Schulen das Grundgesetz gilt - und kein religiöses Gebot.
Quelle (http://www.spiegel.de/fotostrecke/spd-wie-haeltst-du-es-mit-der-religion-genosse-fotostrecke-71123-4.html)

-
Das oben sollte doch inzwischen von jedem Demokraten eingefordert werden.

(es sollte aber beachtet werden, daß ein Christ aufgrund seiner Erziehung in das totalitär-feudalistische Denk- und Glaubenssystem Christentum KEIN Demokrat (und zwar in der echten Bedeutung) sein kann.
Insoweit ergänzen sich alle Monotheokratien Islamisten, Iudaisten und Christianisten hierin, sind sie doch vom Kern und Wesen eins. Die Juden reden ja schon vom Untergang allen jüdischen Lebens in Deutschland, weil die Minister sie aufgefordert wurden, sich an das deutsche Gesetz zu halten. Trotzdem hat sich ein JEDER an das Gesetz zu halten, hier darf es keine Grauzone geben.

Nachbar
11.11.2015, 22:33
Ich würde eine konsequente Trennung von Staat und Kirche in Deutschland begrüßen. Das würde die Kirche zwar ärmer machen, aber auch ehrlicher.

Auch wenn Du mich ständig beleidigst und meine Threads schließt, so gebietet es mein Anstand und Kosmohaltung doch, Dir für diesen Inhalt grün zu geben.

Odin
11.11.2015, 22:40
Die brd ist doch sowieso bald Geschichte. :germane:

Pillefiz
11.11.2015, 22:41
Auch wenn Du mich ständig beleidigst und meine Threads schließt, so gebietet es mein Anstand und Kosmohaltung doch, Dir für diesen Inhalt grün zu geben.

und dafür gräbst du einen alten Strang aus?