Berwick
23.01.2012, 15:45
Gibt es so etwas wie einen Nationalcharakter?
Politisch korrekt gesprochen .... gibt es ihn natürlich nicht.
DARF es ihn nicht geben.
Aber - gibt es ihn am Ende doch?
Obwohl es ihn gar nicht geben dürfte?
Was meint ihr dazu?
Hier macht sich jemand auch Gedanken zum Thema:
Hand aufs Herz: Hat es irgendjemanden überrascht, dass der Unglückskapitän der "Costa Concordia" Italiener ist? Kann man sich vorstellen, dass ein solches Manöver inklusive sich anschließender Fahrerflucht auch einem deutschen oder, sagen wir lieber, britischen Schiffsführer unterlaufen wäre?
Man kennt diesen Typus aus dem Strandurlaub: ein Mann der großen Geste und sprechenden Finger. Im Prinzip harmlos, man sollte ihn nur nicht zu nahe an schweres Gerät lassen, wie sich zeigt. "Bella figura" machen, heißt der italienische Volkssport, bei dem es darum geht, andere zu beeindrucken. Auch Francesco Schettino wollte eine gute Figur machen, leider war ihm ein Felsen im Weg.
Okay, das war jetzt sehr unkorrekt. Wir haben uns seit langem abgewöhnt, im Urteil über unsere Nachbarn kulturelle Stereotypen zu bemühen. Das gilt als hinterwäldlerisch, oder, schlimmer noch, rassistisch (auch wenn, um im Bilde zu bleiben, nicht ganz klar ist, inwieweit das Italienische an sich schon eine eigene Rasse begründet).
Mit dem Nationalcharakter verhält es sich wie mit dem Geschlechterunterschied. Eigentlich ist er längst abgeschafft, aber im Alltagsleben stoßen wir trotzdem ständig auf ihn. Man muss nur einmal einen Nachmittag im Kindergarten verbracht haben, um alles anzuzweifeln, was uns die aufgeklärte Pädagogik über das Geschlecht als soziales Konstrukt lehrt. Tatsächlich lebt eine ganze Schattenindustrie sehr auskömmlich vom Unterschied zwischen Mars und Venus und wie man am besten damit zurechtkommt. Das Pendant zu solchen Anleitungen ist der Reiseführer, der einen in die Eigenheiten und damit Typologie fremder Kulturen einführt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,810744,00.html
Politisch korrekt gesprochen .... gibt es ihn natürlich nicht.
DARF es ihn nicht geben.
Aber - gibt es ihn am Ende doch?
Obwohl es ihn gar nicht geben dürfte?
Was meint ihr dazu?
Hier macht sich jemand auch Gedanken zum Thema:
Hand aufs Herz: Hat es irgendjemanden überrascht, dass der Unglückskapitän der "Costa Concordia" Italiener ist? Kann man sich vorstellen, dass ein solches Manöver inklusive sich anschließender Fahrerflucht auch einem deutschen oder, sagen wir lieber, britischen Schiffsführer unterlaufen wäre?
Man kennt diesen Typus aus dem Strandurlaub: ein Mann der großen Geste und sprechenden Finger. Im Prinzip harmlos, man sollte ihn nur nicht zu nahe an schweres Gerät lassen, wie sich zeigt. "Bella figura" machen, heißt der italienische Volkssport, bei dem es darum geht, andere zu beeindrucken. Auch Francesco Schettino wollte eine gute Figur machen, leider war ihm ein Felsen im Weg.
Okay, das war jetzt sehr unkorrekt. Wir haben uns seit langem abgewöhnt, im Urteil über unsere Nachbarn kulturelle Stereotypen zu bemühen. Das gilt als hinterwäldlerisch, oder, schlimmer noch, rassistisch (auch wenn, um im Bilde zu bleiben, nicht ganz klar ist, inwieweit das Italienische an sich schon eine eigene Rasse begründet).
Mit dem Nationalcharakter verhält es sich wie mit dem Geschlechterunterschied. Eigentlich ist er längst abgeschafft, aber im Alltagsleben stoßen wir trotzdem ständig auf ihn. Man muss nur einmal einen Nachmittag im Kindergarten verbracht haben, um alles anzuzweifeln, was uns die aufgeklärte Pädagogik über das Geschlecht als soziales Konstrukt lehrt. Tatsächlich lebt eine ganze Schattenindustrie sehr auskömmlich vom Unterschied zwischen Mars und Venus und wie man am besten damit zurechtkommt. Das Pendant zu solchen Anleitungen ist der Reiseführer, der einen in die Eigenheiten und damit Typologie fremder Kulturen einführt.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,810744,00.html