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Vollständige Version anzeigen : Taten oder Einstellungen - was wiegt schwerer - was zählt mehr ?



JTK
22.01.2012, 19:48
Ist vielleicht ein bischen OT, weil es mehr in Richtung Psychologie geht.

Meiner Meinung nach gibt es heute nicht mehr die alten Lager/Schubladen wie links oder rechts, mitte oder liberal, Kirche oder Gewerkschaft, rot, grün, schwarz, gelb usw.

Was habt Ihr dazu für Erfahrungen gemacht ?

Man schließt sich irgendeiner Gruppe an, wird auch z.B. aufgrund seiner Persönlichkeit und dem Talent wie dem ECHTEN Interesse an dem Thema der Gruppe schnell anerkannt, integriert und akzeptiert, bis.......... sich eine Eigenheit, Einstellung oder ein anderes Interessensgebiet herausstellt, das/die scheinbar nicht in die Gruppe paßt.

Ein paar Beispiele.

Ein spriritueller Mensch schließt sich einer Yoga Gruppe an und ist auch schnell in der Gruppe akzeptiert und anerkannt. Dann erzählt er, das er jeden Tag Fleisch genießt, das er selbst geschlachtet hat und Bier trinkt und schwupp...... ist er bei einigen unten durch.

Mitgliedschaft im Schützenverein wegen großem Interesses an Waffen, Schießen und Heimattradition - ist aber schwul.

Aktiv in einer Kirchengemeinde, aber auch politisch aktiv in der Linkspartei.

Bauarbeiter wird von Kollegen gemobbt, weil er die FAZ ließt und in die Oper geht.

Der höhere Banker möchte in seiner Freizeit in einem Biker Club mitmachen.

Aktiv in einer buddhistischen Gemeinde aufgrund der Faszination an dieser Weltanschauung, von Beruf Metzgermeister.

Ein terrorverdächtigter Islamist spendet eine Million für ein Waisenhaus.

Ein NPD Mitglied setzt sich für Migranten ein.

usw. usw. usw.

Es gab in den USA einmal eine Punkerorganisation, die Wahlkampf für Georg W. Bush weil er für Freiheit stünde.


Wie seht ihr das ?

Ekelbruehe
22.01.2012, 19:51
Ich möchte gerne alle Menschen töten, bis auf 20-25 Leute und weitere 50 Millionen würde ich als Genpool in Stasis halten.

Mütterchen
22.01.2012, 20:04
Ich vermute mal, da hat jeder Einzelne so seine persönliche Toleranzgrenze. Ich wüsste jetzt nicht, warum Bauarbeiter und Opernfan für mich eine widersprüchliche Grundhaltung drastellen sollte.
Da hätte ich mit einem Islamisten, der sich in Nächstenliebe üben möchte, schon mehr Probleme.

Wer eine Überzeugung vor sich her trägt, der sollte ihr meiner Ansicht nach auch entsprechen.

Mütterchen
22.01.2012, 20:07
Ich möchte gerne alle Menschen töten, bis auf 20-25 Leute und weitere 50 Millionen würde ich als Genpool in Stasis halten.

Das scheint mir persönlich ein wenig überzogen.

wobbels
22.01.2012, 22:21
Nun, die aufgezählten Paarungen sind ja keine Widersprüche sondern Seltenheiten oder besser noch Individualfälle.

In der Überlegung Taten oder Einstellung sollte man vielleicht konkreter werden:
Wer für Hilfsbereitschaft ist, aber keine an den Tag legt, betreibt Lippenbekenntnisse.
Wer für Recht und Gesetz ist, aber Steuern hinterzieht ist kriminell.
Wer gegen Recht und Gesetz ist (anarchistich veranlagt), aber keine Verbrechen begeht wird wohl ein moralischer Mensch sein.

Papier ist Geduldig, Worte sind Schall (und Rauch) - vor dem Hintergrund zählen natürlich die Taten.

Wobei diejenigen die Aufhetzen und Brandreden halten, sich dann aber feige im Keller verstecken, zwar nichts getan haben außer zu reden, in ihrer Wirkung jedoch über ihre Einstellung bewertet werden müssen.

... oder die ewige Frage: Ist unterlassene Hilfeleistung eine Tat?