Kosmopolit
08.01.2012, 19:22
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Die Bibel und der Alkohol
Haben Jesus und die Jünger Wein getrunken?
Darf man als Christ Alkohol trinken? Diese Frage stellt sich früher oder später jeder einmal. Überall wird man mit Alkohol konfrontiert, und gerne wird man etwas belächelt, wenn man sagt, dass man keinen Alkohol trinkt. Andererseits gibt es die vielen Schicksale und Tragödien von zerstörten Familien, kaputten Heimen und vernichteten Leben, die durch den Alkohol entstanden sind.
Was sagt die Bibel zu dem Thema? Oft liest man, wie in der Bibel von Wein gesprochen wird, und wie die Jünger, ja sogar Jesus selbst, Wein getrunken haben und ihn sogar empfehlen.
Ein Wort, mehrere Bedeutungen
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Wein in der Bibel: "Neuer Wein", auch Traubensaft genannt, kommt direkt von der Weinrebe und ist der unvergorene Fruchtsaft ohne Alkohol. Fermentierter Wein hingegen ist der Wein, wie wir ihn landläufig kennen, alkoholhaltig und durch den Prozess der Gärung entstanden.
Doch wie kann man unterscheiden, von welchem Wein gesprochen wird, wenn in der Bibel das Wort "Wein" erwähnt wird?
Im Alten Testament gibt es zwei bedeutende hebräische Worte für Wein: yayin (vergorener oder unvergorener Wein) und tîrôsh (unvergorener Fruchtsaft ohne Alkohol). Yayin wird zum Beispiel in 1. Mose 14,18 verwendet: Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein hervor. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten.
Ein anderes hebräisches Wort ist noch Shekar, was meist in Verbindung mit yayin gebraucht wird und normalerweise als "starkes Getränk" übersetzt wird, das von anderen Früchten außer Trauben gewonnen wird.
Beide Worte - yayin und tîrôsh - wurden ins Griechische in ein Wort übersetzt, nämlich óinos. Auch im Neuen Testament wird ausschließlich der Begriff óinos verwendet. Ein wichtiges Faktum, denn die lateinische Bibelübersetzung basiert auf der griechischen - und das ist schließlich auch der Grund, warum im deutschen das Wort "Wein" sowohl für alkoholfreien Traubensaft, als auch für vergorenen Wein verwendet wird.
Die Bibel und der Wein
In der Bibel wird vor (vergorenem) Wein durchgehend gewarnt. Yayin wird im Alten Testament in Verbindung mit Trunkenheit ca. 30 mal erwähnt und in über 60 anderen Stellen verdammt. Hier sind einige Bibelverse, die von alkoholhaltigem Wein sprechen:
Und berauschet euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geiste erfüllt (Epheser 5,18).
Desselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben (1. Timotheus 3,8).
Es ist gut, wenn du kein Fleisch issest und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust , woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte. (Römer 14,21).
Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden ohne Ursache? Wo sind rote Augen? Nämlich, wo man beim Wein liegt und kommt auszusaufen, was eingeschenkt ist. Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön stehet. Er gehet glatt ein; aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden, und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum. (Sprüche 23,29-34).
Der Wein macht lose Leute und stark Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise. (Sprüche 20,1).
Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. (Galater 5,21).
Lasset uns ehrbarlich wandeln, als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid. (Römer 13,13).
Auch Daniel lehnte den Alkohol unter Einsatz seines Lebens ab: Solchen verschaffte der König, was man ihnen täglich geben sollte von seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank, daß sie, also drei Jahre auferzogen, danach vor dem Könige dienen sollten. [...] Aber Daniel setzte ihm vor in seinem Herzen, daß er sich mit des Königs Speise und mit dem Wein, den er selbst trank, nicht verunreinigen wollte, und bat den obersten Kämmerer, daß er sich nicht müßte verunreinigen. (Daniel 1,5 und 8).
Über die Diakone schrieb Paulus: Desselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben (1. Timotheus 3,8).
Moses Gebot an Aaron über die Diener in der Stiftshütte: Du und deine Söhne mit dir sollen keinen Wein noch starkes Getränk trinken, wenn ihr in die Stiftshütte geht, damit ihr nicht sterbet. Das sei eine ewige Ordnung für eure Geschlechter, damit ihr unterscheiden könnet zwischen heilig und gemein, zwischen unrein und rein, und damit ihr die Kinder Israel alle Rechte lehret, die der HERR zu ihnen durch Mose geredet hat. (3. Mose 10,9-10).
Dazu auch: Und es soll kein Priester Wein trinken, wenn er in den innern Vorhof hineingeht. (Hesekiel 44,21).
Der Körper als Tempel des heiligen Geistes
Dazu passt der biblische Grundsatz, dass der Körper als Tempel des heiligen Geistes rein gehalten werden soll: Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes. (1. Korinther 6,19-20).
[...] und die Sorge dieser Welt und der betrügliche Reichtum und viel andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und bleibet ohne Frucht. (Markus 4,19).
Folgen von Alkoholgenuss
Die Folgen von übermäßigen Alkoholkonsum kennen wir alle. In der Bibel werden sie noch einmal beschrieben:
[...] daß sie werden essen, und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich nicht ausbreiten, darum daß sie den HERRN verlassen haben und ihn nicht achten. Hurerei, Wein und Most machen toll. (Hosea 4,10-11).
[...] doch sind sie gierige Hunde, die nicht wissen, wann sie genug haben; und sie, die Hirten, verstehen nicht aufzupassen; sie suchen alle das Ihre, ein jeder sieht auf seinen Gewinn, ohne Ausnahme. "Kommt her", sagen sie, "ich will Wein holen, da wollen wir uns mit starkem Getränk berauschen, und morgen soll es gehen wie heute, ja noch viel großartiger!" (Jesaja, 56,11-12).
In diesen Versen kommt deutlich heraus, dass Gott Trunkenheit nicht angenehm ist.
Historische Belege
Doch wie wurde alkoholfreier Wein zu biblischen Zeiten zubereitet? Einen Bericht dazu finden wir aus erster Hand in 1. Mose 40, 9-11:
Da erzählte der Oberste der Schenken dem Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, siehe, da war ein Weinstock vor mir, und an dem Weinstock drei Reben; und sowie er knospte, schoß seine Blüte auf, seine Traubenkämme reiften zu Trauben. Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und preßte sie aus in den Becher des Pharao und gab den Becher in des Pharao Hand.
Hier wird der Wein frisch aus der Traube gewonnen und unmittelbar, ohne den langen Prozess der Gärung abzuwarten, getrunken.
Heute hat ein "guter" Wein relativ viel Alkoholgehalt. Zu Neutestamentlichen Zeiten hingegen war ein Wein umso besser, je weniger Alkohol er enthalten hat Dies ist uns durch viele Zeitzeugen überliefert. So schrieb etwa der römische Gelehrte Plinius (geboren ca. 23 nach Christus): "Der nützlichste Wein ist der, dessen Stärke durch das Sieb entfernt wurde".
Ähnlich der griechische Philosoph Plutarch (geboren um 45 nach Christus): Wein sei "viel angenehmer zu trinken", wenn er "weder das Gehirn anfacht noch das Gemüt oder die Leidenschaften quält", indem seine Stärke durch ständiges Filtern entfernt wurde. Der römische Dichter Horaz (geboren 65 vor Christus) schlägt in die selbe Kerbe (nach Dr. Jacobus, Bible Wines; William Patton, The Laws of Fermentation).
Das gebräuchlichste Getränk der Römer war Traubensaft, der mit kalten oder warmen Wasser gemischt wurde. Dieses Getränk wurde aus mustum hergestellt, Traubensaft, der zu einem dickflüssigen Sirup gekocht und in Behältern gelagert wurde (nach Ferrar Fenton, The Bible and Wine). Dieses Kochen verhinderte eine Gärung des Traubensaftes.
Streitfragen
Es gibt vor allem zwei Bibelstellen, die von Befürwortern des Alkoholkonsums gerne dazu verwendet werden, um zu beweisen, dass das Trinken von Alkohol durch die Bibel gerechtfertigt sei:
Paulus und der Wein
In 1. Timotheus 5,23 empfiehlt Paulus dem Timotheus, wegen seiner Magenbeschwerden Wein zu trinken: Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Krankheiten.
In diesem Vers wird das griechische Wort óinos verwendet, man weiß also nicht, ob es sich um vergorenen oder unvergorenen Wein handelt. Allerdings kann man hier auf die damals gängige griechische Medizin zurückgreifen, nach der "Magenwein" oder "Wein für den Magen" ein unvergorener Traubensaft war, der als dicker, unfermentierter Sirup magenkranken oder schwachen Menschen verabreicht wurde (nach Ferrar Fenton, The Bible and Wine).
Das Problem mit der Hochzeit von Kana
Von vielen wird der Bericht der Hochzeit von Kana in Johannes 2 als Beweis dafür aufgeführt, dass Jesus das Wasser in alkoholhaltigen Wein verwandelt hat. Doch wie kann Jesus den Gästen des Hochzeitsmahles berauschenden Wein zubereitet haben, wenn die ganze Bibel hindurch solche Getränke verdammt und verboten werden?
Die Bibel berichtet: Als aber der Speisemeister das Wasser, das zu Wein geworden war, gekostet hatte (und er wußte nicht, woher es war; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wußten es), ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringern; du hast den guten Wein bis jetzt behalten! (Johannes 2,10-11).
Das Problem ist hierbei das "trunken werden" der Gäste, was man heute allgemein mit Betrunkenheit übersetzt.
Doch hier handelt es sich um eine etwas ungenaue Übersetzung im Deutschen. In allen anderen Sprachen, wie etwa dem Englischen oder dem Spanischen, lautet dieser Abschnitt "wenn sie viel getrunken haben".
Auch die Jahreszeit ist ein diskutiertes Thema: Nachdem die Hochzeit zu Kana im Frühling stattgefunden haben muss, ist eine häufige Annahme, dass der Wein, der im Herbst geerntet wurde, bis Frühling längst vergoren sein müsste. Diese Annahme basiert darauf, dass wir denken, die Juden zu der Zeit wüssten noch nichts über die Techniken der Konservierung von Wein. Diese Annahme wird durch zahlreiche Schriftstücke aus der römischen Kultur widerlegt, die verschiedene Methoden für die Konservierung von Traubensaft beschreiben. Ausserdem ist die Konservierung von unvergorenem Traubensaft ein einfacherer Prozess als die Konservierung von alkoholischem Wein.
Übrigens: Im jüdischen Talmud wird an mehreren Stellen verboten, Wein in Begleitung von Musikinstrumenten bei festlichen Aktivitäten, wie bei einer Hochzeit, zu trinken (Sotah 48a, Mishna Sotah 9,11). Somit wäre es ein Skandal gewesen, hätte Jesus alkoholhaltigen Wein angeboten!
Fazit
Der Genuss von Alkohol ist biblisch nicht gerechtfertigt - im Gegenteil: Die Bibel warnt sehr eindringlich und klar vor dem Alkoholgenuss.
Auch wenn in der Bibel hauptsächlich von Wein die Rede ist: das hier geschriebene trifft auf alle Arten von Alkohol zu. Und das ist keine Angelegenheit der Menge - fasst man die Aussagen der Bibel zum Thema "Alkohol" zusammen, so kann man erkennen, dass auch das Trinken geringer Mengen von Alkohol nicht gerechtfertigt werden kann. Jeder Alkoholiker beginnt seinen Weg mit dem ersten Tropfen.
http://www.reform-adventisten.net/uploads/RTEmagicC_weinglas_verschuettet_01.jpg.jpg
(Quelle: http://www.reform-adventisten.net/biblisches/themen/themen-archiv/archive/2008/january/article/die-bibel-und-der-alkohol.html)
Die Bibel und der Alkohol
Haben Jesus und die Jünger Wein getrunken?
Darf man als Christ Alkohol trinken? Diese Frage stellt sich früher oder später jeder einmal. Überall wird man mit Alkohol konfrontiert, und gerne wird man etwas belächelt, wenn man sagt, dass man keinen Alkohol trinkt. Andererseits gibt es die vielen Schicksale und Tragödien von zerstörten Familien, kaputten Heimen und vernichteten Leben, die durch den Alkohol entstanden sind.
Was sagt die Bibel zu dem Thema? Oft liest man, wie in der Bibel von Wein gesprochen wird, und wie die Jünger, ja sogar Jesus selbst, Wein getrunken haben und ihn sogar empfehlen.
Ein Wort, mehrere Bedeutungen
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Wein in der Bibel: "Neuer Wein", auch Traubensaft genannt, kommt direkt von der Weinrebe und ist der unvergorene Fruchtsaft ohne Alkohol. Fermentierter Wein hingegen ist der Wein, wie wir ihn landläufig kennen, alkoholhaltig und durch den Prozess der Gärung entstanden.
Doch wie kann man unterscheiden, von welchem Wein gesprochen wird, wenn in der Bibel das Wort "Wein" erwähnt wird?
Im Alten Testament gibt es zwei bedeutende hebräische Worte für Wein: yayin (vergorener oder unvergorener Wein) und tîrôsh (unvergorener Fruchtsaft ohne Alkohol). Yayin wird zum Beispiel in 1. Mose 14,18 verwendet: Aber Melchisedek, der König von Salem, trug Brot und Wein hervor. Und er war ein Priester Gottes des Höchsten.
Ein anderes hebräisches Wort ist noch Shekar, was meist in Verbindung mit yayin gebraucht wird und normalerweise als "starkes Getränk" übersetzt wird, das von anderen Früchten außer Trauben gewonnen wird.
Beide Worte - yayin und tîrôsh - wurden ins Griechische in ein Wort übersetzt, nämlich óinos. Auch im Neuen Testament wird ausschließlich der Begriff óinos verwendet. Ein wichtiges Faktum, denn die lateinische Bibelübersetzung basiert auf der griechischen - und das ist schließlich auch der Grund, warum im deutschen das Wort "Wein" sowohl für alkoholfreien Traubensaft, als auch für vergorenen Wein verwendet wird.
Die Bibel und der Wein
In der Bibel wird vor (vergorenem) Wein durchgehend gewarnt. Yayin wird im Alten Testament in Verbindung mit Trunkenheit ca. 30 mal erwähnt und in über 60 anderen Stellen verdammt. Hier sind einige Bibelverse, die von alkoholhaltigem Wein sprechen:
Und berauschet euch nicht mit Wein, in welchem Ausschweifung ist, sondern werdet mit dem Geiste erfüllt (Epheser 5,18).
Desselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben (1. Timotheus 3,8).
Es ist gut, wenn du kein Fleisch issest und keinen Wein trinkst, noch sonst etwas tust , woran dein Bruder Anstoß oder Ärgernis nehmen oder schwach werden könnte. (Römer 14,21).
Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden ohne Ursache? Wo sind rote Augen? Nämlich, wo man beim Wein liegt und kommt auszusaufen, was eingeschenkt ist. Siehe den Wein nicht an, daß er so rot ist und im Glase so schön stehet. Er gehet glatt ein; aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter. So werden deine Augen nach andern Weibern sehen, und dein Herz wird verkehrte Dinge reden, und wirst sein wie einer, der mitten im Meer schläft, und wie einer schläft oben auf dem Mastbaum. (Sprüche 23,29-34).
Der Wein macht lose Leute und stark Getränk macht wild; wer dazu Lust hat, wird nimmer weise. (Sprüche 20,1).
Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solches tun, das Reich Gottes nicht ererben werden. (Galater 5,21).
Lasset uns ehrbarlich wandeln, als am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Kammern und Unzucht, nicht in Hader und Neid. (Römer 13,13).
Auch Daniel lehnte den Alkohol unter Einsatz seines Lebens ab: Solchen verschaffte der König, was man ihnen täglich geben sollte von seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank, daß sie, also drei Jahre auferzogen, danach vor dem Könige dienen sollten. [...] Aber Daniel setzte ihm vor in seinem Herzen, daß er sich mit des Königs Speise und mit dem Wein, den er selbst trank, nicht verunreinigen wollte, und bat den obersten Kämmerer, daß er sich nicht müßte verunreinigen. (Daniel 1,5 und 8).
Über die Diakone schrieb Paulus: Desselbigengleichen die Diener sollen ehrbar sein, nicht zweizüngig, nicht Weinsäufer, nicht unehrliche Hantierung treiben (1. Timotheus 3,8).
Moses Gebot an Aaron über die Diener in der Stiftshütte: Du und deine Söhne mit dir sollen keinen Wein noch starkes Getränk trinken, wenn ihr in die Stiftshütte geht, damit ihr nicht sterbet. Das sei eine ewige Ordnung für eure Geschlechter, damit ihr unterscheiden könnet zwischen heilig und gemein, zwischen unrein und rein, und damit ihr die Kinder Israel alle Rechte lehret, die der HERR zu ihnen durch Mose geredet hat. (3. Mose 10,9-10).
Dazu auch: Und es soll kein Priester Wein trinken, wenn er in den innern Vorhof hineingeht. (Hesekiel 44,21).
Der Körper als Tempel des heiligen Geistes
Dazu passt der biblische Grundsatz, dass der Körper als Tempel des heiligen Geistes rein gehalten werden soll: Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst? Denn ihr seid teuer erkauft. Darum so preiset Gott an eurem Leibe und in eurem Geiste, welche sind Gottes. (1. Korinther 6,19-20).
[...] und die Sorge dieser Welt und der betrügliche Reichtum und viel andere Lüste gehen hinein und ersticken das Wort, und bleibet ohne Frucht. (Markus 4,19).
Folgen von Alkoholgenuss
Die Folgen von übermäßigen Alkoholkonsum kennen wir alle. In der Bibel werden sie noch einmal beschrieben:
[...] daß sie werden essen, und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich nicht ausbreiten, darum daß sie den HERRN verlassen haben und ihn nicht achten. Hurerei, Wein und Most machen toll. (Hosea 4,10-11).
[...] doch sind sie gierige Hunde, die nicht wissen, wann sie genug haben; und sie, die Hirten, verstehen nicht aufzupassen; sie suchen alle das Ihre, ein jeder sieht auf seinen Gewinn, ohne Ausnahme. "Kommt her", sagen sie, "ich will Wein holen, da wollen wir uns mit starkem Getränk berauschen, und morgen soll es gehen wie heute, ja noch viel großartiger!" (Jesaja, 56,11-12).
In diesen Versen kommt deutlich heraus, dass Gott Trunkenheit nicht angenehm ist.
Historische Belege
Doch wie wurde alkoholfreier Wein zu biblischen Zeiten zubereitet? Einen Bericht dazu finden wir aus erster Hand in 1. Mose 40, 9-11:
Da erzählte der Oberste der Schenken dem Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, siehe, da war ein Weinstock vor mir, und an dem Weinstock drei Reben; und sowie er knospte, schoß seine Blüte auf, seine Traubenkämme reiften zu Trauben. Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und preßte sie aus in den Becher des Pharao und gab den Becher in des Pharao Hand.
Hier wird der Wein frisch aus der Traube gewonnen und unmittelbar, ohne den langen Prozess der Gärung abzuwarten, getrunken.
Heute hat ein "guter" Wein relativ viel Alkoholgehalt. Zu Neutestamentlichen Zeiten hingegen war ein Wein umso besser, je weniger Alkohol er enthalten hat Dies ist uns durch viele Zeitzeugen überliefert. So schrieb etwa der römische Gelehrte Plinius (geboren ca. 23 nach Christus): "Der nützlichste Wein ist der, dessen Stärke durch das Sieb entfernt wurde".
Ähnlich der griechische Philosoph Plutarch (geboren um 45 nach Christus): Wein sei "viel angenehmer zu trinken", wenn er "weder das Gehirn anfacht noch das Gemüt oder die Leidenschaften quält", indem seine Stärke durch ständiges Filtern entfernt wurde. Der römische Dichter Horaz (geboren 65 vor Christus) schlägt in die selbe Kerbe (nach Dr. Jacobus, Bible Wines; William Patton, The Laws of Fermentation).
Das gebräuchlichste Getränk der Römer war Traubensaft, der mit kalten oder warmen Wasser gemischt wurde. Dieses Getränk wurde aus mustum hergestellt, Traubensaft, der zu einem dickflüssigen Sirup gekocht und in Behältern gelagert wurde (nach Ferrar Fenton, The Bible and Wine). Dieses Kochen verhinderte eine Gärung des Traubensaftes.
Streitfragen
Es gibt vor allem zwei Bibelstellen, die von Befürwortern des Alkoholkonsums gerne dazu verwendet werden, um zu beweisen, dass das Trinken von Alkohol durch die Bibel gerechtfertigt sei:
Paulus und der Wein
In 1. Timotheus 5,23 empfiehlt Paulus dem Timotheus, wegen seiner Magenbeschwerden Wein zu trinken: Trinke nicht mehr bloß Wasser, sondern gebrauche ein wenig Wein um deines Magens willen und wegen deiner häufigen Krankheiten.
In diesem Vers wird das griechische Wort óinos verwendet, man weiß also nicht, ob es sich um vergorenen oder unvergorenen Wein handelt. Allerdings kann man hier auf die damals gängige griechische Medizin zurückgreifen, nach der "Magenwein" oder "Wein für den Magen" ein unvergorener Traubensaft war, der als dicker, unfermentierter Sirup magenkranken oder schwachen Menschen verabreicht wurde (nach Ferrar Fenton, The Bible and Wine).
Das Problem mit der Hochzeit von Kana
Von vielen wird der Bericht der Hochzeit von Kana in Johannes 2 als Beweis dafür aufgeführt, dass Jesus das Wasser in alkoholhaltigen Wein verwandelt hat. Doch wie kann Jesus den Gästen des Hochzeitsmahles berauschenden Wein zubereitet haben, wenn die ganze Bibel hindurch solche Getränke verdammt und verboten werden?
Die Bibel berichtet: Als aber der Speisemeister das Wasser, das zu Wein geworden war, gekostet hatte (und er wußte nicht, woher es war; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wußten es), ruft der Speisemeister den Bräutigam und spricht zu ihm: Jedermann setzt zuerst den guten Wein vor, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringern; du hast den guten Wein bis jetzt behalten! (Johannes 2,10-11).
Das Problem ist hierbei das "trunken werden" der Gäste, was man heute allgemein mit Betrunkenheit übersetzt.
Doch hier handelt es sich um eine etwas ungenaue Übersetzung im Deutschen. In allen anderen Sprachen, wie etwa dem Englischen oder dem Spanischen, lautet dieser Abschnitt "wenn sie viel getrunken haben".
Auch die Jahreszeit ist ein diskutiertes Thema: Nachdem die Hochzeit zu Kana im Frühling stattgefunden haben muss, ist eine häufige Annahme, dass der Wein, der im Herbst geerntet wurde, bis Frühling längst vergoren sein müsste. Diese Annahme basiert darauf, dass wir denken, die Juden zu der Zeit wüssten noch nichts über die Techniken der Konservierung von Wein. Diese Annahme wird durch zahlreiche Schriftstücke aus der römischen Kultur widerlegt, die verschiedene Methoden für die Konservierung von Traubensaft beschreiben. Ausserdem ist die Konservierung von unvergorenem Traubensaft ein einfacherer Prozess als die Konservierung von alkoholischem Wein.
Übrigens: Im jüdischen Talmud wird an mehreren Stellen verboten, Wein in Begleitung von Musikinstrumenten bei festlichen Aktivitäten, wie bei einer Hochzeit, zu trinken (Sotah 48a, Mishna Sotah 9,11). Somit wäre es ein Skandal gewesen, hätte Jesus alkoholhaltigen Wein angeboten!
Fazit
Der Genuss von Alkohol ist biblisch nicht gerechtfertigt - im Gegenteil: Die Bibel warnt sehr eindringlich und klar vor dem Alkoholgenuss.
Auch wenn in der Bibel hauptsächlich von Wein die Rede ist: das hier geschriebene trifft auf alle Arten von Alkohol zu. Und das ist keine Angelegenheit der Menge - fasst man die Aussagen der Bibel zum Thema "Alkohol" zusammen, so kann man erkennen, dass auch das Trinken geringer Mengen von Alkohol nicht gerechtfertigt werden kann. Jeder Alkoholiker beginnt seinen Weg mit dem ersten Tropfen.
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(Quelle: http://www.reform-adventisten.net/biblisches/themen/themen-archiv/archive/2008/january/article/die-bibel-und-der-alkohol.html)