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Vollständige Version anzeigen : Ist soziale Gerechtigkeit erstrebenswert?



politi_m
04.08.2005, 10:48
Möchten Sie in einer ungerechten Gesellschaft leben? Bestimmt nicht! Wir wären uns sicherlich sehr schnell darüber einig, dass wir alle viel lieber in einer gerechten Gesellschaft leben möchten! Doch wie sollte eine solche Gesellschaft aussehen? Zweifellos sollten alle die gleichen Rechte haben und alle sollten vor dem Gesetz gleich sein. Wir hätten aber auch den Anspruch, dass so unterschiedliche Güter wie Einkommen, Bildungschancen, Gesundheit und Aufstiegsmöglichkeiten möglichst gerecht verteilt sind. Genau darum geht es, wenn wir die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit stellen: Um die gerechte Verteilung von Gütern in einer Gesellschaft.quelle (http://www.hu-berlin.de/twn/liebig.html)

Ist soziale Gerechtigkeit nach obiger Definition erstrebenswert?

spongebob goebbels
04.08.2005, 15:50
quelle (http://www.hu-berlin.de/twn/liebig.html)

Ist soziale Gerechtigkeit nach obiger Definition erstrebenswert?


Wir hätten aber auch den Anspruch, dass so unterschiedliche Güter wie Einkommen, Bildungschancen, Gesundheit und Aufstiegsmöglichkeiten möglichst gerecht verteilt sind.

das halte ich für richtig - die frage ist immer nur : was ist gerecht?

für mich ist erstmal gerecht, dass jeder, der arbeit einen lohn bekommt, der ihm das leben überhaupt ermöglicht, denn deshalb arbeitet man : umzu überleben. das ist in der tierwelt nicht anders.

wer nicht arbeitet, soll auch kein geld bekommen - das halte ich auch für richtig.

von großer gewichtigkeit sind die lohnunterschiede, die durchaus mächtig ausfallen dürfen. jemand, der studiert hat und z.b ein unternehmen leidet, sollte ruhig das hundertfache von dem verdienen, was ein einfacher arbeiter verdient, da derjenige, der das unternehmen führt eine größere verantwortung hat und auch meistens länger arbeitet, da für ihn nach feierabend eben nicht feierabend ist. ein ähnliches beispiel habe ich ja in dem thread " ist soziale gleichheit gerecht? " genannt.

politi_m
12.08.2005, 15:09
Okay, also fast jeder findet soziale Gerechtigkeit erstrebenswert.


Wir hätten aber auch den Anspruch, dass so unterschiedliche Güter wie Einkommen, Bildungschancen, Gesundheit und Aufstiegsmöglichkeiten möglichst gerecht verteilt sind.

Aber was ist eine gerechte Verteilung?

"Bildungschancen"
- Jeder sollte die gleichen Bildungschancen haben. Keiner sollte in irgendeiner Form einen Nachteil gegenüber einem anderen haben.

"Gesundheit"
- Auch Gesundheit sollte absolut unabhängig vom Geldbeutel sein.

"Aufstiegsmöglichkeiten"
- Jeder sollte alle Chancen in einer Gesellschaft haben. Wo jemand landet soll nur von seiner persönlichen Leistungsbereitschaft abhängen.

"Einkommen"
- Jeder sollte das Einkommen erhalten, das seiner Leistung entspricht.

Gonzo the Great
16.08.2005, 17:57
Jetzt geht das wieder los! Soziale Gerechtigkeit ist wenn Leute die arbeiten die Faulen durchfüttern. Im Sozialismus in Deutschland muss keiner Arbeiten. Man kriegt trotzdem Geld. Schafft diesen Scheiß-Sozialstaat endlich ab dann gehen die faulen Arbeiten und wir haben keine Probleme mehr!

Der Patriot
16.08.2005, 18:05
quelle (http://www.hu-berlin.de/twn/liebig.html)

Ist soziale Gerechtigkeit nach obiger Definition erstrebenswert?

Soziale Gerechtigkeit ist etwas anderes als Umverteilung.
Dem stimme ich aber zu:


Zweifellos sollten alle die gleichen Rechte haben und alle sollten vor dem Gesetz gleich sein.

Leyla
16.08.2005, 18:06
Im Sozialismus in Deutschland muss keiner Arbeiten. Oh Mann. Ich sehe schon: wenn ich jetzt sage "das stimmt nicht", dann heißt es gleich wieder: "Ihr roten Drecksäue wollt also Zwangsarbeit".

Dumm, dümmer, am dümmsten. :O

Dukesim
16.08.2005, 18:39
das halte ich für richtig - die frage ist immer nur : was ist gerecht?

für mich ist erstmal gerecht, dass jeder, der arbeit einen lohn bekommt, der ihm das leben überhaupt ermöglicht, denn deshalb arbeitet man : umzu überleben. das ist in der tierwelt nicht anders.

wer nicht arbeitet, soll auch kein geld bekommen - das halte ich auch für richtig.

von großer gewichtigkeit sind die lohnunterschiede, die durchaus mächtig ausfallen dürfen. jemand, der studiert hat und z.b ein unternehmen leidet, sollte ruhig das hundertfache von dem verdienen, was ein einfacher arbeiter verdient, da derjenige, der das unternehmen führt eine größere verantwortung hat und auch meistens länger arbeitet, da für ihn nach feierabend eben nicht feierabend ist. ein ähnliches beispiel habe ich ja in dem thread " ist soziale gleichheit gerecht? " genannt.
zustimmung
wer nicht arbeitet sollte auch nichts bekommen. . oft liegt ein teuelskreis vor:
die menschen hocken auf arbeitslosen geld/soziahilfe. eigentlich würden sie sich gerne einen job suchen, bekommen nur um sonst viel geld. wenn man sie nötigt(bitte im sinne von not verstehen) zu arbeiten, dann werden sie das auch mit fleiß und eifer tun, man muss ihnen nur die chance geben(geld streichen).ich habe in meiem privaten umfeld mehrere solcher fälle.
ein problem, dass zwar jetzt vorhanden ist, aber durch eine reform behoben werden kann ist die situation am arbeitsmarkt,wenige findet arbeit.

daraus folgt aslo, das für gesunde menschen manch eine hilfe absolut kontraproduktiv und motivationshämmend ist.

Grüner Simon
17.08.2005, 04:48
Jetzt geht das wieder los! Soziale Gerechtigkeit ist wenn Leute die arbeiten die Faulen durchfüttern. Im Sozialismus in Deutschland muss keiner Arbeiten. Man kriegt trotzdem Geld. Schafft diesen Scheiß-Sozialstaat endlich ab dann gehen die faulen Arbeiten und wir haben keine Probleme mehr!

Und du wärst der erste der weint, wenn er aus Profitgründen arbeitslos wird am hungertuch nagt.

Grüner Simon
17.08.2005, 04:51
das halte ich für richtig - die frage ist immer nur : was ist gerecht?

für mich ist erstmal gerecht, dass jeder, der arbeit einen lohn bekommt, der ihm das leben überhaupt ermöglicht, denn deshalb arbeitet man : umzu überleben. das ist in der tierwelt nicht anders.

wer nicht arbeitet, soll auch kein geld bekommen - das halte ich auch für richtig.

von großer gewichtigkeit sind die lohnunterschiede, die durchaus mächtig ausfallen dürfen. jemand, der studiert hat und z.b ein unternehmen leidet, sollte ruhig das hundertfache von dem verdienen, was ein einfacher arbeiter verdient, da derjenige, der das unternehmen führt eine größere verantwortung hat und auch meistens länger arbeitet, da für ihn nach feierabend eben nicht feierabend ist. ein ähnliches beispiel habe ich ja in dem thread " ist soziale gleichheit gerecht? " genannt.

Wer nicht arbeitet, soll auch kein Geld bekommen? Wenn aus technischen Gründen weniger Arbeit also weniger Arbeitnehmer gebraucht werden dann gibt es Arbeitslose die dann verhungern sollen, oder wie hast du das gemeint?

Grüner Simon
17.08.2005, 04:53
zustimmung
wer nicht arbeitet sollte auch nichts bekommen. . oft liegt ein teuelskreis vor:
die menschen hocken auf arbeitslosen geld/soziahilfe. eigentlich würden sie sich gerne einen job suchen, bekommen nur um sonst viel geld. wenn man sie nötigt(bitte im sinne von not verstehen) zu arbeiten, dann werden sie das auch mit fleiß und eifer tun, man muss ihnen nur die chance geben(geld streichen).ich habe in meiem privaten umfeld mehrere solcher fälle.
ein problem, dass zwar jetzt vorhanden ist, aber durch eine reform behoben werden kann ist die situation am arbeitsmarkt,wenige findet arbeit.

daraus folgt aslo, das für gesunde menschen manch eine hilfe absolut kontraproduktiv und motivationshämmend ist.

Es gibt sicherlich solche Fälle, aber glaubts du ersnthaft, dass alle 8 Mio arbeitslose in Deutschland nur nicht arbeiten weil sie Arbeitsunfähig oder zu Fauls sind. Ich bitte dich.

Gonzo the Great
17.08.2005, 11:29
Oh Mann. Ich sehe schon: wenn ich jetzt sage "das stimmt nicht", dann heißt es gleich wieder: "Ihr roten Drecksäue wollt also Zwangsarbeit".

Dumm, dümmer, am dümmsten. :O

Niemand muss arbeiten. Wer kein Bock hat, kriegt auch nichts!

Gonzo the Great
17.08.2005, 11:30
Es gibt sicherlich solche Fälle, aber glaubts du ersnthaft, dass alle 8 Mio arbeitslose in Deutschland nur nicht arbeiten weil sie Arbeitsunfähig oder zu Fauls sind. Ich bitte dich.

Weil das Anspruchsdenken zu hoch ist! Es gibt halt nicht überall 5000 Euro, acht Wochen Urlaub und ständig krankfeiern. Der Staat bezahlt ja auch genug. Wenn der Sozialismus abgeschafft wird und der Staat die Faulen nicht mehr durchfüttert gibt es keinen einzigen Arbeitslosen mehr!

Leyla
17.08.2005, 12:12
Weil das Anspruchsdenken zu hoch ist! Es gibt halt nicht überall 5000 Euro, acht Wochen Urlaub und ständig krankfeiern. Der Staat bezahlt ja auch genug. Wenn der Sozialismus abgeschafft wird und der Staat die Faulen nicht mehr durchfüttert gibt es keinen einzigen Arbeitslosen mehr!Hast Du eine Ahnung, wieviele Menschen in diesem Land schon glücklich wären, wenn sie 1500 brutto und sechs Wochen Urlaub hätten, nicht krankfeiern würden, aber auch nicht dauernd unbezahlte Überstunden leisten müssten.:rolleyes:

W.I.L.
18.08.2005, 09:58
Weil das Anspruchsdenken zu hoch ist! Es gibt halt nicht überall 5000 Euro, acht Wochen Urlaub und ständig krankfeiern. Der Staat bezahlt ja auch genug. Wenn der Sozialismus abgeschafft wird und der Staat die Faulen nicht mehr durchfüttert gibt es keinen einzigen Arbeitslosen mehr!

Aha, wo sollen die Arbeitslosen denn plötzlich arbeiten. In den nicht vorhandenen Arbeitsplätzen?

politi_m
18.08.2005, 10:07
Viele Liberale denken ernsthaft, dass es auch jetzt genug Arbeitsplätze gibt und die Millionen Arbeitslose einfach zu faul sind diese anzunehmen.
Es gäbe genug Jobs für alle und wenn jemand halt für 10 Leute die Wohnungen putzen würde...

politi_m
18.08.2005, 10:09
Soziale Gerechtigkeit ist etwas anderes als Umverteilung.
Was ist für dich eine gerechte Verteilung der oben genannten Güter?

Der Patriot
18.08.2005, 10:12
Was ist für dich eine gerechte Verteilung der oben genannten Güter?

Das jeder soviel bekommt wie er erarbeitet und das das jeder die Chance hat sich dies zu erarbeiten.

W.I.L.
18.08.2005, 10:13
Viele Liberale denken ernsthaft, dass es auch jetzt genug Arbeitsplätze gibt und die Millionen Arbeitslose einfach zu faul sind diese anzunehmen.
Es gäbe genug Jobs für alle und wenn jemand halt für 10 Leute die Wohnungen putzen würde...

Die denken eben alle so wie unsere Bundespräsidentengattin und haben keine Ahnung von gar nix.

politi_m
18.08.2005, 10:19
Das jeder soviel bekommt wie er erarbeitet und das das jeder die Chance hat sich dies zu erarbeiten.Das hört sich doch gut an, meine Meinung. :top:
Nur was heißt "dass jeder soviel bekommt wie er erarbeitet"?. Wieviel Gehalt für welche Leistung wäre angebracht, wie willst du das festlegen?

Wie sieht's bei Bildungschancen und Gesundheit aus?

Das ist meine Meinung dazu:

"Bildungschancen"
- Jeder sollte die gleichen Bildungschancen haben. Keiner sollte in irgendeiner Form einen Nachteil gegenüber einem anderen haben.

"Gesundheit"
- Auch Gesundheit sollte absolut unabhängig vom Geldbeutel sein.

"Aufstiegsmöglichkeiten"
- Jeder sollte alle Chancen in einer Gesellschaft haben. Wo jemand landet soll nur von seiner persönlichen Leistungsbereitschaft abhängen.

"Einkommen"
- Jeder sollte das Einkommen erhalten, das seiner Leistung entspricht.

John Donne
18.08.2005, 10:27
Okay, also fast jeder findet soziale Gerechtigkeit erstrebenswert.



Aber was ist eine gerechte Verteilung?

"Bildungschancen"
- Jeder sollte die gleichen Bildungschancen haben. Keiner sollte in irgendeiner Form einen Nachteil gegenüber einem anderen haben.

"Gesundheit"
- Auch Gesundheit sollte absolut unabhängig vom Geldbeutel sein.

"Aufstiegsmöglichkeiten"
- Jeder sollte alle Chancen in einer Gesellschaft haben. Wo jemand landet soll nur von seiner persönlichen Leistungsbereitschaft abhängen.

"Einkommen"
- Jeder sollte das Einkommen erhalten, das seiner Leistung entspricht.

Hallo politi,

ohne Dir irgendwie zu nahe treten zu wollen, aber zumindest zweien der obigen Definition kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen:

Ich bin nicht der Meinung, daß jeder die gleichen Bildungschancen haben sollte. Sehr wohl bin ich dafür, jedem gute Chancen zu Bildung zu geben. Gleich werden die Chancen hier aber nie sein. Kriegt ein (zu) Intelligenter was mit dem Sinnierhammer übergebraten, damit er keinen Vorteil mehr vor den anderen hat? Darf der Sohn aus der Akademikerfamilie die häuslichen Bücher nicht mehr lesen und keine Tischgespräche mit seinen Eltern führen, da er hier etwas lernen könnte, wozu andere kaum eine Chance haben? Das kanns doch nicht sein.
Übereinstimmen dürften wir darin, daß es sinnvoll ist, die Bildungschancen und das Niveau der Bildung allgemein zu verbessern.

Was Gesundheit angeht, sehe ich das grundsätzlich wie in Deiner Definition oben.

Bei der nächsten Definition sollte m.E. "und Fähigkeiten" ergänzt werden.

Die letzte klingt im Prinzip auch sehr einleuchtend. Was das in der Praxis aber bedeutet, ist m.E. etwas ganz anderes und Interpretationen jeder Richtung zugänglich.

Ich bin übrigens geneigt, mit "Nein" zu stimmen, und hole das, nachdem ich nochmals darüber nachgedacht habe, u.U. nach.
Einer der Hauptgründe ist gerade die Verteilung. Diese Verteilungsmentalität ist m.E. gerade das, wovon wir in diesem Staat viel zu viel haben. Das ist etwas Psychologisches. Ich bin überhaupt nicht gegen sozialen Frieden. Aber gegen die Mentalität, daß generell alles verteilt werden muß. Der Staat soll seine Bürger dazu befähigen, sich selbst Dinge zu erwirtschaften und nicht von früh bis spät einimpfen, daß er sowieso schon die Einkommen verteilen werde.

Grüße
John

politi_m
18.08.2005, 10:49
ohne Dir irgendwie zu nahe treten zu wollen, aber zumindest zweien der obigen Definition kann ich nicht uneingeschränkt zustimmen:Das macht ja erst eine Diskussion aus!! :)


Ich bin nicht der Meinung, daß jeder die gleichen Bildungschancen haben sollte. Sehr wohl bin ich dafür, jedem gute Chancen zu Bildung zu geben.Bist du der Meinung weil du glaubst, dass es nur wenige Menschen verdient haben, eine gute Bildung zu bekommen und die anderen haben halt Pech gehabt oder weil du glaubst, dass völlig gleiche Bildungschancen unrealistisch wären und nicht durchsetzbar sind?


Gleich werden die Chancen hier aber nie sein. Kriegt ein (zu) Intelligenter was mit dem Sinnierhammer übergebraten, damit er keinen Vorteil mehr vor den anderen hat? Darf der Sohn aus der Akademikerfamilie die häuslichen Bücher nicht mehr lesen und keine Tischgespräche mit seinen Eltern führen, da er hier etwas lernen könnte, wozu andere kaum eine Chance haben? Das kanns doch nicht sein.Nein, gleiche Bildungschance bedeutet nicht, dass am Ende des Bildungsweges jeder die gleiche Bildung haben muss!! Ein leistungsbereiter und von Haus aus intelligenter Mensch wird bei gleichen Bildungschancen automatisch mehr wissen, als ein fauler und dummer Mensch. Es geht lediglich um die gleichen Chancen! So soll ein leistungsbereiter, intelligenter Junge aus ner armen Familie die gleiche Bildungschance haben, wie ein Junge aus ner reichen Familie.
Es sollen nicht die Unterschiede zwischen schlau und dumm überwunden werden, es sollen nur gleichen Chancen für arme und reiche Menschen herrschen.


Bei der nächsten Definition sollte m.E. "und Fähigkeiten" ergänzt werden.Naja. Was bringt's wenn jemand überragende Fähigkeiten hat, der aber total faul ist und sie deshalb nicht einsetzt?...


Die letzte klingt im Prinzip auch sehr einleuchtend. Was das in der Praxis aber bedeutet, ist m.E. etwas ganz anderes und Interpretationen jeder Richtung zugänglich.Natürlich. :] Was ist deine Interpretation? :)


Aber gegen die Mentalität, daß generell alles verteilt werden muß.Was spricht gegen eine Verteilung des Reichtums. Warum sollte die Kluft zwischen einem sehr kleinen, sehr reichen Teil und einem großen, sehr armen Teil der Bevölkerung immer größer werden?


Der Staat soll seine Bürger dazu befähigen, sich selbst Dinge zu erwirtschaften und nicht von früh bis spät einimpfen, daß er sowieso schon die Einkommen verteilen werde.Der Staat befähigt die Bürger ja Geld anzuhäufen. Nur leider sind derzeit Arme stark benachteiligt, die bekommen z.B. ne schlechtere Bildung und werden oft arm bleiben. Es bestehen keine gleichen Chancen.

Gärtner
18.08.2005, 10:52
Viele Liberale denken ernsthaft, dass es auch jetzt genug Arbeitsplätze gibt und die Millionen Arbeitslose einfach zu faul sind diese anzunehmen.
Es gäbe genug Jobs für alle und wenn jemand halt für 10 Leute die Wohnungen putzen würde...
Red keinen Unsinn, das ist populistisches Geschwätz à la Lafontaine. Natürlich ist genug Arbeit da, sie ist nur zu teuer. Und du weißt ganz genau, daß es nicht darum geht, den Arbeitern und Angestellten das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern die völlig überbordenden Lohnnebenkosten spürbar zu senken.

politi_m
18.08.2005, 10:59
Red keinen Unsinn, das ist populistisches Geschwätz à la Lafontaine.Falsch, das habe ich hier im Forum gelesen.


Natürlich ist genug Arbeit da, sie ist nur zu teuer. Und du weißt ganz genau, daß es nicht darum geht, den Arbeitern und Angestellten das Geld aus der Tasche zu ziehen, sondern die völlig überbordenden Lohnnebenkosten spürbar zu senken.Wie sollen die Lohnnebenkosten spürbar gesenkt werden, ohne den Arbeitnehmern das Geld aus der Tasche zu ziehen?
Das Mittel von Frau Merkel senkt die Arbeitskosten um gerade mal 20 Cent pro Stunde und das hat schon verherrende Folgen für den Binnenmarkt und unsolidarisch hoch Zehn ist das auch noch.
Welche andere Mittel gibt es?

Gärtner
18.08.2005, 11:05
Wie sollen die Lohnnebenkosten spürbar gesenkt werden, ohne den Arbeitnehmern das Geld aus der Tasche zu ziehen?
*hüstel*

Schau dir mal den Steuer- und Abgabenteil an, der den Unterschied zwischen Brutto und Netto ausmacht.

Wenn eine Handwerkerstunde durchschn. 40 € kostet, beim Arbeitnehmer aber nur 12 € ankommen und der Arbeitgeber 60 Cent verdient, stimmt etwas nicht.

John Donne
18.08.2005, 11:18
Bist du der Meinung weil du glaubst, dass es nur wenige Menschen verdient haben, eine gute Bildung zu bekommen und die anderen haben halt Pech gehabt oder weil du glaubst, dass völlig gleiche Bildungschancen unrealistisch wären und nicht durchsetzbar sind?

Definitv letzteres!
Was ersteres angeht: Die existenten Mängel im Bildungssystem hat niemand verdient. Ganz abgesehen davon, daß wir sie uns m.E. als ein Land, welche vor den Schlauheit seiner Köpfe lebt, definitiv nicht leisten können.



Nein, gleiche Bildungschance bedeutet nicht, dass am Ende des Bildungsweges jeder die gleiche Bildung haben muss!! Ein leistungsbereiter und von Haus aus intelligenter Mensch wird bei gleichen Bildungschancen automatisch mehr wissen, als ein fauler und dummer Mensch. Es geht lediglich um die gleichen Chancen! So soll ein leistungsbereiter, intelligenter Junge aus ner armen Familie die gleiche Bildungschance haben, wie ein Junge aus ner reichen Familie.

Ok, das klingt von Tendenz her deutlich besser :)



Natürlich. :] Was ist deine Interpretation? :)


Meine Erfahrung nach ist in der Praxis die Interpretation in der Praxis oft die, daß es fast schon als unschicklich gilt, besserverdienend zu sein.
Meine Interpretation ist die, daß sich Leistung lohnen muß.



Was spricht gegen eine Verteilung des Reichtums. Warum sollte die Kluft zwischen einem sehr kleinen, sehr reichen Teil und einem großen, sehr armen Teil der Bevölkerung immer größer werden?

Wird sie das in dem Maße, der oft suggeriert wird? Welcher große Teil der Bevölkerung ist denn sehr arm?



Der Staat befähigt die Bürger ja Geld anzuhäufen. Nur leider sind derzeit Arme stark benachteiligt, die bekommen z.B. ne schlechtere Bildung und werden oft arm bleiben. Es bestehen keine gleichen Chancen.
Was Bildung angeht, gebe ich Dir sogar in Teilen Recht. Allerdings: Das deutsche Sozialgefüge war noch nie so durchlässig wie heute - mittlerweile übrigens nicht nur nach oben, sondern auch nach unten. Sehr wohl aber auch nach oben. Vielfach sind aber auch die Ansprüche m.E. schlicht überzogen und decken sich kaum mit dem Leistungsvermögen und -bereitschaft.

Umverteilung ist aus zwei Gründen auf eine notwendiges Minimum zu reduzieren: Erstens sollte sich der Staat klarmachen, daß er die ganze Zeit nicht sein Geld umverteilt, sondern das seiner Bürger und zweitens erzieht Umverteilung zur Abhängigkeit.

Grüße
John

SAMURAI
18.08.2005, 11:21
Nein. »Verteilung« bedeutet immer, einige zu bestehlen, um anderen zu geben. Das ist in höchstem Maße ungerecht.

»Soziale Gerechtigkeit« ist ein Oxymoron. Entweder ist ein Tatbestand sozial, oder er ist gerecht.

Kann man ja auch anderst sehen !

Wenige, haben vorher viele bestohlen. Diese vielen wollen sich später die Brosamen zurückholen, die vom Tisch des Herrn herunterfallen. Das ist in höchstem Maße ungerecht - vom Herrenpack .

Manfred_g
18.08.2005, 13:24
Viele Liberale denken ernsthaft, dass es auch jetzt genug Arbeitsplätze gibt und die Millionen Arbeitslose einfach zu faul sind diese anzunehmen.
Es gäbe genug Jobs für alle und wenn jemand halt für 10 Leute die Wohnungen putzen würde...

Damit kommst du dem Problem ja auch sehr nahe. Nur ist es nicht so, daß alle Leute ohne Arbeitsplatz faul oder unwillig wären. Es kommt auch noch hinzu, daß in unserm zur Pseudoplanwirtschaft versifften, überreglementierten System, kaum jemand eine Arbeit ausüben kann, ohne erst jahrelang gegen den Staat (Feind Nr.1) zu kämpfen; sogar dann, wenn Bedarf und Idee gegeben sind.

Manfred_g
18.08.2005, 13:32
Ich habe ebenfalls mit "nein" gestimmt, obwohl ich natürlich sehr für Gerechtigkeit bin. Da dieser Thread aber schon von Anfang an einer Gerechtigkeitsdefinition des Threaderstellers quasi erlegen ist, und die ich keineswegs teile, muß dieses Mißverständnis vermieden werden. :)

Also:

Gerechtigkeit- ja!

Die pervertierte Form , die uns als "soziale Gerechtigkeit" vorgegaukelt wird - Nein!

politi_m
18.08.2005, 14:12
Ich habe ebenfalls mit "nein" gestimmt, obwohl ich natürlich sehr für Gerechtigkeit bin. Da dieser Thread aber schon von Anfang an einer Gerechtigkeitsdefinition des Threaderstellers quasi erlegen ist, und die ich keineswegs teile, muß dieses Mißverständnis vermieden werden. :)

Also:

Gerechtigkeit- ja!

Die pervertierte Form , die uns als "soziale Gerechtigkeit" vorgegaukelt wird - Nein!
Meine Fresse, es geht nicht unbedingt um meine persönliche Definition, sondern um die der Uni Humboldt und deine eigene!! Kappische? :rolleyes:

ceyilmaz
21.08.2005, 00:36
Es gibt sicherlich Menschen die nicht arbeiten möchten, aber deswegen alles in Frage zu stellen ist auch nicht richtig.
Die Sozialenrechte sind etwas gutes, man solte sie nicht einfach aufgeben, nur weil Mißbrauch stattfindet. Man kann alles Gute auch Mißbrauchen leider.
Aber es ist ein Gut die Sozialrechte, man solte Sie vor Mißbrauch schützen und nicht abschaffen, sie wurden erkämft, und nicht geschenkt.
Jeder kann in Not sein z.B. Arbeitslos werden, eine Garantie hat man nicht.

Manfred_g
21.08.2005, 01:06
Meine Fresse, es geht nicht unbedingt um meine persönliche Definition, sondern um die der Uni Humboldt und deine eigene!! Kappische? :rolleyes:

Nööö ?(
aber ich ziehe daraus den Schluß, daß die Humboldt-Universität die gleiche Definition von "Sozialer Gerechtigkeit" hat wie ich, nur deine weicht ab :ahh:
Damit komme ich zurecht :rofl:

Manfred_g
21.08.2005, 01:09
Es gibt sicherlich Menschen die nicht arbeiten möchten, aber deswegen alles in Frage zu stellen ist auch nicht richtig.
Die Sozialenrechte sind etwas gutes, man solte sie nicht einfach aufgeben, nur weil Mißbrauch stattfindet. Man kann alles Gute auch Mißbrauchen leider.
Aber es ist ein Gut die Sozialrechte, man solte Sie vor Mißbrauch schützen und nicht abschaffen, sie wurden erkämft, und nicht geschenkt.
Jeder kann in Not sein z.B. Arbeitslos werden, eine Garantie hat man nicht.
Richtig, sehe ich auch so. Aber damit die, denen es wirklich zusteht, es auch weiterhin bekommen können, muß man dafür sorgen, daß diejenigen die es nicht verdienen, es nicht bekommen. :)