pw75
05.01.2012, 20:48
Frankreich sperrt seinen Arbeitsmarkt gegen ausländische Fachleute. Wegen der Vorschrift des französischen Innenministeriums können jetzt nicht einmal die Absolventen der dortigen Hochschulen einen Job bekommen, wenn sie nicht französische Bürger sind. Als Reaktion auf die Kritik erklären die Behörden ihr Handeln mit dem Bestreben, die Arbeitslosenrate zu senken.
2011 ist das Innenministerium Frankreichs den Kurs auf die Reduzierung der legalen Immigranten um 10% eingeschlagen. Von den drei häufigsten Anlässen zur Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung Familienzusammenführung, Asylantrag und Erwerbstätigkeit können die Behörden nur den letzten unter Kontrolle stellen . In diesem Zusammenhang erhielten die Präfekturen eine Sondervorschrift : Einem Ausländer darf nicht Arbeitsgenehmigung erteilt werden, falls er sich um eine Stelle bewirbt, für die man eine französische Arbeitskraft finden kann . Ähnliche Einschränkungen hat es auch vordem gegeben. Allerdings galten sie nur für neu angekommenen Arbeitskräfte und betrafen nicht die Absolventen der landeigenen Hochschulen. Aber selbst in ihrer alten Form bereiteten diese Einschränkungen große Schwierigkeiten vielen Organisationen, beispielsweise dem Russischen Dienst des Fernsehsenders Euronews, meint der ehemalige Chef dieses Teilbereichs, Pjotr Fjodorow.
„Es war sehr schwer, die Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen : man arbeitete mit den provisorischen blauen Zetteln, in denen stand, daß wir auf die Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung warten . Mit diesen Dokumenten konnte man keinen Kredit nehmen und nur schwer andere Länder besuchen . Bevor man das Verfahren zur Einladung eines Journalisten aus Rußland startete, hatte man gegenüber den französischen Behörden den Beweis erbringen, daß man in Frankreich keine Arbeitskraft mit vergleichbarer Kompetenz finden konnte . Die Bewertung der journalistischen Leistung ist ein höchst subjektives Ding, vor allem da die französischen Behörden, ohne Russisch zu können, nur anhand der Dokumente urteilten . Alles in allem war das ein qualvoller, schwerer und sehr peinlicher Prozeß .“
Mehr noch, die Arbeitserlaubnis, die von den französischen Behörden erstellt wird, engt die Tätigkeit der Ausländer stark ein: Sie dürfen nur in einem bestimmten Beruf und nur in der festgelegten Region des Landes arbeiten . Das hindert eigentlich den Fachmann daran, in den Arbeitsmarkt einzusteigen, und zwar nicht nur in den nationalen, sondern auch in den gesamteuropäischen . Wobei sonst die Arbeitsgenehmigung, die in einem EU-Mitgliedsstaat erhalten wurde, gleichzeitig die Anstellung in jedem anderen ermöglicht . Allerdings hat es Fälle gegeben, bei denen Frankreich gern ausländische Fachleute anwarb, betonte Pjotr Fjodorow .
„Als an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich der Große Hadronen-Speicherring gebaut wurde, stammte knapp ein Drittel der Experten aus Rußland . Gegenwärtig wird in Südfrankreich ein experimenteller Kernfusionsreaktor errichtet, auch dort arbeiten viele Fachleute aus Rußland . Es ist eine Selektivität da : Wenn Frankreich davon profitiert, zeigt es sich in der Lage, alle Hürden zu umgehen, oder auch nicht zu umgehen, sondern als Gegebenheit hinzunehmen.“
http://german.ruvr.ru/2012/01/05/63435155.html
es gibt Momente, da wünsche ich es mir auch für Deutschland.
2011 ist das Innenministerium Frankreichs den Kurs auf die Reduzierung der legalen Immigranten um 10% eingeschlagen. Von den drei häufigsten Anlässen zur Beantragung einer Aufenthaltsgenehmigung Familienzusammenführung, Asylantrag und Erwerbstätigkeit können die Behörden nur den letzten unter Kontrolle stellen . In diesem Zusammenhang erhielten die Präfekturen eine Sondervorschrift : Einem Ausländer darf nicht Arbeitsgenehmigung erteilt werden, falls er sich um eine Stelle bewirbt, für die man eine französische Arbeitskraft finden kann . Ähnliche Einschränkungen hat es auch vordem gegeben. Allerdings galten sie nur für neu angekommenen Arbeitskräfte und betrafen nicht die Absolventen der landeigenen Hochschulen. Aber selbst in ihrer alten Form bereiteten diese Einschränkungen große Schwierigkeiten vielen Organisationen, beispielsweise dem Russischen Dienst des Fernsehsenders Euronews, meint der ehemalige Chef dieses Teilbereichs, Pjotr Fjodorow.
„Es war sehr schwer, die Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen : man arbeitete mit den provisorischen blauen Zetteln, in denen stand, daß wir auf die Erteilung der Aufenthaltsgenehmigung warten . Mit diesen Dokumenten konnte man keinen Kredit nehmen und nur schwer andere Länder besuchen . Bevor man das Verfahren zur Einladung eines Journalisten aus Rußland startete, hatte man gegenüber den französischen Behörden den Beweis erbringen, daß man in Frankreich keine Arbeitskraft mit vergleichbarer Kompetenz finden konnte . Die Bewertung der journalistischen Leistung ist ein höchst subjektives Ding, vor allem da die französischen Behörden, ohne Russisch zu können, nur anhand der Dokumente urteilten . Alles in allem war das ein qualvoller, schwerer und sehr peinlicher Prozeß .“
Mehr noch, die Arbeitserlaubnis, die von den französischen Behörden erstellt wird, engt die Tätigkeit der Ausländer stark ein: Sie dürfen nur in einem bestimmten Beruf und nur in der festgelegten Region des Landes arbeiten . Das hindert eigentlich den Fachmann daran, in den Arbeitsmarkt einzusteigen, und zwar nicht nur in den nationalen, sondern auch in den gesamteuropäischen . Wobei sonst die Arbeitsgenehmigung, die in einem EU-Mitgliedsstaat erhalten wurde, gleichzeitig die Anstellung in jedem anderen ermöglicht . Allerdings hat es Fälle gegeben, bei denen Frankreich gern ausländische Fachleute anwarb, betonte Pjotr Fjodorow .
„Als an der Grenze zwischen der Schweiz und Frankreich der Große Hadronen-Speicherring gebaut wurde, stammte knapp ein Drittel der Experten aus Rußland . Gegenwärtig wird in Südfrankreich ein experimenteller Kernfusionsreaktor errichtet, auch dort arbeiten viele Fachleute aus Rußland . Es ist eine Selektivität da : Wenn Frankreich davon profitiert, zeigt es sich in der Lage, alle Hürden zu umgehen, oder auch nicht zu umgehen, sondern als Gegebenheit hinzunehmen.“
http://german.ruvr.ru/2012/01/05/63435155.html
es gibt Momente, da wünsche ich es mir auch für Deutschland.