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Vollständige Version anzeigen : Woher kommt das Geld?



Registrierter
29.12.2011, 15:01
Angesichts der derzeitigen sogenannten Krise führt das Interesse in etlichen Diskussionen den Leser zu der Frage, wo eigentlich unser Geld herkommt.
Die systemergebenen Zeitgenossen unter uns, welche brav die Formeln des Systems nachbeten, glänzen dann regelmäßig mit den vom System eingeimpften Reflexantworten: von der Zentralbank etc etc

Die etwas denkfreudigeren unter uns geben sich jedoch mit den papageienartigen und inhaltsleeren Antworten nicht so leicht zufrieden, sodass Bedarf auf Aufklärung aus seriöseren Quellen als den Kaderschmieden des herrschenden Systems besteht.
Machen wir uns also auf die Suche nach gültigen Antworten auf dei simple Frage:
wo kommt eigentlich unser Geld her?

Hierzu habe ich zwei Texte gefunden, die dem Laien in einfacher Sprache das Problem der Geldschöpfung und seine Ursachen erklären:

Geld aus dem Nichts
Während die weltweite Banken- und Finanzkrise - die derzeit zur "Eurokrise" uminterpretiert wird - in ihr fünftes Jahr geht, verschwinden Stück für Stück demokratische Spielregeln. Wesentliche Ursachen der Instabilität, wie etwa die private Geldschöpfung, bleiben weiter tabu
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36097/1.html

http://www.heise.de/tp/foren/S-Natuerlich-entsteht-Geld-aus-dem-Nichts-woraus-denn-sonst/forum-218059/msg-21194919/read/

und:

Wirtschaftskrisen und warum sie eigentlich Geldkrisen heißen müssten
Würde man 1.000 Personen fragen, wo das Geld herkommt, erhielte man 999 Mal die Antwort: Das Geld kommt von der Zentralbank, in unserem Fall von der Europäischen Zentral Bank (EZB), genau wie früher von der Deutschen Bundesbank. Vielleicht einer von 1.000 Befragten wäre anderer Ansicht, wobei die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, einer solchen Person zu begegnen.

Dass Geld durch Kredite der Notenbanken an Geschäftsbanken entsteht, ist Mainstream, ein zentraler Glaubenssatz, an dem so gut wie niemand zu zweifeln scheint.

Wie falsch diese Annahme ist, und dass es in Wirklichkeit überhaupt keine Kredite der Notenbanken an Geschäftsbanken gibt, werden wir an den folgenden Erläuterungen sehen.
http://web.archive.org/web/20060622222853/http://www.artfond.de/ralfprengel.htm

http://wayback.archive.org/web/20060915000000*/http://www.artfond.de/ralfprengel.htm

Berwick
30.12.2011, 09:31
Geld aus dem Nichts - ja, das scheint die Antwort zu sein. :]

Freier Beobachter
30.12.2011, 09:38
die geldschöpfung hängt doch auch elementar mit dem Zinssystem zusammen. dafür das schon vorher reiche menschen ihr geld anderen zur verfügung stellen, bekommen sie geld. Dieses geld, das in wirklichkeit nicht existiert sondern nur auf dem papier weil nichmand dieses geld zurückzahlen kann, wird wiederum verliehen und noch mehr geld dafür verlangt. das haben wir Jahrzehnte betrieben und tada: Problem. Wie kann das denn blos sein??? DAS IST DOCH DAS SYSTEM DER USA!!! Na daran müssen aber die Europäer schuld sein, muss einfach. Zum glück gehören alle Ratingagenturen ja zu den USA also... Europäer sind schuld.

Registrierter
27.01.2012, 14:45
Die Geldschöpfung erfolgt über die Geschäftsbanken per Kreditvergabe.

Der Unsinn, dass die Zentralbanken das Geld schöpfen, um es an die geschäftsbanken zu verleihen, ist Grundlage für den Nebel um das Geld.

It is well enough that people of the nation do not understand our banking and monetary system, for if they did, I believe there would be a revolution before tomorrow morning.
Henry Ford

Hombre
27.01.2012, 16:36
Der Unsinn, dass die Zentralbanken das Geld schöpfen, um es an die geschäftsbanken zu verleihen, ist Grundlage für den Nebel um das Geld.

Warum leihen sich dann die Geschäftsbanken bei der Zentralbank für 1,25% Geld, anstatt es selbst aus dem Nichts zu erschaffen?

Raczek
27.01.2012, 16:47
Und vor allem, wann gründet Registrierter endlich seine eigene Bank um damit grenzenlos "Geld aus dem Nichts" -hoffentlich auch für uns- zu schöpfen? Und warum sind wir noch nicht auf diese blendende Idee gekommen?

Registrierter
27.01.2012, 16:57
Warum leihen sich dann die Geschäftsbanken bei der Zentralbank für 1,25% Geld, anstatt es selbst aus dem Nichts zu erschaffen?

Um Geld aus dem Nichts zu schöpfen, braucht es jemanden, der sich gegen die Hinterlegung von Sicherheiten verschuldet.

Raczek
27.01.2012, 17:00
Und wie siehts auf Seiten des Gläubigers aus, muss der auch etwas zusteuern, um überhaupt Geld schöpfen zu können? :)

Registrierter
27.01.2012, 17:00
Und vor allem, wann gründet Registrierter endlich seine eigene Bank um damit grenzenlos "Geld aus dem Nichts" -hoffentlich auch für uns- zu schöpfen? Und warum sind wir noch nicht auf diese blendende Idee gekommen?

Nun, dass es für Begriffstutzigkeit keine Grenzen gibt, scheint hier im Forum oft genug bewiesen.
Die Grenzen der Geldschöpfung sind in der Begrenztheit beleihungsfähigen Eigentums begründet.

Wenn doch diese Diskussion Dir regelmäßig Deine eigenen Grenzen aufzeigt, warum hältst Du Dich dann nicht einfach vornehm zurück und versuchst, von den Erwachsenen zu lernen?

Hombre
27.01.2012, 17:01
Um Geld aus dem Nichts zu schöpfen, braucht es jemanden, der sich gegen die Hinterlegeung von Sicherheiten verschuldet.

Also "schöpfen" die Geschäftsbanken Geld, für das sie - wenigstens zum Teil - Sicherheiten hinterlegt haben, die in Falle eines Ausfalls auf den Gläubiger - hier die Zentralbank - gehen. Aber welche Sicherheiten hat die Zentralbank hinterlegt - und bei wem?

Raczek
27.01.2012, 17:03
Nun, dass es für begroiffstuttzigkeit keine Grnezen gibt, scheint hier im Forum oft genug bewiesen.
Die Grenzen der Geldschöpfung sind in der Begrenztheit beleihungsfähiigen eigentums begründet.

Die Seite scheinst du immerhin verstanden zu haben, nur wie siehts jetzt auf der Seite der Bankgläubiger aus?

Registrierter
27.01.2012, 17:04
Also "schöpfen" die Geschäftsbanken Geld, für das sie - wenigstens zum Teil - Sicherheiten hinterlegt haben, die in Falle eines Ausfalls auf den Gläubiger - hier die Zentralbank - gehen. Aber welche Sicherheiten hat die Zentralbank hinterlegt - und bei wem?

Nein, Banken schöpfen Geld per Kreditvergabe.
Da wird keine Sicherheit VON Banken hinterlegt, sondern BEI der kreditschöpfenden Bank.

GELD IST Kredit!
Es entsteht aus der Schuld.
Geld=Kredit=Schuld

Registrierter
27.01.2012, 17:06
Die Seite scheinst du immerhin verstanden zu haben, nur wie siehts jetzt auf der Seite der Bankgläubiger aus?

Bei der Geldschöpfung IST die Bank der Gläubiger.

Raczek
27.01.2012, 17:16
Bei der Geldschöpfung IST die Bank der Gläubiger.

Natürlich, nur der Gläubiger schöpft Geld denn vergibt den Kredit. Der Schuldner muss den Kredit mit Pfand beleihen, aber welche Vorraussetzung muss der Gläubiger erfüllen um überhaupt als Gläubiger und damit Geldschöpfer auftreten zu können, das war meine Frage an dich!

Registrierter
27.01.2012, 17:54
Natürlich, nur der Gläubiger schöpft Geld denn vergibt den Kredit. Der Schuldner muss den Kredit mit Pfand beleihen, aber welche Vorraussetzung muss der Gläubiger erfüllen um überhaupt als Gläubiger und damit Geldschöpfer auftreten zu können, das war meine Frage an dich!

Theoretisch betrachtet, muss er keinerlei Voraussetzungen erfüllen.
Banken schöpfen einfach als Monopolist das Zahlungsmittel.

Praktisch betrachtet muss die Geschäftsbank wegen der Liquiditätsvorschriften eine Mindestreserve in der Größenordnung von 2% vorhalten.
Darüber hinaus gibt es verschiedene Länder, welche eine Mindestreserve von weiteren 1-2% vorschreiben, welche bei der ZB hinterlegt werden muss.
Für die eigentliche Geldschöpfung ist das aber ohne Belang.

Der eigentliche Geldschöpfungsprozess kann ebenso ohne diese Begrenzungen stattfinden.

Raczek
27.01.2012, 18:01
[B]Theoretisch betrachtet, muss er keinerlei Voraussetzungen erfüllen. Banken schöpfen einfach als Monopolist das Zahlungsmittel.


Soso und wodurch erhält dieses Geld -nach deiner Theorie- dann seinen Wert, bzw. seine Kaufkraft und wird akzeptiert, hm?

Harry Krischner
27.01.2012, 18:44
Um Geld aus dem Nichts zu schöpfen, braucht es jemanden, der sich gegen die Hinterlegung von Sicherheiten verschuldet.
Zunächst wird wohl einmal das Vertrauen genügt haben, daß eine Leistung in der Zukunft erbracht wird.
Wie sich Geld (etwas das gilt) aus dem Nichts schöpfen lässt, kann man besonders gut am Kerbholz erkennen. Es reicht, einen einfachen Stock zu nehmen, ihn einzukerben und zu zerteilen in ein kurzes und ein langes Stück. Das hat im gesamten europäischen Raum über Jahrhunderte wunderbar funktioniert, ohne daß es Gold, Silber oder sonstiger Münzen bedurfte. Begriffe wie z.B. Stocks und Stockholder haben im Kerbholz ihren Ursprung.
Wer sich mit Geld beschäftigt sollte das Kerbholz nicht auslassen.

Harry Krischner
27.01.2012, 19:01
Und vor allem, wann gründet Registrierter endlich seine eigene Bank um damit grenzenlos "Geld aus dem Nichts" -hoffentlich auch für uns- zu schöpfen? Und warum sind wir noch nicht auf diese blendende Idee gekommen?

Gäbe es kein gesetzliches verbindliches Geldmonopol, wäre das gar kein Problem. Es gibt auch einige Ansätze für regionale Währungen, insofern der Gedanke überhaupt nicht abwegig.

Raczek
27.01.2012, 19:06
Falsch! Wer sich mit Geld beschäftigt weiß, dass eine Bank -egal ob Geschäfts- oder Zentralbank, dass zweistuftige Banksystem ist nur eine Organisationsform ohne Auswirkung auf die grundlegenden Gesetze der Geldschöpfung- mit einem zur Kreditvergabe zur Verfügung stehenden belastbarem Eigentum von 1 Mio Euro, keine 2 Mio, keine 3 Mio und auch keine 10 Mio Euros an Kredit "aus dem Nichts" vergeben kann. Wie ein Schuldner einen Kredit mit einem gleichwertigen Teil seines Eigentums als Pfand beleihen muss, so muss ein Gläubiger, also ein Kreditgeber und damit Geldemittent umgekehrt den Kredit ebenfalls mit eigenem Gläubigereigentum besichern, denn nur so alleine erhält Geld seine Kaufkraft, seine Akzeptanz und damit seine Eigenschaft als Zahlungsmittel. So und nur so kam Geld in die Welt und tut es noch heute:

Geld entsteht im Kredit = eine Forderung gegen Gläubigereigentum!

Und weil das so ist, ist auch jeder Ausflug in das Reich der Geldschöpfung "aus dem Nichts" reine Zeitverschwendung.

Raczek
27.01.2012, 19:07
Gäbe es kein gesetzliches verbindliches Geldmonopol, wäre das gar kein Problem. Es gibt auch einige Ansätze für regionale Währungen, insofern der Gedanke überhaupt nicht abwegig.

Dir und jedem anderen steht es frei ein Geldinstitut zu gründen.

"Regionale Währung", was für ein Blödsinn soll das schon wieder sein? Willkürgeld -das tatsächlich aus dem Nichts geschaffen wird- à la DDR-Mark reloaded? Richtiges Geld hat immer und überall einen Wert und muss nicht sinnfrei auf einen Einzugsraum begrenzt werden.

Harry Krischner
27.01.2012, 19:21
Dir und jedem anderen steht es frei ein Geldinstitut zu gründen.

"Regionale Währung", was für ein Blödsinn soll das schon wieder sein? Willkürgeld -das tatsächlich aus dem Nichts geschaffen wird- à la DDR-Mark reloaded? Richtiges Geld hat immer und überall einen Wert und muss nicht sinnfrei auf einen Einzugsraum begrenzt werden.

Man kann eine Bank gründen, einfach ist das jedoch nicht.

Ob Regiogeld (http://de.wikipedia.org/wiki/Regiogeld) Blödsinn ist oder nicht, lass ich mal dahingestellt. Dahingehende Initiativen gibt es jedenfalls.

Don
27.01.2012, 19:28
Gäbe es kein gesetzliches verbindliches Geldmonopol, wäre das gar kein Problem. Es gibt auch einige Ansätze für regionale Währungen, insofern der Gedanke überhaupt nicht abwegig.

Wobei alle diese Regionalwährungen an die offizielle Währung gebunden sind. Sie haben lediglich den Zweck den regionalen Waren und Dienstleistungsverkehr zu fördern, den Anreiz dazu liefert stets ein gewisser karitativer Aspekt dieser Regionalgelder. Der Chiemgauer zum Beispiel ist mit nominellem Wertverlust über Zeit behaftet, analog dem Freigeld, dieser Wertverlust geht dann aber in Form gesetzlichen Zahlungsmittels (vulgo Euro) als Spende an Feuerwehr, Vereine, Schulen etc.

Es gibt kein Geldmonopol. Du kanst Krischners drucken sovile du willst. Was wir haben ist ein gesetzicher Kontraktoonszwang für die staatliche Währung, das bedeutet ein Verkäufer muß Euros akzeptieren wenn er etwas für Geld anbietet. Er kann auch Dollars oder Krischners akzeptieren, muß das aber nicht.
In früheren Zeiten waren zum Beispiel Wechsel der Fugger praktisch Geld und wurden auch so verwendet. Dafür hinterlegten die Fugger nirgends Sicherheiten, sie standen mit ihrem guten (und global bekannten) Namen dafür ein. Für die Geldmenge M! liegen auch nirgendwo Sicherheiten im Keller, diese wuchs im Laufe der Zeit aus dem Zins auf Kredite und repräsentiert damit in etwa den materiellen Wohsland der Gesellschaft.
Die Gelder M2 und M3 verschwinden rollierend wieder (im Idealzustand, leider bleiben die Staatsschluden ebenso rollierend erhalten) wenn Kredite getilgt werden. Sie dienen der Kapitalbeschaffung für Vorhaben für die M1 nichts abgeben kann weil für den alltagsmarkt gebraucht), die Zinsen aus M2 und M3 gelangen aber final in M! wo sie den Produktivitätszuwacha und/oder den Zuwachs an materiallem Vermögen wiederspiegeln.
War vielleicht zu abstrakt. Du baust ein Haus. Das kostet 500T. Die können dir daine Nachbarn nicht aus ihrer Barschaft pumpen weil sie dann keine Löhne mehr bezahlen
können und die Wurschtsemmeln im laden bleiben. Also vergibt die bank einen Kredit. Das Geld holt sie bei der Zentralbank.Dafür verpfändest du das Haus (das es noch nicht gibt, aber egal, Grundschuld). Du baust das Haus, die 500T sind im Markt. Damit stellen sie den Wert deines Hauses dar (das es vorher nicht gab, ebensowenig wie das Geld, oder für Registrierter: wenn es nicht mehr Geld gibt was repräsentiert dann den Wert eines neuen Hauses?), und sind im Markt unterwegs (Material, Handwerker, etc.). Du bezahlst das über 30 Jahre ab. Damit dürftest du fast soviele Zinsen bezahlt haben wie die Nominalschuld betrug. Ein Teil davon ist der Zentralbankzins, der im Markt bleibt. Er verschwindet nicht mehr. Das Geld Deiner Hypothek ist mit Tilgung weg, beschränkt man die Sicht auf diesen einen Fall.

Raczek
27.01.2012, 19:29
Es gibt in jeden denkbaren Blödsinn Investitionen. Tatsächlich ist Geld aber keine Ware und Leistungsversprechen oder "Euro-Devisen" keine ernsthafte Deckung.

Don
27.01.2012, 19:32
Falsch! Wer sich mit Geld beschäftigt weiß, dass eine Bank -egal ob Geschäfts- oder Zentralbank, dass zweistuftige Banksystem ist nur eine Organisationsform ohne Auswirkung auf die grundlegenden Gesetze der Geldschöpfung- mit einem zur Kreditvergabe zur Verfügung stehenden belastbarem Eigentum von 1 Mio Euro, keine 2 Mio, keine 3 Mio und auch keine 10 Mio Euros an Kredit "aus dem Nichts" vergeben kann. Wie ein Schuldner einen Kredit mit einem gleichwertigen Teil seines Eigentums als Pfand beleihen muss, so muss ein Gläubiger, also ein Kreditgeber und damit Geldemittent umgekehrt den Kredit ebenfalls mit eigenem Gläubigereigentum besichern, denn nur so alleine erhält Geld seine Kaufkraft, seine Akzeptanz und damit seine Eigenschaft als Zahlungsmittel. So und nur so kam Geld in die Welt und tut es noch heute:

Geld entsteht im Kredit = eine Forderung gegen Gläubigereigentum!

Und weil das so ist, ist auch jeder Ausflug in das Reich der Geldschöpfung "aus dem Nichts" reine Zeitverschwendung.

Nicht ganz. Kredite an den Staat sind keine Forderungen gegen Eigentum. Staatsschuldverschreibungen sind Papierfetzen. Nichts als Papierfetzen.
Ok, es ist die fette Henne draufgestempelt. Du kannst den Staat nicht pfänden. Das "Nichts" sind hier Staatsanleihen.
Eigentlich jedem klar der die letzten 6 Monate nicht verschlafen hat.

Harry Krischner
27.01.2012, 19:34
Falsch! Wer sich mit Geld beschäftigt weiß, dass eine Bank -egal ob Geschäfts- oder Zentralbank, dass zweistuftige Banksystem ist nur eine Organisationsform ohne Auswirkung auf die grundlegenden Gesetze der Geldschöpfung- mit einem zur Kreditvergabe zur Verfügung stehenden belastbarem Eigentum von 1 Mio Euro, keine 2 Mio, keine 3 Mio und auch keine 10 Mio Euros an Kredit "aus dem Nichts" vergeben kann. Wie ein Schuldner einen Kredit mit einem gleichwertigen Teil seines Eigentums als Pfand beleihen muss, so muss ein Gläubiger, also ein Kreditgeber und damit Geldemittent umgekehrt den Kredit ebenfalls mit eigenem Gläubigereigentum besichern, denn nur so alleine erhält Geld seine Kaufkraft, seine Akzeptanz und damit seine Eigenschaft als Zahlungsmittel. So und nur so kam Geld in die Welt und tut es noch heute:

Geld entsteht im Kredit = eine Forderung gegen Gläubigereigentum!

Und weil das so ist, ist auch jeder Ausflug in das Reich der Geldschöpfung "aus dem Nichts" reine Zeitverschwendung.

Aus Geld- und Geldpolitik der Bundesbank:


Der Vorgang [der Geldschöpfung] entspricht der Entstehung von
Zentralbankgeld: In der Regel gewährt die
Geschäftsbank einem Kunden einen Kredit und schreibt ihm den ent-
sprechenden Betrag auf dessen Girokonto gut. Wird dem Kunden ein
Kredit über 1.000 Euro gewährt (z. B. Laufzeit 5 Jahre, 5 %), erhöht sich
die Sichteinlage des Kunden auf seinem Girokonto um 1.000 Euro. Es ist
Giralgeld entstanden bzw. wurden 1.000 Euro Giralgeld geschöpft
(siehe Grafik 1. Vorgang). Die Giralgeldschöpfung ist also ein Buchungs-
vorgang.



Wie kann das Eurosystem sicherstellen, dass die Geschäftsbanken nicht
übermäßig viel Giralgeld schaffen und darüber das Ziel Preisstabilität
gefährden? Ein wichtiges Instrument dazu ist
die sogenannte Mindestreserve. Das Eurosystem
kann die Geschäftsbanken verpflichten diese
zu halten. Berechnet wird die Mindestreserve
für jede Geschäftsbank aus der Höhe bestimm-
ter Sicht-, Termin- und Spareinlagen, die Nicht-
banken bei ihr auf Konten unterhalten. Derzeit
beträgt der Mindestreservesatz im Eurosystem zwei Prozent. Das bedeu-
tet: Hat eine Geschäftsbank ihren Kunden insgesamt 100 Millionen auf
Girokonten gutgeschrieben, muss sie zwei Millionen Euro als Mindestre-
serve halten – und zwar in Zentralbankgeld, also als ein Guthaben auf
ihrem Konto bei der Zentralbank.

Aus offizieller Quelle. Sollte eigentlich alles erklären.

Haarstylist
27.01.2012, 19:39
Der BankenClan und ihre Mörderbande beherschen uns und kein Politiker hat MUM mal dagegen etwas zu unternehmen.

Don
27.01.2012, 19:43
Man kann eine Bank gründen, einfach ist das jedoch nicht.

Ob Regiogeld (http://de.wikipedia.org/wiki/Regiogeld) Blödsinn ist oder nicht, lass ich mal dahingestellt. Dahingehende Initiativen gibt es jedenfalls.

Das erste Regiogeld das ich kennenlernte waren die Biermarken der Brauerei Laus in Lauf/Pegnitz.
Jeder Beschäftigte dort kriegte die für sein Deputatbier, damals waren das glaube ich für 70 DM als Zulage und nochmal 70DM die er kaufen konnte wofür es das Bier zum Selbstkostenpreis gab. So in etwa. Diese Marken waren in ALLEN Geschäften in Lauf Geld. Du konntest dafür Hosen kaufen oder im Edeka damit bezahlen.
Sowas geht zum Beispiel auch in München mit Bier und Hendlmarken für die Wies'n, wobei ein gewisser Abschlag hinzunehmen ist.
Das Gemeinsame dabei ist, daß auf den Marken draufsteh was Du dafür kriegst. 1Maß Bier oder 1/2 Hendl. Die Währung ist also nicht die Marke sondern Bier und Grillhendl.
Die Regiowährungen können das nicht, da man nicht für jeden Scheiß eigene Marken drucken kann. Also binden sie sich an die gesetzliche Währung, erfüllen aber den Zweck der Biermarken, nämlich nur im örtlichen Handel umgesetzt zu werden. In Hamburg nimmt keiner Biermarken von der Wies'n.

Xarrion
27.01.2012, 19:46
......
In Hamburg nimmt keiner Biermarken von der Wies'n.

In Norddeutschland gibt es ja auch richtiges Bier.
Die bayerische Plörre trinkt hier niemand.

Don
27.01.2012, 19:47
Der BankenClan und ihre Mörderbande beherschen uns und kein Politiker hat MUM mal dagegen etwas zu unternehmen.

Gäbe es keine Banken würden dich deine Clanmitglieder zum Beerensammeln in den Wald treten, sie sind nämlich das Schwungrad in der modernen Zivilisation seit den Phöniziern. Vermutlich früher.

Don
27.01.2012, 19:48
In Norddeutschland gibt es ja auch richtiges Bier.
Die bayerische Plörre trinkt hier niemand.

Wäre gut wenn es so bleibt. Reicht ja grade mal knapp für uns selbst.

Haarstylist
27.01.2012, 19:49
Gäbe es keine Banken würden dich deine Clanmitglieder zum Beerensammeln in den Wald treten, sie sind nämlich das Schwungrad in der modernen Zivilisation seit den Phöniziern. Vermutlich früher.

Eine regulierte Bank, ist ja in Ordnung, - wir haben aber eine DE Reuglierte Bank und das ist die Ursache für die Finanzkrise unserer Tage.

Don
27.01.2012, 19:50
Aus Geld- und Geldpolitik der Bundesbank:






Aus offizieller Quelle. Sollte eigentlich alles erklären.

Nein. Wo ist die Gegenbuchung? Es gibt keinen EINFACHEN Buchungsvorgang.

Don
27.01.2012, 19:51
Eine regulierte Bank, ist ja in Ordnung, - wir haben aber eine DE Reuglierte Bank und das ist die Ursache für die Finanzkrise unserer Tage.

Was willst du den regulieren, Zecke?

Haarstylist
27.01.2012, 19:52
Was willst du den regulieren, Zecke?

Banken, BörsenCasino schließen und das von Kennedy geforderte Abschaffen bzw einschränken der Zinsknechtschaft.

Harry Krischner
27.01.2012, 19:57
Nein. Wo ist die Gegenbuchung? Es gibt keinen EINFACHEN Buchungsvorgang.

Die Buchungssätze sind im Dokument Geld- und Geldpolitik (http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf) auf Seite 69 zu finden.

Don
27.01.2012, 20:00
Die Buchungssätze sind im Dokument Geld- und Geldpolitik (http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf) auf Seite 69 zu finden.

Nein.

Harry Krischner
27.01.2012, 20:02
Hab eben nochmal nachgesehen. Am 18. Januar 2012 wurde der Mindestreservesatz auf 1 % abgesenkt (Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve#Europ.C3.A4ische_Zentralbank)).
Pro Euro Zentralbankeinlage kann die Geschäftsbank demnach 99 Euro an Kredit vergeben.

Harry Krischner
27.01.2012, 20:03
Nein.

Kapitel 3.5. Geldschöpfung ....

Raczek
27.01.2012, 20:12
Nicht ganz. Kredite an den Staat sind keine Forderungen gegen Eigentum. Staatsschuldverschreibungen sind Papierfetzen. Nichts als Papierfetzen.
Ok, es ist die fette Henne draufgestempelt. Du kannst den Staat nicht pfänden. Das "Nichts" sind hier Staatsanleihen.
Eigentlich jedem klar der die letzten 6 Monate nicht verschlafen hat.

Da hast du vollkommen Recht. Allerdings müsstest du aus früheren Diskussionen noch wissen, dass Registrierter sich mit seinem "Geld aus dem Nichts"-Gerede ausdrücklich nicht auf die heutige Geldschöpfungspraxis aus vornehmlich Staatspapieren bezieht, die Geldschöpfung durch Zentralbank sogar vollends ablehnt und stattdessen eine ausschließliche und unbeschränkte Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken propagiert.

Raczek
27.01.2012, 20:16
Eine regulierte Bank, ist ja in Ordnung, - wir haben aber eine DE Reuglierte Bank und das ist die Ursache für die Finanzkrise unserer Tage.

Die Ursache der Finanzkrise liegt in der Nullzinspolitik unsrer Zentralbanken.

Don
27.01.2012, 20:28
Hab eben nochmal nachgesehen. Am 18. Januar 2012 wurde der Mindestreservesatz auf 1 % abgesenkt (Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Mindestreserve#Europ.C3.A4ische_Zentralbank)).
Pro Euro Zentralbankeinlage kann die Geschäftsbank demnach 99 Euro an Kredit vergeben.

Nein.

Ihr könnt alle nicht weiter denken als von der Tapete zur Wand.

Deine Buchung, "1000 Taler auf dem Kundenkonto nur ein Buchungsvorgang", bedeutet nämlich in der realen Welt daß der KUNDE 1000 Taler Forderung AN die Bank hat, nicht andersrum. Ein Guthaben auf dem Konto bedeutet daß die Bank DIR das Geld schuldet. Das steht in der Bankbilanz untwr VERBNDLICHKEITEN. Die Gegenbuchung bei einem Kredit betrifft die AKTIVASEITE der Bankbilanz. Sie muß diesee 1000 Taler als eigene Forderung an den Kunden verbuchen.
Damit wäre das neutral, die Bank hat aber ein Problem. Der Kunde könnte, das soll gelegentlich vorkommen, diese 1000 Taler von seinem Konto abziehen. Es ist hier erstmal wurscht ob bar oder unbar, allerdings ist bar fataler. Denn betrachten wir mal nur diesen abgegrenzten Fall hat die Bank ja keinen Cent in der Kasse. Den kann sie auch nicht reinbuchen. Sie muß sich also Bares beschaffen. Und das macht sie bei der Zentralbank. Das bedeutet, sie kann maximal ihr Eigenkapital bei der EZB als Mindestreserve parken und eben nicht beliebig Geld schöpfen, denn diese 1% hat sie ja nicht. (abgesehen vom EK). Sie muß sich außerdem Bares beschaffen, und dafür braucht sie Sicherheiten um sie bei der EZB zu hinterlegen (das sind ihre besicherten Forderungen gegen Kunden), womit ihre Aktivaseite weiter schrumpft.
Die Bank spielt also mit ihrem EK (und teilweise mit Kundeneinlagen wobei das schon riskant wird fürs Cashmanagement), dann ist sie am Limit.
Die Ignoranten scheinen zu glauben sie könnte ohne Ende Geld schöpfen, sie braucht ja nur einen Teil des geschöpften Geldes bei der Zentralbank zu hinterlegen.
DAS ist Blödsinn.

Wer in den vergangenen 2 Jahren aufpaßte versteht das auch. Die Banken verpumpten geschöpftes Geld gegen Staatsanleihen. dafür parkten sie ihr EK UND teilweise Kundengelder bei der Zentralbank. Die Anleihen wackelten, außerdem gaben die Staaten die Kredite größtenteils für Sozialtransfers aus was bedeutet dieses Geld wurde irgendwo in Cash abgehoben. DAS wiederum mußten sich die Banken bei der Zentralbank holen, denn soviel hatten sie nicht.
Jetzt wackelten die Anleihen als Sicherheiten, die Banken bekamen kein ZB Geld mehr, mußten teilweise ihre Schulden dort glattstellen und verliehen sich auch untereinander nichts mehr (Rentenmarkt kaputt).
Und jetzt erkläre einer der Geldschöpfungsfreaks mal wie es kommen kann daß praktisch alle Banken, die ja angeblich ohne Ende Geld schöpfen können, plötzlich im kurzen Hemd dastanden und teilweise faktisch bankrott waren. Hätten sie doch einfach Geld geschöpft. :))

Don
27.01.2012, 20:40
Die Ursache der Finanzkrise liegt in der Nullzinspolitik unsrer Zentralbanken.

Nein. Sie liegt in der Staatsverschuldung. Ausschließlich. Der Kellner ist nicht schuld wenn der Gast sich erst überfrißt und dann nicht bezahlt.
Die Zentralbank ist hier relativ machtlos. Sie gehört den Staaten. (Gesetze zu ihrem Status hin oder her, die leben nicht im Vakuum).
Das Grundübel liegt in der Doktrin die jeder Politiker zu glauben scheint, die Schulden die er macht durch Wachstum + Inflation stabil zum BIP halten zu können oder im Verhältnis sogar abzusenken, was als Schuldenabbau verkauft wird.
Ich habe keinen Fernseher, war aber die letzten Wochen in österreich und guckte abends im Hotel. Da gabs eine Diskussionsrunde, in der ein SPÖ Politiker eine GRAFIK hochhielt nach der sich die Schulden Österreichs die letzten 10 jahre kontinuierlich VERRINGERT hätten. 5 Minuten vorher stand eine Grafik auf dem Schirm auf der die nominelle ZUNAME von (ich weiß nicht mehr, Hausnummer) 100 Mrd. auf 400 Mrd. in den GLEICHEN 10 Jahren dargestellt war.
Das bemerkenwerterste daran, KEIN MENSCH watschte dieses Arschloch dafür ab. Ich hätte ihn vor der Kamera gevierteilt.

dZUG
27.01.2012, 20:41
Du bist ja auch so ein Geschöpf ... Don :D

Harry Krischner
27.01.2012, 20:47
Nein.

Ihr könnt alle nicht weiter denken als von der Tapete zur Wand.

Deine Buchung, "1000 Taler auf dem Kundenkonto nur ein Buchungsvorgang", bedeutet nämlich in der realen Welt daß der KUNDE 1000 Taler Forderung AN die Bank hat, nicht andersrum. Ein Guthaben auf dem Konto bedeutet daß die Bank DIR das Geld schuldet. Das steht in der Bankbilanz untwr VERBNDLICHKEITEN. Die Gegenbuchung bei einem Kredit betrifft die AKTIVASEITE der Bankbilanz. Sie muß diesee 1000 Taler als eigene Forderung an den Kunden verbuchen.
Damit wäre das neutral, die Bank hat aber ein Problem. Der Kunde könnte, das soll gelegentlich vorkommen, diese 1000 Taler von seinem Konto abziehen. Es ist hier erstmal wurscht ob bar oder unbar, allerdings ist bar fataler. Denn betrachten wir mal nur diesen abgegrenzten Fall hat die Bank ja keinen Cent in der Kasse. Den kann sie auch nicht reinbuchen. Sie muß sich also Bares beschaffen. Und das macht sie bei der Zentralbank. Das bedeutet, sie kann maximal ihr Eigenkapital bei der EZB als Mindestreserve parken und eben nicht beliebig Geld schöpfen, denn diese 1% hat sie ja nicht. (abgesehen vom EK). Sie muß sich außerdem Bares beschaffen, und dafür braucht sie Sicherheiten um sie bei der EZB zu hinterlegen (das sind ihre besicherten Forderungen gegen Kunden), womit ihre Aktivaseite weiter schrumpft.
Die Bank spielt also mit ihrem EK (und teilweise mit Kundeneinlagen wobei das schon riskant wird fürs Cashmanagement), dann ist sie am Limit.
Die Ignoranten scheinen zu glauben sie könnte ohne Ende Geld schöpfen, sie braucht ja nur einen Teil des geschöpften Geldes bei der Zentralbank zu hinterlegen.
DAS ist Blödsinn.

Wer in den vergangenen 2 Jahren aufpaßte versteht das auch. Die Banken verpumpten geschöpftes Geld gegen Staatsanleihen. dafür parkten sie ihr EK UND teilweise Kundengelder bei der Zentralbank. Die Anleihen wackelten, außerdem gaben die Staaten die Kredite größtenteils für Sozialtransfers aus was bedeutet dieses Geld wurde irgendwo in Cash abgehoben. DAS wiederum mußten sich die Banken bei der Zentralbank holen, denn soviel hatten sie nicht.
Jetzt wackelten die Anleihen als Sicherheiten, die Banken bekamen kein ZB Geld mehr, mußten teilweise ihre Schulden dort glattstellen und verliehen sich auch untereinander nichts mehr (Rentenmarkt kaputt).
Und jetzt erkläre einer der Geldschöpfungsfreaks mal wie es kommen kann daß praktisch alle Banken, die ja angeblich ohne Ende Geld schöpfen können, plötzlich im kurzen Hemd dastanden und teilweise faktisch bankrott waren. Hätten sie doch einfach Geld geschöpft. :))

Eine Bank muss eine gewisse Mindestreserve hinterlegen. Kann die Bank die Mindestreserve nicht deckeln, ist sie per Definition pleite.

Nehmen wir an, die GB hat 1 Mio Euro bei der ZB hinterlegt, kann sie maximal 99 Mio Euro an Kredit vergeben. Gäbe es die Mindestreserve nicht, wäre die Kreditmenge theoretisch unbegrenzt.

Die Buchung aus Sicht der Bank, die selbstverständlich neutral ist, lautet Forderung (gegen den Kunden) an Sichteinlagen (des Kunden).
Aus Sicht des Kunden ist es Sichteinlagen an Verbindlichkeiten (gegen die Bank) und nicht andersrum.

dZUG
27.01.2012, 20:53
Es geht doch gar nicht ums Geld, sondern darum wer es zuletzt hat.
Wer Geld am Schluss hat, hat verloren.
Ist ungefähr so wie bei der "Reise nach Jerusalem".
Am Schluß fehlt ein Stuhl :hihi:

Don
27.01.2012, 21:19
Eine Bank muss eine gewisse Mindestreserve hinterlegen. Kann die Bank die Mindestreserve nicht deckeln, ist sie per Definition pleite.

Nehmen wir an, die GB hat 1 Mio Euro bei der ZB hinterlegt, kann sie maximal 99 Mio Euro an Kredit vergeben. Gäbe es die Mindestreserve nicht, wäre die Kreditmenge theoretisch unbegrenzt.

Die Buchung aus Sicht der Bank, die selbstverständlich neutral ist, lautet Forderung (gegen den Kunden) an Sichteinlagen (des Kunden).
Aus Sicht des Kunden ist es Sichteinlagen an Verbindlichkeiten (gegen die Bank) und nicht andersrum.

Es gibt keine Buchung aus irgendeiner Sicht. Es gibt nur buchhalterisch korrekte Buchungen.
Ob der Kunde bucht oder nicht ist erstmal eine Frage ob er überhaupt eine Buchhaltung führt. Das macht ein Privatmann dezidiert nicht, also ist das irrelvant. Deine aufgeführte Buchung war erstmal einfach die Zubuchung auf ein Sichteinlagenkonto was Blödsinn ist. Meine Aussage daß die Sichteinkage eine Forderung AN die Bank ist, oder für die Bank eine Verbindlichkeit, war völlig korrekt.
Jetzt sind wir einen Schritt weiter. Allerdings sind deine Buchhungssätze falsch. Du kannst nicht direkt Forderungskonten gegen Verbindlichkeiten bebuchen.
Versuchs einfach mal mit einem richtigen Buchungsprogramm.

Don
27.01.2012, 21:21
Es geht doch gar nicht ums Geld, sondern darum wer es zuletzt hat.
Wer Geld am Schluss hat, hat verloren.
Ist ungefähr so wie bei der "Reise nach Jerusalem".
Am Schluß fehlt ein Stuhl :hihi:

Das ist zwar erfahrungsgemäß von Dir nicht sehr durchdacht, aber es ist ein Geistesblitz. Da ist was dran.

Registrierter
27.01.2012, 21:29
Zunächst wird wohl einmal das Vertrauen genügt haben, daß eine Leistung in der Zukunft erbracht wird.
Wie sich Geld (etwas das gilt) aus dem Nichts schöpfen lässt, kann man besonders gut am Kerbholz erkennen. Es reicht, einen einfachen Stock zu nehmen, ihn einzukerben und zu zerteilen in ein kurzes und ein langes Stück. Das hat im gesamten europäischen Raum über Jahrhunderte wunderbar funktioniert, ohne daß es Gold, Silber oder sonstiger Münzen bedurfte. Begriffe wie z.B. Stocks und Stockholder haben im Kerbholz ihren Ursprung.
Wer sich mit Geld beschäftigt sollte das Kerbholz nicht auslassen.

In der Tat.
Ob eine Schuld nun per Holzkerbe, Papierschein oder Computer-Bit festgehalten wird, spielt inder Tat keine Rolle.

Interessanterweise brannte gleich das gesamte Londoner Parlament ab, als man sämtliche tally-sticks (Kerbhölzer) Englands verbrennen wollte, was wiederum William Turner auf seinem berühmt geewordenen Gemälde "Brand des Parlamentsgebäudes" festhielt:

http://www.kunstkopie.de/kunst/joseph_mallord_william_turner//Der-Brand-des-House-of-Parliament.jpg

http://www.google.de/search?q=william%20turner%20parliament&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=HhcjT8GdKoek-gaO7sGzCA&biw=1024&bih=629&sei=UBcjT6ORCsHO-gaFwo3bDw

Harry Krischner
27.01.2012, 21:32
Es gibt keine Buchung aus irgendeiner Sicht.

Ich weiß nicht, wo Sie Buchhaltung gelernt haben. Natürlich kann man den Vorgang aus der Sicht der Bank oder des Kunden (nennen wir ihn K), der selbstverständlich auch eine Buchhaltung betreiben kann, betrachten. Was sollte dagegen sprechen?
Wie würden sie nach Ihrer Vorstellung die Buchung aus Sicht der Bank lauten?

Meiner Meinung (die ich von der Bundesbank übernommen habe) nach lautet er:
Kontokorrentkonto (Forderung der Bank) K an Sichteinlagen K

Registrierter
27.01.2012, 21:35
Eine Bank muss eine gewisse Mindestreserve hinterlegen. Kann die Bank die Mindestreserve nicht deckeln, ist sie per Definition pleite.

In etlichen Ländern gibt es keine Mmdestreservevorschriften.
Das ist nur verwirrend, wenn man die Geldschöpfung der Banken erklären will.
Mindestreserve ist unnötig.




Nehmen wir an, die GB hat 1 Mio Euro bei der ZB hinterlegt, kann sie maximal 99 Mio Euro an Kredit vergeben. Gäbe es die Mindestreserve nicht, wäre die Kreditmenge theoretisch unbegrenzt.

Nein, bei 2% Mindestreserve wäre es das 50-fache, also nicht 99.
Auch wäre es ohne Mindestreserve nicht unbegrenzt, da ja immer Sicherhieten gegengebucht werden müssen.
Die Begrenztheit der Sicherheiten begrenzen also die Geldschöpfung, und da sind wir auch schon bei der eigentlichen Ursache der derzeitigen sogenannten (!) Krise.
Es finden sich schlicht keine Schuldner mit Sicherheiten mehr.



Die Buchung aus Sicht der Bank, die selbstverständlich neutral ist, lautet Forderung (gegen den Kunden) an Sichteinlagen (des Kunden).
Aus Sicht des Kunden ist es Sichteinlagen an Verbindlichkeiten (gegen die Bank) und nicht andersrum.

Jupp. Genau so. Und schon ist Geld auf der Welt.

Registrierter
27.01.2012, 21:42
Falsch! Wer sich mit Geld beschäftigt weiß, dass eine Bank -egal ob Geschäfts- oder Zentralbank, dass zweistuftige Banksystem ist nur eine Organisationsform ohne Auswirkung auf die grundlegenden Gesetze der Geldschöpfung- mit einem zur Kreditvergabe zur Verfügung stehenden belastbarem Eigentum von 1 Mio Euro, keine 2 Mio, keine 3 Mio und auch keine 10 Mio Euros an Kredit "aus dem Nichts" vergeben kann. Wie ein Schuldner einen Kredit mit einem gleichwertigen Teil seines Eigentums als Pfand beleihen muss, so muss ein Gläubiger, also ein Kreditgeber und damit Geldemittent umgekehrt den Kredit ebenfalls mit eigenem Gläubigereigentum besichern, denn nur so alleine erhält Geld seine Kaufkraft, seine Akzeptanz und damit seine Eigenschaft als Zahlungsmittel. So und nur so kam Geld in die Welt und tut es noch heute:

Geld entsteht im Kredit = eine Forderung gegen Gläubigereigentum!

Und weil das so ist, ist auch jeder Ausflug in das Reich der Geldschöpfung "aus dem Nichts" reine Zeitverschwendung.

Nun, da sollten wir differenzieren.
Es wird nicht immer Eigentum als Sicherheit hinterlegt.
Die berühmten alten Unterhosen, welche jetzt als vermeintliche Sicherheiten bei den ZB´n als Sicherheiten liegen, um die "Rettungs"pakete zu stemmen, sind letztlich nur Luftbuchungen bzw utopisch bewertete Papierfetzen.

Ich kenne selber Fälle, wo jemand mal einen 5-stelligen Kredit bekommen hat, ohne Sicherheiten zu hinterlegen.


Sicher kennt jeder auch noch den Falll Jürgen Schneider, der am Ende 5 Milliarden Kredit ohne entsprechende Sicherheiten bekam.
Sicherheiten sind in der Welt des Kredits ein äußerst dehnbarere Begriff.

Harry Krischner
27.01.2012, 21:43
Nein, bei 2% Mindestreserve wäre es das 50-fache, also nicht 99.

Richtig. Da habe ich ganz knapp daneben gelegen. Der sogenannte Geldschöpfungsfaktor (http://de.wikipedia.org/wiki/Giralgeldsch%C3%B6pfung#Giralgeldsch.C3.B6pfungsfa ktor) ist definiert als:

Geldschöpfungsfaktor = 1 / Mindestreservesatz

Bei 1% also:

GSF = 1 / 1% = 1 / 0,01 = 100

und bei 2%:

GSF = 1 / 2% = 1 / 0,02 = 50

Registrierter
27.01.2012, 21:44
Dir und jedem anderen steht es frei ein Geldinstitut zu gründen.

"Regionale Währung", was für ein Blödsinn soll das schon wieder sein? Willkürgeld -das tatsächlich aus dem Nichts geschaffen wird- à la DDR-Mark reloaded? Richtiges Geld hat immer und überall einen Wert und muss nicht sinnfrei auf einen Einzugsraum begrenzt werden.

Das ist natürlich wieder Unsinn.
Die Welt ist voller nicht konvertibler Währungen.
Es ist sogar die große Mehrheit.
Die meisten Währungen sind somit Regionalwährungen.

Registrierter
27.01.2012, 21:57
Wobei alle diese Regionalwährungen an die offizielle Währung gebunden sind.

Nein, das ist nicht richtig.
Der ENGEL (Ein Neues GELd von Beudeutschland.org ist zB nicht an den Euro gekoppelt.
Gerade DAS ist ja sein Grundprinzip: die LOSLÖSUNG von EURO und BRD-Wahnsinn.



Es gibt kein Geldmonopol. Du kanst Krischners drucken sovile du willst. Was wir haben ist ein gesetzicher Kontraktoonszwang für die staatliche Währung, das bedeutet ein Verkäufer muß Euros akzeptieren wenn er etwas für Geld anbietet. Er kann auch Dollars oder Krischners akzeptieren, muß das aber nicht.


In praxi ist das sogar seit Jahrzehnten der Alltag, dass wir NICHT mit gesetzlichem Zahlungsmittel bezahlen, denn Buchgeld ist KEIN gesetzliches Zahlungsmittel. Überweisungen, Kreditkartenzahlung etc sind KEIN gesetzliches Zahlungsmittel, machen aber heute bereits 98,75% der Zahlungen aus und bescheren eben den Banken ihre utopischen Gewinne, denn DAS ist ja ihr Geschäft.
Banken verdienen nicht am Geldverleih, sondern an der Geldschöpfung per Kreditvergabe.
Zentralbankgeld/Bargeld müssen sie teuer bezahlen, während sie Buchgeld per Knopfdruck nahezu kostenlos selber produzieren und dafür teuren Zins verlangen.

Das kann man gar nicht oft genug wiederholen.



War vielleicht zu abstrakt. Du baust ein Haus. Das kostet 500T. Die können dir daine Nachbarn nicht aus ihrer Barschaft pumpen weil sie dann keine Löhne mehr bezahlen
können und die Wurschtsemmeln im laden bleiben. Also vergibt die bank einen Kredit. Das Geld holt sie bei der Zentralbank.

NEIN!
Denn ein Kredit iST KEINE LEIHE!
Dir wird ein Guthaben per Knopfdruck eingeräumt, mit dem Du sofort bezahlen kannst.
Da braucht es KEINE ZB!
In aller Regel erfolgen eben die besagten 98,75% aller Zahlungen per Überweisungen.
Da bleibt die ZB im Idealfall völlig aussen vor.
Natürlich wird im Interbankenverkehr wieder ZB-Gutehaben verrechnet.

Aber wenn in Deinem Beispiel sämtliche Zulieferer und Handwerker Deines Hausbaus ihr Konto bei Deiner Hausbank oder deren Verbund (Raiffeisen, Sparkassen etc) haben, dann ist der gesamte Hausbau KOMPLETT ohne ZB-Geld möglich.

Also theoretisch wäre Geldverkehr völlig ohne ZB denkbar: es gibt einen einzigen Bankenverbund, der ausschliesslich Buchgeld bucht.
Eine gesamte Volkswirtschaft liesse sich so ohne ZB betreiben.



Dafür verpfändest du das Haus (das es noch nicht gibt, aber egal, Grundschuld). Du baust das Haus, die 500T sind im Markt. Damit stellen sie den Wert deines Hauses dar (das es vorher nicht gab, ebensowenig wie das Geld, oder für Registrierter: wenn es nicht mehr Geld gibt was repräsentiert dann den Wert eines neuen Hauses?), und sind im Markt unterwegs (Material, Handwerker, etc.). Du bezahlst das über 30 Jahre ab. Damit dürftest du fast soviele Zinsen bezahlt haben wie die Nominalschuld betrug. Ein Teil davon ist der Zentralbankzins, der im Markt bleibt. Er verschwindet nicht mehr. Das Geld Deiner Hypothek ist mit Tilgung weg, beschränkt man die Sicht auf diesen einen Fall.

Sämtliches Geld, welches zur Bank zurückfliesst, ist weg.
Schuld und Guthaben vernichten sich wie Materie und Antimaterie.
Auch die Zinsschuld wird so durch Rückzahlung ins Nirvana geschickt.
Da bleibt nix im Markt.

Registrierter
27.01.2012, 22:03
Aus Geld- und Geldpolitik der Bundesbank:




Hat eine Geschäftsbank ihren Kunden insgesamt 100 Millionen auf
Girokonten gutgeschrieben, muss sie zwei Millionen Euro als Mindestre-
serve halten – und zwar in Zentralbankgeld, also als ein Guthaben auf
ihrem Konto bei der Zentralbank.


Aus offizieller Quelle. Sollte eigentlich alles erklären.

Wie gesagt: es gibt Länder (Kanada etc), wo es keine Mindestreserve gibt.
Man sollte die Mindestreserve bei der Erklärung der Geldschöpfung einfach mal aussen vor lassen, denn sie ist nicht essentiell und lenkt nur vom Wesentlichen ab.

Registrierter
27.01.2012, 22:06
Da hast du vollkommen Recht. Allerdings müsstest du aus früheren Diskussionen noch wissen, dass Registrierter sich mit seinem "Geld aus dem Nichts"-Gerede ausdrücklich nicht auf die heutige Geldschöpfungspraxis aus vornehmlich Staatspapieren bezieht, die Geldschöpfung durch Zentralbank sogar vollends ablehnt und stattdessen eine ausschließliche und unbeschränkte Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken propagiert.


aus dem Link des Eingangspostings:
http://web.archive.org/web/20060622222853/http://www.artfond.de/ralfprengel.htm

Wo kommt das Geld her? Was ist Geld? Wie entsteht es? Wo beginnt Geld, Geld zu sein?

Würde man 1.000 Personen fragen, wo das Geld herkommt, erhielte man 999 Mal die Antwort: Das Geld kommt von der Zentralbank, in unserem Fall von der Europäischen Zentral Bank (EZB), genau wie früher von der Deutschen Bundesbank. Vielleicht einer von 1.000 Befragten wäre anderer Ansicht, wobei die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, einer solchen Person zu begegnen.

Dass Geld durch Kredite der Notenbanken an Geschäftsbanken entsteht, ist Mainstream, ein zentraler Glaubenssatz, an dem so gut wie niemand zu zweifeln scheint.

Wie falsch diese Annahme ist, und dass es in Wirklichkeit überhaupt keine Kredite der Notenbanken an Geschäftsbanken gibt, werden wir an den folgenden Erläuterungen sehen.

Außerdem werden wir sehen, wie fatal sich die Tatsache auswirkt, dass die Geldschöpfung ausschließlich durch die Kreditgewährung der Geschäftsbanken stattfindet, wenn man vom nominal im Promillebereich liegenden Münzumlauf, den der Staat verordnet, einmal absieht.

Wenn aber feststeht, dass die Notenbank keine Kredite an Geschäftsbanken vergibt, kann man mit Recht behaupten, dass sie auch keine Möglichkeit hat, das Wirtschaftsgeschehen direkt, z.B. um der Gedeihlichkeit willen zu beeinflussen.

Es sind die Geschäfsbanken, die ausschließlich entscheiden, ob Kredit gewährt, also ob finanziert wird oder nicht. Das bedeutet: Die Geschäftsbanken entscheiden ebenso ausschließlich, ob überhaupt produziert wird oder nicht.

und weiter:

Hier muss eine Anmerkung gemacht werden: die Beschreibung als "von der Zentralbank geschaffenes Geld" ist die totale Irreführung. Die Zentralbank schafft überhaupt kein Geld.

Sie nimmt lediglich durch Kreditgeldschöpfung der Geschäftsbanken geschaffenes Giralgeld entgegen, bewahrt einen Teil als Mindestreserve der Banken auf, die selbstverständlich Forderungen der Geschäftsbanken an die Notenbanken bleiben und tauscht den anderen Teil in Bargeld um. Also: Die Geschäftsbanken kaufen Bargeld durch Zahlung/Überweisung von Giralgeld.

Und hier noch einmal die Zusammenfassung:

Wir versuchen, der Sache auf den Grund zu gehen und isolieren einzelne Fakten wie Puzzlesteine, um sie zu einem klaren und neuen Bild zusammenzusetzen.

Gehen wir zum Anfang des Geldes, der Geldschöpfung. Wir erkennen nur zwei wirklich relevante Vorgänge.

1. Geld wird durch Kreditgewährung der Banken in Form der Gutschrift von Sichteinlagen geschöpft. Dies ist sogenanntes Giralgeld oder Buchgeld.

Ein Teil davon wird an die Zentralbank überwiesen. Dies ist das Zentralbankgeld.

2. Davon bleibt wiederum ein kleiner Teil als Mindesreserve bei der Zentralbank, ein wesentlicherer Teil wird den Banken als Bargeld in Form von Banknoten zur Verfügung gestellt, womit die Sichteinlagen oder besser die Kredite physikalisch transportabel gemacht werden.

Wir erfahren weiter: Die Banken haben das Recht, soviel Giralgeld wie sie zur Verfügung haben, in Banknoten umzutauschen. Daraus ergibt sich die Defintion des unbegrenzten gesetzlichen Zahlungsmittels. Weiter wird klar, dass Giralgeld erst nach Umtausch in Banknoten zum gesetzlichen Zahlungsmittel wird.

Daraus ergibt sich eine hochinteressante und ebenso brisante Kausalkette:

Kredit wird Sichteinlage > Sichteinlage ist Giralgeld > Giralgeld wird Zentralbankgeld > Zentralbankgeld wird Bargeld.

Somit sind Banknoten nichts weiter als ein durch die Zentralbank verbriefter Kredit einer privaten Geschäftsbank, der durch den Umtausch in Noten lediglich transportabel gemacht worden ist.

Da auf alles Giralgeld permanent Zinsen fällig werden, sind damit alle Banknoten mit einer permanenten Zinslast belegt.

Damit sind Banknoten kein Geld. Es handelt sich um durchschnittlich verzinste Kreditbriefe.

Das einzig echte Geld, das existiert, sind die Münzen. Nur den Münzen liegt keine Entstehung von Giralgeld durch vorherige Kreditgewährung zu Grunde.

Harry Krischner
27.01.2012, 22:11
Wie gesagt: es gibt Länder (Kanada etc), wo es keine Mindestreserve gibt.
Man sollte die Mindestreserve bei der Erklärung der Geldschöpfung einfach mal aussen vor lassen, denn sie ist nicht essentiell und lenkt nur vom Wesentlichen ab.

Ja, die Mindestreserve als limitierender Faktor ist bei der Betrachtung nicht unbedingt wichtig. Bleibt festzustellen, daß die Geschäftsbank ein Vielfaches ihres Eigenkapitals als Kredit vergeben kann.

Registrierter
27.01.2012, 22:17
Ja, die Mindestreserve als limitierender Faktor ist bei der Betrachtung nicht unbedingt wichtig. Bleibt festzustellen, daß die Geschäftsbank ein Vielfaches ihres Eigenkapitals als Kredit vergeben kann.

Und genau hier liegt die Ursache von "too big to fail".
Die beden größten schweizer Banken haben zB jeweils das Siebenfache (UBS) und das Vierfache (CS) des BIP der Schweiz an Krediten ausstehen.
Solcherlei Sprengsätze gefährden nun ganze Volkswirtschaften rund um den Globus.

Die Egenkapitalquote der Banken liegt etwa bei 4% und soll nun auf 9% erhöht werden, womit immer noch das 11-fache vom Eigenkapital an Krediten vergeben werden kann.

Registrierter
27.01.2012, 22:21
Nein.

Ihr könnt alle nicht weiter denken als von der Tapete zur Wand.

Deine Buchung, "1000 Taler auf dem Kundenkonto nur ein Buchungsvorgang", bedeutet nämlich in der realen Welt daß der KUNDE 1000 Taler Forderung AN die Bank hat, nicht andersrum. Ein Guthaben auf dem Konto bedeutet daß die Bank DIR das Geld schuldet. Das steht in der Bankbilanz untwr VERBNDLICHKEITEN. Die Gegenbuchung bei einem Kredit betrifft die AKTIVASEITE der Bankbilanz. Sie muß diesee 1000 Taler als eigene Forderung an den Kunden verbuchen.
Damit wäre das neutral, die Bank hat aber ein Problem. Der Kunde könnte, das soll gelegentlich vorkommen, diese 1000 Taler von seinem Konto abziehen. Es ist hier erstmal wurscht ob bar oder unbar, allerdings ist bar fataler. Denn betrachten wir mal nur diesen abgegrenzten Fall hat die Bank ja keinen Cent in der Kasse. Den kann sie auch nicht reinbuchen. Sie muß sich also Bares beschaffen. Und das macht sie bei der Zentralbank. Das bedeutet, sie kann maximal ihr Eigenkapital bei der EZB als Mindestreserve parken und eben nicht beliebig Geld schöpfen, denn diese 1% hat sie ja nicht. (abgesehen vom EK). Sie muß sich außerdem Bares beschaffen, und dafür braucht sie Sicherheiten um sie bei der EZB zu hinterlegen (das sind ihre besicherten Forderungen gegen Kunden), womit ihre Aktivaseite weiter schrumpft.
Die Bank spielt also mit ihrem EK (und teilweise mit Kundeneinlagen wobei das schon riskant wird fürs Cashmanagement), dann ist sie am Limit.
Die Ignoranten scheinen zu glauben sie könnte ohne Ende Geld schöpfen, sie braucht ja nur einen Teil des geschöpften Geldes bei der Zentralbank zu hinterlegen.
DAS ist Blödsinn.

Wer in den vergangenen 2 Jahren aufpaßte versteht das auch. Die Banken verpumpten geschöpftes Geld gegen Staatsanleihen. dafür parkten sie ihr EK UND teilweise Kundengelder bei der Zentralbank. Die Anleihen wackelten, außerdem gaben die Staaten die Kredite größtenteils für Sozialtransfers aus was bedeutet dieses Geld wurde irgendwo in Cash abgehoben. DAS wiederum mußten sich die Banken bei der Zentralbank holen, denn soviel hatten sie nicht.
Jetzt wackelten die Anleihen als Sicherheiten, die Banken bekamen kein ZB Geld mehr, mußten teilweise ihre Schulden dort glattstellen und verliehen sich auch untereinander nichts mehr (Rentenmarkt kaputt).
Und jetzt erkläre einer der Geldschöpfungsfreaks mal wie es kommen kann daß praktisch alle Banken, die ja angeblich ohne Ende Geld schöpfen können, plötzlich im kurzen Hemd dastanden und teilweise faktisch bankrott waren. Hätten sie doch einfach Geld geschöpft. :))


Genau so ist das gelaufen.

Raczek
27.01.2012, 22:34
Nein. Sie liegt in der Staatsverschuldung. Ausschließlich. Der Kellner ist nicht schuld wenn der Gast sich erst überfrißt und dann nicht bezahlt.
Die Zentralbank ist hier relativ machtlos. Sie gehört den Staaten. (Gesetze zu ihrem Status hin oder her, die leben nicht im Vakuum).

Moment, so einfach ist das dann aber doch nicht. Völlig richtig mit den Staatsschulden und der jetzigen Krise, aber die Expertise in Punkto Geldpolitik liegt nunmal bei den Zentralbankern und die sind dann doch keine völlig willenlosen Befehlsempfänger und Büttel der Politik. Man muss hier schon differenzieren. Ausgelöst -besser vorgezogen- wurde die jetzige Fiskalkrise -ich nenne sie mal so- von der Finanzkrise 07/08. Diese wiederrum wurde aber ausschließlich durch eine verfehlte Geldpolitik und zwar in Eigenregie der Zentralbanker verursacht, die im Übrigen bis heute fortgeführt wird, nämlich besagten Nullzins. Und dieser Nullzins ist beginnend in Japan ´95 über die FED ´01 (Greenspan) spätestens ´02 nach Europa geschwappt und war auf allen 3 Kontinenten ohne politisches Zutun auf Zentralbankermist gewachsen.
Natürlich ist Fiskal- und Geldpolitik schon lange nicht mehr getrennt betrachtbar. Seitdem selbst die EZB -im Übrigen vertragswidrig- zur Kurspflege der Staatsanleihen verpflichtet wurde, hat sich auch in der Eurozone der Teufelskreis des Zentralbankdefekts etabliert und wenn dem keiner zuvor kommt, wird spätestens dieser dem Euro den Rest geben.

Raczek
27.01.2012, 22:41
Nun, da sollten wir differenzieren.
Es wird nicht immer Eigentum als Sicherheit hinterlegt.
Die berühmten alten Unterhosen, welche jetzt als vermeintliche Sicherheiten bei den ZB´n als Sicherheiten liegen, um die "Rettungs"pakete zu stemmen, sind letztlich nur Luftbuchungen bzw utopisch bewertete Papierfetzen.

Ich kenne selber Fälle, wo jemand mal einen 5-stelligen Kredit bekommen hat, ohne Sicherheiten zu hinterlegen.


Sicher kennt jeder auch noch den Falll Jürgen Schneider, der am Ende 5 Milliarden Kredit ohne entsprechende Sicherheiten bekam.
Sicherheiten sind in der Welt des Kredits ein äußerst dehnbarere Begriff.

Ist ja nicht so, dass ich das nicht in jedem Thema angesprochen und kritisiert hätte. Unser Geld ist immer willkürlicher, da im weniger gedeckt.
Das dringt aber selbst hier nicht durch, stattdessen wird immer noch irgendwas von mehr staatlicher Regulierung, mehr Staat generell, mehr Steuern und vulgärkeynesianisch nach mehr Ausgaben geschrien, anstatt endlich eine Bereinigung des Finanzsektors einerseits und die Wiederaufrichtung einer gesunden Geldschöpfung zu fordern.

Harry Krischner
27.01.2012, 22:44
In der Tat.
Ob eine Schuld nun per Holzkerbe, Papierschein oder Computer-Bit festgehalten wird, spielt inder Tat keine Rolle.

Interessanterweise brannte gleich das gesamte Londoner Parlament ab, als man sämtliche tally-sticks (Kerbhölzer) Englands verbrennen wollte, was wiederum William Turner auf seinem berühmt geewordenen Gemälde "Brand des Parlamentsgebäudes" festhielt:

http://www.kunstkopie.de/kunst/joseph_mallord_william_turner//Der-Brand-des-House-of-Parliament.jpg

http://www.google.de/search?q=william%20turner%20parliament&oe=utf-8&rls=org.mozilla:de:official&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&hl=de&tbm=isch&source=og&sa=N&tab=wi&ei=HhcjT8GdKoek-gaO7sGzCA&biw=1024&bih=629&sei=UBcjT6ORCsHO-gaFwo3bDw

Seitdem haben wir Rothschilds Banksystem (bzw. bomben es in die weißen Flecken auf dem Globus). Zufälle gibts ...

Die Petze
27.01.2012, 22:48
Tally sticks ---- :))...sehr lustiges fiatmoneyTeil....hatte ich ganz vergessen....

Don
27.01.2012, 23:46
Moment, so einfach ist das dann aber doch nicht. Völlig richtig mit den Staatsschulden und der jetzigen Krise, aber die Expertise in Punkto Geldpolitik liegt nunmal bei den Zentralbankern und die sind dann doch keine völlig willenlosen Befehlsempfänger und Büttel der Politik. Man muss hier schon differenzieren. Ausgelöst -besser vorgezogen- wurde die jetzige Fiskalkrise -ich nenne sie mal so- von der Finanzkrise 07/08. Diese wiederrum wurde aber ausschließlich durch eine verfehlte Geldpolitik und zwar in Eigenregie der Zentralbanker verursacht, die im Übrigen bis heute fortgeführt wird, nämlich besagten Nullzins. Und dieser Nullzins ist beginnend in Japan ´95 über die FED ´01 (Greenspan) spätestens ´02 nach Europa geschwappt und war auf allen 3 Kontinenten ohne politisches Zutun auf Zentralbankermist gewachsen.
Natürlich ist Fiskal- und Geldpolitik schon lange nicht mehr getrennt betrachtbar. Seitdem selbst die EZB -im Übrigen vertragswidrig- zur Kurspflege der Staatsanleihen verpflichtet wurde, hat sich auch in der Eurozone der Teufelskreis des Zentralbankdefekts etabliert und wenn dem keiner zuvor kommt, wird spätestens dieser dem Euro den Rest geben.

Ich sprach den Zentralbanken nicht ihre Beteiligung an den Krisen ab.
Aber sie sind nicht unabhängig. Die FED ist ein Büttel der Bundesregierung. Wo die japanische dranhängt weiß ich nicht, ich vermute aber daß sie direkter Befehlsempfänger der Regierung ist, und über die Unabhängigkeit der EZB sind ja wohl inzwischen die letzten Illusionen verflogen.
Bemerkenswerterweise sind ja während der ersten Finanzkrise keine Banken aufgrund privatwirtschaftlich verzockter Gelder an dei Wand gefahren, es war komplett staatsinduziert. Sie haben es aufgeblasen, keine Frage. Nur wäre keine Bank auf die Idee gekommen irgendwelchen Pennern millionenschwere Hütten zu finanzieren wäre dahinter nicht der affirmative action act gestanden. Der war die Grundmelodie der alle in Sicherheit wiegte. Und wer glaubt daß Finanzhaie nicht zuschnappen wenn die Beute so einladend rumdümpelt ist ein Idiot. Oder ein Verbrecher.
Schreit in einem Kinosall einer Feuer ist er an den zertrampelten Toten schuld, nicht die Trampler. Es ist eine grundlegende gesellschaftliche Aufgabe diese Arschlöcher nicht davonkommen zu lassen, zur Zeit spritzen sie bildlich gesprochen Benzin ins Feuer das sie selbst legten damit die Leichen verbrennen aufgrund derer man sie hängen könnte.

Registrierter
28.01.2012, 11:12
Ich sprach den Zentralbanken nicht ihre Beteiligung an den Krisen ab.
Aber sie sind nicht unabhängig. Die FED ist ein Büttel der Bundesregierung.

Nein, es ist just umgekehrt.
DAS (!) FED ist die eigentliche (Welt-)Regierung, da vollkommen unabhängig und seit Jahrzehnten im Geheimen krämernd.
Seit den 70er Jahren mahnen Kongressabgeordnete wie zuletzt Ron Paul ein Audit des FED an. Erfolgrecih wird dies vom Präsidium des FED immer wieder abgeschmettert.

DAS FEDeral Reserve System ist auch im Telefonbuch nicht unter Bundesbehörden verzeichtnet, sondern wie Federal Express als private Firma.



Wo die japanische dranhängt weiß ich nicht, ich vermute aber daß sie direkter Befehlsempfänger der Regierung ist,


Die japanische ZB ist direkter Befehlsempfänger von Lord Rothschild.



und über die Unabhängigkeit der EZB sind ja wohl inzwischen die letzten Illusionen verflogen.
Bemerkenswerterweise sind ja während der ersten Finanzkrise

Weder gibt es eine Finanzkrise noch eine erste oder zweite.
Die derzeitige Krise ist eine System-"Krise", welche nicht einmal eine Krise des Systems ist, sondern lediglich der letzte Weg des System in den natürlichen Schuldentod.
Das System ist keinesfalls in der Krise, sondern befindet sich auf seinem ganz natürlichen und UNVERMEIDLICHEN Weg in die Überschuldung.

Wer dies als Krise bezeichnet, hat den schuldenbasierten Kapitalismus schlicht nicht verstanden.



keine Banken aufgrund privatwirtschaftlich verzockter Gelder an dei Wand gefahren, es war komplett staatsinduziert. Sie haben es aufgeblasen, keine Frage. Nur wäre keine Bank auf die Idee gekommen irgendwelchen Pennern millionenschwere Hütten zu finanzieren wäre dahinter nicht der affirmative action act gestanden.

Die Housing Bubble war keinesfalls die Ursache einer Krise, sondern allenfalls ein Auslöser.
In Wahrheit aber war es die letzte Spielverlängerung des Kapitalismus, der nur existieren kann, wenn jedes Jahr neue Nachschuldner gefunden werden, welche die wachsenden Schuldenberge finanzieren.

Ohne die Housing Bubble wäre die jetzige "Krise" bereits vor 10 Jahren ausgebrochen!

Man muss endlich einmal verstehen, dass der Kapitalismus JEDES JAHR mehr Schulden machen MUSS, um überhaupt zu überleben.
Folglich müssen immer neue Nachschuldner gefunden werden.
Nachdem der Kapitalismus 1982 an sein Ende gekommen war und der finale Kollaps drohte, bestellte man Gorbatschow Mitte der 80er Jahre ein, führte ihn in Italien in die P2-Loge ein und gab ihm ein paar Hausaufgaben auf den Weg:
"Öffne die Mauer innerhalb 5 Jahren!"

So konnte der Kapitalismus den Kettenbrief der wachsenden Neuverschuldung aufrecht erhalten und sein Übeleben für ein paar weitere Jahre sichern.

Dem Sheeple wird dies als Globalisierung verkauft.
In Wahrheit ist es ein Pyramidenspiel, welches am Ende regelmäßig alle 60-70 Jahre kollabiert.

Nachdem also Russland und seine ehemaligen sowjetischen Anhängsel dem Kapitalismus einverleibt waren, kam Ende der 90er die nächste "Krise" des sterbenden Kapitalismus. Also entschloss man sich, China einzuverleiben.

Bill Clinton verschenkte hochwertige Militärtechnologie an die Chinesen und liess sogar einen chinesischen General im Bett Abraham Lincolns im Weissen Haus schlafen, was nur wenigen Größen der Geschichte vergönnt gewesen war..

Die Dotcom-Bubble und die Housing Bubble waren beide Massnahmen der US-Regierung, den drohenden Kollaps abzuwenden.
Man ERZEUGTE die für den Fprtbestand des Systems so wichtigen Nachschuldner einfach per Gesetz, indem Habenichtse in den Bankbilanzen las tragfähige Schuldner zugelassen wurden.

Das war keinesfalls ein FEHLER unwisender Idioten, sondern kalte Berchnung.
Denn man hatte zugleich den Plan in den Schubladen, diese minderwertigen Schulden einfach ans Ausland zu verkaufen.

Viele dieser minderwertigen Papiere nannte man an der Wall Street "Düsseldorfer", weil man es geschafft hatte, der kleinen (und gierigen) IKB, den Hauptteil dieser Schrottpapiere abzuladen.

In der Tat wurde hinter vorgehaltener Hand in Politkreisen davon gesprochen, den Deutschen so viel wie möglich von dem Papier-Junk zu vermachen.

So liessen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Entlastung der eigenen Schuldenbilanzen zu Lasten der Deutschen, die man sowieso als viel zu stark empfand.

Auf die Enteignungen Tausender Deutscher Immobilienbesitzer durch die Texas Lone Star-Heuschrecke gehe ich hier nicht ein.
Dazu gibt es eine Doku: und plötzlich ist das Haus weg.




Der war die Grundmelodie der alle in Sicherheit wiegte. Und wer glaubt daß Finanzhaie nicht zuschnappen wenn die Beute so einladend rumdümpelt ist ein Idiot. Oder ein Verbrecher.


Jeder, der dieser Sheeple-Story auf den Leim geht, ist ein Idiot und hat das Kettenbrief-System Kapitalismus nicht begriffen.



Schreit in einem Kinosall einer Feuer ist er an den zertrampelten Toten schuld, nicht die Trampler. Es ist eine grundlegende gesellschaftliche Aufgabe diese Arschlöcher nicht davonkommen zu lassen, zur Zeit spritzen sie bildlich gesprochen Benzin ins Feuer das sie selbst legten damit die Leichen verbrennen aufgrund derer man sie hängen könnte.

Nun, der Kapitalismus macht, was er aufgrund seiner Konstruktion machen MUSS.
Da nun Schuldige identifizieren zu wollen, ist einfach naiv.

Erst einmal würde ich empfehlen, die vernachlässigten Hausaufgaben nachzuholen und zu verstehen, dass der Kapitalismus IMMER und regelmäßig an Überschuldung kollabiert.
Die letzten Male wurde dies durch Weltkriege überdeckt.
Diesmal steht ein solcher gerade wieder vor der Tür.

Ursache sind keinesfalls gierige Idioten, sondern das System an sich, welches ohne WACHSENDE Verschuldung kollabieren MUSS.
Jeder Kettenbrief kommt an ein Ende.
Die letzten beissen die Hunde.

Nun ist es wieder so weit.