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Vollständige Version anzeigen : Hiroschima in Deutschland



Tomsax
02.08.2005, 20:03
Was glaubt ihr? Hätten die US-Amerikaner die Atombombe gegen Deutschland eingesetzt, wäre der Krieg nicht so Früh bei uns beendet gewesen?

Ich persönlich bin vorallem wegen der Atombombe froh, dass der Krieg in Europa/Deutschland so früh geendet hat. Das Schicksal hatte es gut mit uns gemeint.
Ich bin überzeugt, die USA hätten die erste Atombombe auf Deutschland geschmissen. Meine Vermutung ist, sie hätten die Bombe auf Städte wie Chemnitz, Breslau oder Stettin geworfen. Zum einen hätten sie den Russen genau gezeigt, wo der Hammer hängt und bis wohin sie vorrücken "dürfen". Es wären durch die Strahlung auch keine westalliierten Länder gefährdet gewesen.
Außerdem hatten diese Städte für die Westallierten auch werder kulturellen noch sonstigen Wert nach dem zweiten Weltkrieg.

Im Westen Deutschlands wäre nur Mannheim/Ludwigshafen in Frage gekommen. Allerdings unwahrscheinlich, da sowohl an Heidelberg ein gewisses kulturelles Interesse bestand wie auch die Nähe zu Frankreich eine Rolle gespielt hätte. Auch das Ruhrgebiet sowie die Häfen im Norden wären wohl kein Ziel gewesen.

Ich glaube, trotz all des Leiden nach dem Krieg, dem Einmarsch durch die Rote Armee und die Teilung Deutschlands können wir froh sein, dass es so gekommen ist. Die Bombe wäre weitaus schlimmer gewesen. Und den US-Amerikanern kann ich kein Mitleid unterstellen. In Grausamkeit und Menschenverachtung sind sie nicht schlechter oder besser gewesen, wie die rote Armee oder die Wehrmacht.

Leyla
02.08.2005, 20:22
Was glaubt ihr? Hätten die US-Amerikaner die Atombombe gegen Deutschland eingesetzt, wäre der Krieg nicht so Früh bei uns beendet gewesen?Ich denke, sie hätten es schwerer gehabt, das vor ihrer eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen, weil man sich wohl eher mit den Opfern identifiziert hätte, wenn sie dem weißen, christlichen Kulturkreis angehört hätten. Der Rassismus war damals in den USA noch ziemlich ausgeprägt.

Wenn es Europäer getroffen hätte, wäre die Empörung größer gewesen - sicher hätten die Verantwortlichen das auch geahnt und es sich zumindest länger überlegt. Vielleicht hätten sie es sogar bleiben lassen.

M. Wittmann
02.08.2005, 20:24
Also ich bin da skeptisch. Die Atombomben Japans wurden nur abgeworfen, um die sofortige Kapitulation zu erzwingen. Man bedenke, daß die USA die Hauptinseln Japans noch nicht betraten und eine Invasion Millionen Leben von Zivilisten und Soldaten mehr gekostet hätte.
Amerika hätte sich vielleicht noch festgebissen, wohingegen in Europa der Krieg völlig entschieden war.
Der Russe stand an der Oder und der Amerikaner am Rhein. Ab dann hätte es sich nicht mehr gelohnt überhaupt eine Atombombe gegen Deutschland zu produzieren, denke ich.
Es gab keine strategischen Ziele mehr und die Bevölkerung war durch den Feuersturm auf deutsche Städte sowieso demoralisiert.

Tomsax
02.08.2005, 20:30
Also ich bin da skeptisch. Die Atombomben Japans wurden nur abgeworfen, um die sofortige Kapitulation zu erzwingen. Man bedenke, daß die USA die Hauptinseln Japans noch nicht betraten und eine Invasion Millionen Leben von Zivilisten und Soldaten mehr gekostet hätte.
Amerika hätte sich vielleicht noch festgebissen, wohingegen in Europa der Krieg völlig entschieden war.
Der Russe stand an der Oder und der Amerikaner am Rhein. Ab dann hätte es sich nicht mehr gelohnt überhaupt eine Atombombe gegen Deutschland zu produzieren, denke ich.
Es gab keine strategischen Ziele mehr und die Bevölkerung war durch den Feuersturm auf deutsche Städte sowieso demoralisiert.

Ich glaube eher, die Amis haben nur den Vorwand vorgebracht, dass sie einen weiteren konventionellen Krieg vermeiden wollten. Vielmehr wollten sie die Bombe testen. Und da wäre egal gewesen wo es gewesen wäre. Außerdem wie der Verlauf der ganzen Potsdammer Konferenz zeigt, wollten die USA Stalin zeigen, was sie drauf haben. Da hätte sich eine Bombe vor deren Nase ja angeboten ohne diese zu provozieren

Tomsax
02.08.2005, 20:32
Ich denke, sie hätten es schwerer gehabt, das vor ihrer eigenen Bevölkerung zu rechtfertigen, weil man sich wohl eher mit den Opfern identifiziert hätte, wenn sie dem weißen, christlichen Kulturkreis angehört hätten. Der Rassismus war damals in den USA noch ziemlich ausgeprägt.

Wenn es Europäer getroffen hätte, wäre die Empörung größer gewesen - sicher hätten die Verantwortlichen das auch geahnt und es sich zumindest länger überlegt. Vielleicht hätten sie es sogar bleiben lassen.


Die USA waren auch so nicht empört, als kurz vor Kriegsende nochmal die Zivilbevölkerung in Dresden in Schutt und Asche gelegt wurden. Kultur spielte da keine Rolle, lediglich ein Sieg mit so wenig Opfern wie möglich auf amerkikanischer Seite. Und wie schon geschrieben, den Russen hätte es in die Schranken gewiesen.

Der Patriot
02.08.2005, 20:38
Die Atombombe wurde gegen Deutschland gebaut. Als Ziel war Ludwigshafen im Gespräch.

M. Wittmann
02.08.2005, 20:40
Ich glaube eher, die Amis haben nur den Vorwand vorgebracht, dass sie einen weiteren konventionellen Krieg vermeiden wollten. Vielmehr wollten sie die Bombe testen. Und da wäre egal gewesen wo es gewesen wäre. Außerdem wie der Verlauf der ganzen Potsdammer Konferenz zeigt, wollten die USA Stalin zeigen, was sie drauf haben. Da hätte sich eine Bombe vor deren Nase ja angeboten ohne diese zu provozieren

Das denke ich weniger. Die Amerikaner wußten wie die Auswirkungen einer solchen Detonation sein werden, sie haben ja schon Atombomben erfolgreich getestet.
Und sie waren sich auch den Folgen durch Strahlung bewußt, da bei den Tests Soldaten in wenigen Kilometern Nähe durch die Bombe verstrahlt wurden.

Eine Atombombe auf Berlin hätte den vorrückenden Russen immens geschadet und Berlin wäre unbewohnbar gewesen.
Eine Atombombe auf dein aufgeführtes Heidelberg hätte sich nicht gelohnt.
Atombombe auf Hamburg? Nein, Hamburg war kein strategisches Ziel mehr.
München? War schon besetzt. Ebenso wie Breslau, Köln oder Essen.

Deslahlb halte ich meinen Grund für am logischsten, eine Invasion Honshus oder Kyshus wäre nur mit großen Verlusten erfolgreich gewesen.
Zudem trifft hier Leylas Grund. Die USA waren rassistisch eingestellt und wenn man es drastisch sagt, waren Deutsche mehr angesehen als Japaner.

Pluto
02.08.2005, 20:43
Das denke ich weniger. Die Amerikaner wußten wie die Auswirkungen einer solchen Detonation sein werden, sie haben ja schon Atombomben erfolgreich getestet.
Und sie waren sich auch den Folgen durch Strahlung bewußt, da bei den Tests Soldaten in wenigen Kilometern Nähe durch die Bombe verstrahlt wurden.
Der Abwurf in der Wüste Nevadas ist nicht zu vergleichen mit den Auswirkungen in einer Millionenstadt mit einer Bevölkerungsdichte von mehr als tausend Menschen pro km².

Tomsax
02.08.2005, 20:50
Das denke ich weniger. Die Amerikaner wußten wie die Auswirkungen einer solchen Detonation sein werden, sie haben ja schon Atombomben erfolgreich getestet.
Und sie waren sich auch den Folgen durch Strahlung bewußt, da bei den Tests Soldaten in wenigen Kilometern Nähe durch die Bombe verstrahlt wurden.

Eine Atombombe auf Berlin hätte den vorrückenden Russen immens geschadet und Berlin wäre unbewohnbar gewesen.
Eine Atombombe auf dein aufgeführtes Heidelberg hätte sich nicht gelohnt.
Atombombe auf Hamburg? Nein, Hamburg war kein strategisches Ziel mehr.
München? War schon besetzt. Ebenso wie Breslau, Köln oder Essen.

Deslahlb halte ich meinen Grund für am logischsten, eine Invasion Honshus oder Kyshus wäre nur mit großen Verlusten erfolgreich gewesen.
Zudem trifft hier Leylas Grund. Die USA waren rassistisch eingestellt und wenn man es drastisch sagt, waren Deutsche mehr angesehen als Japaner.


Hiroschima ist heute wieder bewohnbar, was deine Theorie bezüglich der Unbewohnbarkeit negiert. Ich habe ja gesagt, Heidelberg wäre nicht das Ziel gewesen. Mannheim auch nicht. Außerdem war es spekulativ, also wenn Deutschland zu dem Zeitpunkt noch nicht besetzt gewesen wäre. Du spricht davon, München war besetzt usw. Ich rede davon, wenn es soweit noch nicht gewesen wäre. zB wenn die Atombombe schon 1943 fertig gewesenwäre oder Anfang 1944.

M. Wittmann
02.08.2005, 20:50
Der Abwurf in der Wüste Nevadas ist nicht zu vergleichen mit den Auswirkungen in einer Millionenstadt mit einer Bevölkerungsdichte von mehr als tausend Menschen pro km².
Natürlich ist das nicht vergleichbar, doch waren das keine dummen Köpfe, daß sie sich nicht ausmalen konnten wieviel Schaden eine solche Art von Bombe in einem Häusermeer anrichten würde.

Tomsax
02.08.2005, 20:57
Natürlich ist das nicht vergleichbar, doch waren das keine dummen Köpfe, daß sie sich nicht ausmalen konnten wieviel Schaden eine solche Art von Bombe in einem Häusermeer anrichten würde.

Die USA wußten zwar von der Stahlung, nicht aber von deren Auswirkung. Deswegen ja auch der Test. Und was juckte die USA eine Ostdeutsche Stadt, weit weg von deren Verbündeten. Und ich unterstelle ihnen, dass sie so "dumm" (ich bezeichne es lieber als grausam) gewesen wären, sie gegen Deutschland einzusetzen. Denn es machte in der Zerstörungskraft keinen Unterschied jeden Tag 2 mal Bomber über eine Stadt zu schicken oder eine Atombombe zu werfen. Lediglich die Strahlung (s.o. von der sie nichts genaues wußten) wäre ein Unterschied gewesen.

M. Wittmann
02.08.2005, 21:07
Die USA wußten zwar von der Stahlung, nicht aber von deren Auswirkung. Deswegen ja auch der Test. Und was juckte die USA eine Ostdeutsche Stadt, weit weg von deren Verbündeten. Und ich unterstelle ihnen, dass sie so "dumm" (ich bezeichne es lieber als grausam) gewesen wären, sie gegen Deutschland einzusetzen. Denn es machte in der Zerstörungskraft keinen Unterschied jeden Tag 2 mal Bomber über eine Stadt zu schicken oder eine Atombombe zu werfen. Lediglich die Strahlung (s.o. von der sie nichts genaues wußten) wäre ein Unterschied gewesen.

Also erstes waren Ostdeutsche Städte 1945 bereits in russischer Hand, da hätte sich ein Abwurf nicht mehr gelohnt, im Gegenteil sie hätten einen Krieg riskiert.

Zweitens denke ich daß sie von den Auswirkungen bescheid wußten, da durch die Tests in der Wüste einige US Soldaten radioaktiv verseucht wurden.
Das habe ich in einer Dokumentation gesehen.

Es war einfacher für die USA Atombomben auf Japan abzuwerfen, da die USAAF größtenteils in England stationiert war, und Bomber von bereits besetzten Inseln oder von Flugzeugträgern starten mußten.
Das war logistisch schwerer als Bomber von England aus einzusetzen.

Trotzdessen sind meine Ansichten teilweise nur Vermutungen. Wenn der Krieg länger gedauert hätte, hätte Deutschland logischerweise in den Vorjahren mehr Erfolge gehabt. Hätte es mehr Erfolge gehabt hätte D den Krieg gewonnen und wohlmöglich selbst die Atombombe gehabt...usw. usf.
Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will.

Fritz Fullriede
02.08.2005, 21:25
Irgendwie mußte man doch dem IWAN demonstrieren , das man für die Rote Flut noch ein Ass im Ärmel hatte .

Dürrenmatt
02.08.2005, 21:29
Wenn Deutschland nicht kapituliert hätte, dann hätte man sie auf Berlin geworfen.

Tomsax
02.08.2005, 21:36
Also erstes waren Ostdeutsche Städte 1945 bereits in russischer Hand, da hätte sich ein Abwurf nicht mehr gelohnt, im Gegenteil sie hätten einen Krieg riskiert.

Zweitens denke ich daß sie von den Auswirkungen bescheid wußten, da durch die Tests in der Wüste einige US Soldaten radioaktiv verseucht wurden.
Das habe ich in einer Dokumentation gesehen.

Es war einfacher für die USA Atombomben auf Japan abzuwerfen, da die USAAF größtenteils in England stationiert war, und Bomber von bereits besetzten Inseln oder von Flugzeugträgern starten mußten.
Das war logistisch schwerer als Bomber von England aus einzusetzen.

Trotzdessen sind meine Ansichten teilweise nur Vermutungen. Wenn der Krieg länger gedauert hätte, hätte Deutschland logischerweise in den Vorjahren mehr Erfolge gehabt. Hätte es mehr Erfolge gehabt hätte D den Krieg gewonnen und wohlmöglich selbst die Atombombe gehabt...usw. usf.
Ich denke du verstehst worauf ich hinaus will.


Hätte, wäre wenn. Du hast recht. Ist immer sehr schwer.
Aber nur nochmal zur letzten kurzen Klarstellung. :) Ich habe von Anfang 1944 geredtet. Die Russen standen erst Juni 1944 vor Warschau und Ostpreußen. ;)
Ansonsten sehe ich es eben anders wie du. Ich denke die Amis hätten geworfen. Aber auch du könntest recht haben. Wer weiß, wie es gekommen wäre.

Der Patriot
02.08.2005, 21:39
Wenn Deutschland nicht kapituliert hätte, dann hätte man sie auf Berlin geworfen.

Eher unwahrscheinlich. Als Ziele waren vor allem Ludwigshafen und Stettin (bin mir aber bei Stettin nicht mehr sicher) im Gespräch.

Dürrenmatt
02.08.2005, 21:42
Ich hab bisher in allen Dokus gehört, dass Berlin das Ziel war.

Der Patriot
02.08.2005, 22:05
Ich hab bisher in allen Dokus gehört, dass Berlin das Ziel war.

Echt? In einem US-Militärbericht stand anscheinend was von Ludwigshafen.

Dürrenmatt
02.08.2005, 22:22
Wie dem auch sei, Gottlob hat Deutschland kapituliert.

spanky
02.08.2005, 22:23
Die Geschichtsschreibung ist immer die "Wahrheit" der Sieger bzw. der Regierenden .

LuckyLuke
02.08.2005, 22:26
Eher der Überlebenden...

SAMURAI
02.08.2005, 22:40
Was glaubt ihr? Hätten die US-Amerikaner die Atombombe gegen Deutschland eingesetzt, wäre der Krieg nicht so Früh bei uns beendet gewesen?

Ich persönlich bin vorallem wegen der Atombombe froh, dass der Krieg in Europa/Deutschland so früh geendet hat. Das Schicksal hatte es gut mit uns gemeint.
Ich bin überzeugt, die USA hätten die erste Atombombe auf Deutschland geschmissen. Meine Vermutung ist, sie hätten die Bombe auf Städte wie Chemnitz, Breslau oder Stettin geworfen. Zum einen hätten sie den Russen genau gezeigt, wo der Hammer hängt und bis wohin sie vorrücken "dürfen". Es wären durch die Strahlung auch keine westalliierten Länder gefährdet gewesen.
Außerdem hatten diese Städte für die Westallierten auch werder kulturellen noch sonstigen Wert nach dem zweiten Weltkrieg.

Im Westen Deutschlands wäre nur Mannheim/Ludwigshafen in Frage gekommen. Allerdings unwahrscheinlich, da sowohl an Heidelberg ein gewisses kulturelles Interesse bestand wie auch die Nähe zu Frankreich eine Rolle gespielt hätte. Auch das Ruhrgebiet sowie die Häfen im Norden wären wohl kein Ziel gewesen.

Ich glaube, trotz all des Leiden nach dem Krieg, dem Einmarsch durch die Rote Armee und die Teilung Deutschlands können wir froh sein, dass es so gekommen ist. Die Bombe wäre weitaus schlimmer gewesen. Und den US-Amerikanern kann ich kein Mitleid unterstellen. In Grausamkeit und Menschenverachtung sind sie nicht schlechter oder besser gewesen, wie die rote Armee oder die Wehrmacht.

Das gilt besonders für den letzten Satz - danke.

Ekelbruehe
03.08.2005, 04:51
Ich dachte eigentlich dass die "Operation Gomorrha", die gegen Hamburg gerichtet war, in der an einem Tag 35000 Leute starben, das Testgelände einer A-Bombe sein sollte, im nachhinein war es "zum Glück" nur ein Angriff mit Spreng- und Brandbomben, da das Manhattan-Projekt zu dieser Teit noch keine funktionsfähige Atombombe entwickelt hatte.

Hochmeister
06.08.2005, 10:59
Ihr redet über die deutschen opfer der angloamerikanischen terrorbomber als wären sie nur fallsobst gewesen...