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Vollständige Version anzeigen : Das Christentum zerstörte die antike Kultur



Registrierter
28.12.2011, 16:19
Warum ist die antike Kultur untergegangen?

Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.

Seine These, dass das Christentum für den zivilisatorischen Rückschritt verantwortlich ist, der in Westeuropa seit dem fünften Jahrhundert überall festzustellen ist, hat er in seinen soeben erschienenen Buch „Schatten über Europa“ ausführlich dargelegt. hpd sprach mit ihm über christlichen Fundamentalismus, Bildung im Imperium Romanum und verpasste Entwicklungschancen Europa
http://hpd.de/node/12465

-jmw-
28.12.2011, 21:41
Interessant zu lesen!
Danke für den Hinweis.

Nachbar
28.12.2011, 21:55
Warum ist die antike Kultur untergegangen?

Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.

Seine These, dass das Christentum für den zivilisatorischen Rückschritt verantwortlich ist, der in Westeuropa seit dem fünften Jahrhundert überall festzustellen ist, hat er in seinen soeben erschienenen Buch „Schatten über Europa“ ausführlich dargelegt. hpd sprach mit ihm über christlichen Fundamentalismus, Bildung im Imperium Romanum und verpasste Entwicklungschancen Europa
http://hpd.de/node/12465
Wie kommt es, daß du ein Interesse für dieses Thema zeigst?

Nachbar

Registrierter
28.12.2011, 22:28
Wie kommt es, daß du ein Interesse für dieses Thema zeigst?

Nachbar


bin drüber gestolpert und fand es interessant, hier zur Diskussion zu stellen.

Nachbar
28.12.2011, 22:33
bin drüber gestolpert und fand es interessant, hier zur Diskussion zu stellen.
Wer als aufrichtiger und vom Thema unbeleckter Mensch in diese Diskussion einsteigt, der kommt als ein anderer aus dieser wieder heraus.

Danke für diesen Thread.

Nachbar

Gärtner
28.12.2011, 22:37
Die Schließung heidnischer Tempel und philosophischer Schulen bis zum 6. Jhdt. könnten die These dieser christlich-exterminatorischen Arroganz bestätigen. Einerseits. Andererseits: der Niedergang Europas kam vor allem im Gefolge der Völkerwanderung in Fahrt. Tatsächlich stellte das Christentum in den Wirren des Frühmittelalters oft die einzige Konstante dar, die die öffentliche Ordnung und Infrastruktur halbwegs bewahren konnte.


Interessantes Thema!

Chronos
29.12.2011, 06:46
Die Schließung heidnischer Tempel und philosophischer Schulen bis zum 6. Jhdt. könnten die These dieser christlich-exterminatorischen Arroganz bestätigen. Einerseits. Andererseits: der Niedergang Europas kam vor allem im Gefolge der Völkerwanderung in Fahrt. Tatsächlich stellte das Christentum in den Wirren des Frühmittelalters oft die einzige Konstante dar, die die öffentliche Ordnung und Infrastruktur halbwegs bewahren konnte.


Interessantes Thema!
Man könnte das Pferd auch ganz anders herum aufzäumen, indem man das Christentum als eine jüdische Untergrundorganisation betrachtet, deren Ziel es war, die damals allumfassende Vorherrschaft der Römer zu brechen.

Die Infiltration der ersten Christen nach Rom und deren Untergrundaktivitäten und Einflussnahmen bewirkten tatsächlich, dass die römische Macht endgültig zerbröselte (was zuvor durch Dekadenz bereits schon eingeleitet war).
Konstantin erkannte und ergriff dann die Möglichkeit, diese Untergrundkräfte zu vereinnahmen und das Christentum als Hebel für seinen vorübergehenden Machterhalt zu benutzen.

Die Völkerwanderungen waren dann quasi nur noch Kollateralschäden als Folge des Zusammenbruchs des römischen Reiches und des dadurch entstehenden Machtvakuums.

GSch
29.12.2011, 07:24
Jede Kultur, vor allem in ihrer Hochblüte, hält sich nur eine bestimmte Zeit und nicht ewig. Die antike Kultur der Spätantike unterschied sich schon merklich von der in der klassischen Periode. Spätestens in der Völkerwanderung wäre sie auch ohne Christentum untergegangen. Das hätte dann nur anders ausgesehen.

opppa
29.12.2011, 08:42
Als Angehöriger der (heutigen) christlichen Kultur kann man das eigentlich nur begrüßen.

Ob da irgendwelchen Völkerkundler eine andere Meinung vertreten, ist eigentlich unerheblich.

Ich würde zu gerne mal einen Blick in die Geschichtsbücher werfen, die in ca. 500 Jahren geschrieben werden, um festzustellen, ob es den Mohammedanern mit der heutigen christlichen Kultur auch gelingt.

:]

Sprecher
29.12.2011, 09:11
Zumindest die Römer sind an ihrer eigenen Dekadenz zugrundegegangen, nicht am Christentum.

BRDDR_geschaedigter
29.12.2011, 09:18
Warum ist die antike Kultur untergegangen?

Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.

Seine These, dass das Christentum für den zivilisatorischen Rückschritt verantwortlich ist, der in Westeuropa seit dem fünften Jahrhundert überall festzustellen ist, hat er in seinen soeben erschienenen Buch „Schatten über Europa“ ausführlich dargelegt. hpd sprach mit ihm über christlichen Fundamentalismus, Bildung im Imperium Romanum und verpasste Entwicklungschancen Europa
http://hpd.de/node/12465

Der nächste, welcher Christentum mit Papsttum verwechselt. Es langweilt.

Komisch, dass es nach der Reformation steil nach oben ging, vorher waren sogar die Türken eine Bedrohung.

Tantalit
29.12.2011, 19:57
Der nächste, welcher Christentum mit Papsttum verwechselt. Es langweilt.

Komisch, dass es nach der Reformation steil nach oben ging, vorher waren sogar die Türken eine Bedrohung.

Kannst Du das ein bißchen erläutern hört sich interessant an warum gerade nach der Reformation?

Gruß

Shahirrim
29.12.2011, 20:04
Kannst Du das ein bißchen erläutern hört sich interessant an warum gerade nach der Reformation?

Gruß

Hier ich empfehle dir diesen Film, der räumt mit einigen Vorurteilen übers Christentum auf:

A Lamp in the Dark - Die verschwiegene Geschichte der Bibel


http://www.youtube.com/watch?v=BfmlUNej_Xs

Ein Film von Chris Pinto in 18 Teilen!

Efna
29.12.2011, 20:30
Die Schließung heidnischer Tempel und philosophischer Schulen bis zum 6. Jhdt. könnten die These dieser christlich-exterminatorischen Arroganz bestätigen. Einerseits. Andererseits: der Niedergang Europas kam vor allem im Gefolge der Völkerwanderung in Fahrt. Tatsächlich stellte das Christentum in den Wirren des Frühmittelalters oft die einzige Konstante dar, die die öffentliche Ordnung und Infrastruktur halbwegs bewahren konnte.


Interessantes Thema!

Ich denke es waren sehr viele verschiedene Ursachen die dann alle zusammen gekommen.

Gryphus
29.12.2011, 21:00
Kommt ganz drauf an als was man antike Kultur definiert. Der Römische Staat war schon seit Beginn des Principats dabei sich Schritt für Schritt in eine orientalische Monarchie zu verwandeln, eine Entwicklung die in Westrom durch Kaiser Aurelian fast abgeschlossen wurde, die griechischen Kulte und Götter waren auch schon lange vor dem Christentum am absterben und innerlich kraftlos, sie wurden von Kulten, vor allem Mysterienkulten, aus dem Osten wie dem Baal-, Mithras- oder Isiskult verdrängt. Das einzige Element der klassischen antiken Kultur das mir einfällt, welches durch das Christentum direkt Schaden genommen hat, war vermutlich die griechische Philosophie, wobei die fast nahtlos in die frühchristliche Theologie überging, die den Stoizismus und Platonismus in sich aufgenommen hat.

Freier Beobachter
29.12.2011, 21:07
War Alt ägypten nicht auch eine antike Kultur? Ihre gesammte lebensart, immer den beruf zu ergreifen den der Vater/Mutter hatte und ihre religion(mumifizierung aller Bürger)
davon ist doch nichts übriggeblieben...

Nachbar
29.12.2011, 22:43
Kommt ganz drauf an als was man antike Kultur definiert. Der Römische Staat war schon seit Beginn des Principats dabei sich Schritt für Schritt in eine orientalische Monarchie zu verwandeln, eine Entwicklung die in Westrom durch Kaiser Aurelian fast abgeschlossen wurde, die griechischen Kulte und Götter waren auch schon lange vor dem Christentum am absterben und innerlich kraftlos, sie wurden von Kulten, vor allem Mysterienkulten, aus dem Osten wie dem Baal-, Mithras- oder Isiskult verdrängt. Das einzige Element der klassischen antiken Kultur das mir einfällt, welches durch das Christentum direkt Schaden genommen hat, war vermutlich die griechische Philosophie, wobei die fast nahtlos in die frühchristliche Theologie überging, die den Stoizismus und Platonismus in sich aufgenommen hat.
Das solltest du keinem Hellenen zu lesen geben, er wäre ganz sicher arg verwundert über einen derartigen Inhalt.

Der Unterschied des Hellenischen zum Christianischen ist in etwa so wie das alle erhellende Sonnenlicht des Apoll zur dunklen Nacht gegen 24.00 Uhr.

Lesen dürfen es die orthodochsen Christianer des Staates "Demokratie Hellas", aber diese sind etwas anderes als jene zuvor erwähnten.

Nachbar5055

Gothaur
29.12.2011, 22:54
Man könnte das Pferd auch ganz anders herum aufzäumen, indem man das Christentum als eine jüdische Untergrundorganisation betrachtet, deren Ziel es war, die damals allumfassende Vorherrschaft der Römer zu brechen.

Die Infiltration der ersten Christen nach Rom und deren Untergrundaktivitäten und Einflussnahmen bewirkten tatsächlich, dass die römische Macht endgültig zerbröselte (was zuvor durch Dekadenz bereits schon eingeleitet war).
Konstantin erkannte und ergriff dann die Möglichkeit, diese Untergrundkräfte zu vereinnahmen und das Christentum als Hebel für seinen vorübergehenden Machterhalt zu benutzen.

Die Völkerwanderungen waren dann quasi nur noch Kollateralschäden als Folge des Zusammenbruchs des römischen Reiches und des dadurch entstehenden Machtvakuums.
Dies setzt immer wieder eine einheitliche, geplante Strategie von Anbeginn des Jüdischen über dann Jahrtausende voraus.
Überdies wären in der Vergangenheit, eben auf diese subtile Art und Weise den jüdischen Endsieg zu erlangen mehr als einmal gegeben.
Ist dies nicht zuviel Paranoia, oder sagen wir es abgeschwächt, Mißtrauen?
Im übrigen ist es schon längst wiederlegt, die sogenannte Dekadenz der römischen Eliten als zentrales Element des Unterganges des Weltreiches zu sehen.
Vielmehr haben wir es mit vielen, mit zahlreichen einzelnen Punkten zu tun, die zum Gesamtergebnis führten, - im Verlauf von mehr als 300 Jahren das römische Weltreich untergehen zu lassen. Das muß man sich vor Augen führen. 300 Jahre des Niedergangs, - den Menschen wurde es innerhalb ihrer Generationen noch nichtmals bewust, daß sie im Begriff waren unterzugehen.
Desweiteren gibt es keine christliche Konstante der Zerstörung, die Schöpfung und Schaffenskraft andererseits war ebenfalls ausgeprägt und und kreativ.
Aber eines stimmt mit Sicherheit, was die Bewertung, bzw Analyse betrifft, nichts ist (war) einfach!
Gruß

Nachbar
29.12.2011, 23:00
Dies setzt immer wieder eine einheitliche, geplante Strategie von Anbeginn des Jüdischen über dann Jahrtausende voraus.
Überdies wären in der Vergangenheit, eben auf diese subtile Art und Weise den jüdischen Endsieg zu erlangen mehr als einmal gegeben.
Ist dies nicht zuviel Paranoia, oder sagen wir es abgeschwächt, Mißtrauen?
Im übrigen ist es schon längst wiederlegt, die sogenannte Dekadenz der römischen Eliten als zentrales Element des Unterganges des Weltreiches zu sehen.
Vielmehr haben wir es mit vielen, mit zahlreichen einzelnen Punkten zu tun, die zum Gesamtergebnis führten, - im Verlauf von mehr als 300 Jahren das römische Weltreich untergehen zu lassen. Das muß man sich vor Augen führen. 300 Jahre des Niedergangs, - den Menschen wurde es innerhalb ihrer Generationen noch nichtmals bewust, daß sie im Begriff waren unterzugehen.
Desweiteren gibt es keine christliche Konstante der Zerstörung, die Schöpfung und Schaffenskraft andererseits war ebenfalls ausgeprägt und und kreativ.
Aber eines stimmt mit Sicherheit, was die Bewertung, bzw Analyse betrifft, nichts ist (war) einfach!
Gruß
Alles ließe sich von Manchem rechtfertigen, doch ist obiger Inhalt leider in der eingebrachten Form nicht richtig.
Das Antitheton erfolgte.

Nachbar5056

Efna
29.12.2011, 23:03
War Alt ägypten nicht auch eine antike Kultur? Ihre gesammte lebensart, immer den beruf zu ergreifen den der Vater/Mutter hatte und ihre religion(mumifizierung aller Bürger)
davon ist doch nichts übriggeblieben...

Was daran lag das die Ägyptische Kultur wenig Exportfreudig war.

Artemud-de-Gaviniac
30.12.2011, 06:39
Die Schließung heidnischer Tempel und philosophischer Schulen bis zum 6. Jhdt. könnten die These dieser christlich-exterminatorischen Arroganz bestätigen. Einerseits. Andererseits: der Niedergang Europas kam vor allem im Gefolge der Völkerwanderung in Fahrt. Tatsächlich stellte das Christentum in den Wirren des Frühmittelalters oft die einzige Konstante dar, die die öffentliche Ordnung und Infrastruktur halbwegs bewahren konnte.


Interessantes Thema!

In der Tat ! Interessant ....Der Niedergang Europas im Zeitalter der Völkerwanderung .....
Und was erleben wir live heute ?
Betrachten wir mal das Christentum als Vorläufer des Internets oder genauer als Möglichkeit der weltweiten
Kommunikation .....
Wo etablierte sich das Christentum gerne und schnell .....doch wohl in alten Macht oder Kulturzentren und ...überall dort wo vor 2000 Jahren nach Kupfer und vor allem Zinn gesucht und gefördert wurde ....

Von Gold und Silber will erst garnicht anfangen ....
Da waren schon die Argonauten am Werke ...die es nach Osten zog ....und damit eine Wanderung von Ost nach West in Gang setzten ....dem Gold oder besser dem Haben / Mehrhaben nach

Das Christentum ist doch nur eine Bündelung der Macht der Kommunikation und Kommunikation bündelt sich doch immer oder focussiert sich auf das Haben und Nichthaben ,Wollen oder Nochnichtkönnen !

SAMURAI
30.12.2011, 06:47
Heute wird das christliche Abendland von den Muslimhorden und Negern besetzt. 25% + haben wir schon in den Ländern Europas. Europa und der weisse Mann weerden verschwinden. Allenfalls als Slaven der Muselmanen werden einige weiter vegitieren.

BRDDR_geschaedigter
30.12.2011, 09:03
Kannst Du das ein bißchen erläutern hört sich interessant an warum gerade nach der Reformation?

Gruß

Weil die Reformationen die Texte in die Landessprachen übersetzten, die Leute konnten die Bibel selbst lesen, waren frei von den Pfaffen. Das sorgte natürlich auch für eine Alphabetisierung. Die Leute konnten somit nicht mehr vom Papst verarscht werden. Darauf folgten immer freiheitlichere Verfassungen mit der Bibel als Fundament.

Das sorgte für einen riesen Schub und nicht die Aufklärung.

Tantalit
30.12.2011, 09:23
Weil die Reformationen die Texte in die Landessprachen übersetzten, die Leute konnten die Bibel selbst lesen, waren frei von den Pfaffen. Das sorgte natürlich auch für eine Alphabetisierung. Die Leute konnten somit nicht mehr vom Papst verarscht werden. Darauf folgten immer freiheitlichere Verfassungen mit der Bibel als Fundament.

Das sorgte für einen riesen Schub und nicht die Aufklärung.

Kennst du diese Doku? hab ich gestern empfohlen bekommen, bin gerade bei Teil 8 sehr interessant und bringt das von dir gesagte genau auf den Punkt.

Gruß

A lamp in the dark

http://www.youtube.com/watch?v=BfmlUNej_Xs&feature=related

BRDDR_geschaedigter
30.12.2011, 09:24
Kennst du diese Doku? hab ich gestern empfohlen bekommen, bin gerade bei Teil 8 sehr interessant und bringt das von dir gesagte genau auf den Punkt.

Gruß

A lamp in the dark

http://www.youtube.com/watch?v=BfmlUNej_Xs&feature=related

Ja, die Doku ist gut.

Herr Schmidt
30.12.2011, 11:11
Interessant zu lesen!
Danke für den Hinweis.

Aber meiner Meinung nach völlig falsch. Ich kann in aller Bescheidenheit sagen, daß ich mich mit der griechisch-lykischen Kultur auskenne. War erst im Oktober-November fast 8 Wochen in Lykien, habe dabei die Städte Sagalassos und Adada besucht und genau studiert.

An den Nekorpolen sieht man ganz deutlich, wie die christliche Kultur sich mit der griechischen vermischt hat. Die griechische wurde nicht verdrängt, sondern die christliche wurde mit eingebaut. Neben Löwen z.B. wurden auch Engel auf die Sarkophage gemeiselt.

Der Untergang waren vor allem die großen Erdbeben um 144 n.C. hier wurden die allermeisten Städte schwer beschädigt und teilweise zerstört. Durch das Römische Reich (das aber zu dieser Zeit noch nicht die christliche Religion übernommen hatte) das die Macht hatte, waren die Städte finanziell nicht mehr in der Lage sich zu regenerieren. Der Handel wurde größtenteils von den Römern übernommen und die Lykischen Städte vom Haupt-Handel und vom Geld abgeschnitten. Das war letztlich ihr Untergang.

Als die christliche Lehre zur römischen Staatsreligion wurde, war die griechische Kultur bereits am Boden. Aber es stimmt, daß die Gesellschaft durch die Christianisierung nicht besser wurde, eher schlechter, jedenfalls im dunklen Mittelalter!

Nachbar
30.12.2011, 12:18
Aber meiner Meinung nach völlig falsch. Ich kann in aller Bescheidenheit sagen, daß ich mich mit der griechisch-lykischen Kultur auskenne. War erst im Oktober-November fast 8 Wochen in Lykien, habe dabei die Städte Sagalassos und Adada besucht und genau studiert.

An den Nekorpolen sieht man ganz deutlich, wie die christliche Kultur sich mit der griechischen vermischt hat. Die griechische wurde nicht verdrängt, sondern die christliche wurde mit eingebaut. Neben Löwen z.B. wurden auch Engel auf die Sarkophage gemeiselt.

Der Untergang waren vor allem die großen Erdbeben um 144 n.C. hier wurden die allermeisten Städte schwer beschädigt und teilweise zerstört. Durch das Römische Reich (das aber zu dieser Zeit noch nicht die christliche Religion übernommen hatte) das die Macht hatte, waren die Städte finanziell nicht mehr in der Lage sich zu regenerieren. Der Handel wurde größtenteils von den Römern übernommen und die Lykischen Städte vom Haupt-Handel und vom Geld abgeschnitten. Das war letztlich ihr Untergang.

Als die christliche Lehre zur römischen Staatsreligion wurde, war die griechische Kultur bereits am Boden. Aber es stimmt, daß die Gesellschaft durch die Christianisierung nicht besser wurde, eher schlechter, jedenfalls im dunklen Mittelalter!
Sollte Herr Schmidt in der Qualität wie oben weiterwirken, so wäre ich nicht abgeneigt, mir seine Postings genauer durchzulesen.

Das i-Tüpfelchen zum Beitrag oben wäre m.E. noch die Erwähnung, daß der christianische Bevölkerungsanteil in der PAX ROMANA gegen 250 nach Sosigenes um die 4% betrug, und schon 100 Jahre später 100% (leicht zugespitzt), durch eine besondere Bodenarbeit der Christianer einhergehend mit den Verbotsedikten und Bekämpfung der noch existenten Hochkultur (siehe: der Kirchenführer vergewaltigt und killt das Multigenie der damaligen Zeit, unsere Schwester Hypatia) und lässt dann nach der lebendigen Zerfleischung ihr blutiges Fleisch auf den Strassen tragen, als Demonstration der Macht seines "Gottes" Jeschuh Ben Ioseph.

Aus der Perspektive gesehen hat der Islam (Osmanisches Imperium) den Griechen nicht so sehr zugesetzt wie es einst die Christianer taten, die über Jahrhunderte Griechen killten, wenn sie keine Christianer werden wollten (auch der Fyll Hypatia war ein solcher, s.o).

Darum wird der vergleichsweise unterentwickelte Christianismus in Hellas keine Zukunft haben, wenn die Aufklärung weiter voranschreitet, bei der Elite zeichnet sich solches schon jetzt ab. Das Patriarchat als Zentrum des Christianismus ist ja seit einiger Zeit sehr bemüht, hervorzuheben, daß es keinen Unterschied zwischen Christianismus und Hellenismus gäbe.

Sorry, die Hellenen (nicht die orthodochsen Griechen) sehen das ein wenig anders.

Nachbar5057

Gryphus
30.12.2011, 14:51
(...)


Das solltest du keinem Hellenen zu lesen geben, er wäre ganz sicher arg verwundert über einen derartigen Inhalt.

Hast du schon mal was von Origenes gehört?


Der Unterschied des Hellenischen zum Christianischen ist in etwa so wie das alle erhellende Sonnenlicht des Apoll zur dunklen Nacht gegen 24.00 Uhr.

Das kannst du gerne so sehen.

lobentanz
30.12.2011, 15:30
Warum ist die antike Kultur untergegangen?

Wer war ihr Totengräber? Das Christentum, meint der Althistoriker Rolf Bergmeier, und bezichtigt damit eine Institution, die von vielen als Grundlage der abendländischen Kultur angesehen wird.

Seine These, dass das Christentum für den zivilisatorischen Rückschritt verantwortlich ist, der in Westeuropa seit dem fünften Jahrhundert überall festzustellen ist, hat er in seinen soeben erschienenen Buch „Schatten über Europa“ ausführlich dargelegt. hpd sprach mit ihm über christlichen Fundamentalismus, Bildung im Imperium Romanum und verpasste Entwicklungschancen Europa
http://hpd.de/node/12465
Das wusste schon Tacitus (55-120). Er erwähnt einen "Christus", der unter Kaiser Tiberius und Landpfleger Pontius Pilatus getötet wurde.


"Für einen Augenblick war der verderbliche Aberglaube zurückgedrängt worden, doch brach er sich wieder Bahn, nicht nur in Judäa, dem Ausgangspunkt des Übels, sondern auch in der Hauptstadt, wo von überall her alles Scheußliche und Schandbare zusammenkommt und Anhang gewinnt."Zu lesen bei K.H. Deschner "Abermals krähte der Hahn"

BRDDR_geschaedigter
30.12.2011, 15:36
Das wusste schon Tacitus (55-120). Er erwähnt einen "Christus", der unter Kaiser Tiberius und Landpfleger Pontius Pilatus getötet wurde.Zu lesen bei K.H. Deschner "Abermals krähte der Hahn"

Klar, dass die dekadenten Römer das Christentum als Bedrohung ansahen.