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Vollständige Version anzeigen : Weshalb Island in den Nachrichten nicht mehr vorkommt



Buella
21.12.2011, 13:31
Weshalb Island in den Nachrichten nicht mehr vorkommt (http://www.dzig.de/Weshalb-Island-in-den-Nachrichten-nicht-mehr-vorkommt)

Island – Beweis unserer These, daß Demokratie real gelebt werden kann,
statt immer nur als Lippenbekenntnis opportunistischer Politiker zu dienen!

...

Die Radioreportage eines italienischen Senders über die auf leisen Sohlen voranschreitende Revolution in Island lässt aufhorchen und ist gleichzeitig ein herausragendes Beispiel dafür, wie uns unsere Medien (US) nur unzureichend über die Vorgänge im Rest der Welt informieren.

...

Nachdem nun ein EU-Land nach dem anderen auf die Zahlungsunfähigkeit zusteuert, und damit seine Bonität riskiert, wodurch der Euro mit immer stärkeren Trudelbewegungen auch die Weltwirtschaft erschüttern lässt, wird klar, das die führenden Köpfe dieser chaotischen Lage kein Interesse daran haben, die Entwicklungen in Island als gutes Beispiel an die große Glocke zu hängen.

Innerhalb von nur fünf Jahren der Anwendung reiner neoliberaler Wirtschaftsprinzipien wurde aus Island ein vermeintlich reiches Land. (320 000 Einwohner, keine Armee). Im Jahre 2003 wurden alle isländischen Banken privatisiert und Aufgrund ihrer low cost online banking services konnten sie ihrem international schnell wachsenden Klientel gute Renditen versprechen. Die unter dem Namen Icesave bekannt gewordenen Finanzprodukte zogen viele englische und holländische Anleger an. Mit dem zügigen Anwachsen der Anlagen stiegen auch die internationalen Schulden des privatisierten Bankensektors. Im Jahre 2003 betrug die Schuldenlast von Island das Doppelte seines jährlichen Bruttosozialproduktes. Bis zum Jahr 2007 war sie dann auf das 9-fache (900%) gestiegen. Die Finanzkrise des Jahres 2008 brachte dann den Todesstoß. Die drei größten isländischen Banken, Landbanki, Kaupthing und Glitnir wurden als insolvent erklärt und wieder verstaatlicht, während die isländische Krone 85% ihres Wertes gegenüber dem Euro verlor. Am Ende des Jahres erklärte Island seinen Staatsbankrott.

Trotz gegensätzlicher Erwartungen, führte die Krise dazu , daß die Isländer durch einen inzwischen etablierten Prozeß direkter Demokratie fähig waren, ihre nationalen Rechte und ihre Unabhängigkeit wieder herzustellen, die zur Entwicklung einer neuen Verfassung führte.

...

Die ausländischen Geldgeber verlangten dagegen drakonische Maßnahmen für ihren Service. Der IWF und die Europäische Union wollten die Schulden übernehmen, da sie nur so die Rückzahlungen an die englischen und holländischen Anleger gewährleistet sahen, deren Regierungen die Rückzahlungen verbürgt hatten. Im Lichte anhaltender Proteste und Straßenschlachten trat die Koalitionsregierung Haarde dann zurück. Vorgezogene Neuwahlen wurden für April 2009 anberaumt, die zu einer linksorientierten Regierung führte, welche die neoliberale Wirtschaftsweise offiziell verurteilte, aber sich nichtsdestoweniger dazu bereit erklärte, dreieinhalb Millionen Euro unmittelbar zurückzuzahlen. (Auch wieder eine zu kleine Summe, damit spielt jede Provinzbank locker im Laufe einer Woche, siehe Andreas Popp…, d. Übers.) Diese Rückzahlung sollte jeden Isländer dazu verdonnern, einen Obolus von 100 Euro monatlich für volle 15 Jahre bei 5.5% Zinsen an die ausländischen Geldgeber abzugeben, für einen finanziellen Schaden, der von Privatbankiers verursacht wurde. Das war dann der berühmte Strohhalm, der dem Rentier dann schlussendlich den Rücken brach oder auf deutsch, das Fass zum Überlaufen brachte!

Was darauf folgte, war unglaublich. Die Annahme, daß private Haushalte für die Verluste der Finanzmonopole aufzukommen hatten, so daß eine ganze Nation über drastische Steuererhöhungen die Privatschulden einiger Weniger abtragen sollte, erzeugte genug Zündstoff, diese Illusion der Finanzjongleure zu zerstören. Es begann ein Prozess, während dem die Beziehung zwischen den Einzelpersonen und den Funktionsträgern des öffentlichen Lebens überdacht wurde und an dessen Ende die politischen Führungsfiguren ganz bewußt auf die Seite ihres Wahlvolkes einschwenkten.

Das Staatsoberhaupt Olafur Ragnar Grimsson weigerte sich, das Gesetz zu ratifizieren, das die isländische Bevölkerung zur Kasse gebeten hätte, und gab den Rufen für ein Referendum nach.

Natürlich war daraufhin das Geschrei in der internationalen Gemeinschaft groß, während England und Holland Vergeltungsmaßnahmen androhten, die zur Isolation des Landes führen würden.

Während die Isländer unbeeindruckt ihre Stimme im Referendum abgaben, drohten die ausländischen Banker jede Geldzuwendung durch den IWF zu stoppen. Das britische Außenamt drohte, alle englischen Bankkonten, die von isländischen Sparern gehalten wurden, einzufrieren. Grimsson sagte, er habe die Drohung erhalten, wenn Island nicht den Forderungen entspräche, würde es zum Kuba des Nordens gemacht werden. Wenn wir diese Bedingungen aber akzeptiert hätten, wären wir schnell zum Haiti des Nordens geworden.

Im Verlaufe des Referendums stimmten dann im April 2010 93% der Isländer gegen die Zurückzahlung der Schulden aus Privathaushalten. Der IWF fror daraufhin unmittelbar alle finanziellen Hilfen ein. Aber diese in den Medien der Vereinigten Staaten nicht berichtete Entwicklung war nicht mehr in der Lage, auf diese revolutionäre Bewegung Druck auszuüben. Mit Unterstützung der empörten Bevölkerung brachte die Regierung eine Untersuchung der kriminellen Machenschaften und Praktiken der verantwortlichen Bankmanager zuwege. (Achtung Herr Acker…mann, erinnern Sie sich noch an die Abwicklung der 9/11 Geldgeschäfte ihrer DB??!! Cui bono?, der Übersetzer)

Interpol fahndete von nun an nach dem vormaligen Präsidenten von Kaupthing, Sigurdur Einarsson, während auch die anderen implizierten Banker fluchtartig das Land verließen.

Die Isländer ließen es damit aber nicht auf sich beruhen. Sie machten sich nun daran, eine neue Verfassung auszuarbeiten, die es dem Land ermöglichte, sich von der übermächtigen Macht der internationalen Finanzbranche mit ihrem Kunstgeld abzunabeln.

Für das Projekt der Neue Verfassung worden 25 Menschen aus einer Gruppe von 522 ausgewählt, die in keiner Weise mit irgendeiner politischen Partei oder sonst irgendeiner Interessengruppe verbandelt waren, die aber aufgrund der Unterstützung von 30 weiteren Isländern in die engere Auswahl gekommen sind. Das garantierte, daß die Architektur des daraus resultierenden Dokumentes nicht auf das Werk einer Handvoll von Politikern zurückging.

...

Heute erholt sich das Land vom finanziellen Bankrott in einer Weise, die gemeinhin nicht als die typische Genesungsgeschichte verstanden wird, wie aus den Bemerkungen von Christine Lagarde, der Chefin des IWF zu Fareed Zakaria deutlich wurde.

Sie machte es den Menschen in Griechenland zur unverhandelbaren Bedingung, ihren öffentlichen Sektor weitgehend dem Privatsektor zu überantworten. Das Gleiche steht wohl auch den Menschen in Italien, Spanien und Portugal ins europäische Haus.

Sie wären gut beraten, sich Islands Beispiel zu Herzen zu nehmen, und nicht unter dem Druck der ausländischen Interessen zu buckeln. Dieses kleine Land hat es geschafft, deutlich zu machen, daß seine Landsleute Souverän sind. (Ach ja, Deutschland hat ja auch ein kleines Problem damit…, der Übersetzer)

Darin liegt wohl der Grund, warum Island nicht mehr in den Nachrichten auftaucht.

...

Die Isländer zeigen der neoliberalen globalfaschistischen Schulden-Zins-Plünderungs-Mafia, was sie von diesen Schmarotzern halten!


Und dieses Parasitentum muß panische Angst davor haben, daß andere Völker dies erkennen!

:O

Bettmaen
21.12.2011, 15:45
Parasitär war es von Island, um die Einlagen englischer, niederländischer, deutscher usw. Sparer zu werben, mit dem Geld einige Jahre zu arbeiten und gut zu leben und nach der Pleite mit den Achseln zu zucken, obwohl die Ersparnisse bis zu 22.000 Euro garantiert wurden.

Wenn sich Griechenland, Portugal und vielleicht auch Italien ein Beispiel an Island nehmen - dann gute Nacht.

Dieses Geschäftsgebahren erinnert mich eine Nachbarin, die allen möglichen Plunder auf Kredit oder Raten kauft, aber nach ein paar Monaten die Zahlung einstellt, weil sie ja von irgend etwas leben muss.:rolleyes: Auf die Idee, auf Notebook, Mobiltelephon und teure Reise zu verzichten, kommt sie nicht.

Buella
21.12.2011, 18:00
Parasitär war es von Island, um die Einlagen englischer, niederländischer, deutscher usw. Sparer zu werben, mit dem Geld einige Jahre zu arbeiten und gut zu leben und nach der Pleite mit den Achseln zu zucken, obwohl die Ersparnisse bis zu 22.000 Euro garantiert wurden.

Wenn sich Griechenland, Portugal und vielleicht auch Italien ein Beispiel an Island nehmen - dann gute Nacht.

Dieses Geschäftsgebahren erinnert mich eine Nachbarin, die allen möglichen Plunder auf Kredit oder Raten kauft, aber nach ein paar Monaten die Zahlung einstellt, weil sie ja von irgend etwas leben muss.:rolleyes: Auf die Idee, auf Notebook, Mobiltelephon und teure Reise zu verzichten, kommt sie nicht.

Wann begreifen die Menschen, daß das Schulden-Zins-Spielchen nicht dazu da ist, ihnen ein sicheres sorgloses Leben zu garantieren, sondern ihnen die Selbstbestimmung und Zukunft durch Knechtschaft, dagegen jedoch den Casino-Betreibern ein über alle Massen sorgloses Leben auf mit Schulden und Zinsen geknechteten Geprellten zu garantieren?

Wie laut war das Geschrei nach deregulierten Finanzmärkten und sich (die Staaten) ihnen zu unterwerfen?

Wie immer und überall, wenn es um [unmoralischen] Wucher, Schneeball-Systeme oder andere VIEL-Versprechende Geld - Anlagen geht, gibt es nicht nur Gewinner, sondern selbstverständlich jede Menge Verlierer!

Die Gewinner, so war es auch in Island, ist eine korrupte Elite, welche sich, wie überall, im global mafiösen Finanz-Netzwerk bereicherte und dumm und dämlich verdiente!

Flankiert werden diese Eliten, oh Wunder, in der westlich fingierten Welt von Medien, welche rein zufällig den gleichen, nämlich den Eigentümern der Wucher-Casinos, gehören! Natürlich haben diese Herrschaften die so ergaunerten Gewinne längst außer Reichweite der Strohmänner, also der privaten isländischen Banken gebracht und überläßt diese nicht mal ihrem Schicksal, sondern setzt noch Eins drauf, indem diese korrupten Eliten, die so geplünderten Bankhäuser dem isländischen Volk auf den Rücken bindet und von den Isländern kack fresch verlangt, mal schön für die so fingierten Schulden, samt Zinsen, zu löhnen!

Das heißt, daß die Masse an Isländern, ganauso, wie die Masse der Menschen in anderen Ländern, überhaupt nie die Chance bekam, sich objektiv ein Bild über die Lage dieses Spekulations-Gebahrens zu machen! Dies wurde durch das Verhalten und Aussagen isländischer Banker und Politiker vorsätzlich, ja geradezu militant aggressiv geleugnet!

Wie sah es denn mit der Aufsicht der Banken in Island aus?
Nicht rein zufällig herrschten dort die gleichen verfilzten korrupten Zuständigkeiten, wie in den Länder der Eu, in welchen das deregulierte Finanzgebaren geradezu gotthaft angebetet wurde?

Trotzdem, gab es schon frühzeitig Warnungen und Zweifel an der Bonität, bzgl. der betreffenden isländischen Banken. Und wir sprechen hier von Privatbanken. Dies interessierte das neoliberale Banken - Kartell offensichtlich nicht und man trieb die Gelder und Ersparnisse britischer, niederländischer und deutscher Anleger munter weiter ein?

Welche Garantien gab es denn von Island gegenüber diesen Sparern?

Und warum müssen sich isländische Bürger derart verschulden und werden jetzt von Ländern wie die Niederlande und Großbirtanien geradezu erpreßt?

Das gleiche Spielchen treibt die Finanz-Mafia weltweit und reißt sich somit die Ressourcen von Ländern, deren Infrastruktur und Lebensadern unter den Nagel und treibt die Menschen in Schulden - Spiralen, von welchen sie sich in Generationen nicht erholen SOLLEN!

Dem haben die Isländer zumindest mal vorerst einen Riegel vorgeschoben, die Verantwortlichen und Eliten ausgemacht und beginnen, sich eine Verfassung zu geben, welche das isländische Volk vor den mafiösen Fahrten auf Onkel Rothschilds Schulden-Karussell verhindert!

Nicht die Isländer sind dafür verantwortlich, sondern eine global agierende Elite, welche sich unter dem Deckmäntelchen von Verfassungen, Demokratie und Freihandel, per Hintertürchen und den billigen Einkauf von Politikern, ganze Völker sichert und per Schulden und Zinsen zu Sklaven degradiert!

Diese Elite weiß überhaupt nicht, was Arbeit bedeutet, bestimmt aber, daß ganze Völker für sie arbeiten sollen!

:O

Raczek
21.12.2011, 18:41
Wann begreifen die Menschen, daß das Schulden-Zins-Spielchen nicht dazu da ist

Das ist kein Spielchen sondern gehört nunmal inhärent zum Geld dazu. Nebenbei ist der Zins wohl die Triebfeder menschlichen Fortschritts Nr.1. Bevor die Menschen also irgendwelche "Truther"-Wahrheiten übernehmen sollen, sollten diese "Truther" lieber erstmal dieses einfache Faktum menschlicher Geschichte begreifen lernen.

Landogar
21.12.2011, 18:59
Parasitär war es von Island, um die Einlagen englischer, niederländischer, deutscher usw. Sparer zu werben, mit dem Geld einige Jahre zu arbeiten und gut zu leben und nach der Pleite mit den Achseln zu zucken, obwohl die Ersparnisse bis zu 22.000 Euro garantiert wurden.

Wenn sich Griechenland, Portugal und vielleicht auch Italien ein Beispiel an Island nehmen - dann gute Nacht.

Dieses Geschäftsgebahren erinnert mich eine Nachbarin, die allen möglichen Plunder auf Kredit oder Raten kauft, aber nach ein paar Monaten die Zahlung einstellt, weil sie ja von irgend etwas leben muss.:rolleyes: Auf die Idee, auf Notebook, Mobiltelephon und teure Reise zu verzichten, kommt sie nicht.

Alles richtig, aber es kann trotzdem nicht angehen, dass ein ganzes Volk für die Taten einzelner Zocker bluten muss. Zudem waren die Anleger zu gutgläubig. Als ich damals vor etwa dreieinhalb Jahren nach einer Anlageform für ein paar tausend Euro gesucht habe bin ich, wie so viele andere auch, auf das Angebot der Kaupthing-Bank gestoßen, die ein Festgeldkonto mit einer Verzinsung von 6 % p.a. offerierte. Zum Glück habe ich mich an die Faustregel gehalten, dass jedes Renditeversprechen von über 4 Prozent mit Misstrauen betrachtet werden muss, und mein Geld anderweitig angelegt.

Es sind die Menschen, die mit ihrer Gier solche Blasen erst erzeugen. Also müssen sie auch die Konsequenzen tragen.

Buella
21.12.2011, 20:31
Das ist kein Spielchen sondern gehört nunmal inhärent zum Geld dazu. Nebenbei ist der Zins wohl die Triebfeder menschlichen Fortschritts Nr.1. Bevor die Menschen also irgendwelche "Truther"-Wahrheiten übernehmen sollen, sollten diese "Truther" lieber erstmal dieses einfache Faktum menschlicher Geschichte begreifen lernen.

Schön, wenn DU das so siehst!
Mögen die Zins-Spieler für ihre Casino-Spielchen, bzw. die Casino-Betreiber, und das gehört nun mal auch inhärent dazu, selber für ihre "Triebfeder" gerade stehen und nicht ganze Völker in Zwangs-Schuldner- und Bürgschaft, bzw. Zins-Knechtschaft für ihr aus dem Nichts geschöpftes Geld, nehmen!

Vielleicht reicht dieses Risiko ja schon aus, den unmoralischen neoliberal globalen unregulierten Zins-Wucher-Spielchen den Wind aus den Segeln zu nehmen?

Zusätzlich sollte man sich außerdem noch über die Geldschöpfung und deren Kontrolle und Bindung an Werte unterhalten!

Und schon sind wir wieder auf einem vertretbaren moralischen Niveau angelangt, wo der Zins nicht mehr durch Wucher als menschliche Triebfeder ersetzt werden kann!

Soviel sollte man aus der menschlichen Geschichte gelernt haben, daß die Wirtschaft dem Menschen zu dienen hat und nicht umgekehrt!

Aber, offensichtlich leben wir gerade in einer Epoche, in der die Menschheit den Abschnitt einer Art Krabbelgruppe durchlebt, weil die Erfahrungen der Eltern nicht weitergegeben werden dürfen?

:O

Raczek
21.12.2011, 20:42
Ich kenne zumindestens keinen neoliberalen Theoretiker der sich gegen Risiko und Haftung und für staatliche Eingriffe (insbesondere staatliche Rettungsaktionen) ausspricht.
Hätten wir eine wirklich freie Marktwirtschaft, würden Pleitespekulanten auch tatsächlich und konsequent pleite gehen und sich kein Politiker aufgerufen fühlen Banken mit Steuergeldern zu retten und dummdreist irgendetwas von "Systemrelevanz" daherzuschwafeln.

Das Kernproblem ist in der Tat die politisch forcierte Aufhebung der Haftung und damit jeglichen natürlichen Risikos auf Kosten der Allgemeinheit, der durch sie "vertretenen" Bürger. Wenn diese Bürger nun dagegen auf die Straße gehen ist das nur gut und recht, aber sollten sie auch wirklich alle Schuldigen anklagen und beim Namen nennen und nicht -wie bisher- nur eine einzige Gruppe.

Buella
21.12.2011, 20:54
Ich kenne zumindestens keinen neoliberalen Theoretiker der sich gegen Risiko und Haftung und für staatliche Eingriffe (insbesondere staatliche Rettungsaktionen) ausspricht.
Hätten wir eine wirklich freie Marktwirtschaft, würden Pleitespekulanten auch tatsächlich und konsequent pleite gehen und sich kein Politiker aufgerufen fühlen Banken mit Steuergeldern zu retten und dummdreist irgendetwas von "Systemrelevanz" daherzuschwafeln.

Das Kernproblem ist in der Tat die politisch forcierte Aufhebung der Haftung und damit jeglichen natürlichen Risikos auf Kosten der Allgemeinheit, der durch sie "vertretenen" Bürger. Wenn diese Bürger nun dagegen auf die Straße gehen ist das nur gut und recht, aber sollten sie auch wirklich alle Schuldigen anklagen und beim Namen nennen und nicht -wie bisher- nur eine einzige Gruppe.

DU stellst DICH tatsächlich hier hin und willst mich glauben lassen, daß Politiker allein, ohne Intention von Bankern und deren Strohmännern diesen neoliberal fiskalischen Irrsinn angezettelt hätten?

Jetzt frage ich mich allen Ernstes, wer von uns beiden die letzten Jahre im Wachkoma verbrachte? :O

Raczek
21.12.2011, 21:02
DU stellst DICH tatsächlich hier hin und willst mich glauben lassen, daß Politiker allein, ohne Intention von Bankern und deren Strohmännern diesen neoliberal fiskalischen Irrsinn angezettelt hätten?

Jetzt frage ich mich allen Ernstes, wer von uns beiden die letzten Jahre im Wachkoma verbrachte? :O

1.) Hat der derzeitige Irrsinn nichts mit Neoliberalismus zu tun. Weshalb, hatte ich bereits geschrieben.
2.) Muss auch bei der Politik differenziert werden. Da gibt es die Gruppe, die tatsächlich ideologisch bedingt glaubt, der Staat müsse ständig auf das Marktgeschehen einwirken und dann gibt es natürlich die Gruppe Politiker, die ganz offensichtlich auf diversen Gehaltszetteln stehen.
Ersteres ist lediglich dumm, zweiteres hochkriminell, aber nichts davon ist irgendwie "neoliberal" oder hat mit freiem Markt zu tun, dass ist sozialistisches Gedönse oder dient wahlweise der Verschleierung.

Sprecher
21.12.2011, 21:05
Parasitär war es von Island, um die Einlagen englischer, niederländischer, deutscher usw. Sparer zu werben, mit dem Geld einige Jahre zu arbeiten und gut zu leben und nach der Pleite mit den Achseln zu zucken, obwohl die Ersparnisse bis zu 22.000 Euro garantiert wurden.

Wenn sich Griechenland, Portugal und vielleicht auch Italien ein Beispiel an Island nehmen - dann gute Nacht.



Naja der Vergleich hinkt ein wenig. In Island waren es wirklich nur einige wenige Finanzverbrecher die sich schuldig machten. In den Mittelmeerländern haben durchaus weite Teile der Bevölkerung von den indirketen und direkten Transferzahlungen aus den Nordländern profitiert und tun es immer noch.
Und ganz ehrlich, wer wegen höherer Renditeversprechungen sein Geld zu einer ausländischen Bank trägt ist selber schuld und sollte auch das höhere Risiko welches unweigerlich mit höheren Renditeversprechungen verbunden ist selber tragen.

Buella
21.12.2011, 21:12
1.) Hat der derzeitige Irrsinn nichts mit Neoliberalismus zu tun. Weshalb, hatte ich bereits geschrieben.
2.) Muss auch bei der Politik differenziert werden. Da gibt es die Gruppe, die tatsächlich ideologisch bedingt glaubt, der Staat müsse ständig auf das Marktgeschehen einwirken und dann gibt es natürlich die Gruppe Politiker, die ganz offensichtlich auf diversen Gehaltszetteln stehen.
Ersteres ist lediglich dumm, zweiteres hochkriminell, aber nichts davon ist irgendwie "neoliberal" oder hat mit freiem Markt zu tun, dass ist sozialistisches Gedönse oder dient wahlweise der Verschleierung.

Wie DU außerdem so schön schreibst, ist der Neoliberalismus eine Theorie.
Für mich ist es eine Ideolgie, mit vielen bunten Theoretikern und dem erbrachten Beweis, daß sich all diese Theoretiker geirrt haben und die Triebfeder dieser Ideologie, wie so oft bei solchen, Kapital daraus schlägt!

Also wieder einmal, jetzt zwar nicht mehr, ein neues Gesellschafts-Spielzeug mit der Intention, die Macht und den Reichtum der Mächtigen und Reichen und die Armut der Armen zu festigen!

Das wars!

Welches gesellschafts-ideologische-Spielzeug wird uns jetzt presentiert?

:O

Bettmaen
21.12.2011, 21:32
Naja der Vergleich hinkt ein wenig. In Island waren es wirklich nur einige wenige Finanzverbrecher die sich schuldig machten.
Indirekt profitierte auch das isländische Staatsvolk, welches so viele Angehörige zählt wie Chemnitz Einwohner hat. Isländische Banken drehten das große Rad und wußten, was sie taten. Die Isländer störte das nicht.


Und ganz ehrlich, wer wegen höherer Renditeversprechungen sein Geld zu einer ausländischen Bank trägt ist selber schuld und sollte auch das höhere Risiko welches unweigerlich mit höheren Renditeversprechungen verbunden ist selber tragen.
Island warb damit, nicht irgend eine dubiose Bananrepublik zu sein und die Einlagen bis zu einer bestimmten Höhe zu garantieren. Als die Banken pleite gingen und von Island verstaatlicht wurden, war das Garantieversprechen auf einmal nichts wert bzw. galt nur für isländische Staatsbürger.

Pacta sunt servanda (Verträge sind einzuhalten). Auf einem maghrebinischen Basar mag es üblich sein, diesen Grundsatz zu missachten. Wer das aber wie meine Bekannte und der isländische Staat tut, erhält fortan keinen Kredit.

Buella
22.12.2011, 07:05
Indirekt profitierte auch das isländische Staatsvolk, welches so viele Angehörige zählt wie Chemnitz Einwohner hat. Isländische Banken drehten das große Rad und wußten, was sie taten. Die Isländer störte das nicht.


Island warb damit, nicht irgend eine dubiose Bananrepublik zu sein und die Einlagen bis zu einer bestimmten Höhe zu garantieren. Als die Banken pleite gingen und von Island verstaatlicht wurden, war das Garantieversprechen auf einmal nichts wert bzw. galt nur für isländische Staatsbürger.

Pacta sunt servanda (Verträge sind einzuhalten). Auf einem maghrebinischen Basar mag es üblich sein, diesen Grundsatz zu missachten. Wer das aber wie meine Bekannte und der isländische Staat tut, erhält fortan keinen Kredit.

Es mag sein, daß isländische Bürger in gewissem Masse davon profitierten. Nur, gewußt, was dort tatsächlich abläuft und schließlich wie es zu enden hatte, wußten sie nicht. Das ganze Spielchen, deregulierter Finanz-Machenschaften, so sehe ich das, ist ein Teil eines schleichenden Krieges der Eliten gegen die Völker, um diese in Abhängigkeit von Verschuldung zu bringen und im Zangengriff der Globalisierung zu halten.

Was den Bestand von Verträgen anbelangt, welche von Island nicht gebrochen wurden, ist gerade die Eu/Eurozone der beste Beweis dessen, daß man auf einem "maghrebinischen Basar" geradezu gut bedient wäre!

Wer diesen fiskalisch, durch Staaten der Unkrollierbarkeit freigegebenen, wenn überhaupt amoralischen unseriösen Finanz-Drücker-Kolonnen von Onkel Rothschilds Schulden - und Zins-Karussell auf den Leim gegangen ist, nur um seine grenzenlose Habgier zu befriedigen, soll sich nicht beschweren, oder wenn, dann beim Karussell - Betreiber, wenn er angeschmiert wurde!

Die Isländer, in ihrer Mehrheit, mal abgesehen von der profitierenden Elite, welche schließlich durch die isländischen Behörden zur rechtlichen Verfolgung ausgeschrieben wurden, können überhaupt nichts dafür! Im Gegenteil! Die Isländer sollten, wie der Rest der Völker, Opfer dieses systemischen Betrugs werden!

Diesem Betrug haben sie erst einmal den Riegel vorgeschoben, was alle anderen Völker genauso machen sollten und weswegen in den Massenverblödungsmedien von Island nicht mehr die Rede ist!

:O