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Vollständige Version anzeigen : Architektur im Nationalsozialismus



Arthas
15.12.2011, 14:57
Es ist an der Zeit, mal einen Strang zur Architektur im Nationalsozialismus zu eröffnen.

Viele denken bei der Nationalsozialistischen Architektur vor allem an monumentale klassizistische Bauten, doch war die Architektur im NS nicht an einzelne Prachtbauten gebunden, sondern überdeckte alle Bereiche. So gibt es heute noch viele Bauten und ganze Wohnviertel, von denen keiner ahnt, daß sie nationalsozialistischen Ursprungs sind:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cf/Rastst%C3%A4tte_Siegburg-West.jpg

http://www.bauzeugen.de/Bilder/fahrleitungsmeisterei-07.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/87/Parchim_Amtsgericht_2008-07-26_092.jpg

http://www.bauzeugen.de/Bilder/autobahnmeisterei-02.jpg

Tatsächlich gab es auch gar keine richtige NS-Architektur. Man führte lediglich die bisherige Bautradition gegen die modernistische Entartung weiter. Dabei orientierte man sich vor allem an den Idealen der Um-1800-Bewegung, die gegen Ende des Kaiserreichs entstand, und das architektonische Stadtbild vor Beginn der Industrialisierung wiederum als Ideal ansah. Später in weimarer Zeit formierte sich die Bewegung in der Vereinigung "Der Block", als Gegenbewegung zur von den Bauhaus-Modernisten gegründeten Architektenvereinigung "Der Ring". Die NS-Architektur ist also in erster Linie eine Fortführung dieser Bewegungen. Wobei der Nationalsozialismus aber noch stärker auf die völkischen Aspekte einging, und zudem im Gegensatz zu der Um-1800-Bewegung durchaus moderne Bauweisen und industrielle Techniken nutze, jedoch trotzdem auf eine ästhetische Formgebung achtete.

Zudem gliederte der NS (wie in der Um-1800-Bewegung schon vorgedacht) die Architektur ihrer Aufgabe nach in verschiedene Baustile. So wurde für Repräsentativbauten der Klassizismus als jene Architektur mit der idealen Baukörperordnung und Proportion, und somit perfekten ästhetischen Gestalt, bevorzugt. Für den Sielungsbau und ländliche Gegenden wurde eine völkische Architektur, die sich an den örtlichen Bautypen, wie Fachwerk, orientierte, genutzt. Für weitere Großbuten die nicht direkt in der Stadt lagen wurde die Romanik als Deutscher Großbaustil verwndet (Insbesondere für SS-Bauten). Für Zweckbauten nutze man eine möglichts einfache und zweckmäßige Architektur, die jedoch geordnet und den traditionellen Stielregeln untergeordnet blieb. Nur wenige Fabrik- und Technikbauten bekamen auch ein technisches Aussehen verpaßt. Solche Bauten wurden aber außerhalb der restlichen Bebauung errichtet um die ästhetische Ordnung zu wahren. Insgesamt war es das Ziel des NS den Städten wieder eine übergeordnete Ordnung zu geben und ein ganzheitliches, zusammenhängenes Stadbild zu schaffen, im Gegensatz zum amerikanischen zusammenhangslosen Bauchaos, welches auch zunehmend auf Europa überschwappte, teilweise aber auch schon vorher in Europa selbst entstand.

Ich werde auf die einzelnen Bereiche noch in späteren Beiträgen eingehen und Bilder dazu zeigen. Auch die großen nationalsozialistischen Bauprojekte werden noch vorgestellt.

cajadeahorros
15.12.2011, 15:31
Jetzt nochmal. Einige weitere Beispiele:

Wohnungsbau in der Frankfurter Altstadt (Hainerhof)
http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/34505986.jpg

Melanchthonkirche Nürnberg (1938-1940)
http://www.bauzeugen.de/Bilder/kirche-melanch3.jpg

Arthas
15.12.2011, 17:45
Nationalsozialistischer Repräsentativbau

Der nationalsozialistischer Repräsentativbau war durch den Neoklassizismus geprägt. Dabei wurden die Zierelemente im Vergleich etwa mit dem Sozialistischen Klassizismus jedoch bei den meisten Gebäuden sehr nüchtern gehalten. Man wollte sich stattdessen auf den reinen Baukörper konzentrieren und diesen Betonen. Anders jedoch als bei den Modernisten wurde versucht, dem Baukörper ein Maximum an Eigenästhetik zu geben. Die Monumentalen Bauten sollten dabei Ewigkeit, Unzerstörbarkeit und eine natürliche Gültigkeit repräsentieren, ebenso wie Deutschland selbst. Ganz wurde auf Ornament aber nicht verzichtet. Es wurde der Wichtigkeit des Gebäudes angepaßt, und dort angebracht, wo es den größtmöglichen ästhetischen und repräsentativen Effekt hatte. Die Neoklassizistische Repräsentativarchitektur kam hier vor allem in Stadtzentren zum Einsatz. So sollten viele wichtigen Städte einen repräsentativen Stadkern erhalten, der den Städten wieder einen Orientierungspunkt und damit eine übergreifende Ordnung geben sollte, die im 19. Jahrhundert verschwand (ganz im Sinne der konservativen Architekten der Um-1800-Bewegung im Kaiserreich und der Weimarer Republik). (Dabei war es aber auch Ziel, die Städte redikal zu modernisieren in Bezug auf das Verkehrsnetz, Elektronik, Sanitär und Heizung.) Die riesigen Monumentalbauten, die es Teilweise gab, sollten dabei nicht wie modernistische Glaswolkenkratzer und Betonblöcke alles als störender Fremdkörper überschatten, sondern dem Stadbild einen neuen Mittelpunkt geben und die restliche Bausubstanz mit einbeziehen. Anders als die Modernisten, setzte man Riesenbauten nicht einfach mitten ins Stadbild, sondern schuf eine passende Inszenierung für diese, und integrierte sie so in das Gesamtbild. Man baute auch, bis auf wenige Ausnahmen, keine Wolkenkratzer sondern hielt sich an der klassischen Römisch-Griechischen Ordnung, und erhielt damit das klassische Stadtbild.

Beispiele:

http://einestages.spiegel.de/hund-images/2009/01/08/59/2c9873f1a71bb8db3e34e558bbaa56a9_image_document_la rge_featured_borderless.jpg

http://flashback-medien.de/images/bild-voss-09.jpg

http://kunst.gymszbad.de/nationalsozialismus/architektur/speer/reichskanzlei/reichskanzlei-modell.png

Die Neue Reichkanzlei.

http://www.welt.de/multimedia/archive/00494/sh_olympiaalt_BM_Be_494686a.jpg

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/63/Berlin_Olympiastadion_aussen.jpg

http://de.structurae.de/files/photos/2055/berlin/p5160147.jpg

Das Olympiastadion Berlin.

http://kunst.gymszbad.de/nationalsozialismus/architektur/speer/germania/fuehrerpalast-01.png

http://img149.imageshack.us/img149/6937/fhrerpalastrw9.jpg

http://img113.imageshack.us/img113/9601/fhrerpalastinfarbeke7.jpg

Der Führerpalast, eines der Beispiele für Bauten mit reicherer Ornamentik.

http://assets2.qype.com/uploads/photos/0061/3804/modell-kongresshalle_gallery.jpg?20242

http://img.fotocommunity.com/images/Mittelfranken/Nuernberg/Kongresshalle-Reichsparteitagsgelaende-Nuernberg-im-August-2011-a25603104.jpg

http://img.fotocommunity.com/images/Mittelfranken/Nuernberg/Kongresshalle-Reichsparteitagsgelaende-Nuernberg-im-Oktober-2011-HDR-1-a25955160.jpg

Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände (nie vollendet).

http://www.thirdreichruins.com/WeimarGauforumSpeerNDB.jpg

http://static.panoramio.com/photos/original/8694120.jpg

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/3546657.jpg

Gauforum Weimar.

Gryphus
15.12.2011, 17:55
Die Neue Reichskanzlei und das Reichsluftfahrtministerium finde ich am gelungensten. Der Stil ist zurückhaltend und dabei angenehm für das Auge. Die monumentalistische Komponente die für Gebäude dieses Stils geplant war gefällt mir allerdings nicht, weil dadurch das wichtige Element der Dezenz genommen wird und solche Gebäude ihr Umfeld nur überragen, nicht mehr ergänzen würden.

Eridani
15.12.2011, 18:11
Diese Bauart gibt es auch heute, aber sehr typisch für den Baustil der 30ziger Jahre war auch bei Wohnhäusern, dieses Absetzen mit roten Klinkersteinen.
Also einfache, schlichte Häuser, mit Rauhputz, die unterhalb, an der Erde, mit diese Steinen abgesetzt waren, machmal auch als Verzierung an Türen und Fenstern.

23707
Beispiel für den Baustil der 30ziger Jahre.
Hier Baujahr 1935

Arthas
15.12.2011, 19:26
Diese Bauart gibt es auch heute, aber sehr typisch für den Baustil der 30ziger Jahre war auch bei Wohnhäusern, dieses Absetzen mit roten Klinkersteinen.
Also einfache, schlichte Häuser, mit Rauhputz, die unterhalb, an der Erde, mit diese Steinen abgesetzt waren, machmal auch als Verzierung an Türen und Fenstern.

23707
Beispiel für den Baustil der 30ziger Jahre.
Hier Baujahr 1935

Wobei dieser Baustil seine Hochzeit in den 20ern hatte und durch den Backsteinexpressionismus inspiriert war.

Bieleboh
15.12.2011, 19:38
http://www.thirdreichruins.com/WeimarGauforumSpeerNDB.jpg

http://static.panoramio.com/photos/original/8694120.jpg

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/3546657.jpg

Gauforum Weimar.[/I][/B]

Gauforum. Habe dort im Studentenwohnheim ein paar Monate verbraucht. Schlichter, großer, funktioneller aber etwas bedrückender Bau. Oben unterm Dach gab es zwei große Turnhallen. Und mehrere Untergeschosse.

Arthas
15.12.2011, 21:27
Nationalsozialistische Provinzarchitektur

Anders als für die repräsentative Stadtarchitektur, sollte die Architektur auf dem Land, in den Dörfern und an den Stadträndern heimatlich und unscheinbar sein. Ziel war es hier, neue Bauten nahtlos in die bestehende Achitektur eizugliedern, und sich dabei streng an die regionalen Bautradition zu halten, manchmal sogar Dorfer wieder ihren ursprünglichen Baucharakter, den sie im Laufe der letzten Jahrzehnte verloren hatten, zurückzugeben. So wurden oft auch nachträglich verputzte und verstuckte Bauten und Straßenzüge wieder Entstuckt, um das darunterliegende eigendliche Fachwerk freizulegen. Damit sollte auch Architektonisch wieder ein Bewußtsein für das ursprüngliche Deutsche Volkstum und Bauerntum als dessen Grundlage geschaffen werden. Auch viele Jugendherbergen der HJ wurden aus diesem Grunde im heimatlichen Stil errichtet.

Beispiele:

http://de.metapedia.org/m/images/e/e5/NS-Siedlungsarchitektur.jpg

http://de.metapedia.org/m/images/c/c7/Hermann_G%C3%B6ring_Heim.jpg

Hermann-Göring-Heim Meile.

http://static3.nachrichten.at/storage/scl/erkennensielinz/27_mai_2010/239666_m0t1w600h450q80v27670_NA015045_Large.jpg

http://linz.at/archiv/denkmal/bilder/denkmal1777/Karlhofsiedlung.jpg

Karlhofsiedlung

http://www.regensburgerwoche.de/wp-content/uploads/2008/04/07/haeuschen2.jpg

http://www.regensburgerwoche.de/wp-content/uploads/2008/04/07/haeuschen3.jpg

Siedlung Göring-Heim, heute Ganghofersiedlung.

http://www.braunschweig.de/kultur_tourismus/stadtportraet/geschichte/Lehndorf_Aufbauhaus.jpg.scaled/640x370.pm0.bgFFFFFF.jpg

http://images.immobilienscout24.de/userfiles/v/l/4/m/9/9g8Vg8hN3p6m8nW0Tm8gdz.jpg

http://www.kalender.feuerwehr-lehndorf.de/images/img06.jpg

Siedlung Lehndorf

http://www.bauzeugen.de/Bilder/gemeindehaus.jpg

http://www.mdr.de/damals/bild150082_v-standardBig_zc-3ad1f7a1.jpg?version=1757

http://www.bauzeugen.de/Bilder/Thumbs/tiergarten-03.jpg

Arthas
16.12.2011, 18:47
Nichtstädtische Großbauten im Nationalsozialismus

Für repräsentative Großbauten außerhalb der Stadte wurde eine neoromanische Architektur als Deutscher Nationalstil bevorzugt. Diese hatte den Vorteil, Monumental zu wirken, gleichzeitig aber perfekt mit der Umgebung zu verschmelzen und so das natürliche Landschaftsbild zu wahren, was im naturverbundenen Nationalsozialismus eine hohe Bedeutung bei der Bauplanung einnahm. Neben Denkmälern und Kasernen waren vor allem auch die Einrichtungen der SS in diesem Stil errichtet, um den Charackter der SS als Erben des mittelalterlichen Rittertums zu betonen. Typisch für viele dieser Bauten, insbesondere den Ordensburgen, ist auch, daß man sie möglichts funktional baute und die Ästhetik allein durch die natürliche Bauweise und Beschaffenheit des Gebäudes erreichen wollte.

Beispiele:

http://www.sdw-nrw.de/aktuell/Bilder/Nationalpark_Gebaeude.jpg

http://www.planet-wissen.de/laender_leute/mittelgebirge/eifel/img/eifel_vogelsang_wdrdpa_g.jpg

http://www.oleftalbahn.de/fileadmin/oleftalbahn/Schleiden-Bilder_063.jpg

http://burgerbe.files.wordpress.com/2007/12/800px-voguntku.jpg

Ordensburg Vogelsang

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7c/Bundesarchiv_Bild_146-1969-074-02%2C_Ordensburg_Sonthofen%2C_Modell.jpg

http://www.welt.de/multimedia/archive/01342/bs_24_24_DW_Kultur_1342844s.jpg

http://v21.nonxt4.c.bigcache.googleapis.com/static.panoramio.com/photos/original/23842462.jpg?redirect_counter=1

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3f/Sonthofen_Ordensburg_Hof.jpg

Ordensburg Sonthofen

Gryphus
16.12.2011, 18:50
Danke für die Bilder.

Arthas
17.12.2011, 00:32
Zweckarchitektur im Nationalsozialismus

Als letztes wäre da die nationalsozialistische Zweckarchitektur, die vor allem ihrer Funktion entsprechen sollte. Dabei wurde teilweise sogar auf modernistische Bauweisen zurückgegriffen. Anders als bei den Modernisten wurden solche Bauten aber nicht aus Ideologie heraus absichtlich möglichts untraditionell errichtet, sondern immer noch nach den klassischen Konstruktionsregeln wo möglich (und nicht anders sinnvoll), aber dabei auch so einfach wie möglich. Hier versuchte man eine konstruktive Moderne zu verwirklichen. Solche Bauten wurden auch nicht mitten in das Stadtbild gesetzt sondern am Rande, möglichts wenig störend. Aber auch ingenieurstechnische Konstruktionen wie Brücken und Staudämme wurden gerne mit modernen Formgebungen aus Stahl und Beton errichtet wo sie sich gut machten. Hier hatten moderne Bauideen freien Lauf.

Beispiele:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/2/28/FlughafenBerlinTempelhof1984_retouched.jpg

http://www.unsere.de/flughafentempelhof_4034inidia200908.jpg

http://blog.prinz.de/grand-prix/files/Flughafen-Tempelhof.jpg

Flughafen Tempelhof.

http://archiv.ddr-im-www.de/Berichte/MWulf/Prora/prora6.jpg

http://travelblog.viator.com/wp-content/uploads/2008/03/germany-weekend-getaways-prora-rugen-island.jpg

http://www.rottenplaces.de/rp/fileadmin/Images/ap685x400/laprora.jpg

Seebad Prora.

http://www.bauzeugen.de/Bilder/MAN-1.jpg

http://www.bauzeugen.de/Bilder/MAN-02.jpg

Fabrikhalle MAN.

http://img266.imageshack.us/img266/7413/hamburghngebrckejs7.jpg

Geplante Elbbrücke in Hamburg.

Sloth
31.12.2011, 19:15
Brücken der Reichsautobahn


Die Mainbrücke von Griesheim
http://img688.imageshack.us/img688/226/mainbrckebeigriesheim.jpg


Die Werrabrücke bei Hannoversch Münden
http://img40.imageshack.us/img40/3334/werrabrckebeihannoversc.jpg


Mangfallbrücke bei Weyarn
http://img847.imageshack.us/img847/832/mangfallbrckebeiweyarn.jpg


Teufelstalbrücke bei Stadtroda
http://img16.imageshack.us/img16/5341/teufelstalbrckebeistadt.jpg


Lahnbrücke bei Limburg
http://img11.imageshack.us/img11/6979/lahnbrckebeilimburg.jpg


Thüringentor bei Eisenberg
http://img835.imageshack.us/img835/1307/thringentorbeieisenberg.jpg


Übergang bei Oelde (Spannbeton)
http://img7.imageshack.us/img7/1985/berfhrunginspannbetonte.jpg


Bahrebachmühlenviadukt bei Chemnitz-Borna
http://img845.imageshack.us/img845/1253/bahrebachmhlenviaduktbe.jpg



Muldental Brücke
http://img810.imageshack.us/img810/3286/muldentalbrcke.jpg


Rheinbrücke bei Köln-Rodenkirchen
http://img269.imageshack.us/img269/1068/rheinbrckeklnrodenkirch.jpg

Ekelbruehe
31.12.2011, 19:23
lieber nicht

Geronimo
08.01.2012, 02:59
http://blog.prinz.de/grand-prix/files/Flughafen-Tempelhof.jpg

Kleine Anmerkung zum Flughafen Tempelhof. Wie auf dem Luftbild oben sehr schön zu sehen ist, war die ursprüngliche Start- und Landefläche kreisrund. Das Abfertigungsgebäude wie auch die Hangars wurden wunderbar an diese Rundung angefügt. Warum? Nun, es war der damaligen Flugzeugtechnik geschuldet. Bis zum endgültigen Durchbruch des Bugradfahrwerks waren bei Flugzeugen Spornräder üblich. Das bedeutete, man konnte sicher nur exakt gegen den Wind starten und landen. Fixe Landebahnen wie heute kannte man aus diesen Gründen nicht. Der runde Platz (übrigens schon seit Ende der 1920er Jahre mit indirekter Ausleuchtung für Nacht-Starts- und Landungen) ermöglichte also größtmögliche Sicherheit. Das dabei auch noch ein ästhetisches Juwel entstand ist wohl eher unbeabsichtigt gewesen.

Übrigens war Tempelhof seinerzeit der größte Flughafen der Welt. Wollte ich nur mal anmerken.

bernhard44
08.01.2012, 08:42
http://blog.prinz.de/grand-prix/files/Flughafen-Tempelhof.jpg

Kleine Anmerkung zum Flughafen Tempelhof. Wie auf dem Luftbild oben sehr schön zu sehen ist, war die ursprüngliche Start- und Landefläche kreisrund. Das Abfertigungsgebäude wie auch die Hangars wurden wunderbar an diese Rundung angefügt. Warum? Nun, es war der damaligen Flugzeugtechnik geschuldet. Bis zum endgültigen Durchbruch des Bugradfahrwerks waren bei Flugzeugen Spornräder üblich. Das bedeutete, man konnte sicher nur exakt gegen den Wind starten und landen. Fixe Landebahnen wie heute kannte man aus diesen Gründen nicht. Der runde Platz (übrigens schon seit Ende der 1920er Jahre mit indirekter Ausleuchtung für Nacht-Starts- und Landungen) ermöglichte also größtmögliche Sicherheit. Das dabei auch noch ein ästhetisches Juwel entstand ist wohl eher unbeabsichtigt gewesen.

Übrigens war Tempelhof seinerzeit der größte Flughafen der Welt. Wollte ich nur mal anmerken.

daher sprach man früher auch von Flugfeldern!

Ruepel
08.01.2012, 13:20
Ein Orgasmus für die Augen,mehr davon!

Abendländer
08.01.2012, 13:30
Architektur im Nationalsozialismus!
Eine Augenweide, was Harmonie, Schönheit und Ästhetik in Bezug auf Landschaft und Städtebau betrifft.
Aus diesem Grunde ließen die Stadtväter von Berlin und Passau wohl auch die Nibelungenhalle und die Deutschlandhalle abreißen.
Da es in den 30er Jahren so gut wie keinen Pfusch am Bau gab, hätten diese Gebäude noch viele Jahre existieren können.

Freikorps
08.01.2012, 14:05
http://denkmaeler-muenchen.de/bilder/ns/ost-west-achse%20denkmal.jpg


Das Denkmal der Bewegung“
Für dieses Bauwerk wurden nach Vorgaben Hitlers – der selber Skizzen des Denkmales anfertigte – von mehreren Architekten, darunter Giesler und Speer, Entwürfe angefertigt. Auf einem Sockel mit quadratischem Grundriss (100 x 100 Meter) sollte sich ein mit Metall verkleideter Pfeiler bis zu einer Höhe von ungefähr 175 Meter erheben. Auf diesem sollte eine Skulptur aufgestellt werden, die den Reichadler mit der Weltkugel in den Klauen zeigt. Dieselbe Skulptur sollte auch die Spitze der Großen Halle in Berlin schmücken. Im Inneren des Sockels sollte die „Blutfahne“ aufgestellt werden, jene Flagge, die beim Hitlerputsch 1923 mitgeführt wurde und sich bislang als Reliquie im Braunen Haus befand.

http://denkmaeler-muenchen.de/bilder/ns/ost-west-achse%20hitler.jpg

Freikorps
08.01.2012, 14:14
Olympiaskischanze + Stadion Garmisch-Partenkirchen 1936

http://www.holidaycheck.de/data/urlaubsbilder/mittel/41/1156566356.jpg

http://www.militaria321.com/files/xxl/285/2850626.jpg

jack000
08.01.2012, 14:54
Wolfsburg:

http://mw2.google.com/mw-panoramio/photos/medium/1270794.jpg

http://media4.heinze.de/media/64697/images/9255827px870x653.jpg

http://stadt.cityreview.de/images/fotos/de/de74ae.jpg

http://www.lions.de/docs/dokumente/21541/VW-WerkWolfsburg.jpg

ksero
28.07.2012, 10:46
In Wolfsburg befindet sich auch heute ein Viertel aus der Gründerzeit: Der Steimker Berg.
Ein wunderschönes Viertel, welches damals für Ingenieure, Manager etc. gabut wurde.
Unter anderem befindet sich dort ein schöner Marktplatz, welcher von drei Seiten von einem großen Gebäude umgeben ist.
In der Mitte des Gebäudes befindet sich ein Torbogen, welcher zu einem schönen Park führt.
Wunderschön das Vietel.
Hier ein Video:

http://www.youtube.com/watch?v=VdehZML_ays

Jonny
02.08.2012, 21:32
Ein sehr gelungener Strang, die Architektur unter Hitler war mit Abstand die schönste der Welt, es gibt nichts schöneres. Seht euch mal die Pläne für Germania an! Wunderbar! Wunderbar!!!
Überall schönster und feinster Granit...