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Vollständige Version anzeigen : Elternhaus, Attribution und "keinen Bock"



Prof. Flimmerich
15.12.2011, 07:41
Für all das gibt es einen zusammenfassenden Begriff: "Diskriminierung".

In der BRD entscheiden zu einem Drittel nicht Können , Wissbegierigkeit und Intelligenz darüber, ob Kinder Aufstiegschancen ( die sie sowieseo besser im Ausland nutzen sollten) bekommen, sondern zu einem Grossteil die soziale Herkunft.

Nicht nur die Leistungen fließen in die Schulnoten ein, sondern auch andere Faktoren wie der soziale Hintergrund der Schülerinnen und Schüler und das Geschlecht. Sowohl in der Grundschule als auch am Ende der gymnasialen Oberstufe können diese Faktoren nachgewiesen werden. Demnach erhalten Kinder aus sozial benachteiligten Familien - bei gleicher Leistung in einem standardisierten Test - in der Schule schlechtere Noten als Kinder aus sozial begünstigten Elternhäusern. Im Durchschnitt erhalten Mädchen bessere Noten als Jungen.

Hier spielen Vorurteile eine ganz gewichtige Rolle, die allen die Kinder stark benachteiligen. Der alte Hang des Deutschen insgesamt, nach oben zu buckeln, nach unten zu treten dürfte auch hier dazu führen, dass Kinder, deren Leistung nicht gewürdigt, sondern aus selektionistischem Denken herabgewürdigt wird, dann einfach automatisch "keinen Bock" mehr darauf haben, Leistung zu zeigen, sie haben ja quasi gelernt, dass sich Leistung nicht lohnt.

Für die manchmal geäußerte Vermutung, dass die Schüler aus sozial schwachen Familien die schlechteren Noten bekommen, weil sie weniger Anstrengungsbereitschaft zeigen, konnten die Forscher keine Belege finden, betonten aber die Notwendigkeit, dieser Frage genauer nachzugehen.



Die "Gesellschaft" (in Bezug auf die Deutschen kann ich dieses Wort nur in Gänsefüßchen setzen, da man es eher mit einer Ansammlung von Einzelgängern oder nur kleinen Grüppchen handelt, die sich gegenseitig eher bekämpfen statt sich untereinander solidarisch zu zeigen) zeugt also mit dem Schubladendenken und der Primärdiskriminierung "armer Kinder" erst selbst die Hartz4 Empfänger, die sie dann auch noch als "arbeitsfaul" bezeichnet.



Dabei hat die "deutsche Gesellschaft" der Ober-und Mittelschicht hinreichend selbst daran schuld, dass so ein Ghetto erst entstehen kann.
Anders gesagt:
Zu grob einem Drittel also haben Kinder aus armen Familien gleich von vornherein schlechte Karten für die Zukunft, was von denen verursacht wird, die genug haben oder schon übersättigt sind, Menschen, die Feindbilder brauchen.

Das wäre so, als wenn man bei einem Wettkampf etwa gleichstarker Athleten beim 100m Lauf die Kinder aus armen Familien einfach 10 m mehr laufen lassen würde als die anderen aus reicheren Familien.



Soziale Disparitäten werden von der "Gesellschaft" also erst erzeugt , bevor die daran Unschuldigen auf eine Weise bekämpft werden, wie es sich für ein Land, das sich als "entwickelt" bezeichnet , ungehörig ist.



Beim tatsächlichen Übergang auf die weiterführende Schulform basiert der soziale Herkunftseffekt zu 29,9 Prozent auf sozialschichtabhängiger unterschiedlicher Benotung und Schulempfehlung bei gleicher Leistung.

Man schafft sich also die "Versager" selber, die man dann "zivilcouragiert" angeht.
http://www.vodafone-stiftung.de/presseinfomodul/detail/153.html

Prof. Flimmerich
16.12.2011, 08:08
"Keinen Bock" auf das Thema?

Pegasus
16.12.2011, 08:54
Wenn es denn so wäre - wenn! - dann ist das nicht der Gesellschaft geschuldet, sondern vielmehr den Schulbehörden und dessen Vorgaben. Genauso wie migrantäre Schulversager Jahr für Jahr mitgeschleift und die schulischen Ansprüche für sie heruntergeschraubt werden. Die meisten dieser Schulen haben auch umfeldbedingt fast ausschließlich Schüler aus der unteren sozialen Schicht.
Dabei hat die "deutsche Gesellschaft" der Ober-und Mittelschicht hinreichend selbst daran schuld, dass so ein Ghetto erst entstehen kann.
Anders gesagt:
Zu grob einem Drittel also haben Kinder aus armen Familien gleich von vornherein schlechte Karten für die Zukunft, was von denen verursacht wird, die genug haben oder schon übersättigt sind, Menschen, die Feindbilder brauchen.
Mumpitz. Klingt mal wieder nach dem pöhsen Kolonialisten, der den Neger am Fortschritt hindert....
Man kann die Leute, die etwas aus ihrem Leben gemacht haben und das auch an ihre Kinder vermitteln, nicht für das Versagen der "Unterschicht" verantwortlich machen.
Vorurteile und Feindbilder kommen von unten, da sich wie so oft in den letzten Jahrhunderten der "Mohr" benachteiligt fühlt.