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Vollständige Version anzeigen : Kunden-Erziehung à la “Kaufland” - Pressefreiheit nein danke!



NationalDemokrat
26.11.2011, 17:25
Manchmal kann diese Demokratie doch einfach nervig sein; da überläßt man doch als Einzelhändler einfach dem Kunden die Wahl, welche Presseerzeugnisse er lesen möchte. “So darf das nicht weitergehen,” haben sich anscheinend nun Vorzeige-Bundesdemokraten der zur Schwarz-Gruppe (u. a. Lidl, Kaufland) gehörenden Lebensmittelkette “Kaufland” gesagt und ihre Mitarbeiter angewiesen, die Monatszeitschrift “Zuerst”, die “National-Zeitung”, sowie die Heftreihe “Landser” aus dem Verkauf zu entfernen.


http://ds-aktuell.de/wp-content/uploads/2011/11/kaufland-182x300.jpg (http://ds-aktuell.de/wp-content/uploads/2011/11/kaufland.jpg)Anweisung der Firma Kaufland



Daß diese Vorgehensweise nicht so ganz “mit rechten Dingen” zugeht, ahnt Kaufland anscheinend selbst. So heißt es in der Anweisung des zentralen Einkaufs: “Da wir die Belieferung aufgrund der in Deutschland gültigen Pressefreiheit nicht untersagen können, gehen Sie bitte wie folgt vor (Einzelheiten hierzu einfach anklicken). (http://ds-aktuell.de/wp-content/uploads/2011/11/kaufland.jpg)Behandeln Sie diese Anweisung vertraulich, die Grossos (Anm. d. Red.: Presse-Großhändler) werden hierüber nicht informiert.”


Wir können unseren Lesern nur raten, gezielt bei “Kaufland”-Filialen nach diesen Presseprodukten zu fragen und diese dort zu bestellen, sofern sie nicht vorrätig sein sollten. Sollte darauf die Antwort der Mitarbeiter lauten, dies sei nicht möglich, sollte ein einfacher Hinweis genügen, daß alle drei Produkte über den Großhandel bestellbar sind. Dies gilt übrigens auch für die “Deutsche Stimme”, die in der Anweisung überraschenderweise nicht explizit genannt wurde.
Quelle (http://ds-aktuell.de/?p=812)



Schweinerei hoch 3!!!!! Ich werde bei Kaufland, Lidl das jedenfalls OFFEN zur Sprache bringen, mit einer Kopie in der Hand - und wen man dann in dieser Filiale nach Anweisung vorgeht, werde ich dort jedenfalls nicht mehr einkaufen.

henriof9
26.11.2011, 19:47
Naja, eine gewisse Verkaufsmenge sollte schon gegeben sein.
Wird etwas nicht nachgefragt, wird es eben nicht mehr gelistet.

Deutschmann
26.11.2011, 19:51
Naja, eine gewisse Verkaufsmenge sollte schon gegeben sein.
Wird etwas nicht nachgefragt, wird es eben nicht mehr gelistet.

Eben. Und Nachfrage entsteht erst gar nicht wenn kein Angebot vorliegt. ;)

henriof9
26.11.2011, 19:59
Eben. Und Nachfrage entsteht erst gar nicht wenn kein Angebot vorliegt. ;)

Das ist zwar richtig aber die Reihenfolge ist ja in diesem Fall eben eine andere. :]

Auch wenn es nach Zensur aussieht muß es nicht immer so sein.
Bei einer Auflage von 60.000 Heften ist die Nachfrage dann wohl doch nicht so riesig.

torun
26.11.2011, 20:03
Wer die betreffenden Erzeugnisse unbedingt haben muß, sollte sich mal über den Direktbezug beim Verlag Gedanken machen.
Die schicken auch neutral verpackt !

strategos
26.11.2011, 21:01
Wer die betreffenden Erzeugnisse unbedingt haben muß, sollte sich mal über den Direktbezug beim Verlag Gedanken machen.
Die schicken auch neutral verpackt !

Das sehe ich auch so . Nur in diese Gazetten zu schauen , während Madame den Einkauf tätigt , ist nicht .....:no_no::))

Cinnamon
26.11.2011, 21:21
Natürlich kann eine Belieferung untersagt werden. Die Pressefreiheit sagt nur, dass der Staat die Inverkehrbringung eines Presseerzeugnisses nicht verbieten darf, solange dieses Erzeugnis nicht gesetzeswidrig ist und entsprechen ein gerichtlicher Beschlagnahmebeschluss vorliegt. Ein privater Geschäftsinhaber muss sich aber nicht mit Presseerzeugnissen beliefern lassen, die er gar nicht verkaufen will.

Deutschmann
26.11.2011, 21:44
Das ist zwar richtig aber die Reihenfolge ist ja in diesem Fall eben eine andere. :]

Auch wenn es nach Zensur aussieht muß es nicht immer so sein.
Bei einer Auflage von 60.000 Heften ist die Nachfrage dann wohl doch nicht so riesig.

Na hör mal. Wenn die Zeitungen gar nicht in den Verkehr gebracht werden sondern gleich in die Retourekiste kommen, kann gar keine Nachfrage entstehen. Zugegeben ... der "Gartenfreund" hat da vermutlich eine größere Auflage, aber das ist noch lange keinen Grund dem potentiellen Leser "unerwünschte" Zeitungen (auf Anordnung?) vorzuenthalten.

Mein Stammkiosk führt anstatt JungleWorld oder RoteFahne oder so ein Schrott lieber Nationalzeitung und Deutsche Stimme. Im Ständer ... nicht unter der Theke. :D

NationalDemokrat
26.11.2011, 21:49
Na hör mal. Wenn die Zeitungen gar nicht in den Verkehr gebracht werden sondern gleich in die Retourekiste kommen, kann gar keine Nachfrage entstehen.

Genau das ist der Punkt und der das Kaufland und Co. dazu übergehen politische Meinung entgegen der Pressefreiheit diktieren zu wollen!

Was sollen diese KRIMINELEN Machenschaften und Anweisungen an Mitarbeiter?

Cinnamon
26.11.2011, 21:56
Genau das ist der Punkt und der das Kaufland und Co. dazu übergehen politische Meinung entgegen der Pressefreiheit diktieren zu wollen!

Was sollen diese KRIMINELEN Machenschaften und Anweisungen an Mitarbeiter?

Meinst du, irgendjemand sei verpflichtet, bestimmte Zeitungen zu verkaufen? Bedeutet Pressefreiheit für dich Verkaufszwang?

NationalDemokrat
26.11.2011, 22:00
Meinst du, irgendjemand sei verpflichtet, bestimmte Zeitungen zu verkaufen? Bedeutet Pressefreiheit für dich Verkaufszwang?

Ja man muss auslegen - das nennt sich dann Pressefreiheit und nicht nur das, was den Filialleiter oder höher passt. Also legitimierst Du solche Machenschaften, danke reicht.

Deutschmann
26.11.2011, 22:04
Meinst du, irgendjemand sei verpflichtet, bestimmte Zeitungen zu verkaufen? Bedeutet Pressefreiheit für dich Verkaufszwang?

Verkaufszwang? Hier gehts doch um was ganz anderes. Ich möchte gar nicht das Geschrei hören wenn man die Hürriyet aus dem Regal nimmt.

Cinnamon
27.11.2011, 06:40
Ja man muss auslegen - das nennt sich dann Pressefreiheit und nicht nur das, was den Filialleiter oder höher passt. Also legitimierst Du solche Machenschaften, danke reicht.

Pressefreiheit heißt nicht, das man ein Recht darauf hätte, das andere dieses Presseerzeugnis auch verkaufen. Man hat nur das Recht darauf, dass niemand daran gehindert wird, es zu verkaufen.

Cinnamon
27.11.2011, 06:45
Verkaufszwang? Hier gehts doch um was ganz anderes. Ich möchte gar nicht das Geschrei hören wenn man die Hürriyet aus dem Regal nimmt.

Ich versuche darzulegen, warum mit dieser angeblichen Kaufland-Mitteilung oben etwas nicht stimmen kann. Ich kaufe öfters mal bei Lidl ein, aber ich habe bislang weder die Nationalzeitung noch eines der anderen Erzeugnisse bei denen gesehen. Auch wenn ich mal im Kaufland bin (den es hier in München eher selten gibt), habe ich diese Erzeugnisse noch nie im Regal gesehen. Ich höre auch zum ersten Mal davon, dass ein Zeitungsladen oder Kiosk wegen der Pressefreiheit eine Lieferung eines bestimmten Erzeugnisses nicht ablehnen dürfte. Dem steht nämlich die Vertragsfreiheit gegenüber. Niemand darf gezwungen werden, einen Kaufvertrag einzugehen, den er gar nicht eingehen will, auch nicht bezüglich eines Presseerzeugnisses. Folglich verstößt es auch nicht gegen die Pressefreiheit, wenn Kaufland ablehnen würde, diese Zeitungen und Zeitschriften zu erwerben. Diese Meldung muss also falsch sein.

Cinnamon
27.11.2011, 06:54
So, ich habe nochmal nachgelesen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Presse-Grosso

Der Presse-Grosso ist ein Monopolunternehmen, gegen das tatsächlich ein Kontrahierungszwang besteht. Das bedeutet aber nur, dass dieser Großhandel die fragliche Publikation führen muss. Ein Einzelhändler wie Kaufland dagegen kann sehr wohl ablehnen, mit einer bestimmten Publikation beliefert zu werden.

Chronos
27.11.2011, 06:55
Wer die betreffenden Erzeugnisse unbedingt haben muß, sollte sich mal über den Direktbezug beim Verlag Gedanken machen.
Die schicken auch neutral verpackt !
Das ist doch gar nicht der Punkt!

Es geht um die sich immer weiter zuziehende Schlinge, mit der unsere Meinungs- und Pressefreiheit erdrosselt werden soll.

Wenn jetzt schon ein Kaufhaus-Substitut am "Point of sales" entscheiden darf, ob und wie er bestimmte - nicht indizierte - Presseerzeugnisse auslegt und dabei nur politische und keine rein vertriebstechnischen Aspekte ausschlaggebend sind, haben wir die Vorphase der Bücherverbrennung erreicht.

Cinnamon
27.11.2011, 07:05
Das ist doch gar nicht der Punkt!

Es geht um die sich immer weiter zuziehende Schlinge, mit der unsere Meinungs- und Pressefreiheit erdrosselt werden soll.

Wenn jetzt schon ein Kaufhaus-Substitut am "Point of sales" entscheiden darf, ob und wie er bestimmte - nicht indizierte - Presseerzeugnisse auslegt und dabei nur politische und keine rein vertriebstechnischen Aspekte ausschlaggebend sind, haben wir die Vorphase der Bücherverbrennung erreicht.

Warum sollte ein privater Geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen, was er verkauft? Würdest auch entsprechend argumentieren, wenn es hier nicht um Nationalzeitung, Landser und Zuerst ginge, sondern um ein Erzeugnis von Pierre Vogel und Co? Wären da weltanschauliche Gründe für einen Nichtverkauf auch tabu?

Bruddler
27.11.2011, 07:08
Warum sollte ein privater Geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen, was er verkauft? Würdest auch entsprechend argumentieren, wenn es hier nicht um Nationalzeitung, Landser und Zuerst ginge, sondern um ein Erzeugnis von Pierre Vogel und Co? Wären da weltanschauliche Gründe für einen Nichtverkauf auch tabu?


Wer die "National-Zeitung" o.ä. verkauft, muss sich sicherlich bald warm anziehen. Molis und ähnliche linke Mitbringsel, werden den betreffenden Zeitungshändlern noch den Garaus machen....

Chronos
27.11.2011, 07:16
Warum sollte ein privater Geschäftsinhaber nicht entscheiden dürfen, was er verkauft? Würdest auch entsprechend argumentieren, wenn es hier nicht um Nationalzeitung, Landser und Zuerst ginge, sondern um ein Erzeugnis von Pierre Vogel und Co? Wären da weltanschauliche Gründe für einen Nichtverkauf auch tabu?
Natürlich ist das juristisch völlig korrekt. Niemand kann und darf gezwungen werden, bestimmte Erzeugnisse verkaufen zu müssen.

Es geht halt um die Grauzone und die Marktmacht. LIDL ist eh schon ein brutaler Laden und versucht sich jetzt auch noch in Volkserziehung. Eine miese Firma.
Nicht umsonst ähnelt der Firmensitz in Neckarsulm mit seinen Stacheldrahtzäunen und Kameraüberwachungen eher einem Knast als einem Bürogebäude.

Aus beruflichen Gründen habe ich mitbekommen, wie LIDL mit seinen Lieferanten umspringt. Es grenzt teilweise schon an Nötigung, was LIDL veranstaltet. Da fehlt manchmal nur noch die abgesägte Schrotflinte...

Ich war noch nie in LIDL-Geschäften und werde auch nie dahin gehen. Bei solchen Firmen kaufe ich nicht.

torun
27.11.2011, 07:22
Das ist doch gar nicht der Punkt!

Es geht um die sich immer weiter zuziehende Schlinge, mit der unsere Meinungs- und Pressefreiheit erdrosselt werden soll.

Wenn jetzt schon ein Kaufhaus-Substitut am "Point of sales" entscheiden darf, ob und wie er bestimmte - nicht indizierte - Presseerzeugnisse auslegt und dabei nur politische und keine rein vertriebstechnischen Aspekte ausschlaggebend sind, haben wir die Vorphase der Bücherverbrennung erreicht.
Bücher werden in dieser Republik bereits "verbrannt"
Ansonsten steht es jedem frei, dass zu verkaufen was er will.

torun
27.11.2011, 07:25
Natürlich ist das juristisch völlig korrekt. Niemand kann und darf gezwungen werden, bestimmte Erzeugnisse verkaufen zu müssen.

Es geht halt um die Grauzone und die Marktmacht. LIDL ist eh schon ein brutaler Laden und versucht sich jetzt auch noch in Volkserziehung. Eine miese Firma.
Nicht umsonst ähnelt der Firmensitz in Neckarsulm mit seinen Stacheldrahtzäunen und Kameraüberwachungen eher einem Knast als einem Bürogebäude.

Aus beruflichen Gründen habe ich mitbekommen, wie LIDL mit seinen Lieferanten umspringt. Es grenzt teilweise schon an Nötigung, was LIDL veranstaltet. Da fehlt manchmal nur noch die abgesägte Schrotflinte...

Ich war noch nie in LIDL-Geschäften und werde auch nie dahin gehen. Bei solchen Firmen kaufe ich nicht.

Das ist doch schon mal ein löblicher Vorsatz. Und wenn du das noch in dem Laden lautstark verkündest, weil bestimmte Druckerzeugnisse nicht angeboten werden, aus politischen Gründen, werden viellleicht noch mehr Menschen den Entschluß fassen in dem Drecksladen nicht mehr einzukaufen. Was ich übrigens auch nicht mache.

Chronos
27.11.2011, 07:26
Bücher werden in dieser Republik bereits "verbrannt"
Ansonsten steht es jedem frei, dass zu verkaufen was er will.
Wo sollte ich etwas anders geschrieben haben? Einen Beitrag weiter oben habe ich bereits festgestellt, dass niemand dazu gezwungen werden kann, bestimmte Erzeugnisse zu verkaufen.

Es geht aber um etwas, das man nicht quantifizieren kann, nämlich um Marktmacht. Und die hat dieser Saftladen LIDL nunmal - leider.

Chronos
27.11.2011, 07:29
Das ist doch schon mal ein löblicher Vorsatz. Und wenn du das noch in dem Laden lautstark verkündest, weil bestimmte Druckerzeugnisse nicht angeboten werden, aus politischen Gründen, werden viellleicht noch mehr Menschen den Entschluß fassen in dem Drecksladen nicht mehr einzukaufen. Was ich übrigens auch nicht mache.
Ich bin doch nicht verrückt!

In einen LIDL-Laden zu gehen und herumzukrakeelen, hätte eine Anzeige und satte Strafe zur Folge.

LIDL kann sich Armeen hervorragender Anwälte leisten, ich aber nicht.

Graf
27.11.2011, 09:08
Ansonsten steht es jedem frei, dass zu verkaufen was er will.

Ach ja? und Warum wird dann gegen Thor Steinar Läden Krawall gemacht, Vermieter unter Druck gesetzt?

harlekina
27.11.2011, 09:45
Meinst du, irgendjemand sei verpflichtet, bestimmte Zeitungen zu verkaufen? Bedeutet Pressefreiheit für dich Verkaufszwang?

Finde ich trotzdem falsch. Soll der Lebensmittelanbieter darüber entscheiden, was seine Kunden lesen dürfen und was nicht? Für diverse Linksblätter trifft diese Anweisung bestimmt nicht zu. Und was passiert, wenn sich der Filialleiter nicht daran halten würde?

Cinnamon
27.11.2011, 09:47
Finde ich trotzdem falsch. Soll der Lebensmittelanbieter darüber entscheiden, was seine Kunden lesen dürfen und was nicht? Für diverse Linksblätter trifft diese Anweisung bestimmt nicht zu. Und was passiert, wenn sich der Filialleiter nicht daran halten würde?

Nö, er entscheidet nicht darüber, was seine Kunden lesen dürfen. Er entscheidet nur darüber, was er in seinem Sortiment hat. Aber auch an dich die Frage: Müsste er dann deiner Meinung nach auch etwa Zeugs von Pierre Vogel verkaufen?

harlekina
27.11.2011, 09:49
Nö, er entscheidet nicht darüber, was seine Kunden lesen dürfen. Er entscheidet nur darüber, was er in seinem Sortiment hat. Aber auch an dich die Frage: Müsste er dann deiner Meinung nach auch etwa Zeugs von Pierre Vogel verkaufen?

Das würde er mit Sicherheit tun, denn wer will sich schon mit der Intoleranzkeule erschlagen lassen? In diesem Fall würden kaum irgendwelche Anordnungen von oben kommen.

Cinnamon
27.11.2011, 09:51
Das würde er mit Sicherheit tun, denn wer will sich schon mit der Intoleranzkeule erschlagen lassen? In diesem Fall würden kaum irgendwelche Anordnungen von oben kommen.

Nehmen wir aber mal an, er würde solch eine Anordnung erlassen und das Zeug von Vogel in keinem Fall einkaufen. Was würdest du dazu sagen? Ich sags ganz offen: Wäre ich jetzt Kioskbesitzer oder so, ich würde z. B. die taz oder die Junge Welt und die Jungle World schon aus Prinzip stets zurückgehen lassen. Mit der JUNGE FREIHEIT hingegen hätte ich keinerlei Problem.