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Vollständige Version anzeigen : Kongo: Es leuchtet der Asphalt



jack000
20.11.2011, 18:58
Das Straßennetz Kongos beschränkt sich meist auf üble Pisten. Aber an einigen Orten hält der Fortschritt Einzug: Wie eine befestigte Straße das Leben verändert.

Félicien Kangala zieht erschöpft an seiner Zigarette. Drei Wochen lang hat er seinen Geländelastwagen mit einer Ladung von 30 Tonnen Weizen über sandige Pisten und glitschige Waldpfade geprügelt, hat tagelang vor Schlammlöchern warten müssen, in denen die Konkurrenz bis über die mannshohen Reifen im Dreck steckte, und sich dabei von dem ernährt, was sich am Wegesrand bot: Maniok-Pflanzen, Buschratten und ab und an ein Stück gegrillter Python.

...
Am Kwilu, der träge die Stadt durchfließt, stauen sich jeden Tag Hunderte von Lastwagen, die auf Ladung für Kinshasa warten. Seit Kikwit wieder an die Zivilisation angebunden ist, kann Kinshasa gar nicht genug Lebensmittel aus dem fruchtbaren Bandundu bekommen. Palmöl, Kartoffeln, Mais, Maniok, Bohnen, Früchte: Den Bauern wird ihre Ware buchstäblich aus den Händen gerissen, was der Landbevölkerung rund um die Stadt plötzlich ein Einkommen beschert, von dem sie im vergangenen Jahr nicht einmal zu träumen wagte. Überall in der Stadt entstehen neue Läden. Es gibt Frisörsalons, für die vor einem Jahr noch kein Mensch Geld hatte. Es gibt Gebrauchtwagenhändler, weil ein Auto zu besitzen wieder Sinn ergibt. Das Brot, das auf dem Markt verkauft wird, ist knusperfrisch, weil der Lastwagen der Bäckerei jeden Morgen Nachschub aus Kinshasa liefert. Kikwit platzt aus allen Nähten.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kongo-es-leuchtet-der-asphalt-11534290.html
Ist der Strassenbau ein Schlüssel (von vielen) für den Weg Afrikas in den Wohlstand?

frundsberg
20.11.2011, 19:00
Zu gönnen wäre es ihnen.

Don
20.11.2011, 19:13
Ist der Strassenbau ein Schlüssel (von vielen) für den Weg Afrikas in den Wohlstand?

Mobilität ist die generelle Voraussetzung für Wohlstand. Die ganze Menschheitsgeschichte ist eine lückenlose Beweiskette für diese Aussage.
Deshalb bestünde die einzig sinnvolle Entwicklungshilfe auch darin diese Länder zu befähigen ihre Verkehrswege auszubauen. Der Rest kommt entsprechend ihrer Bedürfnisse von alleine. Statt dessen schenkein wir ihnen Traktoren die nach 4 Wochen rumstehen weil sie nicht wissen wie sie an eine Ersatzschraube kommen sollen.

Die jüngsten Beispiele für meine Aussage sind übrigens China und Indien. Die machten und machen genau das.

jack000
20.11.2011, 19:15
Zu gönnen wäre es ihnen.

In jedem Fall. Wie man sieht haben die es bisher alleine nicht geschafft, obwohl der Bedarf dringend vorhanden war.
Nun hat diese eine Strasse schon erheblichen Fortschritt gebracht. Bauern, die ihre Ware zu guten Preisen verkaufen können, Händler die Verkehrswege nutzen können, Dienstleister die solvente Kunden haben, etc... sind weniger anfällig für Kriminalität, Abhauen und dubiosen Heilsversprechern.

Siegfriedphirit
22.11.2011, 13:02
...und das haben die Chinesen schon lange begriffen - sie sind in einigen Staaten Afrikas dabei ein Straßennetz zu errichten. Die haben ihren Fuß schon in diesem Kontinent - wir haben ja dafür kein Geld-wir müsen ja Banken und Zocker retten. Der Rohstoff-und Absatzmarkt Afrika wird zukünftig den Chinesen gehören.

Reilinger
22.11.2011, 13:15
...und das haben die Chinesen schon lange begriffen - sie sind in einigen Staaten Afrikas dabei ein Straßennetz zu errichten. Die haben ihren Fuß schon in diesem Kontinent - wir haben ja dafür kein Geld-wir müsen ja Banken und Zocker retten. Der Rohstoff-und Absatzmarkt Afrika wird zukünftig den Chinesen gehören.

Die Chinesen betreiben nur keine "Entwicklungshilfe" wie unsere Gutmenschlein (Geschenke ohne Gegenleistung), sondern die haben knallharte wirtschaftliche Eigeninteressen. Und wenn die Neger diesen Interessen dereinst im Weg stehen, werden sie dieses Problem auch auf ihre Art lösen.