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Vollständige Version anzeigen : Zum Thema Friedhofszwang



Apollon7
26.07.2005, 15:20
Magdeburg (AP) Sachsen-Anhalt will den Friedhofszwang für Feuerbestatungen aufheben. Hinterbliebene können dann die Urnen mit der Asche ihrer Lieben mit nach Haus nehmen, im Garten vergraben oder in die Wohnung stellen. Ein entsprechender Gesetzesentwurf zur Aufhebung des Bestattungszwangs für Urnen auf Friedhöfen soll im September im Kabinett beraten und im November dem Landtag vorgelegt werden, wie Sozialminister Gerry Kley am Montag in Magdeburg mitteilte.

Folge das Parlament den Vorschlägen, «bekommt Sachsen-Anhalt das liberalste Bestattungsrecht in ganz Deutschland, das die persönliche Selbstbestimmung jedes Einzelnen stärkt», sagte der FDP-Politiker. Dabei verwies er auch auf geplante sogenannte kryonische Bestattungen, wie das Einfrieren von Verstorbenen, die darauf hoffen, später einmal wiederbelebt zu werden. Es gebe sowohl Anfragen von Privatpersonen als auch von Firmen. Zudem sollten verschiedenen ökologische Bestattungen angeboten werden.

http://de.news.yahoo.com/050725/12/4mipf.html



Wie steht Ihr dazu?

LuckyLuke
26.07.2005, 15:22
Wird Zeit, dass der Abzocke der Bestatter endlich ein Ende bereitet wird.

Black Hawk
26.07.2005, 15:32
Bei Asche sehe ich kein Problem!

Mauser98K
26.07.2005, 15:33
Ich habe verfügt daß ich eingeäschert werde und meine Asche in einem Friedenswald verstreut wird. Wer mir dann nahe sein will, kann in diesem Wald spazierengehen und an mich denken.

Meine Frau möchte eine Einäscherung mit anschließender Seebestattung. Sie liebt nämlich die Nordsee sehr.

LuckyLuke
26.07.2005, 15:38
Das Problem wird sein, dass eben durch die Bestattungspflicht deine Asche nicht verstreut wird. Allerdings hat deine Frau den einzigen Weg gefunden,der momentan möglich ist, das Problem legal zu umgehen.

W.I.L.
26.07.2005, 15:52
Ist doch egal ob die Urne in der Erde liegt oder aufm Kamin steht. Nur bei Körpern wirds dann problematisch.

Scotty
26.07.2005, 17:54
Ist doch egal ob die Urne in der Erde liegt oder aufm Kamin steht. Nur bei Körpern wirds dann problematisch.
Wieso? Man kann sich doch bei Prof.? Dr. Hagen plastinieren lassen und kann sich dann als Schirmhalter in den Flur der Witwe stellen lassen.... :)
Ansonsten ist das Bestattungsrecht, wie die meisten Gesetze, zu sehr ausgeufert und einengend.
Auf der BUGA München ist ein Abschnitt mit fantastischen Grabgestaltungen. Aber da wird wohl keine durch die Friedhofssatzungen kommen.

Mauser98K
26.07.2005, 18:43
Das Problem wird sein, dass eben durch die Bestattungspflicht deine Asche nicht verstreut wird. Allerdings hat deine Frau den einzigen Weg gefunden,der momentan möglich ist, das Problem legal zu umgehen.

In Deutschland gibt es bereits sieben Friedwälder. In der Schweiz ist diese Form der Bestattung recht häufig.
Allerdings wird die Asche nicht im Friedwald verstreut, sondern in einer Urne unter einem Baum bestattet.

www.friedwald.de

LuckyLuke
26.07.2005, 18:45
Danke für die Info. Das hatte ich bisher noch nicht gehört.

MfG LL.

Der Patriot
26.07.2005, 18:58
Bei Asche sehe ich kein Problem!

Ich ebenfalls nicht.

Manfred_g
27.07.2005, 16:35
Wie steht Ihr dazu?

Absolut überfällig. Bei Feuerbestattung sowieso und bei Erdbestattung könnte man auch darüber nachdenken. Ich bezweifle, daß die Erde auf dem Gemeindefriedhof umsoviel heiliger ist, als die im Garten. Also was solls.

Chiara
27.07.2005, 16:42
:D Das sollte überhaupt offener werden - ich möchte auch lieber im Meer schwimmen, als in der Erde verbuddelt werden. Bin jedenfalls dafür :]

Liegnitz
27.07.2005, 16:52
Würde mich aus christlicher Ansicht nie verbrennen lassen. Da habe ich dieses Problem nicht.

pschulze
27.07.2005, 17:23
Hinterbliebene können dann die Urnen mit der Asche ihrer Lieben mit nach Haus nehmen!

Das kommt dabei herau, wenn der Staat kein Geld in den Kassen hat und im Winter der Streupflicht nicht nach kommen kann!

Sauerländer
27.07.2005, 17:38
Bei Erdbestattungen mag es ausserfriedhöflich problematisch sein, aber bei Verbrennung, wie ich sie für mich persönlich auch vorgesehen habe, sehe ich da eigentlich kein gesteigertes Problem.

SAMURAI
27.07.2005, 19:20
Die sind noch hartnäckiger als die Schornsteinfeger.

Lasst uns endlich so unter die Erde wie wir wollen. Vor allem kostengünstiger ! :D

Reichsadler
27.07.2005, 19:21
Endlich mal was gutes, was die da verzapfen. :top:

Sophisticated
27.07.2005, 19:24
Ich hoffe, dass auch bald der Friedhofszwang für jegliche Form der "Bestattung" aufgehoben wird. Ich würde lieber ausgestopft weiterhin am Familienleben teilhaben wollen.

Ich hoffe, dass bis zu meinem Ableben die Menschen da ein bisschen liberaler denken werden.

mfG

Mauser98K
28.07.2005, 18:18
Würde mich aus christlicher Ansicht nie verbrennen lassen. Da habe ich dieses Problem nicht.

Zwar ist das Einäschern unter Christen verpönt, aber ich kann es als Christ und Nachkomme von Germanen durchaus verantworten, eingeäschert zu werden.

Bei der Auferstehung des Fleisches, sollte das tatsächlich so passieren, will der große Ingenieur dafür sorgen, daß verwestes Fleisch wieder lebendig wird. Wer das schafft, der kriegt das auch mit Asche hin.

Wahrheitssucher
29.07.2005, 07:57
Die Kosten für eine Beerdigung sind doch für viele kaum tragbar....

Die Beerdigung meiner Mutter (anonymes Urnengrab) kostete 4.300 €!
Die Beerdigung einer Bekannten (Erdbestattung) kostete 7.500 €!

Dabei wird von den Beerdigungsinstituten ganz schön abegzockt und die Trauernden werden ohne Gewissenbisse über den Tisch gezogen!
Wer überlegt schon, wenn er trauert, ob das, was einem der Mitarbeiter des Beerdigungsinstitutes auftischt, so auch stimmt?

Ein weiterer Bekannter von mir hat sich nicht beirren lassen und mehrere Bestattungsunternehmen nach dem Tod seiner Mutter um Kostenvoranschläge gebeten - die Differenz zwischen dem günstigten und dem teuersten Unternehmen lag bei sage und schreibe 2.000 €!
Bei dem Begräbnis meiner Mutter bin ich auch über den Tisch gezogen worden (wie ich heute weiss..). So wurde gesagt, dass ein günstiger Sarg (wg. Verbrennung) genommen werden sollte, für den Sarg wurden dann 600 € berechnet.
Vor kurzem erfuhr ich in einer Fernsehsendung das TEURE Särge bei etwa 600 € liegen...

Wie heißt es so schön:
Gestorben wird immer...

Wenn ich sterbe, werft mich bitte zum kompostieren auf den Bio-Müllhaufen....

Gruß,

Wahrheitssucher

Ekelbruehe
29.07.2005, 09:32
Es kostet Arbeitsplätze, wenn es keine Bestattungen mehr gäbe.

Jeder Tote ist ein Auftrag.
Wo kämen wir denn hin, wenn wir unserer Toten nicht gedächten?
Eine Leiche sprüht doch gradezu vor Leben...

Von mir aus sollten Leichen in die nächste Müllverbrennungsanlage geschmissen werden, einen sinnlosen Grabstein kann man ja immer noch irgendwo hinstellen und so tun, als ob in der Urne die Asche des Verblichenen wäre, obwohl es nur die Asche der letztwöchigen Bildzeitung ist.

Manfred_g
29.07.2005, 09:52
Es kostet Arbeitsplätze, wenn es keine Bestattungen mehr gäbe.


Mach dir da keine Sorge. EIn Arbeitsplatz nach dessen Leistungen oder Erzeugnissen nicht freiwillig nachgefragt wird, hat keinen Wert für den Volkswohlstand. Insofern ist sein Wegfallen kein Verlust.

MaksBlühgirne
30.07.2005, 11:39
Ein Thema was mich schon lange bewegt, da ich nach 3 Sterbefällen innerhalb der Familie, in den letzten 10 Jahren, sowas von die Schnauze voll habe bei dieser elenden Abzocke...

Zuerst einmal muss man festhalten, dass die freie Bestattung wirklich nur bei Feuerbestattungen in Frage kommen sollte, weil es bei einer "normalen" Bestattung wohl auch Probleme mit Grundwasser usw geben könnte - außerdem fände ich es ehrlich gesagt nicht besonders toll, wenn mein Nachbar auf seinem Grundstück, wohlmöglich nur 2 m neben meinem, seine Familie beerdigt - bei einer Aschenurne oder Asche pur, wäre mir das vollkommen egal, weil biologisch undbedenklich

aber auch bei normalen Bestattungen auf einem städtischen Friedhof sollten mal endlich ein paar Hürden fallen... dazu gehört für mich ganz klar, dass ich zB. das Grab für meinen Vater gerne selbst ausgehoben hätte, mit meinen eigenen Händen - nicht nur wegen der Kohle sondern auch als Akt eines letzten Dienstes, den ich moralisch hoch einschätze

Für die, die gerne die billige Lösung haben möchten, und in deren Städten und Gemeinden noch Friedhofszwang auch für Ascheurnen besteht, gibt es schon seit ein paar Jahren eine unkomplizierte Ausweichmöglichkeit über die Niederlande-

Man kann seinen Angehörigen dort Einäschern lassen und die Urne selbst abholen oder sich zuschicken lassen- damit umgeht man das deutsche Gesetz

mehr dazu hier:
http://www.postmortal.de/Bestattung-Beisetzung/Alternativen/Umweg/Umweg-NL/Yarden/yarden.html

http://www.postmortal.de/Bestattung-Beisetzung/Alternativen/Umweg/umweg.html

http://www.mdr.de/fakt/141130.html