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Vollständige Version anzeigen : November?



Gärtner
05.11.2011, 12:35
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den Tomaten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in sie hinein.

http://img26.imageshack.us/img26/910/tomat600.jpg

Gestern 21°. Und auch heute ist die Sonne von geradezu südländisch schmeichelndem Charakter. Am fünften November Anno Domini 2011. November?

MorganLeFay
07.11.2011, 18:34
Hier! 3 Grad und Nebel. :)

Lobo
07.11.2011, 18:42
Hier! 3 Grad und Nebel. :)

Hast dus gut. :(

MorganLeFay
07.11.2011, 18:45
Ich weiss. :)

Strandwanderer
07.11.2011, 18:50
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.

Befiehl den Tomaten voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in sie hinein.
[ . . . ]


Eine gelungene Variation von Rainer Maria Rilkes Originalversen: http://garten-literatur.de/Leselaube/rilke_herr.htm





Gestern 21°. Und auch heute ist die Sonne von geradezu südländisch schmeichelndem Charakter. Am fünften November Anno Domini 2011. November?


Bei dem Stichwort "südländisch" bin ich allerdings unwillkürlich zusammengezuckt.

Mütterchen
11.11.2011, 17:18
Sechs Uhr abends und es ist schon seit einer Stunde dunkel. Heute morgen wolle der Nebel überhaupt nicht weg und den ganzen Tag ging ein eiskalter Wind. Das Thermometer zeigte ignrorant 6°C an, aber ich bin vorhin vollkommen durchgefroren nach Hause gekommen. Ich habe das Winterhalbjahr jetzt schon satt.
Ein Novembergedicht habe ich auch - das, wie ich finde, den Monat sehr schön beschreibt. Und das, was er Menschen wie mir antut. :(

November

Verloren friert der Mond im fahlen Blau
Des dämmernden Novemberhimmels ganz allein.
Kein Sternlein tröstet ihn. Irr flackt ein fahler Schein
Durchs traurige Gewirr der fast entlaubten Äste:
Der alten Eiche falln die Abendgäste,
Die grauen Krähn, ins ausgestorbne Haus.
Erzählen sich vom letzten Leichenschmaus
Und ziehn dann krächzend in ihr Nachtquartier
In langen Flügen durchs Revier.
Fern grenzt der Wald, ein schwarzer Strich, das Land,
Verschwimmend, bis sich Erd- und Himmelswand
Gespensterhaft im Schattenschoß verbinden.
Kein Hauch bewegt die Luft. Nur leise nahen, schwinden,
Verworrene Laute, Klagen der Natur,
Die auf des Sommers toter Spur
Ihr Witwenkleid mit müden Schritten schleift,
Vom weißen Licht schwermütigen Monds bereift.
Zu ihren Füßen unterm Nebel springt
Der bange Bach wie auf der Flucht und weint,
Weil bis zu ihm der stille Freund nicht dringt,
Mit dem er nächtens gern im Liebesspiel sich eint.
Ach, gestern fand ich dort,
Wo er durch Wiesen biegt
Und unterm Weidenbusch sich wie ein Schlänglein schmiegt,
Noch eine Blume am versteckten Ort
Und fand ein ausgebleichtes Endchen Band,
Womit ich Sommers dort ein zärtlich Kränzchen wand.
Für wen? Es schwamm hinab auf ungewisser Welle.
Schlecht träumt sichs heut von Licht und Helle.
Der kalte Nebel steigt und spinnt das Herz in Trauer.
- Novemberschauer.

Das Gedicht ist von Gustav Falke

MorganLeFay
11.11.2011, 17:20
Armes Muetterchen. Dann waere es hier noch weniger was fuer Dich.

-jmw-
11.11.2011, 17:24
Langsam wird es kühl draussen.
Werde demnächst wohl wieder T-Shirt unter'm Hemd tragen müssen und die Ärmel runterkrempeln.

MorganLeFay
11.11.2011, 17:30
Hier auch, im Moment ist es aetzend. Zu kalt fuer Kurzarm, aber zu warm fuer Langarm.

Mütterchen
11.11.2011, 17:31
Armes Muetterchen. Dann waere es hier noch weniger was fuer Dich.

Kälte mag ich gar nicht, aber noch schlimmer finde ich, wenn das Tageslicht mit einer gewissen Dosis UV-Strahlung fehlt. Einen kühlen, aber sehr hellen schottischen Sommer könnte ich aushalten, aber dafür, dass du beinhart den dortigen Herbst- und Wintermonaten in Kombination mit Dauerregen trotzt, habe ich dich tatsächlich schon oft bewundert.

MorganLeFay
11.11.2011, 17:39
Kälte mag ich gar nicht, aber noch schlimmer finde ich, wenn das Tageslicht mit einer gewissen Dosis UV-Strahlung fehlt. Einen kühlen, aber sehr hellen schottischen Sommer könnte ich aushalten, aber dafür, dass du beinhart den dortigen Herbst- und Wintermonaten in Kombination mit Dauerregen trotzt, habe ich dich tatsächlich schon oft bewundert.

Ja, "hell" ist hier nicht wirklich, selbst an den besten Tagen isses um 4 spaetestens dunkel.

Nur Dauerregen haben wir hier nicht, das ist eher die Westkueste. Die Ostkueste ist eigentlich ueberraschend trocken, weil das meiste an den Huegeln haengenbleibt. Nicht grossartig und oft durchwachsen, aber Dauerregen ist definitiv ein Geruecht.

Xarrion
11.11.2011, 17:40
Ich finde den diesjährigen November sehr gut.
Morgens bei Sonnenaufgang lag hier in den letzten Tagen immer dichter Nebel über der Landschaft, der sich auch den ganzen Tag über nicht verflüchtigte.
Früh morgens, weit vor Tagesanbruch auf den Hochsitz. Danach nach Hause, gut frühstücken und den Tag mit Holz machen verbringen. So sahen bei mir die Tage dieser Woche aus. Herrlich.

Dazu diese unvergleichliche Melancholie, die dem Monat November ohnehin zueigen ist.
Gedenken an die Verstorbenen, an das Vergangene, das Unwiderbringliche.
November eben, der deutsche Schicksalsmonat.

Berwick
15.11.2011, 21:17
Hier! 3 Grad und Nebel. :)

Heute sind die Iden des November.