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Vollständige Version anzeigen : Berlin: designierter Polizeipräsident jobbte trotz Krankschreibung als Berater.



Strandwanderer
04.11.2011, 20:29
Der als künftiger Berliner Polizeipräsident vorgesehene ehemalige Leiter des Bundesgrenzschutzes Ost, Hansen, hat sich - obwohl noch nicht ernannt - schon als dolles Vorbild für die Berliner Polizeibamten eingeführt:

http://www.rbb-online.de/etc/medialib/rbb/rbb/aktuelle_redaktion/politik/berlins_neuer_polizeipraesident.file.47215.240.135 .jpg
Udo Hansen

(Zeitungsbericht, Auszug)
"ARD-Magazin "Fakt": Vorwürfe gegen designierten Polizeichef

Der designierte Polizeipräsident von Berlin, Hansen, hat nach ARD-Informationen offenbar mehrfach als Berater gearbeitet, während er aus gesundheitlichen Gründen vom Polizei-Dienst befreit war.

Demnach beriet der ehemalige Bundespolizist während seiner Dienstbefreiung 2008 zwei Auftraggeber, obwohl er weiterhin Gehalt vom Innenministerium erhielt. Hansen war dabei für das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn tätig, außerdem hatte er einen Beratervertrag mit dem Rüstungskonzern EADS.

Der heute 59-Jährige war damals "nicht polizeidiensttauglich" geschrieben. Er hätte dabei in der Verwaltung eingesetzt werden können, das sei aber nicht möglich gewesen, hieß es. Deshalb wurde er vom Dienst befreit. Die Berliner Innenverwaltung wollte sich nicht äußern und verwies auf das Bundesinnenministerium."

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2011_11/Vorwuerfe_.html

Es soll ja auch schon 35Jährige Polizeibeamte gegeben haben, die wegen irgendeiner Neurose in Pension gingen und anschließend in einem anderen Vollzeitjob weiterarbeiteten.

Stadtknecht
05.11.2011, 09:24
Oh Oh Oh!

Das gibt Ärger!

Strandwanderer
05.11.2011, 17:27
weiterer Bericht:

"Neue Irritationen zu Berlins designiertem Polizeipräsidenten Udo Hansen. Dieser hat offenbar mehrere Beratertätigkeiten ausgeübt, obwohl er sich 2008 aus gesundheitlichen Gründen vom Dienst bei der Bundespolizei hatte befreien lassen. Nach Informationen des MDR erhielt Hansen neben den Bezügen als Vorruheständler offenbar auch Honorare vom Rüstungskonzern EADS und vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).

Der Verwaltungsrechtler Jochen Rozek von der Universität Leipzig sieht darin einen Verstoß gegen das Beamtenrecht. „Wer sich krankheitsbedingt dienstuntauglich meldet, kann nicht zeitgleich intensive Beratertätigkeiten ausüben. Sollte der Dienstherr diese Tätigkeiten genehmigt haben, dann liegt dort ein klares Versäumnis vor“, sagte Rozek dem vom MDR produzierten ARD-Magazin „Fakt“.

Das Bundesamt für Katastrophenschutz und Bevölkerungshilfe bestätigte auf MDR-Anfrage die Zusammenarbeit, wollte aber keine Angaben über die Höhe des gezahlten Honorars machen. Hansen habe an einer wissenschaftlichen Arbeit über die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz gearbeitet. Der entsprechende Vertrag sei 2008 abgeschlossen worden und laufe bis 2014. Falls Hansen neuer Polizeipräsident von Berlin werde, stehe ein Gespräch über das Ende der Zusammenarbeit und über den aktuellen Stand der Arbeit noch aus, hieß es weiter.

Einsatz in Saudi-Arabien

2009 war Hansen laut „Fakt“ außerdem für ein milliardenschweres EADS-Grenzsicherungsprojekt im Königreich Saudi-Arabien im Einsatz, bei dem deutsche Bundespolizisten als Trainer arbeiten. Auch die für das Projekt zuständige EADS-Tochter „Cassidian“ machte keine Angaben zur Höhe des gezahlten Honorars an Hansen. Ein Projektbeteiligter sprach nach Angaben des ARD-Magazins aber von einem höheren fünfstelligen Betrag pro Monat. Hansen selbst reagierte nach Angaben des MDR nicht auf Anfragen. Für dapd war Hansen am Freitag nicht erreichbar."

http://www.bz-berlin.de/aktuell/berlin/designierter-polizei-chef-fragen-zu-jobs-article1311152.html

opppa
05.11.2011, 18:25
Oh Oh Oh!

Das gibt Ärger!

Warum?

Du gehst doch auch während der Dienstzeit zu Friseur, weil die Haare ja auch während der Dienstzeit wachsen!

:hihi:

Xarrion
05.11.2011, 18:34
Oh Oh Oh!

Das gibt Ärger!

Das gibt keinen Ärger.
So einen kleinen Büttel wie dich machen sie natürlich platt, aber nicht einen designierten Polizeipräsidenten.
Du hast einfach nicht den richtigen Dienstgrad. Finde dich damit ab.

Untergrundkämpfer
06.11.2011, 09:12
Das gibt keinen Ärger.
So einen kleinen Büttel wie dich machen sie natürlich platt, aber nicht einen designierten Polizeipräsidenten.
Du hast einfach nicht den richtigen Dienstgrad. Finde dich damit ab.

Das befürchte ich auch. Ab einer gewissen Position (durch die man nur durh Gönner und Förderer kommt) bekommt man automatisch den "goldenen Fallschirm" mit dazu. Dieser Mann wird sicher auf den Füssen landen. Selbst wenn er offiziell gehen muß, hat er sich er schon den nächsten lukrativen Vertrag in der Tasche.

Stadtknecht
06.11.2011, 10:03
Warum?

Du gehst doch auch während der Dienstzeit zu Friseur, weil die Haare ja auch während der Dienstzeit wachsen!

:hihi:

Du bist ein ganz Schlauer!

Stadtknecht
06.11.2011, 10:03
Das gibt keinen Ärger.
So einen kleinen Büttel wie dich machen sie natürlich platt, aber nicht einen designierten Polizeipräsidenten.
Du hast einfach nicht den richtigen Dienstgrad. Finde dich damit ab.

Auch Du bist ein ganz Schlauer!

Stadtknecht
06.11.2011, 10:06
Das befürchte ich auch. Ab einer gewissen Position (durch die man nur durh Gönner und Förderer kommt) bekommt man automatisch den "goldenen Fallschirm" mit dazu. Dieser Mann wird sicher auf den Füssen landen. Selbst wenn er offiziell gehen muß, hat er sich er schon den nächsten lukrativen Vertrag in der Tasche.

Das ist allerdings richtig.

Es sei denn, der Mann ist altersbedingt kurz vor der Pensionierung, dann nützt er niemandem mehr und kann abserviert werden.

Interessant dürfte es werden, wenn die Sache Kreise zieht und möglicherweise innerbehördliche / politische Kungeleien ans Licht kommen.

Das wird unangenehm für Politiker und Behördenleiter.

Ruepel
06.11.2011, 10:29
Warum sollte er sich anders verhalten,als seine korrupten Vorbilder?

Untergrundkämpfer
06.11.2011, 11:04
Das ist allerdings richtig.

Es sei denn, der Mann ist altersbedingt kurz vor der Pensionierung, dann nützt er niemandem mehr und kann abserviert werden.

Interessant dürfte es werden, wenn die Sache Kreise zieht und möglicherweise innerbehördliche / politische Kungeleien ans Licht kommen.

Das wird unangenehm für Politiker und Behördenleiter.

Der Mann ist 58 bzw. 59 Jahre alt und topfit. Er steckt tief im SPD-Sumpf und dem wird nix passieren.

Wer ist Udo Hansen? (http://www.tagesspiegel.de/berlin/wer-ist-udo-hansen/5225198.html)


Als der Name Udo Hansen im März dieses Jahres als Bewerber für das Amt des Polizeipräsidenten öffentlich bekannt wurde, reagierten selbst Sicherheitsexperten überrascht. Denn seit seinem Ausscheiden bei der Bundespolizei war der 58-Jährige in Deutschland nicht mehr in Erscheinung getreten.


Das SPD-Mitglied hatte sich Anfang 2008 aus Protest gegen eine vom CDU-Innenministerium durchgesetzte Reform krankschreiben lassen. Damals war er Leiter des „Grenzschutzpräsidiums Ost“ in Berlin, er kennt die Stadt also gut. Danach ging er als Berater für den Eads-Konzern nach Saudi-Arabien. Über seine Zeit werden immer wieder Gerüchte mit für Hansen unangenehmen Details verbreitet. Aus seiner Tätigkeit als Bundesgrenzschützer (heute Bundespolizei) eilt Hansen der Ruf eines Hardliners nach. Schlagzeilen machte er 1999, als er die Flüchtlingsunterkünfte am Frankfurter Flughafen mit Stacheldraht sichern ließ.

Für die Linkspartei und die Grünen war er deshalb völlig inakzeptabel. Anders als sein Gegenkandidat Klaus Keese hatte sich Hansen in den vergangenen Monaten mit öffentlichen Kommentaren völlig zurückgehalten. Bekanntlich war Innensenator Ehrhart Körting (SPD) ausgesprochen indigniert über die PR-Kampagne, die Keese in eigener Sache angestiftet hatte. Körting ließ dagegen keinen Zweifel daran, dass er den Kandidaten Hansen durchsetzen wollte. Auch das Problem mit der Krankschreibung wurde elegant gelöst: Hansen wurde nur für Verwaltungstätigkeiten tauglich geschrieben – von einem Amtsarzt zwar, nicht aber vom dafür zuständigen Polizeiarzt. Darüber wundern sich viele Beamte.