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Vollständige Version anzeigen : Psychopathen und die Macht des Geldes



ragnaroek
25.09.2011, 21:09
"Natürlich kann man die Händler nicht als geistesgestört bezeichnen", sagt Noll, "aber sie verhielten sich zum Beispiel noch egoistischer und risikobereiter als eine Gruppe von Psychopathen, die den gleichen Test absolvierten."

Quelle: Spiegel.de (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,788232,00.html)

Hombre
25.09.2011, 21:19
Am risikofreudigsten haben sin in den letzteh Jahren vor der Krise aber die Lokalpolitiker und andere Apparatschiks gezeigt. Je linker, desto bekloppter. Ganze Rücklagen wurden auf Zahl gesetzt. Was sagt uns das?

cajadeahorros
25.09.2011, 21:20
Die Studie wird jedesmal wieder aus dem Mülleimer gezogen, wenn es gekracht hat, deswegen wird sie nicht schlüssiger.

Ich empfehle dem Spiegel einmal, sich mit Händlern zu unterhalten, die auf eigene Rechnung arbeiten. 95% würden niemals ins Casino gehen und spielen nicht einmal Lotto - aus dem einfachen wie vernünftigen Grund, weil man dort die Wahrscheinlichkeit gegen sich hat. Weil man langfristig keine Chance hat.

Solche Leute werden allerdings nicht von Banken eingestellt.

Lichtblau
25.09.2011, 23:09
"Natürlich kann man die Händler nicht als geistesgestört bezeichnen", sagt Noll, "aber sie verhielten sich zum Beispiel noch egoistischer und risikobereiter als eine Gruppe von Psychopathen, die den gleichen Test absolvierten."

Quelle: Spiegel.de (http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,788232,00.html)


Geil geil. An der Finanzkrise ist also ein pathologischer Hang zur Selbstzerstörung schuld. Also nicht die Gier, denn die ist ja gut! Netter Versuch der Systempropaganda, die Ursachen der Finanzkrise außerhalb unseres System anzusiedeln.

Widerlegen lässt sich der Mist leicht:
Jedes Finanzgeschäft ist eine Wette. Und bei jeder Wette ist der mögliche Gewinn um so höher um so höher das Risiko ist.
Bei einer Wette 1:100, wenn man also aus 1 Milliarde 100 Milliarden machen kann, dann wird man schon mal risikofreudig...

Gottfried
25.09.2011, 23:23
Ich empfehle dem Spiegel einmal, sich mit Händlern zu unterhalten, die auf eigene Rechnung arbeiten. 95% würden niemals ins Casino gehen und spielen nicht einmal Lotto - aus dem einfachen wie vernünftigen Grund, weil man dort die Wahrscheinlichkeit gegen sich hat. Weil man langfristig keine Chance hat.


Das stimmt nicht. Im Casino gibt es Spiele, bei denen man eine langfristige Gewinnerwartung hat. Pokern gehört dazu und Spiele mit einem Jackpot, sofern der Jackpot eine bestimmte Höhe erreicht. Gilt für Lotto genau so. Das kommt also immer ganz drauf an.

Gottfried
25.09.2011, 23:35
Und bei jeder Wette ist der mögliche Gewinn um so höher um so höher das Risiko ist.
Bei einer Wette 1:100, wenn man also aus 1 Milliarde 100 Milliarden machen kann, dann wird man schon mal risikofreudig...

Dieses Postulat halte ich ehrlich gesagt für theoretischen Quatsch. Es gibt nämlich Wetten, deren Risiko hoch ist und die trotzdem nur sehr wenig bis überhaupt keine Rendite einbringen. Genau so gibt es Wetten, die todsicher sind und die sehr viel Rendite einbringen.

Nimm mal als Beispiel den Domainhandel. Es gibt diverse Domains, die Mitte der 90er Jahre für ein paar Dollar weggegangen sind und die heute mehrere Millionen Dollar wert sind. Deren Inhaber sind damals kein großes Risiko eingegangen, haben aber enorme Renditen eingefahren.

Lichtblau
26.09.2011, 10:03
Dieses Postulat halte ich ehrlich gesagt für theoretischen Quatsch. Es gibt nämlich Wetten, deren Risiko hoch ist und die trotzdem nur sehr wenig bis überhaupt keine Rendite einbringen. Genau so gibt es Wetten, die todsicher sind und die sehr viel Rendite einbringen.

Nimm mal als Beispiel den Domainhandel. Es gibt diverse Domains, die Mitte der 90er Jahre für ein paar Dollar weggegangen sind und die heute mehrere Millionen Dollar wert sind. Deren Inhaber sind damals kein großes Risiko eingegangen, haben aber enorme Renditen eingefahren.

Das wären dann nur Sonderfälle.

Ist der Kauf eines Domainnamens für ein paar Dollar wirklich eine Wette? Wette setzt ja voraus, das jemand dagegen setzt, sonst wärs ja keine Wette.
Eine Lebensversicherung ist eine Wette, weil ich wette (aus Angst) das mir was passiert, und der Versicherungsagent hält dagegen.

ragnaroek
26.09.2011, 17:38
...Nimm mal als Beispiel den Domainhandel. Es gibt diverse Domains, die Mitte der 90er Jahre für ein paar Dollar weggegangen sind und die heute mehrere Millionen Dollar wert sind. Deren Inhaber sind damals kein großes Risiko eingegangen, haben aber enorme Renditen eingefahren. Fakt bleibt, das spezielle Domainnamen wie bspw. porno, poker oder auch gold zu diesem frühen Zeitpunkt erheblich teurer waren als mitten im Internetboom. Zudem mußten die Domainparker überwiegend und zunehmend mit rechtlichem Stress rechnen. Ein Selbstlauf blieb also selbst diese kluge Investition kaum.

Gottfried
27.09.2011, 00:29
Fakt bleibt, das spezielle Domainnamen wie bspw. porno, poker oder auch gold zu diesem frühen Zeitpunkt erheblich teurer waren als mitten im Internetboom. Zudem mußten die Domainparker überwiegend und zunehmend mit rechtlichem Stress rechnen. Ein Selbstlauf blieb also selbst diese kluge Investition kaum.

Das riecht für mich nach minderwertigem Wikipedia-Wissen.

Ich selber habe vor wenigen Jahren noch pokeraffine Domainnamen für 1 Euro gekauft und für mehrere hundert Euro verkauft.

Gottfried
27.09.2011, 00:34
Das wären dann nur Sonderfälle.

Ist der Kauf eines Domainnamens für ein paar Dollar wirklich eine Wette? Wette setzt ja voraus, das jemand dagegen setzt, sonst wärs ja keine Wette.
Eine Lebensversicherung ist eine Wette, weil ich wette (aus Angst) das mir was passiert, und der Versicherungsagent hält dagegen.

Ja, es ist eine Wette. Und es muss niemand dagegen setzen. Wer dagegen setzt, kauft diese Domain nicht. Wie beim Pokern (Fold). Wer mitwettet, kauft sie später für einen bestimmten Betrag ab (Raise oder Call). Weil er der Meinung ist, die Domain ist so und so viel wert.

ragnaroek
27.09.2011, 00:36
Das riecht für mich nach minderwertigem Wikipedia-Wissen.

Ich selber habe vor wenigen Jahren noch pokeraffine Domainnamen für 1 Euro gekauft und für mehrere hundert Euro verkauft. Zwischen "mehreren Millionen" und lumpigen paar hundert Chips besteht ja wohl auch ein kleiner Unterschied. Meine erste Domain habe ich btw. 1997 erworben. Sie hat mir einen Gewinn eingebracht, welcher zumindest ansatzweise in ursprüngliche erwähnte Dimensionen reicht.Ansonsten vielen Dank für diese nach "minderwertiger" Arroganz riechende Reaktion.

Lichtblau
28.09.2011, 22:11
Ja, es ist eine Wette. Und es muss niemand dagegen setzen. Wer dagegen setzt, kauft diese Domain nicht. Wie beim Pokern (Fold). Wer mitwettet, kauft sie später für einen bestimmten Betrag ab (Raise oder Call). Weil er der Meinung ist, die Domain ist so und so viel wert.

Ich hatte jetzt die allerersten Domains wie Microsoft.de im Kopf. Ja selbstverständlich ist der Domainkauf, wenn dieser Trick bekannt ist, eine Wette. Aber hier sorgt wohl das riesige Überangebot an Wettoptionen für niedrige Preise. Wenn es Buchstaben-kombinatorisch nicht so viele Namen geben würde, hätte sich die Gewinnchancen auch stärker in den Preisen niedergeschlagen.