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Vollständige Version anzeigen : Michel Houllebecq über den "sexuellen Liberalismus".



Matrose_Sascha
18.07.2005, 18:41
Michel Houllebecq über den "sexuellen Liberalismus".

"Der Sex, sagte ich mir, stellt in unserer Gesellschaft eindeutig ein zweites Differenzierungssystem dar, das vom Geld völlig unabhängig ist; und es funktioniert auf mindestens ebenso erbarmungslose Weise. Auch die Wirkungen dieser beiden Systeme sind genau gleichartig. Wie der Wirtschaftsliberalismus - und aus analogen Gründen - erzeugt der sexuelle Liberalismus Phänomene absoluter Pauperisierung. Manche haben täglich Geschlechtsverkehr; andere fünf- oder sechsmal in ihrem Leben oder überhaupt nie. Manche treiben es mit hundert Frauen, andere mit keiner. Das nennt man das "Marktgesetz". [...] In einem völlig liberalen Wirtschaftssystem häufen einige wenige beträchtliche Reichtümer an; andere verkommen in der Arbeitslosigkeit und im Elend. In einem völlig liberalen Sexualsystem haben einige ein abwechslungsreiches und erregendes Sexualleben; andere sind auf Masturbation und Einsamkeit beschränkt. [...] Die Unternehmen kämpfen um einige wenige Jungakademiker; die Frauen kämpfen um einige wenige junge Männer; die Männer kämpfen um einige wenige Frauen. Das Maß an Verwirrung und Aufregung ist beträchtlich." (Ausweitung der Kampfzone, Reinbek bei Hamburg, 2001, S. 108)

irgendwie hat er recht.
Liebe ist Krieg ;(

Feldwebel Schultz
18.07.2005, 19:51
Hinzu kommt die Legitimierung krankhafter, sexueller Neigungen.

Matrose_Sascha
18.07.2005, 19:54
Hinzu kommt die Legitimierung krankhafter, sexueller Neigungen.

die wären?
alles wirklich abartige ist verboten.
Mit Kindern, Leichen, Vergewaltigungen (gibt ja Leute die stehen darauf*kotz*, Tieren.

pko
20.07.2005, 20:03
irgendwie hat er recht. Liebe ist Krieg

Michel Houllebecq ist auch ein sehr, sehr kranker (geistig) Mensch.

Nichtraucher
20.07.2005, 20:49
irgendwie hat er recht.
Liebe ist Krieg ;(

In einer freien Gesellschaft gibt es nunmal keine Zwangsheiraten mehr, auch kann man sich scheiden lassen ohne gesellschaftliche Ächtung. Somit kann man seinen Gefühlen bei der Partnerwahl freien Lauf lassen und sucht sich den/die, der/die wirklich zu einem passt. Oder fändest du es etwa besser, wenn man dich mit irgendeiner zwangsverheiraten würde, die du davor noch nie gesehen hast, mit der du aber dein Leben lang zusammenbleiben musst? Glaube mir, der sexuelle Liberalismus ist viel besser. So kann man möglichst viel Sexerfahrung sammeln und das ist auch gut so.

W.I.L.
20.07.2005, 20:50
Hinzu kommt die Legitimierung krankhafter, sexueller Neigungen.

Meinst du jetzt Sex vor der Ehe...?

Nichtraucher
22.07.2005, 18:17
Hinzu kommt die Legitimierung krankhafter, sexueller Neigungen.

Was genau meinst du damit beispielsweise?

luftpost
22.07.2005, 18:21
Meinst du jetzt Sex vor der Ehe...?

Sex vor der Ehe, ein wahrlich schwerwiegendes Vergehen. Sperrt all diese Verbrecher ein!!! - Es wird keiner mehr übrig bleiben.

Wassiliboyd
23.07.2005, 20:17
Michel Houllebecq ist auch ein sehr, sehr kranker (geistig) Mensch.
Das würde ich nicht sagen.
Er hat zum Beispiel sehr vernünftige Ansichten über den Islam!

Apollon7
24.07.2005, 13:41
Ist so eine Ansicht vernünftig?


"Ich sehe für die kommenden Jahre eine Zunahme der rassistisch begründeten Gewalttaten in Europa voraus, das Ganze wird enden in einem Bürgerkrieg." Houellebecq

Feldwebel Schultz
24.07.2005, 13:46
die wären?
alles wirklich abartige ist verboten.
Mit Kindern, Leichen, Vergewaltigungen (gibt ja Leute die stehen darauf*kotz*, Tieren.
Homosexualität und mittlerweile existiert eine wahre Pädolobby.

pko
24.07.2005, 13:54
Das würde ich nicht sagen. Er hat zum Beispiel sehr vernünftige Ansichten über den Islam!

Ich kenne zwar seine Einstellung zum Islam nicht, ich hab nur das erwähnte Buch gelesen. Er ist zwar sehr intelligent, er schaut jedoch alles nur von negativsten möglichen Standpunkt an. Socher Pessimismus stellt sicher nicht die Realität dar.

Praetorianer
24.07.2005, 13:55
Wow, ein interessanter Artikel, aber was soll man machen, so geht es eben zu auf der Welt, hart aber ungerecht!

Roter Frontkämpfer, wie willst du das denn ändern und bist du dir sicher, dass das parallel zum Wirtschaftsliberalismus läuft?

Wassiliboyd
02.08.2005, 18:29
Ist so eine Ansicht vernünftig?
Nun ja,
vernünftig trifft den Kern nicht richtig!

Würde eher sagen:
Hellsichtig.

Wassiliboyd
02.08.2005, 18:32
In einer freien Gesellschaft gibt es nunmal keine Zwangsheiraten mehr, auch kann man sich scheiden lassen ohne gesellschaftliche Ächtung. Somit kann man seinen Gefühlen bei der Partnerwahl freien Lauf lassen und sucht sich den/die, der/die wirklich zu einem passt. Oder fändest du es etwa besser, wenn man dich mit irgendeiner zwangsverheiraten würde, die du davor noch nie gesehen hast, mit der du aber dein Leben lang zusammenbleiben musst? Glaube mir, der sexuelle Liberalismus ist viel besser. So kann man möglichst viel Sexerfahrung sammeln und das ist auch gut so.
Vom Standpunkt der Zwangsverheiratung aus gesehen,
hast du recht!

Leyla
02.08.2005, 19:28
In einer freien Gesellschaft gibt es nunmal keine Zwangsheiraten mehr, auch kann man sich scheiden lassen ohne gesellschaftliche Ächtung. Somit kann man seinen Gefühlen bei der Partnerwahl freien Lauf lassen und sucht sich den/die, der/die wirklich zu einem passt. Oder fändest du es etwa besser, wenn man dich mit irgendeiner zwangsverheiraten würde, die du davor noch nie gesehen hast, mit der du aber dein Leben lang zusammenbleiben musst? Glaube mir, der sexuelle Liberalismus ist viel besser. So kann man möglichst viel Sexerfahrung sammeln und das ist auch gut so.Ich denke, Michel Houllebecq meinte damit nicht die Abwesenheit von Zwang, sondern die ungeschriebenen "Marktgesetze", die auch im Bereich der Sexualität gelten.

Das ist allerdings nur bedingt vergleichbar, weil es auch häufig vorkommt, dass jemand kein erfülltes Sexualleben hat, obwohl er/sie sich nicht über mangelnde "Nachfrage" beschweren kann. Manchmal interessiert sich Gott und die Welt für dich; vielleicht der Schwarm deiner besten Freundin - nur nicht der, den Du unbedingt haben willst. :D

Und oft versteht es keiner ("was findest Du denn überhaupt an dem?"), weil die Geschmäcker eben doch verschieden sind. Und das ist ja andererseits auch wieder beruhigend.