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Vollständige Version anzeigen : Wie werden Wechselkurse gemacht bzw festgezurrt?



Registrierter
21.09.2011, 02:20
Wie kann ein Land seine Währung im Kurs zu anderen Währungen festzurren, im kUrs schwächen oder stärken?
Wie funktioniert dieser Mechanismus gegen die Gesetze des Marktes?

Wer kennt sich hier aus?

Registrierter
22.09.2011, 22:59
keine Kernkompetenzen hier im Forum in Sachen Währungsfragen?

Raczek
22.09.2011, 23:19
Indem ich die Geldmenge und damit die Verfügbarkeit meiner Währung erhöhe oder reduziere.
Soll der Kurs sinken, erhöhe ich die Menge/Angebot, soll der Kurs steigen, reduziere ich Menge/Angebot.
Dazu gibt es ein begrenztes Instrumentarium. Das beliebteste Instrument darin stellt der Devisenan- und verkauf durch die Zentralbank dar.

Registrierter
23.09.2011, 04:41
Indem ich die Geldmenge und damit die Verfügbarkeit meiner Währung erhöhe oder reduziere.
Soll der Kurs sinken, erhöhe ich die Menge/Angebot, soll der Kurs steigen, reduziere ich Menge/Angebot.
Dazu gibt es ein begrenztes Instrumentarium. Das beliebteste Instrument darin stellt der Devisenan- und verkauf durch die Zentralbank dar.

es gibt keine Geldmenge:

No such thing as a “Geldmenge”
http://web.archive.org/web/20080701133020/http://www.weissgarnix.de/?p=182

darüberhinaus werden Tag für Tag an den Börsen hundertfach und tausendfache Volumina dessen bewegt, was eine Zentralbank an Reserven hat.
KEINE Bank, KEINE, kann sich gegen die Kräfte des Marktes stemmen.

Chronos
23.09.2011, 05:54
es gibt keine Geldmenge:

No such thing as a “Geldmenge”
http://web.archive.org/web/20080701133020/http://www.weissgarnix.de/?p=182

darüberhinaus werden Tag für Tag an den Börsen hundertfach und tausendfache Volumina dessen bewegt, was eine Zentralbank an Reserven hat.
KEINE Bank, KEINE, kann sich gegen die Kräfte des Marktes stemmen.
Eine einzelne Bank kann sich sicher nicht gegen die Kräfte des Marktes stemmen, aber die staatlichen Zentralbanken können das sehr wohl, indem sie die eigene Währung aus dem Markt kaufen (und damit stützen und aufwerten) oder indem sie mehr ihrer eigenen Währung drucken und auf den Markt werfen (und damit abwerten).

Der Wert einer Währung hängt primär von ihrer Akzeptanz und Wertschätzung auf den internationalen Devisenmärkten ab. Angebot und Nachfrage (wobei natürlich auch die Qualität bzw. Sicherheit einer Währung wesentlich davon bestimmt wird, welche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dahinter steht).

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Aussenhandelsbilanz eines Landes, denn viel Deviseneinnahmen einer Volkswirtschaft bewirken auch eine hohe Nachfrage nach ebendieser Währung.

Sathington Willoughby
23.09.2011, 07:29
Eine Landesbank legt den Kurs fest. Dies erfolgt nach martwirtschaftlichen Kriterien. Wenn die Bank danebenliegt, erscheinen Spekulanten, die Wetten auf diese Diskrepanz abschließen, d.h. auf Dauer lässt sich ein Wechselkurs nicht politisch festlegen, ohne dass die Währung angegriffen wird.

http://de.wikipedia.org/wiki/Wechselkurs
Aber Wiki weiß es besser!

Raczek
23.09.2011, 11:13
es gibt keine Geldmenge:

No such thing as a “Geldmenge”
http://web.archive.org/web/20080701133020/http://www.weissgarnix.de/?p=182

Natürlich gibt es eine endliche Geldmenge jeder Währung. :)
Dein Link funktioniert nicht!


darüberhinaus werden Tag für Tag an den Börsen hundertfach und tausendfache Volumina dessen bewegt, was eine Zentralbank an Reserven hat.
KEINE Bank, KEINE, kann sich gegen die Kräfte des Marktes stemmen.

Ja und? Es läuft auch viel Wasser durch die Weltmeere, dennoch gibt es nur eine endliche Wassermenge, die verschoben werden kann, dabei entsteht weder neues Geld, noch wird Geld vernichtet. Verstehe deine Argumentation nicht, erkläre bitte!

Registrierter
26.10.2011, 23:38
Eine einzelne Bank kann sich sicher nicht gegen die Kräfte des Marktes stemmen, aber die staatlichen Zentralbanken können das sehr wohl, indem sie die eigene Währung aus dem Markt kaufen (und damit stützen und aufwerten) oder indem sie mehr ihrer eigenen Währung drucken und auf den Markt werfen (und damit abwerten).

Das ist Unsinn. Geld wird nicht einfach gedruckt, sondern kommt in unsrem Kreditgelkdsstem IMMER durch einen Aktder Verschuldung auf die Welt.
Es muss also jemand Schulden machen, damit Geld entsteht.



Der Wert einer Währung hängt primär von ihrer Akzeptanz und Wertschätzung auf den internationalen Devisenmärkten ab. Angebot und Nachfrage (wobei natürlich auch die Qualität bzw. Sicherheit einer Währung wesentlich davon bestimmt wird, welche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dahinter steht).

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Aussenhandelsbilanz eines Landes, denn viel Deviseneinnahmen einer Volkswirtschaft bewirken auch eine hohe Nachfrage nach ebendieser Währung.


Du hast viel geredet und nichts gesagt.
die Frage kautet:
wie werden Währungskurse festgezurrt?
zB aktuell: CHF /EUR i
Oder wer legt in China den Wechselkurs für den RMB fest?
Und auf welcher Grundlage wird dann wie gehandelt?

Registrierter
26.10.2011, 23:41
Natürlich gibt es eine endliche Geldmenge jeder Währung. :)
Dein Link funktioniert nicht!

Lies noch mal:
http://web.archive.org/web/20080701133020/http://www.weissgarnix.de/?p=182

Eine Geld-MENGE gibt es nicht.

Geld entsteht, davon kann man sich in diversen Unterrichtsmaterialien für Erstklässler wie auch Fortgeschrittene der BuBa überzeugen, im Kreditprozess der Geschäftsbanken. Zumindest in der Praxis ist das so. Daneben gibt es natürlich auch noch Offenmarktgeschäfte und Repos und derlei Scherze, aber die müssen uns hier nicht weiter interessieren. Für unsere Zwecke interessiert der Normalfall, der da lautet: jemand nimmt sich bei der Bank Kredit auf, und die bucht ihm dafür auf sein Konto den entsprechenden Betrag als “Sichteinlagen”. Geld entsteht dabei immer als kompletter Buchungssatz, bestehend aus einem “Soll” und einem “Haben”. Der Kreditnehmer bucht “Bankguthaben”(Soll) an “Kreditverbindlichkeit”(Haben), und die Bank verbucht “Kreditforderung”(Soll) an “Verbindlichkeit aus Sichteinlagen”(Haben). Soweit klar? Gut.

Nun zieht unser freundlicher Kreditnehmer mit besagten Sichteinlagen los, und kauft sich was Hübsches. Einen Löwe-Flachbildschirmfernseher mit 4-fach-Dekoder und eingebautem Surroundsound in DTS und Dolby Digital vielleicht. Oder, wenn er Unternehmer ist, auch nur eine Maschine für seine Fabrik. Oder Rohstoffe. Oder Aktien an der Börse. Oder Gold fürs Schliessfach. Oder was auch immer sonst.

So, und weil tendenziell an jedem Werktag sehr viele Leute derart Kredit aufnehmen und damit irgendwas kaufen, kam irgendwann mal einer auf die Frage: “Wieviel ist denn das in Summe, was die Kreditnehmer da so aufgenommen haben?” Tja, und so wurde also dann mal die Summe über alle diese Kreditverhältnisse gebildet und zu Papier gebracht. Weil derjenige welche aber zu faul war, dieses Papier selber zu tippen, es statt dessen seiner in Mathematik eher unbeleckten Sekretärin zur Aufgabe machte, und ihr gleichzeitig auftrug, einen griffigen Titel für seinen Bericht zu finden, überschrieb die das Pamphlet mit “Geldmenge” statt “Geldsumme”. Sie wußte es halt nicht besser, die Arme, ihr kann man also kaum einen Vorwurf machen. Aber wie es halt oft so ist, wurde dieser gänzlich falsche Begriff dann über die Jahrzehnte und Jahrhunderte beibehalten, und wird auch heute noch häufig und gerne benutzt. Auch und vor allem von Leuten, die es deutlich besser wissen sollten.

Halten wir daher fest: es gibt also einen Bericht mit zwar falschem Titel, aber durchaus richtigem Inhalt, nämlich der Summe aller in einem Währungsraum bestehenden Kreditverhältnisse, zumindest derer, die von den so Berichtenden als “Geld” verstanden werden, also zB das Bargeld (als Schuld der Notenbank) und Sichteinlagen (als Schulden der Banken an das Publikum, welche wiederum aus ihrer Kreditvergabe an das Publikum resultieren), vulgo “M1″. Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass jegliches “Geld” als doppelter Buchungssatz entstanden ist, bestehend aus Soll und Haben, dann ist es logisch, dass nur die Aufsummierung einer Seite der Buchung, also entweder von Soll ODER Haben, überhaupt zu einer positiven Summe führt. Summiert man hingegen Soll und Haben, kann das immer nur zu einem Wert führen, nämlich NULL. Diesen Umstand kann man gut erkennen aus den Berichten der Bundesbank oder der EZB, in denen den jeweiligen “Geldmengen” (verstanden als “Haben” aus der Sicht der Banken) immer die entsprechenden Gegengrößen gegenübergestellt werden (aus der Sicht der Banken das “Soll”). Also zB in Bezug auf die Geldmenge M1 die Arten von Kreditforderungen (an Private, Unternehmer, Staat), aus denen sich die darin enthaltenen Sichteinlagen ergeben. Vereinfacht etwa so: Sichteinlagen in M1 10Mrd Euro, davon 2Mrd aus Krediten an Private Haushalte, 5Mrd an Unternehmen, 3Mrd an den Staat. Soweit klar? Bis hierhier haben wir noch keinerlei “anti-orthodoxe” Schlußfolgerungen gezogen, das sind alles geldtheoretische Trivialitäten und als solche auf den Websites von BuBa oder EZB nachvollziehbar.

Ab jetzt wird es aber spannend: wenn nun “Geld” als eine Seite eines doppelten Buchungssatzes aus der Verbuchung eines Kredits verstanden wird, und dementsprechend entweder als “Soll” oder als “Haben” (je nach Sichtweise, betraglich egal) ins Leben tritt, was passiert denn dann eigentlich bei der Tilgung eines derartigen Kredits? Buchhaltungserfahrene Leser werden aus dem Stehgreif antworten: derselbe Buchungssatz, mit dem Geld erzeugt wurde, wird jetzt entgegengesetzt gebucht. Also aus der Sicht der Bank der Geldeingang im “Soll” des Kontos “Verbindlichkeiten aus Sichteinlagen” und die Tilgung des Kredits als “Haben” im Konto “Kreditforderungen”. Technisch gesehen handelt es sich dabei um eine sogenannte “Bilanzverkürzung” der Bank, sie verringert also sowohl ihr Vermögen als auch ihre Verbindlichkeiten, sprich ihre Aktiv- wie auch ihre Passivseite. Damit wird Geld in selber Höhe tatsächlich auch “vernichtet”, und würden nicht zeitgleich neue Kredite wie oben vergeben werden, käme es in diesem Währungsraum tatsächlich zu einer vollständigen Schrumpfung der Geldmenge, in dem Ausmaß, in dem zuvor vergebene Kredite getilgt werden.
Geld ist keine Menge, sondern ein dynamischer Strom von Schuldkontrakten.



Ja und? Es läuft auch viel Wasser durch die Weltmeere, dennoch gibt es nur eine endliche Wassermenge, die verschoben werden kann, dabei entsteht weder neues Geld, noch wird Geld vernichtet. Verstehe deine Argumentation nicht, erkläre bitte!

Natürlich wird jeden Moment Geld durch Verschuldung auf die Welt gebracht und durch Platzen von Krediten und Rückzahlung von Krediten wieder vernichtet.