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Vollständige Version anzeigen : Gibt es einen fundamentalen und geschichtswirksamen Machttrieb im Menschen?



Lichtblau
19.09.2011, 13:13
Viele politische Theorien gehen ja davon aus, dass das Machtstreben bestimmter Personen und Gruppen die Weltgeschichte bestimmt.

Hitler, Stalin, Roosevelt, die Juden, das Monopolkapital, die Illuminaten, die Bilderberger, allgemein Politiker sollen ja alle nach der Weltherrschaft gestrebt haben oder streben.



Gibt es ein fundamentales Machtstreben im Menschen? Strebt jeder Mensch nach Macht?

Ist dies dann wirklich eine oder die entscheidende Geschichtswirksame Kraft?

Wie definiert sich eigentlich Weltherrschaft? Man ließt ständig dieses Schlagwort, und kann sich darunter eigentlich nichts vorstellen.
Wollen diese Leute in Südafrika, die Verkehrsregeln bestimmen, oder wie?

Die Petze
19.09.2011, 14:27
Ich denke den gibt es und um nicht negativ aufzufallen, bleiben die Strippenzieher schön im Hintergrund....
Sicher kennt ihr den Spruch:
Sagt der König zum Priester: Halt du sie dumm, ich halt sie arm.... :128:

...aber es dürfte sich um mehrere Interessengruppen handeln, als nur eine Einzige die alle Hebel bewegt....
...und je nach Region sind diese Machthaber äusserst aktiv und bestimmen das Gros der Politik...
...eine weitere These besagt, das diese Globalisten ein Netzwerk besitzen, dass sie untereinander kommunizieren lässt, wenn auch nicht immer konfliktfrei...

Lichtblau
19.09.2011, 15:01
Ich denke den gibt es und um nicht negativ aufzufallen, bleiben die Strippenzieher schön im Hintergrund....
Sicher kennt ihr den Spruch:
Sagt der König zum Priester: Halt du sie dumm, ich halt sie arm.... :128:

...aber es dürfte sich um mehrere Interessengruppen handeln, als nur eine Einzige die alle Hebel bewegt....
...und je nach Region sind diese Machthaber äusserst aktiv und bestimmen das Gros der Politik...
...eine weitere These besagt, das diese Globalisten ein Netzwerk besitzen, dass sie untereinander kommunizieren lässt, wenn auch nicht immer konfliktfrei...

Wie kommt man darauf?
Wie ist die theoretische oder empirische Begründung dafür?

-jmw-
19.09.2011, 17:21
Zur Macht:

Macht beeinflusst die Neurochemie.
Das erklärt zu einem Gutteil, warum uns soviele Politiker als Irre vorkommen: Sie sind quasi drogensüchtig.

Humer
22.09.2011, 08:01
Zur Macht:

Macht beeinflusst die Neurochemie.
Das erklärt zu einem Gutteil, warum uns soviele Politiker als Irre vorkommen: Sie sind quasi drogensüchtig.


Das dürfte stimmen. Dieser Vorgang würde auch erklären, warum vorher idealistisch eingestellte Menschen, sobald sie Politiker werden, ihre Ideale verraten. Ein solcher neurologischer Erklärungsansatz gibt mehr her als alles Moralisieren. Die Suche nach einer moralisch gefestigten Elite, die Macht nie mißbraucht, kann getrost eingestellt werden. Es kann sie nicht geben. Das Einzige was hilft, sind Begrenzungen und Kontrollen der Macht, so wie es in einer Demokratie vorgesehen ist. Warum das auch nicht immer funktioniert, ist ein anderes Thema.

Leila
22.09.2011, 08:54
Heute geschrieben. (http://www.politikforen.net/showthread.php?115447-Piratenpartei-Die-Gr%FCnen-2.0&p=4865725&viewfull=1#post4865725)

Kantianer
25.09.2011, 20:35
Es gibt Idioten und weltfremde Theoretiker und dann gibt es Leute mit gesunden Menschenverstand und Realitätssinn. Wär ich Politiker würde ich versuchen die in diesem Satz rechts stehende Gruppe zu fördern und nicht die auf der linken Seite dieses Satzes stehende Gruppe. Leider wird es seit Jahrzehnten genau andersherum gemacht. Auch durch unsere tolle Einwanderungspolitik.

dye
25.09.2011, 20:41
Viele politische Theorien gehen ja davon aus, dass das Machtstreben bestimmter Personen und Gruppen die Weltgeschichte bestimmt.

Hitler, Stalin, Roosevelt, die Juden, das Monopolkapital, die Illuminaten, die Bilderberger, allgemein Politiker sollen ja alle nach der Weltherrschaft gestrebt haben oder streben.



Gibt es ein fundamentales Machtstreben im Menschen? Strebt jeder Mensch nach Macht?

Ist dies dann wirklich eine oder die entscheidende Geschichtswirksame Kraft?

Wie definiert sich eigentlich Weltherrschaft? Man ließt ständig dieses Schlagwort, und kann sich darunter eigentlich nichts vorstellen.
Wollen diese Leute in Südafrika, die Verkehrsregeln bestimmen, oder wie?

Ja! Ich will Diktator werden und arbeite daran! Wenn ich dann die Alleinmacht habe, werden als Erstes alle Religionen und Kirchen verboten. Kirchen sind Konkurrenten im Streben nach Manipulation und Macht. Als Diktator hat man mit den Kirchen, egal ob Christen, Juden oder Moslems nur Ärger. Sie bringen Unruhe und sind erhebliche Störfaktoren, weil Machtstrukturen und Netzwerke von Kirchen sind volksschädlich.

Es wird auch nur noch eine mächtige Volkspartei in Europa geben. Das ist meine Partei und ich bin als der Dikator auch alleiniger Parteivorsitzender. Das gehört sich so, anders geht es nicht. Demokratie und ein Mehrparteiensystem machen das Volk nur blöd und der Volkskörper degeneriert stetig bis zum Verfall. Wer die Augen aufmacht, erkennt das.

Die Petze
26.09.2011, 00:04
Wie kommt man darauf?
Wie ist die theoretische oder empirische Begründung dafür?

Geschichte.........die sich ja alleweil wiederholt....

Menschen die wirkliche Macht haben und diese seit Generationen weitervererben, haben sich in den letzten 3000 Jahren mental (teilsweise sogar erbgenetsich) wenig geändert...sowas hinterlässt Spuren... :))

Rikimer
26.09.2011, 03:50
Viele politische Theorien gehen ja davon aus, dass das Machtstreben bestimmter Personen und Gruppen die Weltgeschichte bestimmt.

Hitler, Stalin, Roosevelt, die Juden, das Monopolkapital, die Illuminaten, die Bilderberger, allgemein Politiker sollen ja alle nach der Weltherrschaft gestrebt haben oder streben.



Gibt es ein fundamentales Machtstreben im Menschen? Strebt jeder Mensch nach Macht?

Ist dies dann wirklich eine oder die entscheidende Geschichtswirksame Kraft?

Wie definiert sich eigentlich Weltherrschaft? Man ließt ständig dieses Schlagwort, und kann sich darunter eigentlich nichts vorstellen.
Wollen diese Leute in Südafrika, die Verkehrsregeln bestimmen, oder wie?

Ich strebe nur nach spiritueller und occulter Macht. Die Weltherrschaft in mir selbst. Die sichtbare Welt interessiert mich nicht so sehr.

Die Menschen, von denen du hier schreibst, streben nach totaler Kontrolle, gottgleiche Menschen und der Massenmensch nur eine beliebig ersetzbare Nummer, Maschinenmensch, Tiermensch. Die Natur ueber den Menschen gestellt und ganz oben auf der Pyramide gottgleiche Herrscherdynastien, unten genetisch deformierte Tiermenschen...

MfG

Rikiimer

Lichtblau
07.02.2012, 21:30
Das dürfte stimmen. Dieser Vorgang würde auch erklären, warum vorher idealistisch eingestellte Menschen, sobald sie Politiker werden, ihre Ideale verraten. Ein solcher neurologischer Erklärungsansatz gibt mehr her als alles Moralisieren. Die Suche nach einer moralisch gefestigten Elite, die Macht nie mißbraucht, kann getrost eingestellt werden. Es kann sie nicht geben. Das Einzige was hilft, sind Begrenzungen und Kontrollen der Macht, so wie es in einer Demokratie vorgesehen ist. Warum das auch nicht immer funktioniert, ist ein anderes Thema.

Oder sie bekommen Einsicht in bestimmte Notwendigkeiten, die das Volk nicht verstehen kann.

Humer
08.02.2012, 11:06
Oder sie bekommen Einsicht in bestimmte Notwendigkeiten, die das Volk nicht verstehen kann.

Eine vieldeutige Bemerkung! Was immer Alleinherrscher für richtig hält, er wird es begründen können. Die Sicherung der eigenen Macht ist das vorherrschende vitale Interesse, also werden erst einmal die Gegner ausgeschaltet. Damit sind Diktatoren ein erster Linie beschäftigt. Der Rest besteht in der Kunst alle Entscheidungen als notwendig dar zu stellen. Was nicht gut läuft haben die Feinde von außen zu verantworten.

Lichtblau
08.02.2012, 17:13
Eine vieldeutige Bemerkung! Was immer Alleinherrscher für richtig hält, er wird es begründen können. Die Sicherung der eigenen Macht ist das vorherrschende vitale Interesse, also werden erst einmal die Gegner ausgeschaltet. Damit sind Diktatoren ein erster Linie beschäftigt. Der Rest besteht in der Kunst alle Entscheidungen als notwendig dar zu stellen. Was nicht gut läuft haben die Feinde von außen zu verantworten.

Das vorherrschende Interesse ist das große Ganze, die Gesellschaft, am Laufen zu halten. Die Herrschenden sehen sich im Recht die Macht zu haben, weil sie der Meinung sind, sie könnten dies gut oder am besten.
Wenn sie offenkundig ihr Recht zur Macht verloren haben, geben sie freiwillig ihre Macht auf. Siehe z.B. Glasnost/Perestroika, die Herrschaft der Kommunisten war mit nichts mehr zu rechtfertigen.

Jetzt nimmst du als Beispiel wahrscheinlich Nordkorea, aber da sage ich, das ich nach dieser Theorie glaube, die nordkoreanische Führung fühlt sich im Recht ihre Macht aufrechtzuerhalten und dafür auch dem Volk unermessliche Leiden aufzulegen.
Weil diese Rechts-Vorstellung, außerhalb deines geistigen Horizontes liegt, heißt nicht, dass es diese nicht gibt.
Es ist hoch interessant darüber nachzudenken was die Gründe der nordkoreanischen Führung für ihren Machtanspruch sein könnten!!!
Und man sollte nicht denken, sie wären blöd, man sollte einen echten Grund annehmen!

Humer
08.02.2012, 17:57
Das vorherrschende Interesse ist das große Ganze, die Gesellschaft, am Laufen zu halten. Die Herrschenden sehen sich im Recht die Macht zu haben, weil sie der Meinung sind, sie könnten dies gut oder am besten.
Wenn sie offenkundig ihr Recht zur Macht verloren haben, geben sie freiwillig ihre Macht auf. Siehe z.B. Glasnost/Perestroika, die Herrschaft der Kommunisten war mit nichts mehr zu rechtfertigen.

Jetzt nimmst du als Beispiel wahrscheinlich Nordkorea, aber da sage ich, das ich nach dieser Theorie glaube, die nordkoreanische Führung fühlt sich im Recht ihre Macht aufrechtzuerhalten und dafür auch dem Volk unermessliche Leiden aufzulegen.
Weil diese Rechts-Vorstellung, außerhalb deines geistigen Horizontes liegt, heißt nicht, dass es diese nicht gibt.
Es ist hoch interessant darüber nachzudenken was die Gründe der nordkoreanischen Führung für ihren Machtanspruch sein könnten!!!
Und man sollte nicht denken, sie wären blöd, man sollte einen echten Grund annehmen!

Leider kann ich mich in den Herrscher Clan von Nordkorea nicht hineinversetzen. Dass die Macht dort erblich ist, wäre schon einmal ein Hinweis darauf, dass es nichts mit einer Herrschaft der "Besten" zu tun hat. Sie würden das Ende ihrer Herrschaft vermutlich nicht überleben, das wäre doch auch schon ein Motiv zum weiter machen.
Ich dachte auch mehr an die Europäischen, afrikanischen und südamerikanischen Dikatoren der jüngsten Vergangenheit: Franco, Salazar, Hitler, Musolini, Pinochet usw. Dass auch ein Alleinherrscher unter Anderem auch vernünftige Entscheidungen treffen kann ist natürlich klar. Aber welcher von den bekannten Diktatioren hätte schon je seine Macht freiwillig aufgegeben. Das wäre mir neu.
Der Mangel an Legitimation ist natürlich immer der schwache Punkt. Deshalb wird dieser Mangel auch mit Personenkult übertüncht.

Das unblutige Ende der UDSSR ist ja eine große historische Ausnahme. Krachen große Reiche zusammen, geschieht das eigenlich immer blutig. Man sollte den Kommunisten dankbar sein, dass sie sich friedlich verabschiedet haben. Das gilt auch für die DDR. Zur Sicherheit sei noch angemerkt, dass ich kein Kommunist bin. Es war einfach nett, dass sie nicht noch einige von den roten Knöpfen gedrückt haben.

Senator74
08.02.2012, 19:39
Leider kann ich mich in den Herrscher Clan von Nordkorea nicht hineinversetzen. Dass die Macht dort erblich ist, wäre schon einmal ein Hinweis darauf, dass es nichts mit einer Herrschaft der "Besten" zu tun hat. Sie würden das Ende ihrer Herrschaft vermutlich nicht überleben, das wäre doch auch schon ein Motiv zum weiter machen.
Ich dachte auch mehr an die Europäischen, afrikanischen und südamerikanischen Dikatoren der jüngsten Vergangenheit: Franco, Salazar, Hitler, Musolini, Pinochet usw. Dass auch ein Alleinherrscher unter Anderem auch vernünftige Entscheidungen treffen kann ist natürlich klar. Aber welcher von den bekannten Diktatioren hätte schon je seine Macht freiwillig aufgegeben. Das wäre mir neu.
Der Mangel an Legitimation ist natürlich immer der schwache Punkt. Deshalb wird dieser Mangel auch mit Personenkult übertüncht.

Das unblutige Ende der UDSSR ist ja eine große historische Ausnahme. Krachen große Reiche zusammen, geschieht das eigenlich immer blutig. Man sollte den Kommunisten dankbar sein, dass sie sich friedlich verabschiedet haben. Das gilt auch für die DDR. Zur Sicherheit sei noch angemerkt, dass ich kein Kommunist bin. Es war einfach nett, dass sie nicht noch einige von den roten Knöpfen gedrückt haben.

Erbliche Macht erinnert stark an Thronfolge in Monarchien...und wir wissen ja, dass nicht immer die besten Thronfolger auf den Thron kamen...

Nocturnal
09.02.2012, 02:24
Natürlich gibt es den. Ohne ihn gäbe es nichts, was heute als "imperial" gelten könnte; weder in politischer, idealistischer oder wirtschaftlicher Hinsicht.

Natürlich ist aber auch, daß ihn nicht alle haben. Manche haben ihn mehr, manche weniger ausgeprägt. Jene, die ihm komplett verfallen, gehen irgendwann mit ihm unter. Mäßigung heißt das Zauberwort, so ist man weder Sklave von anderen noch von seiner selbst.

Nikolaus
09.02.2012, 05:03
Es ist hoch interessant darüber nachzudenken was die Gründe der nordkoreanischen Führung für ihren Machtanspruch sein könnten!!!
Und man sollte nicht denken, sie wären blöd, man sollte einen echten Grund annehmen!
Vielleicht gibts aber tatsächlich keinen "echten" Grund? Und es ist nur ein mehr oder weniger ausgeprägter Instinkt; oder Gewohnheit, falls jemand zufällig durch seine Abstammung an die Macht gekommen ist?

Nikolaus
09.02.2012, 05:05
Erbliche Macht erinnert stark an Thronfolge in Monarchien...und wir wissen ja, dass nicht immer die besten Thronfolger auf den Thron kamen...
Und keineswegs wollten auch alle auf den Thron.

Humer
09.02.2012, 08:24
Man kann die Frage ob es einen Machttrieb gibt, auch von einer anderen Seite betrachten. Triebe sind ja elementare Energien, die ja in jedem Menschen vorhanden sind. Da geht es nicht darum, dass ihn einer hat, der andere nicht. Wenn nun von einem Machttrieb die Rede ist, dann wird es schwer zu erklären, warum er sich dann bei so vielen Menschen nicht zeigt. Ich meine den normalen Untertanen, zu denen wir alle zählen dürften. Die Anzahl der Untertanen ist immer höher als die Anzahl der Mächtigen. Demnach gibt es keinen Machttrieb, aber ein Streben nach Dominanz in unterschiedlicher Ausprägung gibt es schon, das führt zur Hackordnung wie bei den Hühnern.
Interessant finde ich, dass Machtausübung sich meistens mit der "Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen" legitimiert. Das scheint die kulturell akzeptierte Form des Strebens nach Macht zu sein.

Senator74
09.02.2012, 08:30
Man kann die Frage ob es einen Machttrieb gibt, auch von einer anderen Seite betrachten. Triebe sind ja elementare Energien, die ja in jedem Menschen vorhanden sind. Da geht es nicht darum, dass ihn einer hat, der andere nicht. Wenn nun von einem Machttrieb die Rede ist, dann wird es schwer zu erklären, warum er sich dann bei so vielen Menschen nicht zeigt. Ich meine den normalen Untertanen, zu denen wir alle zählen dürften. Die Anzahl der Untertanen ist immer höher als die Anzahl der Mächtigen. Demnach gibt es keinen Machttrieb, aber ein Streben nach Dominanz in unterschiedlicher Ausprägung gibt es schon, das führt zur Hackordnung wie bei den Hühnern.
Interessant finde ich, dass Machtausübung sich meistens mit der "Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen" legitimiert. Das scheint die kulturell akzeptierte Form des Strebens nach Macht zu sein.

Du hast das sehr geschickt in Worte gekleidet...und den Nagel damit auf den Kopf getroffen!
Meine Zustimmung!!