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Vollständige Version anzeigen : Hat sich Lafontaine damit disqualifiziert?



politi_m
17.07.2005, 22:02
Wer die Nazis für nicht fremdenfeindlich hält, sollte als deutscher Politiker besser gar nicht mehr auftreten.http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,363781,00.html


Folgt ihr auch der Schlussfolgerung von Prof. Herbert?

Matrose_Sascha
17.07.2005, 22:08
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,363781,00.html


Folgt ihr auch der Schlussfolgerung von Prof. Herbert?


Nein. Der Begriff ist in Deutschland durch die NS-Zeit kontaminiert und kann von dieser Bedeutung nicht mehr getrennt werden.

man kann von seiner "Zwangsarbeiteraussage" halten was man will, aber Begriffe als duch NS kontaminiert zu bezeichnen :rolleyes:
Dann müssten wir auch VW umbennen.
Und viele Wörter dürften wir nichtmehr verwenden.
Und ja nie wieder was von Gas sagen.
Stell dir vor da ist jemand jüdischen Glaubens in der nähe, der könnte sich angegriffen fühlen.

politi_m
17.07.2005, 22:09
man kann von seiner "Zwangsarbeiteraussage" halten was man will, aber Begriffe als duch NS kontaminiert zu bezeichnen :rolleyes:
Dann müssten wir auch VW umbennen.
Und viele Wörter dürften wir nichtmehr verwenden.
Und ja nie wieder was von Gas sagen.
Stell dir vor da ist jemand jüdischen Glaubens in der nähe, der könnte sich angegriffen fühlen.
Ich glaube du weißt nicht von was ich rede. Lies den Artikel.

Der (Links- oder doch eher Rechts-)Populist Lafontaine hat Nazis als nicht besonders fremdenfeindlich bezeichnet. Darum geht's.

Matrose_Sascha
17.07.2005, 22:27
Ich glaube du weißt nicht von was ich rede. Lies den Artikel.

Der (Links- oder doch eher Rechts-)Populist Lafontaine hat Nazis als nicht besonders fremdenfeindlich bezeichnet. Darum geht's.

das war mir klar.
damit hat er natürlich unrecht.
Das ist aber so offensichtlich das ich es nicht extra erwähnt habe.

Vietminh
17.07.2005, 22:35
Lafontaine hat insofern Recht, dass es eine Lüge ist, dass das 3. Reich auf Fremdenfeindlichkeit aufgebaut wurde. Es diente zwar als Werkzeug, aber es ging darum das deutsche Großkapital zu stärken.
Indem man uns erzählt, dass Fremdenfeindlichkeit das einzige Symptom für den Faschismus ist, versucht man Tatsachen zu verklären.
Tatsachen, dass nahezu alle Firmen, die von KZs etc. profitiert haben, auch heute noch existieren und keinerlei Skrupel hätten, die Verbrechen zu wiederholen.
So kann man schön die Flagge des Antifaschismus, weil man ja Fremdenfeindlichkeit bekämpft, während man den Verbrechern von damals wieder die Tür öffnet.

Nichtraucher
17.07.2005, 22:50
Lafontaine hat insofern Recht, dass es eine Lüge ist, dass das 3. Reich auf Fremdenfeindlichkeit aufgebaut wurde. Es diente zwar als Werkzeug, aber es ging darum das deutsche Großkapital zu stärken.
Indem man uns erzählt, dass Fremdenfeindlichkeit das einzige Symptom für den Faschismus ist, versucht man Tatsachen zu verklären.
Tatsachen, dass nahezu alle Firmen, die von KZs etc. profitiert haben, auch heute noch existieren und keinerlei Skrupel hätten, die Verbrechen zu wiederholen.
So kann man schön die Flagge des Antifaschismus, weil man ja Fremdenfeindlichkeit bekämpft, während man den Verbrechern von damals wieder die Tür öffnet.

Du bist paranoid. Ziel der Nazis war es sicher nicht, irgendwelche Großkonzerne zu unterstützen, sondern alle "Nichtarier" und sonstwie "lebensunwertes Leben" auszurotten.

Vietminh
17.07.2005, 22:54
Du bist paranoid. Ziel der Nazis war es sicher nicht, irgendwelche Großkonzerne zu unterstützen, sondern alle "Nichtarier" und sonstwie "lebensunwertes Leben" auszurotten.

Behinderte hat man getötet, weil sie nicht arbeiten konnten, also wieder materialistische Ziele! Wieso wurden gewerkschaften zerschmettert?

Wer hat von der Nazi-Herrschaft denn nachhaltig profitiert?

IG Farben, VW, Daimler, Thyssen, das Robert-Koch-Institut usw.!

Praetorianer
17.07.2005, 22:59
Der Nationalsozialismus hat sich anfangs antikapitalistisch gegeben, hat teilweise unter Bedingungen Kriegsgerät produziert, wie sie in einem Staat, der Großunternehmen generell hofiert, undenkbar wären.

Allerdings hat er später die Großunternehmen an der Kriegsbeute teilhaben lassen, vor allem an billigen Zwangsarbeitern. Man kann sagen, der NS-Staat wäre wohl eher als ein kapitalistischer Staat einzuordnen als ein sozialistischer, allerdings mit einem hohem Maß an staatlicher Kontrolle.

@vietminh
Viele Unternehmen der deutschen Industrie haben Entschädigungen gezahlt und ihre Firmengeschichte aufgearbeitet. Die Hauptprofiteure - wie die IG Farben - wurden übrigens von den Alliierten zerschlagen. Die Hauptnachfolger waren lange BASF, Bayer und Hoechst, was heute noch von der IG Farben übrig ist, ist ein Witz!

Praetorianer
17.07.2005, 23:03
@vietminh

Also dass der NS-Staat nur das Großkapital stärken wollte, ist eine Mär, um die Vprgänge ins marxistische Weltbild pressen zu können. Das Großkapital war Mittel zum Zweck, um die Rassenwahnpläne zu verwirklichen!

Vietminh
17.07.2005, 23:04
@George Bush:
Dass einige Firmen für die "Enteignungen" ihrer KZ-Arbeiter entschädigt wurden, war kein Witz.
Ein Witz war eher, was diese Firmen als "Entschädigung" gezahlt haben.
IG Farben wurde zwar zerspalten, aber nicht enteignet. Und das hätte die Konsequenz sein müssen, dafür dass sie so viel in Birkenau mitgewirkt haben.

John Donne
17.07.2005, 23:05
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,363781,00.html


Folgt ihr auch der Schlussfolgerung von Prof. Herbert?

Für mich hat er sich nicht erst damit, sondern schon vor langen Jahren disqualifiziert. :2faces:

Grüße
John

Vietminh
17.07.2005, 23:08
@vietminh

Also dass der NS-Staat nur das Großkapital stärken wollte, ist eine Mär, um die Vprgänge ins marxistische Weltbild pressen zu können. Das Großkapital war Mittel zum Zweck, um die Rassenwahnpläne zu verwirklichen!

Das würde ich auch behaupten, wenn ich ein Kaptialist wäre.

Doch Hitlers Lebensziel war seiner eigenen Aussage nach die Vernichtung des Bolschewismus und der "Schwachen".
Wer profitiert davon, wenn die Schwachen unterdrückt werden, die Firmen und SS-Leute, die sich eine goldene Nase an der Zwangsarbeit verdienen, oder die Arbeiter?
Es waren die deutschen Industriellen, die seit der Wirtschaftskrise propagierten, dass es doch viel besser wäre den Reichstag zugunsten eines starken Reichskanzlers aufzulösen.

Und das waren nur einzelne Beispiele.

Mohammed
17.07.2005, 23:11
Die Linkspartei, das Sammelbecken für den Abschaum der Bundesrepublik.

Parteisoldat
17.07.2005, 23:46
Die Linkspartei, das Sammelbecken für den Abschaum der Bundesrepublik.

Warum? Der Abschaum ist die Regierung und die Oppostion.

Praetorianer
17.07.2005, 23:46
@vietminh

Ja, sicherlich, wie viele andere Gruppen, unter anderem auch Arbeiter und Landwirte war auch die Großindeustrie voll auf Hitlers Seite 1933. Du versuchst daraus zu machen, nur die Großindustrie hätte hinter Hitler gestanden, das ist schlichtweg falsch. Informiere Dich mal über das Wählerpotential der NSDAP, das waren nicht nur schwerreiche Industrielle, die ihn natürlich auch tatkräftig unterstützt haben.

Deine Hitlerzitate wirken sehr unpräzise, die Vernichtung des Bolschewismus hatte für Hitler auch immer eine rassistische Komponente, es war meist von jüdischem Bolschewismus die Rede.
Es wurde übrigens auch gerade gegen "Plutokratie" polemisiert, die man mit dem "Bolschewismus" in Allianz wähnte.

Dreh- und Angelpunkt des NS-Regimes war die Rassenideologie, wenn du mir jetzt sagst, dass davon viele Unternehmen profitiert haben, hast du Recht, erzählst mir nichts neues und redest am Thema vorbei. Dass es Profiteure gab, bestreitet niemand, aber Hitler hat Embargos - heute würde man "Wettbewerbsnachteile" für die Industrie sagen - in Kauf genommen, um von seiner Politik nicht abweichen zu müssen.

Im Mittelpunkt stand für Hitler nie das Großkapital, was selbstverständlich trotzdem Profiteur sein konnte, was wohl auch in erster Linie auf Unternehmen zutraf, die kriegswichtige Dinge produzierten.

In gewissem Rahmen haben auch einfache Büger von der Ausbeutungspolitik profitiert, nicht nur böse Großkapitalisten!

Nichtraucher
18.07.2005, 00:02
In gewissem Rahmen haben auch einfache Büger von der Ausbeutungspolitik profitiert, nicht nur böse Großkapitalisten!

Nicht nur einfache Bürger, sondern vor allem die! Lest doch mal von Götz Aly "Hiters Volksstaat". Und ob eine Unternehmenssteuer von 50% wirklich im Interesse des Großkapitals ist? :rolleyes:

Pirx
18.07.2005, 05:53
So viel ich weiß, haben Hitler und Mussolini das erste Gastarbeiterabkommen überhaupt geschlossen (Italiener nach Deutschland).

Vietminh
18.07.2005, 19:26
Nicht nur einfache Bürger, sondern vor allem die! Lest doch mal von Götz Aly "Hiters Volksstaat". Und ob eine Unternehmenssteuer von 50% wirklich im Interesse des Großkapitals ist? :rolleyes:

Eine Steuererhöhung war bei den hohen Gewinnen, die die Firmen dank ihm gemacht haben, sehr leicht zu verschmerzen.

medinet
18.07.2005, 19:50
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,363781,00.html


Folgt ihr auch der Schlussfolgerung von Prof. Herbert?

Nein es ist Unsinn. Oskar Lafontain hat es schon richtig ausgedrückt. Man denke an die Lohnsklaven welche in das Nazireich geholt wurden.

Damals ging es um den Rassenprofit und heute geht es um den Unternehmerprofit.

Die Motive laufen zwar auseinander, aber die Ziele sind gleich.

Praetorianer
18.07.2005, 20:11
vietminh

Eine Steuererhöhung war bei den hohen Gewinnen, die die Firmen dank ihm gemacht haben, sehr leicht zu verschmerzen.

Das war aber nicht die Frage, sondern ob es im Interesse des Großkapitals war!
Denn das müßte es ja gewesen sein, wenn Hitler nur die Interessen des Großkapitales bedient hätte!

StH
18.07.2005, 20:48
Ja, ein SPD-Mitglied macht Wahlkampf, und natürlich in einem der drei Strategiepunkte der SPD: Die Linkspartei diffamieren. Ganz gleich, was man von Lafontaines Aussage hält, hier scheitert der Versuch, den politischen Gegner zu töten. Bei Möllemann hat es geklappt, erst war er politisch tot, dann war er ganz tot. Bei der neuen Linkspartei klappt das nicht, weil es eine Partei ist, die außerhalb der etablierten politischen Klasse steht mit Wählern, die sich nicht von der Neoliberalen Einheitspresse die Meinung vorgeben lassen.

Gärtner
18.07.2005, 23:34
Für mich hat er sich nicht erst damit, sondern schon vor langen Jahren disqualifiziert. :2faces:
So sehe ich das ebenfalls.

Yuhu1987
18.07.2005, 23:35
@sth

Bravo

Hannibal
19.07.2005, 08:39
Ja, ein SPD-Mitglied macht Wahlkampf, und natürlich in einem der drei Strategiepunkte der SPD: Die Linkspartei diffamieren. Ganz gleich, was man von Lafontaines Aussage hält, hier scheitert der Versuch, den politischen Gegner zu töten. Bei Möllemann hat es geklappt, erst war er politisch tot, dann war er ganz tot. Bei der neuen Linkspartei klappt das nicht, weil es eine Partei ist, die außerhalb der etablierten politischen Klasse steht mit Wählern, die sich nicht von der Neoliberalen Einheitspresse die Meinung vorgeben lassen.
In schöner Eintracht trampeln die Mainstreamler auf dem Außenseiter Lafontaine herum. Gerade deshalb gehören ihm meine Sympathie und meine Stimme.

Kalmit
19.07.2005, 09:01
hat sich politi_m mit seiner Teilnahme am platten Lafontaine-Bashing aller Parteien zur sachlichen Diskussion mit nicht-neoliberalen Zeitgenossen disqualifiziert?! Ich meine JA!

@StH: Zustimmung!

Gärtner
19.07.2005, 09:21
Ja, ein SPD-Mitglied macht Wahlkampf, und natürlich in einem der drei Strategiepunkte der SPD: Die Linkspartei diffamieren. Ganz gleich, was man von Lafontaines Aussage hält, hier scheitert der Versuch, den politischen Gegner zu töten. Bei Möllemann hat es geklappt, erst war er politisch tot, dann war er ganz tot.
Das ist wahrlich ein starkes Stück, unterstellst du doch nichts anderes als eine direkte Verantwortung der Möllemanngegener für sein politisches Schicksal bzw. sein Ableben.

1) ist Möllemann für sein politisches Aus durchaus selbst verantwortlich zu machen. Sein Herumrühren in trüben Tümpeln wie auch sein kriminelles Finanzgebaren waren ja wohl seine Idee, oder?

2) ob daraus ein Freitod resultierte, ist bis heute Spekulation. Du jedoch gibst vor, mehr zu wissen. Wenn dem so ist, dann erstatte Strafanzeige, ansonsten betreibst du hier nichts weiter als Nebelkerzenwerferei und Verleumdung.

Abgesehen davon, daß es recht schnurrig ist, wie ausgerechnet ein Linker wie du den Möllemann beweint: Den gleichen Unsinn haben weiland auch unsere Rasserassler erzählt. Interessant, wie sich die "Verteidigungsstrategien" gleichen... Populismus scheint ansteckend zu sein.

SAMURAI
21.07.2005, 11:16
Da könnte die SPD noch in Erklärungsnöte kommen.

Möglicherweise bleibt die SPD unter 20%.

Das Ganze ist die Hetze der Angst - von allen Parteien ! :]

Gärtner
21.07.2005, 12:34
Da könnte die SPD noch in Erklärungsnöte kommen.

Möglicherweise bleibt die SPD unter 20%.

Das Ganze ist die Hetze der Angst - von allen Parteien ! :]
Ahem, das Saarland hat um die 1 Mio Einwohner. Ginge jetzt die Rede, die PDS/mL stünde in Köln (genauso viele Einwohner) bei 20%, würde kein Hahn danach krähen.

Da wird nur wieder eine Sau durchs Dorf getrieben und die Pressemeute hängt sich begeistert kläffend hintendran.

SAMURAI
21.07.2005, 13:09
Ahem, das Saarland hat um die 1 Mio Einwohner. Ginge jetzt die Rede, die PDS/mL stünde in Köln (genauso viele Einwohner) bei 20%, würde kein Hahn danach krähen.

Da wird nur wieder eine Sau durchs Dorf getrieben und die Pressemeute hängt sich begeistert kläffend hintendran.

Der WASAG und PDS und der NPD wurden schon die Totenglocken geläutet.

Die NPD wird wohl über den Jordan gehen.

Die neue Linkspartei wird zum Sammelbecken "aller Frustrierten". Sie hat schon zum Lebenserhalt den ersten Schachzug gemacht, die will in keine Regierung. Es bleibt vermutlich weiter eine hartgesottene Protestpartei - die sterben langsamer !

Die Sau die durch das Dort getrieben wird ist die SPD und möglicherweise die FDP. Wenn die CDU/FDP zusammen nicht die Mehrheit bekommen, bleibt nichts weiter als die grosse Koalition. Dann kommt unser quitschgelber Guido unter die Räder.

Es wird jedenfalls spannend ! Obwohl ich die Linkspartei nicht ausstehen kann, werde ich sie wählen. Endlich kann man mal den Etablierten eine auf Maul hauen. Dann kann man die Linkspartei wieder sterben lassen. :2faces: