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Vollständige Version anzeigen : Die Nachwirren der Novemberrevolution und die ersten Jahre der Republik



von Richthofen
13.09.2011, 09:36
Moinsen.

Die Nachwirren des ersten Weltkrieges in Deutschland, die Zeit der Besetzungen, der Arbeiterkämpfe, Freikorps, politischer Morde, Räterepublik, Kapp-Putsch, Spartakusaufstand, Deutsche Freikorps im Baltikum usw ist ja für den historisch Interessierten an sich schon eine sehr spannende Zeit.

Da ich diesen Zeitraum, der für mich bisher historisch gesehen immer ein wenig im Hintertreffen war, für mich entdeckt habe, wollte ich das hier mal nutzen, um eine hoffentlich angeregte Diskussion zu entfachen.


Um die Diskussion ein wenig ins Rollen zu bringen, starte ich einfach mal mit einem Bild, welches ich dem gewaltigen Upload-Cluster des Bundesarchivs auf Wiki-Commons entnommen habe

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/54/Bundesarchiv_Bild_146-1971-091-20%2C_Kapp-Putsch%2C_Marine-Brigade_Erhardt.jpg

Zu sehen ist ein LKW voller Soldaten der "Marine-Brigade-Erhardt", einem Freikorps zur Zeit des Kapp-Putsches.

Gärtner
13.09.2011, 11:29
http://img695.imageshack.us/img695/9148/27501737.gifn diesem Zusammenhang kann die Lektüre von E.v.Salomons "Fragebogen" nur dringlichst empfohlem werden, in dem auch die Zeit nach dem 1. Weltkrieg auch und gerade unter dem Aspekt der Freikorps und dem Erstarken rechtsextremer und nationalsozialistischer Gruppierungen beschrieben wird.

cajadeahorros
13.09.2011, 11:56
Oder das schöne Buch: "Wer hat uns verraten... (http://www.amazon.de/Wer-hat-uns-verraten/dp/389484812X/ref=sr_1_8?ie=UTF8&qid=1315911412&sr=8-8) Die Sozialdemokratie in der Novemberrevolution" von Richard Wiegand.

Alfred
16.09.2011, 20:36
Auch Neger dienten in den Freikorps. Dies zeigt das alle Versuche die Freikorps in eine Rassistische Ecke zu stellen absurd sind.

http://img99.imageshack.us/img99/6120/negerfreikorps.jpg

In diesem Zusammenhang kann die Lektüre von E.v.Salomons " Das Buch vom deutschen Freikorpskämpfer " nur dringlichst empfohlen werden. Es zeigt wie Gefährlich die Roten seinerzeit für die Menschen und die Heimat waren. Ebenso schildert Ernst von Salomon die Brutale Misshandlung von Gefangenen durch die Roten Kämpfer, inklusive Bildern von Zerhackten Angehörigen der Freikorps.

http://ecx.images-amazon.com/images/I/31TERRf6iYL._SL500_AA300_.jpg

Ein wahres Kleinod vom Winsener Bürger Ernst von Salomon und jedem Heimattreuen wärmstens ans Herz gelegt.

Pelle
08.05.2019, 19:56
Moinsen.

Die Nachwirren des ersten Weltkrieges in Deutschland, die Zeit der Besetzungen, der Arbeiterkämpfe, Freikorps, politischer Morde, Räterepublik, Kapp-Putsch, Spartakusaufstand, Deutsche Freikorps im Baltikum usw ist ja für den historisch Interessierten an sich schon eine sehr spannende Zeit.

Da ich diesen Zeitraum, der für mich bisher historisch gesehen immer ein wenig im Hintertreffen war, für mich entdeckt habe, wollte ich das hier mal nutzen, um eine hoffentlich angeregte Diskussion zu entfachen.


Um die Diskussion ein wenig ins Rollen zu bringen, starte ich einfach mal mit einem Bild, welches ich dem gewaltigen Upload-Cluster des Bundesarchivs auf Wiki-Commons entnommen habe

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/54/Bundesarchiv_Bild_146-1971-091-20%2C_Kapp-Putsch%2C_Marine-Brigade_Erhardt.jpg

Zu sehen ist ein LKW voller Soldaten der "Marine-Brigade-Erhardt", einem Freikorps zur Zeit des Kapp-Putsches.

Das waren Zeiten.


https://www.youtube.com/watch?v=C2Z3i1kjU30

Suppenkasper
08.05.2019, 20:13
Das waren Zeiten.


https://www.youtube.com/watch?v=C2Z3i1kjU30

Sag mal was hast Du denn eingeworfen, das Dich lauter uralte Stränge wieder ausgraben lässt? Weiche... Thread-Necromancer

https://i.imgflip.com/1nwpvz.jpg

mabac
08.05.2019, 21:17
http://img695.imageshack.us/img695/9148/27501737.gifn diesem Zusammenhang kann die Lektüre von E.v.Salomons "Fragebogen" nur dringlichst empfohlem werden, in dem auch die Zeit nach dem 1. Weltkrieg auch und gerade unter dem Aspekt der Freikorps und dem Erstarken rechtsextremer und nationalsozialistischer Gruppierungen beschrieben wird.

V. Salomon gehört zur Pflichtlektüre, würde ich mal sagen, in vieler Hinsicht. Er meint übrigens im „Fragebogen“, die sogenannte „Organisation Consul“ hätte es nicht gegeben und Erhardt hätte nichts mit dem Rathenau Mord zu tun gehabt.

Diskurti
08.05.2019, 22:44
Die Freicorps spielten seinerzeit etwa die gleiche Rolle wie heutzutag die Djihadisten vom IS.

autochthon
08.05.2019, 22:56
Sag mal was hast Du denn eingeworfen, das Dich lauter uralte Stränge wieder ausgraben lässt? Weiche... Thread-Necromancer

https://i.imgflip.com/1nwpvz.jpg

Pelle.

Wühlt am liebsten in den tiefen der Fäden.

Pelle
10.05.2019, 21:56
Die Freicorps spielten seinerzeit etwa die gleiche Rolle wie heutzutag die Djihadisten vom IS.

Kann man das vergleichen?

Der rechte Hirte
10.05.2019, 22:22
V. Salomon gehört zur Pflichtlektüre, würde ich mal sagen, in vieler Hinsicht. Er meint übrigens im „Fragebogen“, die sogenannte „Organisation Consul“ hätte es nicht gegeben und Erhardt hätte nichts mit dem Rathenau Mord zu tun gehabt.

Die Geächteten und Die Stadt sind auch absolut empfehlenswert !

herberger
13.05.2019, 09:39
Viele wissen das nicht, die Anti Nazi Hetze stammt noch aus der W-Republik, damals durch Kommunisten verbreitet und wurde dann nach 1945 ein Fundus für alle "Neu Deutschen" Pädagogen. Beste Beispiel die so genannten Schläger der SA, dabei war es umgekehrt, der Rotfrontkämpferbund war genau so wie sie es der SA nachsagten, die Rot Front war mit Schwerstkriminellen durchseucht. Die Hemmschwelle zu Morden war bei den Kommunisten sehr tief gelegt. Die SA legte schon wert darauf das sich ihre Mitglieder benahmen.

Mein Großvater selber in der Zeit SA Mann, sagte immer "Wenn wir uns so benommen hätten wie die behaupten, dann hätte nicht einer Hitler gewählt"! Eine Anmerkung die damalige KPD waren alles Stalinisten, und benahmen sich auch so.


Das die Kommunisten in der W-Republik diverse bewaffnete Aufstände unternahmen wird heute verschwiegen.

Die Kommunisten auf alle Fälle die Funktionäre kamen 1933 zu Recht ins KZ denn sie waren Agenten einer fremden Macht.

Agram
13.05.2019, 10:46
Viele wissen das nicht, die Anti Nazi Hetze stammt noch aus der W-Republik, damals durch Kommunisten verbreitet und wurde dann nach 1945 ein Fundus für alle "Neu Deutschen" Pädagogen. Beste Beispiel die so genannten Schläger der SA, dabei war es umgekehrt, der Rotfrontkämpferbund war genau so wie sie es der SA nachsagten, die Rot Front war mit Schwerstkriminellen durchseucht. Die Hemmschwelle zu Morden war bei den Kommunisten sehr tief gelegt. Die SA legte schon wert darauf das sich ihre Mitglieder benahmen.

Mein Großvater selber in der Zeit SA Mann, sagte immer "Wenn wir uns so benommen hätten wie die behaupten, dann hätte nicht einer Hitler gewählt"! Eine Anmerkung die damalige KPD waren alles Stalinisten, und benahmen sich auch so.


Das die Kommunisten in der W-Republik diverse bewaffnete Aufstände unternahmen wird heute verschwiegen.

Die Kommunisten auf alle Fälle die Funktionäre kamen 1933 zu Recht ins KZ denn sie waren Agenten einer fremden Macht.
Ich habe gehört auf dem Net der Weimarer Republik soll dekadent sein, Berlin war angeblich damals das Zentrum von verschieden sexuällen Pervertiten. Stimmt dass auch?

herberger
13.05.2019, 10:58
Ich habe gehört auf dem Net der Weimarer Republik soll dekadent sein, Berlin war angeblich damals das Zentrum von verschieden sexuällen Pervertiten. Stimmt dass auch?

Ja aber das einfache Volk konnte sich das nicht leisten, es war eine Minderheit, die das Geld dafür hatten, diese goldenen 20er gab es nur an ganz wenigen Orten.

Agram
13.05.2019, 13:51
Ja aber das einfache Volk konnte sich das nicht leisten, es war eine Minderheit, die das Geld dafür hatten, diese goldenen 20er gab es nur an ganz wenigen Orten.
Ja, nur die reichen. Schade dass man heute dass alles verschwiegt. Es passt nicht zur moderner Narrativ von Zweiten Weltkrieg.

mabac
13.05.2019, 23:45
Die SA legte schon wert darauf das sich ihre Mitglieder benahmen.

Die SA Führung bestand weitgehend aus Männern, die sehr deutlich der Homosexualität zugeneigt waren. Aus diesem Grund gingen viele politische Raufbolde lieber zur Kommune, weil es dort mehr willige Weiber gab und man dort sicher davor war, in den Ars** gefi*** zu werden. Das war nämlich bei der SA an der Tagesordnung.

herberger
14.05.2019, 08:04
Die SA Führung bestand weitgehend aus Männern, die sehr deutlich der Homosexualität zugeneigt waren. Aus diesem Grund gingen viele politische Raufbolde lieber zur Kommune, weil es dort mehr willige Weiber gab und man dort sicher davor war, in den Ars** gefi*** zu werden. Das war nämlich bei der SA an der Tagesordnung.

Interessante Sichtweise.

mabac
14.05.2019, 08:42
Interessante Sichtweise.

Zumindest ab dem Zeitpunkt, als Röhm die Führung der SA übernahm.


Am 12. Mai 1932 war Heines an einem tätlichen Angriff auf den Journalisten Helmuth Klotz im Restaurant des Reichstages beteiligt. Klotz war von der NSDAP zur SPD übergetreten und hatte im März 1932 Briefe Ernst Röhms veröffentlicht, die dessen Homosexualität thematisierten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Heines

Die "sauberen" Elemente verliessen die Berliner SA schon ab 1931, von der NSDAP ganz zu schweigen.


So wurde Stennes am 31. März 1931 durch Hitler und Röhm von seinem Posten als OSAF-Ost abberufen und in die Münchner Parteizentrale versetzt, was praktisch einer Degradierung gleichkam. Stennes entschied sich dazu, sich seiner Absetzung gewaltsam zu widersetzen: Am 1. April ließ er die Geschäftsstelle der Partei und die Redaktion des Angriffs von seinen Anhängern besetzen, in der Hoffnung, so die NS-Bewegung zu spalten und das Gros der SA auf seinen Kurs einzuschwenken. Die Nummer des Angriffs vom Folgetag brachte er selbst heraus. Die Entsetzung der Räumlichkeiten konnte erst mit Hilfe der Berliner Polizei erreicht werden. In den folgenden Wochen trat Stennes dann öffentlich als Werberedner in eigener Sache in Erscheinung: Er rechtfertigte seine Handlungen, indem er die Verschwendungssucht und das Bonzentum der Parteiführer sowie den Verrat an den sozialistischen Prinzipien des Parteiprogramms der NSDAP anprangerte. Obwohl er mit Parolen wie „Was ist wichtiger: Stiefelsohlen für die SA oder ein Palais für die Parteibonzen?“ starken Widerhall fand, konnte Stennes nur etwa ein Drittel der Berliner SA zum offenen Aufstand gegen Hitler bewegen. Hitler ließ Stennes unverzüglich als Chef der Berliner SA absetzen. Praktisch wurde seine Macht durch den kommissarischen Berliner SA-Chef Paul Schulz, den Berliner SS-Führer Kurt Daluege und durch Edmund Heines gebrochen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Walther_Stennes

Nur zur Erinnerung, der
§. 175 Die widernatürliche Unzucht, welche zwischen Personen männlichen Geschlechts oder von Menschen mit Thieren begangen wird, ist mit Gefängniß zu bestrafen; auch kann auf Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte erkannt werden
war damals noch in Kraft.

Lichtblau
19.05.2019, 13:01
Die SA Führung bestand weitgehend aus Männern, die sehr deutlich der Homosexualität zugeneigt waren. Aus diesem Grund gingen viele politische Raufbolde lieber zur Kommune, weil es dort mehr willige Weiber gab und man dort sicher davor war, in den Ars** gefi*** zu werden. Das war nämlich bei der SA an der Tagesordnung.

Was willst du eigentlich immer mit deiner schwulen SA-Führung?

mabac
19.05.2019, 13:45
Was willst du eigentlich immer mit deiner schwulen SA-Führung?

Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass die, die Hitler massgeblich in den Sattel geholfen haben, als Opfer des Nationalsozialismus fast auf einer Stufe mit den Juden dargestellt werden. Ich komme fast täglich an einem Mahn-/Ehren-/Denkmal für die schwulen Opfer des Nationalsozialismus in Berlin, Kleist- Ecke Matin-Luther-Strasse in Berlin vorbei und denke da immer an Röhm, Heines und Co..

Und die Freikorps, die im Osten und gegen die Roten kämpften, waren von Schwulen durchsetzt, selbst Freikorpsführer waren schwul.


Roßbach besaß enge Kontakte zu Ernst Röhm und Edmund Heines. Am 30. Juni 1934 wurde seine Wohnung durchsucht, wobei zahlreiche homoerotische Photographien beschlagnahmt wurden. Nach eigenen Angaben vor die Alternative gestellt, sich zu erschießen oder sich amtlich für tot erklären zu lassen, entschied er sich, unter neuem Namen eine Anstellung bei der Iduna-Germania-Versicherung anzunehmen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ro%C3%9Fbach

Lichtblau
19.05.2019, 14:57
Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass die, die Hitler massgeblich in den Sattel geholfen haben, als Opfer des Nationalsozialismus fast auf einer Stufe mit den Juden dargestellt werden. Ich komme fast täglich an einem Mahn-/Ehren-/Denkmal für die schwulen Opfer des Nationalsozialismus in Berlin, Kleist- Ecke Matin-Luther-Strasse in Berlin vorbei und denke da immer an Röhm, Heines und Co..

Und die Freikorps, die im Osten und gegen die Roten kämpften, waren von Schwulen durchsetzt, selbst Freikorpsführer waren schwul.


https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Ro%C3%9Fbach

Die Homopropaganda behauptet wir wären doch alle mehr oder weniger schwul.
Da ist kein Widerspruch.

mabac
19.05.2019, 17:11
Die Homopropaganda behauptet wir wären doch alle mehr oder weniger schwul.
Da ist kein Widerspruch.

Es geht eher darum, dass sich die heutige Homoszene die Schwulen als Opfer des Nationalsozialismus sieht. Verstehen Sie nicht die Ironie? :D
Vor 1933 scherte es weder Hitler noch den grössten Teil der NS-Bewegung, dass ein grosser Teil der Führung schwul war. Heines z.B. war ab 1930 Reichstagsabgeordneter.
Die, die die SA ,z.B. 1931 die ost/mitteldeutsche/Berilner SA wieder auf Kurs brachten, waren eben u.a. Röhm, Heines und Co. Sie verhinderten eine grössere Spaltung.

derNeue
17.06.2019, 08:02
Wie immer interessant:

Die Seegespräche:

1919 - 1999 - 2019 - 100 Jahre Versailles - das Tor zur Hölle in Europa und die Folge


https://www.youtube.com/watch?v=xD6bHDu54yw

Nicht vergessen:

Die Täter von 1999, Joschka Fischer u.a., laufen heute frei herum!