Vollständige Version anzeigen : DB Züge auf dem Abstellgleis
bernhard44
08.09.2011, 16:51
durch eine Frage in einem anderen Strang ist mir diese Meldung von heute eingefallen! Sind wir Deutschen nicht mehr in der Lage einen Zug zu bauen bzw. ihn sicher zu bauen?
Ich will gar nicht die Thesen von "Lupus maximus" aufgreifen, aber die Fehlleistungen gerade bei Ingenieuren und Maschinenbauern ist zum Teil erschreckend. Von den Managern ganz zu schweigen!
Was haben deutsche Ingenieure und Erfinder nicht alles gebaut und auf die Schienen und Straßen gestellt!
http://www.museumslok.de/Daten/Bild/01_531.jpg
Warum stellen Deutsche immer noch die besten Maschinen her?
sicher? Die DB wartet seit Monaten auf neue Züge! Doch die bekommen keine Zulassung , auf Grund technischer Mängel stehen sie unbenutzt, bei Berlin, auf Abstellgleisen herum!
http://www.spiegel.de/images/image-225419-panoV9free-pngd.jpg
nagelneuer Regionalzug auf dem Abstellgleis
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,768453,00.html
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Bahn-befuerchtet-neue-Probleme-article4215471.html
sicher? Die DB wartet seit Monaten auf neue Züge! Doch die bekommen keine Zulassung , auf Grund technischer Mängel stehen sie unbenutzt, bei Berlin, auf Abstellgleisen herum!
Diesen Bericht habe ich heute auch gesehen und mir schoss sofort die Frage durch den Kopf, wer da nun Schuld hat.
Mir scheint, dass die DB jetzt ihre eigenen Versäumnisse dadurch kaschieren will, dass sie den Herstellern SIEMENS und BOMBARDIER Fehler vorwirft, die eigentlich von der DB zu verantworten sind.
Bei umfangreichen technischen Produkten hängt die Qualität ausschließlich von den vom Kunden zuerstellenden Pflichtenheften ab. Und wenn die DB dabei zu schlampig gearbeitet hat, wird das Produkt eben so hergestellt, wie es bestellt wurde.
Zu oft habe ich erlebt, dass in Pflichtenheften mehrere Parameter entweder falsch (zu großzügig) oder gar nicht fixiert wurden und hinterher die Streiterei losging.
SIEMENS und BOMBARDIER sind üblicherweise sehr erfahrene, seriöse Hersteller und ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort so geschlampt hat, wie berichtet wurde.
Eher war das der bekannte Effekt bei der DB "Ei verflucht, da haben wir die Specs nicht richtig dimensioniert, wem kleben wir jetzt das Bonbon an die Hose?" :krach:
bernhard44
08.09.2011, 17:17
Bahn-Irrsinn: 100 fabrikneue Züge auf dem Abstellgleis
http://wirtschaft.t-online.de/b/47/18/94/36/id_47189436/tid_da/der-talent-2-von-bombardier-foto-dapd-.jpg
Der Talent-2 von Bombardier (Foto: dapd) (Foto: dapd)
Fabrikneue Talent-2-Triebwagen stehen am Bahnhof Elstal bei Wustermark auf dem Abstellgleis. (Foto: dapd)
Teure Fehlkonstruktion: Rund 100 fabrikneue Züge des Typs "Talent 2" für die Deutsche Bahn stehen wegen technischer Mängel auf dem Abstellgleis. Das Eisenbahn-Bundesamt hat nach Angaben der Bahn bislang keine Zulassung für Teile der Steuerung dieser Nahverkehrszüge erteilt. Bahn-Vorstand Ulrich Homburg drohte nun dem Hersteller Bombardier, bei anhaltenden Problemen andere Züge zu kaufen. Auch Bahnchef Rüdiger Grube mahnte den Hersteller in der "Leipziger Volkszeitung" zur schnellen Behebung der Mängel.
http://wirtschaft.t-online.de/deutsche-bahn-100-neue-zuege-auf-dem-abstellgleis/id_47188794/index
Bernhard,
in dem TV-Bericht wurde aber auch - so ganz beiläufig - erwähnt, dass seitens SIEMENS und BOMBARDIER beanstandet wurde, nach Produktionsbeginn der neuen Zug-Reihe seien die Anforderungen nachträglich erhöht worden.
Ich werde das Gefühl nicht los, dass die DB jetzt den schwarzen Peter wegschieben will
Die Züge, die auf Berliner Abstellgleisen herumstehen, sollen lt. Bericht teilweise schon bis zu zwei (!) Jahren dort stehen! Da hat doch die DB gepennt, denn üblicherweise setzt man bei Herstellerpfusch ein angemessenes Ultimatum, aber wartet nicht jahrelang.
Und wie konnte es dazu kommen, dass die Züge nur bis 140 km/h zugelassen wurden, obwohl die DB heute 160 km/h verlangt?
Da ist doch was faul!
bernhard44
08.09.2011, 18:38
da ist sogar was oberfaul!
Sechs Fahrzeuge mussten bereits wieder verschrottet werden, ohne jemals in den Fahrgasteinsatz gegangen zu sein.
Die DB AG verfügt jedoch über zahlreiche Wagen, die keine gültigen Fristen mehr haben. Diese sind auch seit dem letzten Winter nicht wieder in eine neue Hauptuntersuchung gegangen. Die Ursachen dafür können vielfältige sein, vor allem dürften wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle spielen.
Doch noch immer fehlt es oftmals an einfachem Personal: Es gibt nicht mehr genügend Leute, die Schnee schippen können, von den Zügen herabfallende Eisbrocken können nicht mehr entfernt werden, wenn weit und breit kein betriebliches Personal da ist und vieles mehr.
http://www.zughalt.de/2011/09/frank-sennhenn-befurchtet-neues-winterchaos-bei-der-bahn/
Technische Probleme
Deutsche Bahn verliert die Geduld mit Siemens und Bombardier
Sonderkontrollen an Achsen und Bremsen, Verzögerungen von Neulieferungen: Die Bahn plagt sich seit Jahren mit technischen Problemen. Weil ihr Reservezüge fehlen, könnte es im Winter abermals zum Chaos kommen. Allein Schuld daran will die Bahn nicht sein.
http://www.faz.net/artikel/C31151/technische-probleme-deutsche-bahn-verliert-die-geduld-mit-siemens-und-bombardier-30682619.html
http://www.zughalt.de/2011/09/frank-sennhenn-befurchtet-neues-winterchaos-bei-der-bahn/
Strandwanderer
08.09.2011, 18:51
fabrikneue Züge des Typs "Talent 2"
Bei dieser Namensgebung war Unheil ja praktisch (vor)programmiert!
lupus_maximus
08.09.2011, 19:10
Bei dieser Namensgebung war Unheil ja praktisch vorprogrammiert!
Haben die auf Talent 1, also unsere Musel, daß Talent 2 aufgebaut?
Dies konnte ja nur noch schiefgehen!
Paul Felz
08.09.2011, 19:10
Bei dieser Namensgebung war Unheil ja praktisch vorprogrammiert!
Ha! Ein ein innerer Reichsparteitag für mich: habe Dich bei einem Satzfehler erwischt, der keine Ausreden zuläßt. Was ist von vorprogrammiert? Vorvorgegangen? :D
Kann man auch nachprogrammieren? :P
lupus_maximus
08.09.2011, 19:17
Ha! Ein ein innerer Reichsparteitag für mich: habe Dich bei einem Satzfehler erwischt, der keine Ausreden zuläßt. Was ist von vorprogrammiert? Vorvorgegangen? :D
Kann man auch nachprogrammieren? :P
Also Paule, den Satzbau kenne ich aber auch so!
Wenn Mist vorprogrammiert ist, braucht man es garnicht erst richtig programmieren. Soweit mir bekannt ist, ist dies ein uraltes deutsches Zitat.
Nationalix
08.09.2011, 19:58
Diesen Bericht habe ich heute auch gesehen und mir schoss sofort die Frage durch den Kopf, wer da nun Schuld hat.
Mir scheint, dass die DB jetzt ihre eigenen Versäumnisse dadurch kaschieren will, dass sie den Herstellern SIEMENS und BOMBARDIER Fehler vorwirft, die eigentlich von der DB zu verantworten sind.
Bei umfangreichen technischen Produkten hängt die Qualität ausschließlich von den vom Kunden zuerstellenden Pflichtenheften ab. Und wenn die DB dabei zu schlampig gearbeitet hat, wird das Produkt eben so hergestellt, wie es bestellt wurde.
Zu oft habe ich erlebt, dass in Pflichtenheften mehrere Parameter entweder falsch (zu großzügig) oder gar nicht fixiert wurden und hinterher die Streiterei losging.
SIEMENS und BOMBARDIER sind üblicherweise sehr erfahrene, seriöse Hersteller und ich kann mir nicht vorstellen, dass man dort so geschlampt hat, wie berichtet wurde.
Eher war das der bekannte Effekt bei der DB "Ei verflucht, da haben wir die Specs nicht richtig dimensioniert, wem kleben wir jetzt das Bonbon an die Hose?" :krach:
Sollten erfahrene Hersteller wie Siemens und Bombardier nicht auf Fehler im Pflichtenheft aufmerksam werden und beim Auftraggeber noch mal nachfragen?
Ich habe früher sehr lange im Maschinen- und Anlagenbau gearbeitet und wenn uns ein Auftrag etwas "komisch" vorkam, haben wir lieber noch mal nachgefragt.
Paul Felz
08.09.2011, 20:04
Also Paule, den Satzbau kenne ich aber auch so!
Wenn Mist vorprogrammiert ist, braucht man es garnicht erst richtig programmieren. Soweit mir bekannt ist, ist dies ein uraltes deutsches Zitat.
Sagt zwar jeder so, ist aber trotzdem falsch. Etwa wie Antiatomkraftgegner.
bernhard44
09.09.2011, 06:12
Habt ihr keine anderen Sorgen......?
Sollten erfahrene Hersteller wie Siemens und Bombardier nicht auf Fehler im Pflichtenheft aufmerksam werden und beim Auftraggeber noch mal nachfragen?
Ich habe früher sehr lange im Maschinen- und Anlagenbau gearbeitet und wenn uns ein Auftrag etwas "komisch" vorkam, haben wir lieber noch mal nachgefragt.
Im Normalfall läuft das sicher so. Auch werden im Normalfall bereits während der Konzeptgespräche zwischen Hersteller und Kunde die wichtigsten Parameter schon abgesteckt und im groben Rahmen vereinbart.
Was an dieser Sache aber so merkwürdig riecht, ist die Tatsache, dass diese neuen Talent-Züge teilweise bereits seit bis zu zwei Jahren (!) auf Abstellgleisen in Berlin herumstehen(?).
Und da beginnt es zu stinken! Da hat - für mich ohne jeden Zweifel - die Bahn gepennt. Man wartet doch nicht zwei Jahre, um den Hersteller festzunageln! Ich bitte Dich!
Zumal seitens der Hersteller ja auch erwähnt wurde, dass die Bahn nach Produktionsbeginn die Anforderungen verschärft habe. Sowas tut man nicht, ohne eine konzeptionelle Revision mit dem Hersteller zu vereinbaren!
Ich bekomme vielmehr immer stärker den Eindruck, dass die Bahn am Peter-Prinzip gescheitert ist. Das Peter-Prinzip besagt in der Organisationslehre, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens so lange befördert werden, bis jeder an der Grenze seiner Kompetenz angelangt ist und somit inkompetent wird... :D
Paul Felz
09.09.2011, 07:13
Im Normalfall läuft das sicher so. Auch werden im Normalfall bereits während der Konzeptgespräche zwischen Hersteller und Kunde die wichtigsten Parameter schon abgesteckt und im groben Rahmen vereinbart.
Was an dieser Sache aber so merkwürdig riecht, ist die Tatsache, dass diese neuen Talent-Züge teilweise bereits seit bis zu zwei Jahren (!) auf Abstellgleisen in Berlin herumstehen(?).
Und da beginnt es zu stinken! Da hat - für mich ohne jeden Zweifel - die Bahn gepennt. Man wartet doch nicht zwei Jahre, um den Hersteller festzunageln! Ich bitte Dich!
Zumal seitens der Hersteller ja auch erwähnt wurde, dass die Bahn nach Produktionsbeginn die Anforderungen verschärft habe. Sowas tut man nicht, ohne eine konzeptionelle Revision mit dem Hersteller zu vereinbaren!
Ich bekomme vielmehr immer stärker den Eindruck, dass die Bahn am Peter-Prinzip gescheitert ist. Das Peter-Prinzip besagt in der Organisationslehre, dass die Mitarbeiter eines Unternehmens so lange befördert werden, bis jeder an der Grenze seiner Kompetenz angelangt ist und somit inkompetent wird... :D
Sehe ich ganz genau so. Dazu kommt noch der Sparzwang. Irgendwelche BWLer versuchen sich da wohl mal.
Habt ihr keine anderen Sorgen......?
Nö.
http://www.nmal.de/picture.php?id=388
Tja, scheinbar (mal wieder) ein Abstimmungsproblem. Kommt immer wieder vor. Ob bei Satelliten vergessen wird von Zoll auf Metrisch umzurechnen (mehrere hundert Millionen € Schaden:rolleyes:), ob bei Mercedes das Gesamtgewicht zu niedrig angesetzt wird, ob ein 17.000 Seiten Vertrag (Maut) in Deutschland von den Firmen nicht erfüllt wird und
trotzdem gezahlt wird oder ob eben Züge den Vorgaben(?) nicht entsprechen.
Phantastisch das die neuen Züge Platzregen standhalten. :hihi:
MfG.
Z1
ps. Wer Spaß haben möchte sollte sich die (ältere) Geschichte vom DB Logo antun. :D
Gurken-maske
10.09.2011, 04:20
Ich hatte vor ein paar Tagen das Vergnügen, in einem Zug den Gesprächen zweier frustrierter Zugschaffnerinnen (oder wie die sich nennen) zu lauschen..... Mängelliste wurde erstellt........ "nichts als Schrott" habe man vorgefunden......
Sollten erfahrene Hersteller wie Siemens und Bombardier nicht auf Fehler im Pflichtenheft aufmerksam werden und beim Auftraggeber noch mal nachfragen?
Ich habe früher sehr lange im Maschinen- und Anlagenbau gearbeitet und wenn uns ein Auftrag etwas "komisch" vorkam, haben wir lieber noch mal nachgefragt.
Jedenfalls sollten die Auftragnehmer über solche technischen Fehler höchst erfreut sein, weil die Aufträge ja vergeben sind, und nachträgliche Sonderwünsche eben separat berechnet werden können.
:D
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