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Vollständige Version anzeigen : Hartz IV langt nicht: Ortsteilbürgermeister nimmt Auszeit in NRW



Untergrundkämpfer
31.08.2011, 19:54
Hartz IV langt nicht: Ortsteilbürgermeister nimmt Auszeit in NRW (http://erfurt.otz.de/web/erfurt/startseite/detail/-/specific/Hartz-IV-langt-nicht-Ortsteilbuergermeister-nimmt-Auszeit-in-NRW-630451828)


Für einen Monat verabschiedet er sich nach Nordrhein-Westfalen, weil er sich das Leben in Erfurt nicht leisten kann: Der Ortsteilbürgermeister des Erfurter Herrenberges, Hans-Jürgen Czentarra, verbringt mit seiner Frau den kommenden Monat bei seiner Tochter. Das Geld der beiden Hartz-IV-Empfänger recht lediglich für die Miete.
Erfurt. Der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein wurde bereits informiert, der Stellvertreter im Ortsteilrat, Horst Eckardt, übernimmt für die Dauer des "Wirtschafts-Asyls" zeitweise die Amtsgeschäfte.

Die Ursache dafür war der Wechsel seiner Frau von Hartz IV in die Rente. Ende Juli erhielt sie die letzte Überweisung vom Arbeitsamt, Ende September wird die erste Rente erwartet. In einer Situation, in der für beide das Leben nur mit hart kalkulierten Einschränkungen möglich ist, fehlt für die Dauer eines Monates die Hälfte des Geldes.

Bei beiden ist die Altersvorsorge längst aufgebraucht - das Angebot der Leistungsstelle des Arbeitsamtes, einen Kredit über 500 Euro in Anspruch zu nehmen (rückzahlbar in fünf Monatsraten), kam erst, als das Angebot der Tochter bereits angenommen wurde.

Fairer wäre es für Hans-Jürgen Czentarra gewesen, wenn er über das Geld, das er für seine Aufwendungen als Ortsbürgermeister erhält - monatlich 475 Euro - auch komplett hätte verfügen können. 225 Euro werden ihm davon aber auf Hartz IV angerechnet, weshalb von den ihm zustehenden 600 Euro nur ein Rest von 375 Euro verbleibt.

"Dafür, dass ich arbeite, werde ich quasi noch bestraft", beschreibt er die Situation. Und was ihn noch mehr ärgert, ist die vom Gesetzgeber kalkulierte Zahlungs-Auszeit beim Wechsel von Hartz IV in die Rente, die bei ihm so kurzfristig zum Notstand führte. Viele weitere Betroffene würden diese Tatsache stillschweigend "schlucken", froh darüber, die Rente erreicht zu haben, glaubt er - was durch eine Anfrage bei der Hartz-IV-Beauftragten seiner Partei Die Linke im Landtag untermauert werden soll.

Er sieht sich da nicht als Einzelschicksal und will sich stark machen für eine Veränderung im System. Denn erst im Nachhinein erfuhr er, dass Übergangszahlungen durchaus möglich sind - wenn sie beantragt werden.

Vielleicht kann er sich ja demnächst als Erfurter Oberbürgermeister für die Vielzahl Hartz-IV-Betroffener engagieren. An diesem Samstag wird von den Linken in der Gustav-Freitag-Straße 61 der OB-Kandidat der Partei nominiert. Die Abgeordneten haben auf dem Stimmzettel die Wahl zwischen Michael Menzel und Hans-Jürgen Czentarra . Bei einer ersten internen Wahl erhielt Czentarra 30 Stimmen, Menzel 60 - zehn Abgeordnete enthielten sich.

Sieht für mich so aus als ob der gute Mann sich nicht richtig informiert hat bzw. nicht richtig informieren wollte und dies nun von der Linkspartei ausgenutzt wird um sich politisch zu profilieren.

Frank
31.08.2011, 19:57
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