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Vollständige Version anzeigen : Fragen zum Seekrieg



Guilelmus
30.08.2011, 11:52
2.4.1940
Nordsee
Das als norweg. Dampfer getarnte Schiff 11 / Ulm (KKpt. Betzendahl) wirft östlich Smith´s Knoll eine Minensperre (90 Minen und 84 Sprengbojen).
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/40-04.htm

Meine Frage: stimmt das, und ist das nicht ein Bruch der Kriegsgesetze? Weiß da jemand mehr? Ich meine, die NS wetterten so viel über den Altmark Zwischenfall, welcher angeblich bewies, daß Norwegen nicht bereit war, seine Neutralität zu verteidigen, mißbrauchten aber selbst die neutrale norwegische Flagge.

4.-20.1939
Ostsee
Die Minenschiffe Hansestadt Danzig, Tannenberg und das Schulschiff Brummer...Am Südeingang des Nordeingang des Großen Belt
Am Südeingang des Großen Belt legen Preussen und Hansestadt Danzig am 5./6.9. und die Preussen nochmals am 20.9. die Minensperre »Jade« speziell gegen eindringende U-Boote.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/39-08.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/Sound_Dues#Copenhagen_Convention

War diese Verminungsaktion rechtens? Ich habe mich zwar durch die Kopenhagener Konvention durchgewühlt, fand aber keine eindeutige Antwort, da ja z.B. ein Teil des Großen Belt internationales Gewässer ist.
Auch hier wäre ich für Hilfe sehr dankbar.

18.11.1939
Norwegen
Das Troßschiff Westerwald wird nach Versorgung des Panzerschiffs Deutschland im Nordatlantik auf seinem Rückweg in norwegischen Hoheitsgebiet von norwegischen Torpedobooten angehalten. Nach scharfen Protesten der deutschen Regierung darf die Westerwald ihre Reise fortsetzen und erreicht am 22.11. Swinemünde.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/39-11.htm

Ich las Troßschiffe führen extra Flaggen, was genau hat es damit auf sich?
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_deutscher_Trossschiffe

4.– 6.12.1939
Norwegen
Minenunternehmen des Kreuzers Nürnberg (Kpt.z.S. Klüber) vor Kristiansand.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/39-12.htm

Operation Wilfred ist also was böses, die Deutsche Kriegsmarine verminte aber anscheinend schon Monate vorher norwegisches Gewässer, sehe ich das richtig?

12./13.12.1939
Ostsee
Die schwed. Schiffe Torö (1467 BRT) und Algol (978 BRT) gehen bei Falsterbö Riff auf schwedischen Minen verloren. -- Auf deutschen Wunsch legte Schweden ebenso wie Dänemark in eigenen Hoheitsgewässern Minensperren gegen das Eindringen britischer Unterseeboote in die Ostsee.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/39-12.htm
http://climate-ocean.com/02_14-Dateien/02_14.html

War das nicht ein Bruch der Neutralität dieser neutralen Staaten zugunsten eines Belligerenten? Geschah dies durch Erpressung?

23./24.2.1940
Nordsee
Nach Auffangen verdächtiger Morsezeichen werden in den Morgenstunden des 24.2. bei der Doggerbank die vier dänischen Fischkutter Ejjam, Gerlis, Merkator und Polaris vom dem dt. Minensuchboot M 1 (Kptlt. Bartels) durch Rammung versenkt. Von den Kutterbesatzungen wird "aus militärischen Gründen" niemand gerettet.
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/40-02.htm
http://www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/miszellen/40-02-24.htm

Spionierten die dänischen Fischer tatsächlich? (Nicht daß dies ein legitiemer Grund wäre, sie ertrinken zu lassen.)

GnomInc
30.08.2011, 12:11
Mir ist jedenfalls keine gerichtliche Verfolgung anlässlich der aufgelisteten Vorfälle bekannt - dem zufolge muss man Zulässigkeit annehemen .


Zur Tarnung muss man sagen , dass dies ja traditionell seekriegsüblich war ...im 1. + 2. WK maskierten sich deutsche Hilfskreuzer durchweg .
Im 1. WK maskierten die Briten absichtlich sog. Q -Schiffe als U -Boot -Fallen , welche auftauchende U -Boote , welche Handelskrieg nach Prisenordnung führen wollten
einfach zusammenschossen ...
Im 2. WK stellten die Briten die Rettung Schiffbrüchiger nach dem Sinken der " Bismarck " einfach ein ...wegen U -Boot -Gefahr

Rheingold
30.08.2011, 22:12
Mir ist jedenfalls keine gerichtliche Verfolgung anlässlich der aufgelisteten Vorfälle bekannt - dem zufolge muss man Zulässigkeit annehemen .


Zur Tarnung muss man sagen , dass dies ja traditionell seekriegsüblich war ...im 1. + 2. WK maskierten sich deutsche Hilfskreuzer durchweg .
Im 1. WK maskierten die Briten absichtlich sog. Q -Schiffe als U -Boot -Fallen , welche auftauchende U -Boote , welche Handelskrieg nach Prisenordnung führen wollten
einfach zusammenschossen ...
Im 2. WK stellten die Briten die Rettung Schiffbrüchiger nach dem Sinken der " Bismarck " einfach ein ...wegen U -Boot -Gefahr


Es sollte wohl korrekter heißen: "wegen angeblicher U-Boot Gefahr." Sie haben die deutschen Seeleute im eiskalten Atlantikwasser zum größten Teil einfach verrecken lassen.
Rache für die in die Luft geflogene "Hood", die durch eine Salve der Bismarck innerhalb von nur 2 Minuten sank. Es starben dabei 1418 Mann. Nur drei überlebten. Wohlgemerkt beim Kampf Schiff gegen Schiff. Die manövrierunfähige Bismarck hingegen wurde von einem ganzen Rudel englischer Schiffe zusammengeschossen. Insgesamt neun gegnerische Verfolgerschiffe konnten dann in einem Schlachtfest über mehr als eine Stunde knapp 3.000 Granaten und 72 Torpedos gegen die Bismarck abfeuern, bis sie sich in aussichtsloser Lage selbst versenkte.
Es gab 400 Schiffbrüchige von der Bismarck, nur 110 wurden von den Briten gerettet.
U-Boot Gefahr? Tatsache ist, dass im Seegebiet zur Zeit von Gefecht und Untergang der Bismarck noch kein deutsches U-Boot stand, sonst hätte es auch in den Kampf eingegriffen. Da es keines gab, konnte also auch keines gesichtet worden sein. Was soll auch ein deutsches U-Boot gegen eine ganze Armada von englischen Großkampfschiffen ausrichten?
Die angebliche U-Boot Gefahr ist nichts weiter als eine perfide Schutzbehauptung seitens der Briten, um gegen die Vorwürfe eines Kriegsverbrechens gewappnet zu sein. Nämlich das absichtliche ertrinken lassen der deutschen Matrosen als Vergeltung für die umgekommenen Besatzungsmitglieder der Hood.

Warum nur hat sich unser aller Hofhistoriker Knopp noch nicht diesem Thema angenommen. Bei Kriegsverbrechen kommt der doch so richtig in Fahrt- jedenfalls wenn sie von Deutschen begangen wurden.