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Vollständige Version anzeigen : Warum hat Deutschland nur wenige "echte" Hochhäuser?



Rocko
22.08.2011, 15:08
Frage steht im Titel.

Wenn man sich die boomenden Städte in China, in Dubai oder die Städte in den USA ansieht, fällt auf: Überall werden monumentale Hochhäuser gebaut.

In Deutschland müssen wir mit dem Commerzbank-Tower zufrieden sein.
Viele Firmen bebauen große Areale(also eher in die Breite), als sich große Hochhäuser zu bauen.

Woran liegt das?

Sathington Willoughby
22.08.2011, 15:34
Ich denke, dass wir einfach kleinere Städte haben, wo solche Giga-Gebäude nicht ins Bild passen - Gottseidank.
Ferner sind wir von der Mentalität her nicht so, dass wir ums Verrecken das höchste Haus oder ähnliche Statussymole wollen.
Ein Haus muss hier funktional sein. Wir bauen mehr die Niedrigenergiehäuser,unscheinbar, aber hightech.

Schwarzer Rabe
22.08.2011, 15:46
Deutschland ist harmonisch gestaltet, da passen solche Glasbunker nicht hin.

Chronos
22.08.2011, 15:56
Frage steht im Titel.

Wenn man sich die boomenden Städte in China, in Dubai oder die Städte in den USA ansieht, fällt auf: Überall werden monumentale Hochhäuser gebaut.

In Deutschland müssen wir mit dem Commerzbank-Tower zufrieden sein.
Viele Firmen bebauen große Areale(also eher in die Breite), als sich große Hochhäuser zu bauen.

Woran liegt das?
Das hat primär mit den Grundstückspreisen bzw. dem verfügbaren urbanen Gelände zu tun.
Die Megastädte in Asien (für die Öl-Scheichtümer mögen andere Parameter gelten, die kann ich nicht beurteilen) wachsen in einem derartigen Tempo, dass die Infrastruktur (Straßen, Wasser, Energie, Abwasser, ÖPNV usw.) kaum noch nachkommt und daher an den vorhandenen verfügbaren Plätzen in die Höhe gebaut wird wie verrückt.
Hinzu kommt noch ein Prestige- und Aberglaubendenken, das für Europäer unvorstellbar ist.

Wenn beispielsweise ein Gebäudekomplex "Great Wall" (große Mauer) getauft wird, rennt alles wie wild, um sich einmieten zu können (= gut fürs Business). Oder ein Gelände mit der Nummer 8, 88 oder 888 (Glückszahl) im Kataster garantiert guten Umsatz.
Oder: Wenn der Herr "Feng Shui Master" einem Gelände oder Bauplatz eine gute Lage und ein gutes Omen prognostiziert, haut der Architekt gerne nochmal 20 oder 30 Etagen obendrauf, denn dann wird der Bauträger aufgrund der Miet-Nachfrage fast totgerannt.

Noch ein Beispiel, wie explosionsartig die Städte in Asien (speziell in China) wachsen:
Die Stadt Shenzhen (direkt an Hongkong/New Territories angrenzend und nur durch die Grenze getrennt) habe ich das erste Mal Anfang der Achtziger besucht. Damals war das noch ein kleines Kaff mit vielleicht 30.000 Einwohnern und noch Pfützen auf den nichtasphaltierten Straßen.
Heute ist Shenzhen dabei, die Schwester Hongkong zu überholen und dürfte so um die 6....8 Millionen Einwohner haben (genaue tatsächliche Zahlen bekommt man in China nicht).
Derzeit wird gerade von der Provinzregierung in Guangzhou überlegt, die gesamte Provinz Guangdong (Kanton) als Metropole zusammenzufassen und dabei die Riesenstädte Hongkong, Shenzhen, Baoan-County, Xixian, Macau, Zuhai, den gesamten Pearl-River hoch bis Foshan bzw. Zongshan (die Geburtsstadt des Gründers des modernen Chinas, Dr. Sun Yat Sen) als eine Stadt mit rund 300 Millionen Einwohnern zu deklarieren.
Für uns Europäer ist es schlicht nicht mehr vorstellbar, wie in der beschriebenen Region die Wirtschaft brummt.

Daher: Bauen nach oben kostet nicht viel mehr, bringt aber viel mehr Ertrag.... :D

Denkpoli
22.08.2011, 16:06
Frage an die Experten:

Ist es in Deutschland hinsichtlich Bauvorschriften überhaupt möglich ( und finanzierbar ), Wolkenkratzer zu bauen?

Efna
22.08.2011, 16:09
Ich bin froh das wir keine solchen Pharaonengräber haben...

Silencer
22.08.2011, 16:09
@Chronos,

das ist sehr interessant was du geschrieben hast. Erzähle bitte weiter was dir so in China beim Städte-Boom gefällt oder auch nicht. Wohnen dort in den Hochhaus-Zentren der Städte auch Menschen, oder sind das reine Bürostädte? (Ich war noch nie in Südost-Asien)

Ajax
22.08.2011, 16:13
Wir brauchen keine Phallussymbole als Aushängeschilder unserer Städte. Wir haben Kultur.

Paul Felz
22.08.2011, 16:13
Frage an die Experten:

Ist es in Deutschland hinsichtlich Bauvorschriften überhaupt möglich ( und finanzierbar ), Wolkenkratzer zu bauen?
An den Bauvorschriften hapert es weniger als an den Brandschutzvorschriften. Finanzierbar ist eine andere Frage. Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern sind die Firmen ja auch eher dezentral. Also z.B. nicht alle Autohersteller in Berlin, sondern eben in München,Stuttgart und Wolfsburg. Frankfurt mit den banke ist die Ausnahme und da gibt es ja auch entsprechend Hochhäuser.

Versuche mal so ein Hochhaus mit Mietern vollzukriegen. Gar nicht so einfach.

Silencer
22.08.2011, 16:17
Ich bin froh das wir keine solchen Pharaonengräber haben...

Wieso? Das ist doch die moderne Architektur der Neuzeit. Ich finde Wolkenkratzer sehr interessant. Ich denke, bei uns verhindern solche Bauten die vermeintlich historisch angehauchten Beamten.
In Köln wollte die Stadt Hochhäuser mit einer Höhe von 200m erlauben, aber der Widerstand aus der "Bevölkerung" und Unesco, wegen dem Dom, war so gross dass die Stadt die Bauhöhe auf ca 100 m runter schraubte. So zogen sich alle Investoren zurück, die ca 10 solcher Hochhäuser in Deutz bauen wollten, mit unterschiedlichen Höhen, und Köln bleibt ein Dorf im Vergleich mit Frankfurt oder Düsseldorf.
Zukunft vorerst verpasst.

Efna
22.08.2011, 16:22
Wobei mittlerweile scheinbar auch mit der unsitte anfängt immer höhere Gebäude zu bauen oder zumindestens versucht mit zu halten. Ist das höchste Gebäude in deutschland noch 259 Meter hoch soll der geplante Millenium Tower ja etwa 370 Meter hoch werden soll. Da versucht man jetzt wohl aufzuholen. dabei finde ich Skylines und diese ganzen wolkenkratzer so drermassen hässlich. In Amerika gtehts ja noch, da ist das jas eine gewisse aber sonst...

Efna
22.08.2011, 16:27
Wieso? Das ist doch die moderne Architektur der Neuzeit. Ich finde Wolkenkratzer sehr interessant. Ich denke, bei uns verhindern solche Bauten die vermeintlich historisch angehauchten Beamten.
In Köln wollte die Stadt Hochhäuser mit einer Höhe von 200m erlauben, aber der Widerstand aus der "Bevölkerung" und Unesco, wegen dem Dom, war so gross dass die Stadt die Bauhöhe auf ca 100 m runter schraubte. So zogen sich alle Investoren zurück, die ca 10 solcher Hochhäuser in Deutz bauen wollten, mit unterschiedlichen Höhen, und Köln bleibt ein Dorf im Vergleich mit Frankfurt oder Düsseldorf.
Zukunft vorerst verpasst.

Investoren, Investoren, es geht um Ästhetik. Ich finde historische Innenstädte nunmal schöner und sie geben jeder stadt etwas unverwechselbares und einzigartiges. Genauso wie ich lieber durch die Tuniser altstadt laufe und nicht durch Dubai...

schastar
22.08.2011, 16:35
Wieso? Das ist doch die moderne Architektur der Neuzeit. Ich finde Wolkenkratzer sehr interessant. Ich denke, bei uns verhindern solche Bauten die vermeintlich historisch angehauchten Beamten.
In Köln wollte die Stadt Hochhäuser mit einer Höhe von 200m erlauben, aber der Widerstand aus der "Bevölkerung" und Unesco, wegen dem Dom, war so gross dass die Stadt die Bauhöhe auf ca 100 m runter schraubte. So zogen sich alle Investoren zurück, die ca 10 solcher Hochhäuser in Deutz bauen wollten, mit unterschiedlichen Höhen, und Köln bleibt ein Dorf im Vergleich mit Frankfurt oder Düsseldorf.
Zukunft vorerst verpasst.

Ich würde sagen: Lebensqualität gesichert.


Ich könnte nie in einer großen Stadt wohnen. Es ist einfach nicht die Natur des Menschen sich wie Hühner zusammenzupferchen

Denkpoli
22.08.2011, 16:44
Wieso? Das ist doch die moderne Architektur der Neuzeit. Ich finde Wolkenkratzer sehr interessant. Ich denke, bei uns verhindern solche Bauten die vermeintlich historisch angehauchten Beamten.
In Köln wollte die Stadt Hochhäuser mit einer Höhe von 200m erlauben, aber der Widerstand aus der "Bevölkerung" und Unesco, wegen dem Dom, war so gross dass die Stadt die Bauhöhe auf ca 100 m runter schraubte. So zogen sich alle Investoren zurück, die ca 10 solcher Hochhäuser in Deutz bauen wollten, mit unterschiedlichen Höhen, und Köln bleibt ein Dorf im Vergleich mit Frankfurt oder Düsseldorf.
Zukunft vorerst verpasst.

Du ignorierst die Auswirkungen der Konzentration von Menschenmassen auf engstem Raum!

Denkpoli
22.08.2011, 16:48
An den Bauvorschriften hapert es weniger als an den Brandschutzvorschriften.

Was ist denn mit den Brandschutzvorschriften?
Erzähl mal!
*unwissendbin*

Paul Felz
22.08.2011, 16:53
Was ist denn mit den Brandschutzvorschriften?
Erzähl mal!
*unwissendbin*
Alles würde wohl den Rahmen sprengen. Grundsätzlich haben wir in Deutschland mit die höchsten Anforderungen an den Brandschutz. Und das macht Bauen in die Höhe im Vergleich zu China (z.B.) eine ganze Ecke teurer (und schwerer). Vor allem die Evakuierung ist ja nicht einfach, schließlich hat die Feuerwehr keine Endlosleitern. In Frankfurt führt die Feuerwehr ab und zu Vorführungen durch. Als Achilles noch der Chef war, kamen die bis max. 60 m (schon ein paar Jahre her).

Da eben schon der Dom genannt wurde: manchmal sind die Höhen schlichtweg vom Bebauungsplan her begrenzt. Nennt man auch Willkür.

Silencer
22.08.2011, 16:55
Investoren, Investoren, es geht um Ästhetik. Ich finde historische Innenstädte nunmal schöner und sie geben jeder stadt etwas unverwechselbares und einzigartiges. Genauso wie ich lieber durch die Tuniser altstadt laufe und nicht durch Dubai...

Die historischen Zentren der Städte sind vom Wolkenkratzerbau unberührt, das ist auch in Dubai so.
Ausserdem - was willst du denn in Köln historisches kaputt machen? Diese Stadt ist ein architektonisches Durcheinander. Nur in der Stadt verliebte Menschen wie Der Gelehrte oder einige meiner Kumpels, sehen die Stadt mit anderen Augen, weil sie wissen wie sie vorher ausgesehen hat und wie liebens- und lebenswert sie war. Heute kannst du Köln in die Tonne kloppen und keiner wird's vermissen.

Silencer
22.08.2011, 16:57
Du ignorierst die Auswirkungen der Konzentration von Menschenmassen auf engstem Raum!

Das ist ein Trugschluss. Die Leute verlieren sich im Hochhaus und auf dem Gelände rum herum. In Frankfurt ist es so. Autoverkehr ist wieder eine andere Geschichte.

Paul Felz
22.08.2011, 16:59
Die historischen Zentren der Städte sind vom Wolkenkratzerbau unberührt, das ist auch in Dubai so.
Ausserdem - was willst du denn in Köln historisches kaputt machen? Diese Stadt ist ein architektonisches Durcheinander. Nur in der Stadt verliebte Menschen wie Der Gelehrte oder einige meiner Kumpels, sehen die Stadt mit anderen Augen, weil sie wissen wie sie vorher ausgesehen hat und wie liebens- und lebenswert sie war. Heute kannst du Köln in die Tonne kloppen und keiner wird's vermissen.
Da ich gerade in Köln bin: hier wären ein paar Hochhäuser tatsächlich eine Bereicherung. In der Innenstadt. Am besten ganz zubauen.

Silencer
22.08.2011, 17:05
Da ich gerade in Köln bin: hier wären ein paar Hochhäuser tatsächlich eine Bereicherung. In der Innenstadt. Am besten ganz zubauen.

He,he! Stimmt. In Köln gibt es nur sehr wenige Häuserzeilen die schutzwürdig sind, und gerade in solchen Strassen entstehen in den Baulücken die wiederlichsten Neubauten, angepasst an die Umgebung. Da kann ein Hochhaus wirklich nur eine Bereicherung darstellen, würde es erlaub sein es dort zu bauen.
Du bist glaube ich zur Zeit in Bonn. Bonn ist glaube ich auch nicht gerade von guten Architekten nach dem Krieg hochgezogen worden.

Paul Felz
22.08.2011, 17:08
He,he! Stimmt. In Köln gibt es nur sehr wenige Häuserzeilen die schutzwürdig sind, und gerade in solchen Strassen entstehen in den Baulücken die wiederlichsten Neubauten, angepasst an die Umgebung. Da kann ein Hochhaus wirklich nur eine Bereicherung darstellen, würde es erlaub sein es dort zu bauen.
Du bist glaube ich zur Zeit in Bonn. Bonn ist glaube ich auch nicht gerade von guten Architekten nach dem Krieg hochgezogen worden.
Nee, ich bin in Köln-Merkenich (bei Ford). Habe nur in Bonn ein paar Baustellen und damals meine Lehre dort gemacht.

Silencer
22.08.2011, 17:19
Nee, ich bin in Köln-Merkenich (bei Ford). Habe nur in Bonn ein paar Baustellen und damals meine Lehre dort gemacht.

Köln-Merkenich - die dörfliche, architektonische Wüste in Köln. Gibt es dort überhaupt Wohngebäude oder nur Industriehallen? :))
Ich arbeite in Lövenich, architektonisch nicht erwähnenswert, ein Dorf mit städtischem Charakter, wie die meisten Kölner Stadtteile ausserhalb des Stadtzentrums.

Chronos
22.08.2011, 17:46
@Chronos,

das ist sehr interessant was du geschrieben hast. Erzähle bitte weiter was dir so in China beim Städte-Boom gefällt oder auch nicht. Wohnen dort in den Hochhaus-Zentren der Städte auch Menschen, oder sind das reine Bürostädte? (Ich war noch nie in Südost-Asien)
Auf die Gefahr hin, dass ich jetzt Kloppe wegen OT bekomme, stelle ich ein paar eigene Fotos von Hongkong ein.
Die gezeigten Hochhäuser schildern besser als ich, wie es in einer Stadt aussieht, die mehr "nach oben" als in die Breite gebaut wurde und immer noch wird:

Hier jetzt ganz typisch: Ein neues Wohnviertel in Shatin (Wohnungen mit rund 40 qm; hier wohnte einer meiner Mitarbeiter):

22317


Hier der alte Fischereihafen Aberdeen mit Wohnhäusern (Südseite von Hongkong Island):

22318
22319

Jetzt Geschäfts- und Wohnviertel von Hongkong (Central):

22320
22321


Ich hoffe, die Geduld der anderen User nicht zu sehr zu strapazieren und ich bitte um Nachsicht. Danke.

Silencer
22.08.2011, 18:20
@Chronos,

die Bilder sind ja wirklich gruselig! In solchen Legehennenbaterien möchte keiner freiwillig leben. Danke für deine Mühe und du hast recht - Worte dazu sind überflüssig.
Aber es gibt auch Wolkenkratzerbau welcher eine Stadt bereichert und erst richtig zu einer Großstadt macht. Alles was zu schnell entsteht bewirkt Chaos und Monotonie. Ich denke in Europa und den USA gibt es Städte, die Hochhäuser sehr harmonisch in ihre Stadtzentren hinein bauen lassen. Ich finde Frankfurt nicht hässlich. Auch Düsseldorf ist bemüht die Hochhäuser attraktiv erscheinen zu lassen. Ausserhalb Deutschlands sind Paris, Moskau, London, Warschau, Istanbul und Madrid bemüht ihre Skylines neu zu gestalten, teilweise sogar sehr gelungen.

Denkpoli
22.08.2011, 19:06
Das ist ein Trugschluss. Die Leute verlieren sich im Hochhaus und auf dem Gelände rum herum. In Frankfurt ist es so. Autoverkehr ist wieder eine andere Geschichte.

Warum ist dann die Kriminalitätsrate in Städten höher als auf dem Land?

Don
22.08.2011, 19:48
He,he! Stimmt. In Köln gibt es nur sehr wenige Häuserzeilen die schutzwürdig sind, und gerade in solchen Strassen entstehen in den Baulücken die wiederlichsten Neubauten, angepasst an die Umgebung. Da kann ein Hochhaus wirklich nur eine Bereicherung darstellen, würde es erlaub sein es dort zu bauen.
Du bist glaube ich zur Zeit in Bonn. Bonn ist glaube ich auch nicht gerade von guten Architekten nach dem Krieg hochgezogen worden.

Ich war neulich mal in Bonn. 2 Tage beruflich. Großer Gott. Da möchte ich nichtmal tot überm Zaun hängen.

Lichtblau
22.08.2011, 19:59
Warum hat Deutschland nur wenige "echte" Hochhäuser?

German Angst? Hat der Deutsche Angst das sie umkippen?

Oder ist der Deutsche Bodenständig, und lehnt den Gigantismus ab?

Silencer
22.08.2011, 20:19
Ich war neulich mal in Bonn. 2 Tage beruflich. Großer Gott. Da möchte ich nichtmal tot überm Zaun hängen.

:)):)):))

So hässlich sehen alle Großstädte in NRW aus. Nur unter den kleinen Städten befindet sich manche Perle, natürlich ohne Hochhäuser und "moderne" Architektur.
Langsam reicht es nicht mehr als Grund dieses Durcheinanders den 2WK anzugeben. Die Häuser die nach dem Krieg gebaut wurden gehören oft zu den Gesichtslosesten und Geschmacklosesten die es hier gibt, vor allem in den Fussgängerzonen gibt es so manchen architektonischen Unfall zu bewundern.

Arthas
23.08.2011, 12:14
Die historischen Zentren der Städte sind vom Wolkenkratzerbau unberührt, das ist auch in Dubai so.
Ausserdem - was willst du denn in Köln historisches kaputt machen? Diese Stadt ist ein architektonisches Durcheinander. Nur in der Stadt verliebte Menschen wie Der Gelehrte oder einige meiner Kumpels, sehen die Stadt mit anderen Augen, weil sie wissen wie sie vorher ausgesehen hat und wie liebens- und lebenswert sie war. Heute kannst du Köln in die Tonne kloppen und keiner wird's vermissen.

Nur weil etwas häßlich ist, muß man es deswegen nicht noch häßlicher machen, sondern sich im Gegenteil darum bemühen daraus etwas Schönes zu machen.

Arthas
23.08.2011, 12:16
:)):)):))

So hässlich sehen alle Großstädte in NRW aus. Nur unter den kleinen Städten befindet sich manche Perle, natürlich ohne Hochhäuser und "moderne" Architektur.
Langsam reicht es nicht mehr als Grund dieses Durcheinanders den 2WK anzugeben. Die Häuser die nach dem Krieg gebaut wurden gehören oft zu den Gesichtslosesten und Geschmacklosesten die es hier gibt, vor allem in den Fussgängerzonen gibt es so manchen architektonischen Unfall zu bewundern.

Damit hat der Zweite Weltkrieg auch im Prinzip recht wenig zu tun. Die Schuldigen sind bei den modernistischen Bauhausverbrechern auszumachen.

Paul Felz
23.08.2011, 12:56
Ich war neulich mal in Bonn. 2 Tage beruflich. Großer Gott. Da möchte ich nichtmal tot überm Zaun hängen.
Heute morgen war ich erst in Bad Godesberg. Nette Gegend, wenn die Häudser nicht wären. Gib mal Tulpenbaumweg in Google-Earth oder Bing ein. Fürchterlich.
Moment, hab ja Bilder gemacht:
Mist, geht nicht, warum auch immer
22331
Ahh, jetzt.

Senator74
23.08.2011, 20:14
Hochhäuser sind immer dann Protzbauten, wenn genug Platz für normale Bauwerke da wäre, und sie trotzdem gebaut werden...
Siehe DUBAI...
Platzmangel fällt also für Deutschland weg...

MANFREDM
08.09.2011, 08:45
Gutes Beispiel http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/20900:

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/49/180px-AaltoVahr-02.jpg

Schlechtes Beispiel nur ein paar Kilometer weiter http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bremen_2008.html:

http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bilder/bremen_abriss.jpg

lupus_maximus
08.09.2011, 09:00
Gutes Beispiel http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/20900:

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/49/180px-AaltoVahr-02.jpg

Schlechtes Beispiel nur ein paar Kilometer weiter http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bremen_2008.html:

http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bilder/bremen_abriss.jpgWeil wir Erdbebengebiet und Tsunami-gefährdet sind. Schließlich hat dies eine regierende Trulla gesagt und 8 AKWs stillegen lassen!
Hier kann man doch keine Hochhäuser bauen!

Stadtknecht
08.09.2011, 10:19
Ich denke mal, Deutschland hat soviel Fläche, daß der Bau von Hochhäusern einfach unwirtschaftlich ist.
Warum sollte man für teuer Geld in die Höhe bauen, wenn man auch die Fläche gehen kann?

Stadtknecht
08.09.2011, 10:20
Heute morgen war ich erst in Bad Godesberg. Nette Gegend, wenn die Häudser nicht wären. Gib mal Tulpenbaumweg in Google-Earth oder Bing ein. Fürchterlich.
Moment, hab ja Bilder gemacht:
Mist, geht nicht, warum auch immer
22331
Ahh, jetzt.

Kein Problem, das ein paar Kilo Gelamon oder Amongelit nicht lösen könnten.

Freikorps
08.09.2011, 11:36
In München hatte man sich bisher eine Selbstbeschränkung in der Höhe der vorhandenen Hochhäuser auferlegt, da dies in einer Volksabstimmung vor 10 Jahren festgelegt wurde. Gestern stand in der Zeitung, daß diese nun fallen soll und ab sofort auch höhere Hochhäuser ermöglicht werden sollen.


Politiker wollen Wolkenkratzer in München

http://www.merkur-online.de/lokales/stadt-muenchen/wolkenkratzer-sind-kein-tabu-mehr-1392886.html?choice=16060

Das derzeit höchste Gebäude in München, das Uptown Munich Building ist gerade mal 146 m hoch.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Uptown_Munich_Building.jpg/400px-Uptown_Munich_Building.jpg

Arthas
08.09.2011, 17:20
Gutes Beispiel http://de.academic.ru/dic.nsf/dewiki/20900:

http://de.academic.ru/pictures/dewiki/49/180px-AaltoVahr-02.jpg

Schlechtes Beispiel nur ein paar Kilometer weiter http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bremen_2008.html:

http://www.stadtumbauwest.de/pilotstaedte/bilder/bremen_abriss.jpg

Die sind beide gleichermaßen häßlich. Hier mal eines der wenigen wirklich gelungenen Hochhäuser in Deutschland, das Wilhelm-Marx-Haus:

https://dokuwiki.noctrl.edu/lib/exe/fetch.php?media=ger:202:2011:winter:502px-wilhelm-marx-haus.jpg

http://static.twoday.net/gnogongo/images/Wilhelm-Marx-Haus.jpg

http://www.spiegel.de/img/0,1020,405877,00.jpg

http://www.aboutromania.com/Dusseldorf9.jpg

http://farm4.static.flickr.com/3444/3936188265_4a8cd2b281.jpg

http://www.lola-magazin.de/wp-content/uploads/2011/05/05-11-Wilhelm-Marx-Haus.jpg

Arthas
08.09.2011, 17:26
In München hatte man sich bisher eine Selbstbeschränkung in der Höhe der vorhandenen Hochhäuser auferlegt, da dies in einer Volksabstimmung vor 10 Jahren festgelegt wurde. Gestern stand in der Zeitung, daß diese nun fallen soll und ab sofort auch höhere Hochhäuser ermöglicht werden sollen.



http://www.merkur-online.de/lokales/stadt-muenchen/wolkenkratzer-sind-kein-tabu-mehr-1392886.html?choice=16060

Das derzeit höchste Gebäude in München, das Uptown Munich Building ist gerade mal 146 m hoch.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/4/41/Uptown_Munich_Building.jpg/400px-Uptown_Munich_Building.jpg

Sehr bezeichnend:


Die Grünen seien schon immer gegen den Hochhaus-Entscheid gewesen, sagt Fraktionschef Siegfried Benker. „Man kann die städtebauliche Entwicklung nicht dauerhaft dadurch bremsen, dass man eine 100-Meter-Obergrenze aufrecht erhält.“

Das gilt natürlich nur dann, wenn es darum geht, deutsche Kultur zu zerstören. Da interessiert den Grünen auf einmal auch der ökologische Nutzen und Denkmalschutz nicht mehr.

Bettmaen
08.09.2011, 19:33
[...]
Ich hoffe, die Geduld der anderen User nicht zu sehr zu strapazieren und ich bitte um Nachsicht. Danke.
Nein, überhaupt nicht. Deine authentischen Berichte über den fernen Osten lese ich immer sehr gerne.

Hochhäuser an großen Meeren wirken auf meine Augen irgendwie ästhetischer als Hochhäuser ohne Meeresblick. Selbst die Siedlung, in der Dein asiatischer Mitarbeiter wohnte, wirkt dank des Meeres gar nicht mal so übel.

Deutsche Städte sind über einen langen Zeitraum gewachsen, nicht wie viele geschichtsarme amerikanische und asiatische Großstädte hochgezogen worden. Deshalb möchte man in D wahrscheinlich nicht das Stadtbild durch Hochhäuser dominieren lassen und eine gewisse Kontinuität wahren. Was wäre das Kölner Stadtbild ohne den dominierenden Dom?

Pythia
08.09.2011, 22:51
... authentischen Berichte über den fernen Osten lese ich immer sehr gerne ... Hochhäuser an großen Meeren wirken auf meine Augen irgendwie ästhetischer als Hochhäuser ohne Meeresblick. Selbst die Siedlung, in der Dein asiatischer Mitarbeiter wohnte, wirkt dank des Meeres gar nicht mal so übel.Ja, Chronos weiß viel. Ich dagegen kenne Asien nur aus Medien, und flächendeckend Hochhäuser mag ich auch nicht am Meer, weiß aber: Fernost plant am Meer auch Projekte mit hohen Gebäuden statt Hochhäusern, und eben nicht flächendeckend:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2011/09/EAST-HI.JPG
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Und Du schreibst: http://www.politikforen.net/images/buttons/viewpost-right.png (http://www.politikforen.net/showthread.php?p=4839804#post4839804) "Deutsche Städte sind über einen langen Zeitraum gewachsen, nicht wie viele geschichtsarme Großstädte Aasiens und Amerikas flott hochgezogen. Deshalb möchte man das Stadtbild wohl nicht von Hochhäusern dominieren lassen und eine gewisse Kontinuität wahren. Was wäre Kölns Stadtbild ohne Dom als Wahrzeichen?"
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Ja, mit zugebautem Dom sähe Köln ebenso seelenlos aus wie Berlin, Dallas, Hanoi oder Düsseldorf. Die Moschee sollte aber flott mit Gebäuden umgeben werden, die mindestens 10 m höher sind als die Minarette.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Von hier http://www.24-carat.de/2011/May/Feldberg.gif schaue ich aber gerne auf Mainhattan: http://www.24-carat.de/2011/09/DB-TWIN.JPG Für mich ist Frankfurt (abgesehen von "meinem" Köln, das es nicht mehr gibt) schönste und beste Stadt der Welt: nichts, was hier nicht käuflich ist, schöne Parks und Viertel, (für Architekt Hanig arbeitete ich sogar am DB-Doppelturm) Hochhäuser ohne Straßenschluchten, Nord: Feldberg, West: Rheingau, Ost: Spessart, Süd: Odenwald.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Latin Riverboat Shuffle auf dem Main, Bester Nah-Schellverkehr, selten richtig Verkehrs-Stau, immer Parkplätze, und mit Flughafen die Welt vor der Haustür, was aber auch Frankfurts Ende herbeiführt: Burka- und Kopftuch-Brigaden mit dem Ruch von Mottenpulver, Knoblauch und Weiberschweiß werden immer übler: der Flughafen brachte schon Selbsteinlader aus über 180 Ländern ins sonnige Frankfurt.

http://www.24-carat.de/2011/May/ZUG-ICEK.JPG

Chronos
09.09.2011, 06:51
Hochhäuser an großen Meeren wirken auf meine Augen irgendwie ästhetischer als Hochhäuser ohne Meeresblick. Selbst die Siedlung, in der Dein asiatischer Mitarbeiter wohnte, wirkt dank des Meeres gar nicht mal so übel.
Hochhäuser am Meer sind natürlich optimale Nutzung des vorhandenen Baugeländes. Die Menschen lieben nunmal den Meerblick und so bietet ein Hochhaus eben vielen Menschen diese Aussichtslage auf kleinster Grundfläche. Erscheint auch logisch.


Deutsche Städte sind über einen langen Zeitraum gewachsen, nicht wie viele geschichtsarme amerikanische und asiatische Großstädte hochgezogen worden. Deshalb möchte man in D wahrscheinlich nicht das Stadtbild durch Hochhäuser dominieren lassen und eine gewisse Kontinuität wahren. Was wäre das Kölner Stadtbild ohne den dominierenden Dom?
Das ist der entscheidende Punkt. Man kann die explodierenden Megastädte Asiens nicht mit den gewachsenen, teils noch historischen Stadtstrukturen Deutschlands vergleichen.

Zu meinen Beispielen aus Hongkong muss ich noch ergänzend nachtragen, dass dort die Kosten für den Baugrund in den wenigen letzten Jahrzehnten ebenso explodiert sind, wie die Einwohnerzahlen.
Auf der Victoria-Insel (Hongkong Island) wurden vor einigen Jahren für die besten Lagen (beispielsweise im Banken- und Geschäftsviertel "Central" oder in den Edel-Wohngegenden des "Mid Level") Quadratmeterpreise für Baugrundstücke von bis zu Hunderttausend US-Dollars oder in Einzelfällen gar mehr bezahlt. Wenn ich mich richtig erinnere, war sogar mal von einer Million US-Dollars die Rede.

Da ist es natürlich nur folgerichtig, dass man auf möglichst kleiner Fläche so hoch wie nur irgendwie möglich nach oben baut. Und so läuft es in vielen dieser Mega-Cities Asiens. Wenn so schnell gebaut wird, dass die Infrastruktur nicht mehr nachfolgen kann und gleichzeitig die Grundstückspreise derart exorbitant ansteigen, geht man eben in die Vertikale.
In Deutschland gibt es bei weitem nicht diese Zwänge. Demnach ist der exzessive Hochhausbau in Deutschland auch kein Thema - vielleicht mit Ausnahme in speziellen exklusiven Innenstadtbereichen wie beispielsweise im Frankfurter Bankenviertel.

Pythia
09.09.2011, 19:10
... Und so läuft es in vielen dieser Mega-Cities Asiens. Wenn so schnell gebaut wird, dass die Infrastruktur nicht mehr nachfolgen kann und gleichzeitig die Grundstückspreise derart exorbitant ansteigen, geht man eben in die Vertikale ...Erst mal: als Hochhäuser gelten Gebäude mit dem Fußboden eines Raums mehr als 22 Meter über Geländehöhe, da die Feuerwehr mit Drehleitern nur Personen retten kann, deren Rettungshöhe 23 Meter über dem Gelände liegt. Darunter nennen wir sie hohe Häuser, und ab 100 m Höhe heißen sie Wolkenkratzer.
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Aber vertikal ist keine Lösung: Transport, Verkehr und Struktur kosten vertikal nicht nur mehr, sondern gleich ein Vielfaches. Und 100 übereinander Wohnende kacken nicht weniger als 100 nebeneinader Wohnende. Sie brauchen auch nicht weniger Wasser oder Strom, aber Wasser hochpumpen kostet mehr als Wasser fließen zu lassen. Klar, es nie kommt, aber Architekten spielen gerne mit Zukunfts-Romantik:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2011/09/EAST-SKY.JPG
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
Im 22. Jahrhundert ist mit über 30 mrd. Menschen zu rechnen, und leben ⅔ davon in Höhen über 30 m, kann Transport, Verkehr, Struktur, Versorgung und Entsorgung Keiner mehr bezahlen. Ja, Land wird knapper, aber Leben auf dem Wasser mit Höhen bis 80 m ist dann deutlich billiger. Es fängt gerade erst an mit 72 m Höhe:
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
http://www.24-carat.de/2011/OASIS.JPG
http://www.24-carat.de/Forum/L-05.GIF
2 solche Kleinstädte für (Mannschaft und Passagiere) gut 8.000 Bewohner gibt es schon, und Projekte für 25.000 und 50.000 sind in Planung, während träumerische Architekten zum Spaß schon schwimmende Millionenstädte malen. Mit PCs und CAD ist es nun ja nicht mehr schwer. Aber eines Tages wird es Realität werden.

konfutse
09.09.2011, 19:44
...
Wohnen dort in den Hochhaus-Zentren der Städte auch Menschen, oder sind das reine Bürostädte? (Ich war noch nie in Südost-Asien)
Natürlich wohnen da auch Menschen, die Zeit ihres Lebens das Gebäude nicht verlassen müssen um zu arbeiten un zu überleben. Mit dem Menschenschlag dort kann man sowas unmenschliches machen.

Pythia
12.09.2011, 17:25
... Was wäre das Kölner Stadtbild ohne den Dom?Einige Deiner lieben Mitbürger planen es aber so:

http://www.derkarikaturist.de/images/koelnmoschee.jpg (http://www.derkarikaturist.de/images/koelnmoschee.jpg)