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Vollständige Version anzeigen : Friedrich III. - Der "Hunderttage-Kaiser"



Legija
13.07.2005, 11:15
Friedrich III. - Der "Hunderttage-Kaiser"
Friedrich III. (preußische Königszählung) wurde als ältester Sohn Kaiser Wilhelms I. 1831 geboren und heiratete die britische Prinzessin Victoria. Es heißt, er stand den liberalen Zeitströmungen nahe. Leider verstarb er bereits 100 Tage nach seinem Regierungsantritt als deutscher Kaiser und preußischer König im Jahre 1888. Nachfolger wurde Kaiser Wilhelm II., der leider schon immer in Opposition zu den liberalen Aufgeschlossenheit seiner Eltern gestanden hatte und letztlich für die erste große Katastrophe unseres unter seinem Großvater vereinigten Heimatlandes mitverantwortlich zu machen ist.

Ich weiß, es gibt viele, die solche "Was wäre wenn"-Threads nicht mögen, es ist auch sicherlich nicht seriös, solche Spekulationen anzufangen, aber ich für meinen Teil vertrete ja die These, wenn der gute Fritz III. länger dran gewesen wäre, dann hätten wir heute eine schöne parlamentarische Monarchie nach englischem Vorbild, ich könnte munter auf die Monarchie schimpfen () und die beiden Weltkriege und die unbeschreiblichen Verbrechen des wahnsinnigen Diktators Hitler wären den Opfern erspart geblieben.

Wer spekuliert mit?

Grüße


legija

pko
13.07.2005, 11:40
Ich würde sogar sagen, wenn irgendeiner anderer als Wilhelm II. an der Macht gewesen wäre, hätte es nicht zu den beiden Weltkriegen geführt.

Ohne den ersten Weltkrieg wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die russische Revolution ausgeblieben und somit auch hätte auch der Kalte Krieg in der heutigen Form nicht stattgefunden. Dies hätte verhindert, dass die USA während 50 Jahren eine Antikommunistische Blockadepolitik betrieben hätten, dessen Auswüchse mitverantwortlich für den Verlust ihrer moralische Autorität bei den arabischen Ländern, die sie zu Anfang des Jahrhunderts noch hatte, war.
Bedenkt man zusätzlich, dass ohne 2. Weltkrieg Israel wohl nicht geschaffen worden wäre, hätte man einen weiteren Konfliktherd weniger und eine der Ursachen für den heutigen Terrorismus.
Und das alles nur, weil ein deutscher Kaiser nicht über die Geisteskraft eines Kleinkindes hinwegkam.

Fritz Fullriede
13.07.2005, 11:47
Kriegerische Kollision der Imperialmächte in Europa wäre auch ohn Wilhelm Zwo wahrscheinlich unausweichlich gewesen . Britannien hätte nie ein starkes dt. Reich auf dem Kontinent geduldet !

Legija
13.07.2005, 11:49
Kriegerische Kollision der Imperialmächte in Europa wäre auch ohn Wilhelm Zwo wahrscheinlich unausweichlich gewesen . Britannien hätte nie ein starkes dt. Reich auf dem Kontinent geduldet !


ja das stimmt schon aber ob es dann trozdem zum krieg gekommen wäre ist die frage??

Fritz Fullriede
13.07.2005, 11:57
Sicher , dafür lag ( politisch - imperialistisch ) viel zu viel Sprengstoff auf dem Tisch ! Balkan ( wie immer *lol* ) , Kolonien , Exportwettbewerb . Außerdem hätte der sich damals bereits beginnende Niedergang des Empires es dazu gezwungen , aktive Schritte einzuleiten .

pko
13.07.2005, 12:00
Kriegerische Kollision der Imperialmächte in Europa wäre auch ohn Wilhelm Zwo wahrscheinlich unausweichlich gewesen . Britannien hätte nie ein starkes dt. Reich auf dem Kontinent geduldet

Wir dürfen nicht vergessen, dass das Deutsche Reich unter Bismarck mit England sehr gute Beziehungen hatte. Erst mit Wilhelms Überzeugung, dass Deutschland alleine stark sein kann und auch ein unbedingtes Anrecht auf Kolonien hat, wurde Deutschland in ein nationalistischen Sog gezogen, der zwar in anderen Ländern auch vorhanden war, aber nicht in Wilhelmsche Grössenwahnsinn endete.

Und bitte nicht wieder die Schuld am Krieg England zuschieben, denn das entbehrt jeglicher geschichtlicher Grundlage.

Fritz Fullriede
13.07.2005, 12:21
Tut mir leid , Britannien sah das neue Reich als wirtschaftliche Konkurrenz . Das dies in Zeiten der Industrialisierung auch Machtkonkurrenz implizierte hätte Britannien dem nicht ewig zugesehen , sondern eingegriffen . Wäre lediglich eine konsequente Wiederholung engl. Kontinentalpolitik gewesen .

pko
13.07.2005, 12:34
Dass England das Deutsche Reich angegriffen hätte, wäre mit absoluter Sicherheit nicht passiert. Sicher waren England und Deutschland wirtschaftliche Konkurrenten, aber das waren England und Frankreich auch, und dann sogar noch Konkurrenten bei der Aufteilung Afrikas und Asiens.
Die Aggressivität Deutschlands unter Wilhelm II. hat schlussendlich dazu geführt, dass sich England von Deutschland ab- und sich zu Frankreich zugewandt hat.

LuckyLuke
13.07.2005, 12:48
Auch wenn Friedrich III. länger deutscher Kaiser gewesen wäre, hätte es den ersten Weltkrieg gegeben. Allenfalls wäre das deutsche Reich im Inneren stärker demokratisiert gewesen.

Was aber an der überreifen Frucht von K.u.K und dem aggressiven Panslawismus des russischen Zarenreiches so überhaupt nichts geändert hätte.

Möglich wäre allerdings, dass das Empire eine andere Haltung zum DR gehabt hätte, was ich allerdings bezweifle, denn die deutsche Flottenrüstung und den Bau der Bagdad-Bahn gäbe es höchstwahrscheinlich trotzdem.

pko
13.07.2005, 13:03
Ich bezweifle nicht, dass es früher oder später zu einem Krieg gekommen wäre.
Dieser Krieg hätte jedoch durch eine geschickte Diplomatie lokal eingedämmt werden können.

Das Problem war, dass Wilhelm II den Krieg nicht als Bedrohung empfand, sondern als Chance Deutschlands Platz an der Sonne zu sichern und sich in die Annalen der grossen deutschen Kaiser einzureihen. Ein vernünftiger Mann an der Spitze hätte den Krieg vermittelnd verhindern oder eindämmen können.

Rechtsaussen
13.07.2005, 13:09
Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.

Die Entscheidung und die Verantwortung im Kriege fiel in Russland, Frankreich und England.

Deutschland trägt keinerlei Schuld am Kriegsausbruch. Das würdet ihr auch recht schnell erkennen, wenn ihr mal halbwegs neutrale englische Geschichtsbücher lesen würdet, statt Deutsche. :rolleyes:

M. Wittmann
13.07.2005, 13:15
Ich würde sogar sagen, wenn irgendeiner anderer als Wilhelm II. an der Macht gewesen wäre, hätte es nicht zu den beiden Weltkriegen geführt.


Unsinn!

Du stellst ihn mit diesem Zitat als Schuldiger hin, was absolut falsch ist!

Kaiser Wilhelm hat sich zu sehr reingesteigert, vor allem in Punkto Marine. Doch der Erste Weltkrieg war ein europäisches Produkt jahrzehntelangem Nationalismus.
Und wer hätte Österreich nicht beigestanden? :rolleyes:

pko
13.07.2005, 13:58
Deutschland trägt keinerlei Schuld am Kriegsausbruch.

Das würde ich nicht in einer Runde Geschichtsprofessoren (von mir aus vor neutralen, englischen) zu Besten geben.

Das heisst natürlich nicht, dass Deutschland alleinschuldig war. Dazu waren die Gründe für den Ausbruch des 1. Weltkrieges zu komplex.


Doch der Erste Weltkrieg war ein europäisches Produkt jahrzehntelangem Nationalismus.

Da stimm ich Dir sogar zu. Jedoch geht es hier um die Frage, ob die Geschichte anders verlaufen hätte, wenn ein eher liberaler Kaiser an der Macht gewesen wäre.
Wilhelm II hat ein grosse Schuld am 1. Weltkrieg aus folgenden Gründen:

1. Er hat das deutsche Reich überschätzt und gegenüber den wirklich starken Mächten Europas isoliert.
2. Die unbedingte Bündnistreue gegenüber der Donaumonarchie erfreut zwar Nibelungenfans, sie war jedoch schlecht für eine diplomatische Lösung. So hat Wilhelm II. der österreichischen Regierung ein Blankovollmacht zugesprochen. Die serbische Regierung hat bis auf eine (welche von keinem souveränen Staat erfüllt worden wäre) alle Bedingungen Oesterreichs erfüllt. Ohne diese Blankovollmacht wäre die Donaumonarchie nie so offensiv vorgegangen.
3. Er wollte das Deutsche Reich zu einer Weltmacht machen, wodurch er eine sehr aggressive Politik betreiben musste. Diese Politik war nicht gerade vertrauenserweckend für die Nachbarn Deutschlands.

Natürlich gibt es neben Wilhelm II. Mitschuldige, auch die russische oder v.a. österreichische Regierung hätten vernünftiger handeln können. Wenn ich jedoch die Person Wilhelm II. und sein eigenes Machtstreben betrachte, hat er eine besondere Verantwortung.

Rechtsaussen
13.07.2005, 14:29
[QUOTE=pko]

1. Er hat das deutsche Reich überschätzt und gegenüber den wirklich starken Mächten Europas isoliert.

Das Deutsche Reich war zweifelsohne die stärkste Macht Europas, dies hat man ja im Krieg auch deutlich gesehen. Das Reich hat mit 3 äußerst schwachen Verbündeten, die schon im Zerfall begriffen waren, gegen "Eine Welt von Feinden" gefochten und fast gesiegt.


2. Die unbedingte Bündnistreue gegenüber der Donaumonarchie erfreut zwar Nibelungenfans, sie war jedoch schlecht für eine diplomatische Lösung. So hat Wilhelm II. der österreichischen Regierung ein Blankovollmacht zugesprochen. Die serbische Regierung hat bis auf eine (welche von keinem souveränen Staat erfüllt worden wäre) alle Bedingungen Oesterreichs erfüllt. Ohne diese Blankovollmacht wäre die Donaumonarchie nie so offensiv vorgegangen.

"Damit entfällt jeder Kriegsgrund", frohlockte der Kaiser, der seine Rechnung aber ohn die Kriegstreiber aus Albion gemacht hatte. Deutschland hatte ein Bündnis, so wie Russland und Frankreich auch eins hatten, wir sind nunmal keine schäbigen Italiener die nach Gutdünken die Seiten wechseln. Den Blankocheck der Franzosen gab es dabei bereits wesentlich früher, dieser Blankocheck beinhaltete die Zusage Frankreich in einem deutsch-russischen Krieg auf jeden Fall auf russischer Seite einzugreifen. Hätte Deutschland Ö-U verstoßen, wäre es ganz alleine umzingelt von Feinden gewesen, einer kriegstreibenden russischen Millitärkaste und franzöischen Revanchisten gegenüber.





3. Er wollte das Deutsche Reich zu einer Weltmacht machen, wodurch er eine sehr aggressive Politik betreiben musste. Diese Politik war nicht gerade vertrauenserweckend für die Nachbarn Deutschlands.

QUOTE]

Frankreich und GB waren Weltmächte, warum darf dies Deutschland mit seinen 20 Millionen Einwohnern mer nicht auch sein? Wieso ist es gottgeben, das Briten die halbe Welt unterjochen dürfen, deutsche Bestrebungen nach mehr Besitz aber als "verrückte Grossmannssucht" abgetan werden?

Wann und wo war seine Politik aggressiv?

M. Wittmann
13.07.2005, 14:35
Ich schließe mich Rechtsaußen an. Mehr gibt es dazu im Großen und Ganzen nicht zu sagen.

LuckyLuke
13.07.2005, 14:39
Ich schließe mich Rechtsaußen an. Mehr gibt es dazu im Großen und Ganzen nicht zu sagen.
Mut zur (Bildungs-)Lücke ?

:))

LuckyLuke
13.07.2005, 14:43
Frankreich und GB waren Weltmächte,
Richtig!



warum darf dies Deutschland mit seinen 20 Millionen Einwohnern mer nicht auch sein?
Weil Deutschland zu spät kam, als die oben genannte die Welt schon aufgeteilt hatten.



Wieso ist es gottgeben, das Briten die halbe Welt unterjochen dürfen, deutsche Bestrebungen nach mehr Besitz aber als "verrückte Grossmannssucht" abgetan werden?
Die Briten hatten Erfolg und die nötige Potenz, Wilhelm hingegen nicht.



Wann und wo war seine Politik aggressiv?
Man nehme als Beispiel den Panthersprung nach Agadir, wo aus reinen Prestigegründen ein Krieg provoziert wurde.

Reichsadler
13.07.2005, 14:56
Ich denke schon dass der Krieg ausgebrochen wäre, nur hätten wir dann mit England ein Bündnis gehabt und den Krieg gewonnen.

teufelskerl
13.07.2005, 16:03
Ja,ich denke auch,dass bei einer längeren Regierung Friedrichs III. ein Bündnis mit England zustande gekommen und der Krieg gewonnen worden wäre, denn was die Engländer letztlich von Deutschland entzweit hat,war die deutsche Flottepolitik, das Empire war die größte Seemacht in Europa und Deutschland war durch die maßlose Aufrüstung zur See drauf und dran,England zu überrunden, und das konnten die Engländer einfach nicht dulden.Und nun ratet mal wer diese Flottenpolitik verschuldet hat,sein Name: Wilhelm II. ...!
Im übrigen waren die Kriegskoalitionen im 1. Weltkrieg sowieso etwas seltsam. Wenn man sich die Entente schon anschaut, zwei Repuliken mit Frankreich und den USA, ein feudales Riesenreich mit Russland, dazu noch eine Monarchie mit England,irgenedwie passt das nicht zusammen...!

Rechtsaussen
13.07.2005, 16:23
Ja,ich denke auch,dass bei einer längeren Regierung Friedrichs III. ein Bündnis mit England zustande gekommen und der Krieg gewonnen worden wäre, denn was die Engländer letztlich von Deutschland entzweit hat,war die deutsche Flottepolitik, das Empire war die größte Seemacht in Europa und Deutschland war durch die maßlose Aufrüstung zur See drauf und dran,England zu überrunden, und das konnten die Engländer einfach nicht dulden.Und nun ratet mal wer diese Flottenpolitik verschuldet hat,sein Name: Wilhelm II. ...!
Im übrigen waren die Kriegskoalitionen im 1. Weltkrieg sowieso etwas seltsam. Wenn man sich die Entente schon anschaut, zwei Repuliken mit Frankreich und den USA, ein feudales Riesenreich mit Russland, dazu noch eine Monarchie mit England,irgenedwie passt das nicht zusammen...!

Rede doch nicht die alte Schulbuchpropaganda nach.

England wusste bereits einige Jahre vor Kriegsbeginn, dass die Deutschen den Engländern nicht gefährlich werden und nie eine Parität hätten erreichen können, dies ist auch durch entsprechende Zitate belegt, bei Bedarf kann ich mal nachsuchen. Die Flottenrüstung war kein Kriegsgrund. Rechnet man noch die damalige Bündniskoalition durch, dann waren die Entente-Mächte haushoch überlegen.


Zudem sollte bedacht werden, das Deutschland damals führende Industrienation war, gigantische Mengen an Exporten transportierte und zweigrößte Wirtschaftsmacht war. Die ist eine große Flotte absolut legitim und angebracht. Man hat ja später gesehen, was nach dem Unentschieden, der eigentlichen Niederlage - Deutschlands Hochseeflotte ist ja nicht weiter ausgelaufen- im Skagerrak - passiert ist:



Der Völkermord an den Deutschen, der englischen Hungerblockade, dem 700.000 Deutsche zum Opfer fielen.


Da sollte Deutschland keine Ambitionen haben, zur Flottenrüstung? So konnten doch auch zumindest die Häfen gesichert werden, die Briten könnten sonst einfach so irgendwo in Deutschland landen - eine sehr unbequeme Situation.

Man, ihr seid´s mir schon so Strategen.

M. Wittmann
13.07.2005, 16:33
Mut zur (Bildungs-)Lücke ?

:))


Du nervst! X(

pko
13.07.2005, 16:58
Zudem sollte bedacht werden, das Deutschland damals führende Industrienation war, gigantische Mengen an Exporten transportierte und zweigrößte Wirtschaftsmacht war. Die ist eine große Flotte absolut legitim und angebracht.

Sicher war eine eigene Flotte legitim. Auch war es Deutschlands Recht ein Weltmacht zu sein. Nur waren zu Beginn des 19. Jhr. fast alle asiatischen und afrikanischen Ländern bereits unter europäischer Herrschaft, allerdings nicht unter deutscher. Bismarck empfand das Streben nach so vielen Kolonien wie möglich als unnötig und teuer und versuchte in Europa zur bestimmenden Macht zu werden (Was ihm ja auch gelang). Wilhelm II. empfand diese Politik als Fehler, welcher er wieder gutmachen wollte.
Er empfand, dass Deutschland bei der Verteilung der Kolonien zu kurz gekommen ist, wodurch sich auch die Aufrüstung der Flotte erklären lässt. Dies konnte aber nur mit einer aggressiven Politik geschehen und so war ihm der 1. Weltkrieg auch nicht unangenehm, da er hoffte, dass dieser zu einer Umverteilung zugunsten Europas führen wird.

M. Wittmann
13.07.2005, 17:25
Er empfand, dass Deutschland bei der Verteilung der Kolonien zu kurz gekommen ist, wodurch sich auch die Aufrüstung der Flotte erklären lässt. Dies konnte aber nur mit einer aggressiven Politik geschehen und so war ihm der 1. Weltkrieg auch nicht unangenehm, da er hoffte, dass dieser zu einer Umverteilung zugunsten Europas führen wird.
Da ist er die Sache falsch angegangen. Der Grund weswegen Deutschland so "wenig" Kolonien hatte lag an der späten Einigung des Volkes zu einem Reich.
Eine Flotte war jedoch notwendig um international eine Bedeutung zu spielen.

Meiner Meinung nach wird die Flotte heute heruntergespielt, da sie im Ersten Weltkrieg keine bedeutende Rolle hatte.
Hätte man sie richtig eingesetzt wäre sie wohlmöglich zu Großen Taten fähig gewesen.

Legija
14.07.2005, 10:10
;)
Deutschland ist nicht der Nabel der Welt.

Die Entscheidung und die Verantwortung im Kriege fiel in Russland, Frankreich und England.

Deutschland trägt keinerlei Schuld am Kriegsausbruch. Das würdet ihr auch recht schnell erkennen, wenn ihr mal halbwegs neutrale englische Geschichtsbücher lesen würdet, statt Deutsche. :rolleyes:


das ist eindeutig falsch denn wilhelm war bekannt für seine dilettantische diplomatie !!!
tatsächlich war sein vorbild Ludwig XIV., und diesem ideal entsprechend, regierte der letzte deutsche Kaiser das nüchterne Preußen mit absolutistischem pomp und ánspruch. Er zwang den aufkommenden industriestaat in eine längst nicht mehr zeitgemäße form der monarchie, taumelte in einen wohl vermeidbaren Krieg und prägte so den verlauf des 20. Jahrhunderts entscheidend mit am ende geriet er zur tragischen marionette der politik und des militärs, musste abdanken und ging ins exil. Wilhelm II. war kein Kriegsverbrecher, aber auch kein Friedensfürst wäre er 1913, im Jahr seines 25. Thronjubiläums, gestorben, die Geschichte würde ihn milde behandeln - als einen Monarchen, der einer Epoche seinen Namen verlieh.


doch dem ausbruch des Ersten Weltkrieges, der "Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts", ging eine reihe fataler außenpolitischer fehler, versäumnisse und ungeschicklichkeiten voraus, für die Wilhelm II. als staatsoberhaupt verantwortlich zeichnete. war der kaiser aber an allem schuld? Regierte er überhaupt oder war er nur die projektionsfläche seiner nach weltgeltung strebenden untertanen? war er nichts als ein kaiserlicher schauspieler, der allzu oft mit verbaler kraftmeierei die welt aufschreckte? auf der suche nach den verantwortlichen machte der ex-Kaiser aus dem exil mit antisemitischen Parolen von sich reden wie zb extrem über juden abzuziehen!!