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Vollständige Version anzeigen : was kommt, wenn die freie Marktwirtschaft nicht funktioniert?!



pw75
05.08.2011, 17:43
wir wissen alle, dass das System welches wir seit Jahren kenne wohl langsam ausgedient hat....
manche wissen, vielleicht, dass die Steigerung von Kapitalismus wohl der Imperialismus sei....
manche haben auch schon gehört, dass das Bargeld abgeschafft werden soll...

what ever...

was denkt ihr..was die Zukunft bringt...bzw. bringen könnte..

und kommt mir nicht mit Krieg...
einem Krieg wird es nicht mehr geben...
außerdem, diese Masche ist genauso veraltet, wie frisch gedrucktes Geld im Markt pumpen, bis man stirbt.....

also..was denkt ihr, was könnte das menschliche Miteinader auf lukrative Art und Weise wieder regeln?!

Bettmaen
05.08.2011, 17:54
Marktwirtschaft funktioniert bestens. Was nicht funktioniert, ist der raffende und oligarchische Pseudokapitalismus, bspw. in Form der staatlichen oder privaten Zentralbanken und das Gestrüpp aus Wirtschaftskriminellen, Politkern und Medien.

Mehr Marktwirtschaft und mehr Transparenz, also eine Neuauflage von Glansnost und Perestroika, sind die Lösung. Mit einem faulen, feigen und unpolitischen Volk geht das jedoch nicht.

pw75
05.08.2011, 17:56
Marktwirtschaft funktioniert bestens. Was nicht funktioniert, ist der raffende und oligarchische Pseudokapitalismus, bspw. in Form der staatlichen oder privaten Zentralbanken und das Gestrüpp aus Wirtschaftskriminellen, Politkern und Medien.


stimmt....

-jmw-
05.08.2011, 20:14
Es sollte dies keine Frage des Entweder-Oder, sondern des Wettbewerbs sein.
Sozialismus ist auch nur ein Geschäftsmodell!
Niemand hat den Verstand noch die Befugnis, per ordre mufti für andere zu entscheiden, welche Art des Wirtschaftens wann wo richtig ist und welche nicht.
Wir brauchen keine "Freie Marktwirtschaft", sondern eine freie Wirtschaft.
Wie diese dann aufgebaut ist, welche Anteile Eigenwirtschaft, Marktwirtschaft, Gemeinwirtschaft und sonstige haben, wird sich dann (1) zeigen und (2) auch stetig verändern.

Humer
06.08.2011, 09:07
Ich glaube nicht, dass man behaupten kann, die Marktwirtschaft würde funktionieren.
Wenn alle Staaten der Welt verschuldet sind, kann es auch nicht an "unfähigen" Politikern liegen. Mit Ausnahme von einigen wenigen Ländern, die auf Öl sitzen, sind alle verschuldet. Das trifft für die ärmsten Länder in Afrika genau so zu, wie auf hoch entwickelte Länder, wie Japan oder Deutschland. Kommunismus hat noch nie funktioniert. Dem wäre hinzuzufügen: Die freie Marktwirtschaft auch nicht.
Was kommt dann ? Nach dem Zusammenbruch, ein Neuanfang unter den selben Vorzeichen. Alternativen werden nicht zugelassen, auch nach der großen Krise wird man uns klar machen, das es gar keine Alternativen gibt. Ein höchst irrationales System wird uns als quasi naturgesetzlich ( die unsichbbaren Hand des Marktes) verkauft.

-jmw-
06.08.2011, 19:19
Hmm...
Verstehe ich nicht.
Wenn Politiker Schulden machen oder meinetwegen auch: Wenn die Wähler Schulden machen - was hat das zu tun mit einer etwaigen "freien Marktwirtschaft"?
"Der Markt" macht ja keine Schulden, sondern die Politik!
Und die Schulden, die gemacht werden, fliessen allzumeist in staatliche, in öffentliche Projektve, nicht in "den Markt", oder nicht?


Ich glaube nicht, dass man behaupten kann, die Marktwirtschaft würde funktionieren.
Wenn alle Staaten der Welt verschuldet sind, kann es auch nicht an "unfähigen" Politikern liegen. Mit Ausnahme von einigen wenigen Ländern, die auf Öl sitzen, sind alle verschuldet. Das trifft für die ärmsten Länder in Afrika genau so zu, wie auf hoch entwickelte Länder, wie Japan oder Deutschland. Kommunismus hat noch nie funktioniert. Dem wäre hinzuzufügen: Die freie Marktwirtschaft auch nicht.
Was kommt dann ? Nach dem Zusammenbruch, ein Neuanfang unter den selben Vorzeichen. Alternativen werden nicht zugelassen, auch nach der großen Krise wird man uns klar machen, das es gar keine Alternativen gibt. Ein höchst irrationales System wird uns als quasi naturgesetzlich ( die unsichbbaren Hand des Marktes) verkauft.

-jmw-
06.08.2011, 19:20
Zur Eingangsfrage:

Wie "frei" eine Marktwirtschaft ist, in der die zwei wichtigen Wirtschaftssektoren "Währung" und "Infrastruktur" staatlicher Planwirtschaft unterliegen, könnte man auch diskutieren.
Ist so eine Marktwirtschaft nicht ähnlich "frei", wie der heutige "Frei"handel, zu dessen Stattfinden telefonbuchdicke Regulierungsverträge abgeschlossen werden?

Humer
07.08.2011, 11:00
Hmm...
Verstehe ich nicht.
Wenn Politiker Schulden machen oder meinetwegen auch: Wenn die Wähler Schulden machen - was hat das zu tun mit einer etwaigen "freien Marktwirtschaft"?
"Der Markt" macht ja keine Schulden, sondern die Politik!
Und die Schulden, die gemacht werden, fliessen allzumeist in staatliche, in öffentliche Projektve, nicht in "den Markt", oder nicht?

Der Markt dient der Geldvermehrung, Geldvermehrung bedingt Schulden. Anders herum: ohne Schulden keine Geldvermehrung. Das ist halt so in einem auf Zinsen basierten Geldsystem. Im Übrigen bin ich sicher, dass dann, wenn die Staaten keine Schulden mehr machen würden, die Wirtschaften auf der Stelle zusammenbrechen müssten. Wohin sonst mit den riesigen Vermögen, die sich vermehren müssen ? Ein Verbleiben auf einem Niveau ist definitiv nicht möglich, dafür sorgt der Wachstumszwang.

pw75
07.08.2011, 11:09
Der Markt dient der Geldvermehrung, Geldvermehrung bedingt Schulden. Anders herum: ohne Schulden keine Geldvermehrung. Das ist halt so in einem auf Zinsen basierten Geldsystem. Im Übrigen bin ich sicher, dass dann, wenn die Staaten keine Schulden mehr machen würden, die Wirtschaften auf der Stelle zusammenbrechen müssten. Wohin sonst mit den riesigen Vermögen, die sich vermehren müssen ? Ein Verbleiben auf einem Niveau ist definitiv nicht möglich, dafür sorgt der Wachstumszwang.

was wäre also die Alternative...?!

meine ist zu utopisch..da man einen komplett neuem Mensch heranzüchten müsste...oder die schon vorhandenen vor einer wahren, für alle greifbaren Katastrophe abwehren, damit deren Wertesystem wieder auf das wesentliche gelenkt wäre....und nicht auf die Dollars.....

es ist wie bei Menschen die Halslaut gegen Atomkraft protestieren....selbst aber deren Geräte auf Standby "laufen" lassen..

ich denke, bewusster Verzicht wäre eine Alternative,......Verzicht auf viel das, was so was von irrelevant eigentlich ist um Glückseliges Leben zu führen...
aber hier stellt sich nun mal die Frage: auf was wäre der Mensch bereit zu verzichten um Wohle der Allgemeinheit..?!

-jmw-
07.08.2011, 19:57
Der Markt dient der Geldvermehrung, Geldvermehrung bedingt Schulden. Anders herum: ohne Schulden keine Geldvermehrung. Das ist halt so in einem auf Zinsen basierten Geldsystem. Im Übrigen bin ich sicher, dass dann, wenn die Staaten keine Schulden mehr machen würden, die Wirtschaften auf der Stelle zusammenbrechen müssten. Wohin sonst mit den riesigen Vermögen, die sich vermehren müssen ? Ein Verbleiben auf einem Niveau ist definitiv nicht möglich, dafür sorgt der Wachstumszwang.
Das ist sicher richtig insofern, als dass wir im realexistierenden Kapitalismus es in puncto Geld und Vermögen mit tatsächlichen Wachstumszwängen zu tun haben, insbesondere mit Kapitalüberhängen durch Oligopolrenditen, die irgendwohin fliessen müssen.

Den Markt als Forum des Austauschs produzierter Güter und Leistungen an sich betrifft das aber m.E. nicht, den gäbe es ja auch ohne die oben genannten Faktoren.

Ajax
07.08.2011, 23:15
Marktwirtschaft funktioniert schon. Globaler Kapitalismus auf Dauer jedoch nicht.

Humer
08.08.2011, 09:14
QUOTE=-jmw-;4783722]Das ist sicher richtig insofern, als dass wir im realexistierenden Kapitalismus es in puncto Geld und Vermögen mit tatsächlichen Wachstumszwängen zu tun haben, insbesondere mit Kapitalüberhängen durch Oligopolrenditen, die irgendwohin fliessen müssen.

Den Markt als Forum des Austauschs produzierter Güter und Leistungen an sich betrifft das aber m.E. nicht, den gäbe es ja auch ohne die oben genannten Faktoren.[/QUOTE]

Wir sind ja doch nache beieinander.
Das Geld als Mittel Waren und Dienstleistungen auszutauschen, also eine Art öffentliches Verkehrsmittel, hätte bei Beschänkung auf diese Funktion keine Eignung als Wert- Aufbewahrungsmittel. Die bekommt es erst durch die Zinsen. Im Gegenteil, um dem Geld die selben Eigenschaften zu verleihen wie den Waren, müsste es einen negativen Zins geben. Je länger es rumliegt, deso weniger ist es wert. Das ist mit allen Gütern so, sie verlieren an Wert. Es gab so ein Geld mit Verfallsfunktion im frühen Mittelalter bereits (Brakteaten). Das soll eine Blütezeit ohne Gleichen gewesen sein.

http://www.brainworker.ch/Geldtheorie/brakteaten.htm

pw75
08.08.2011, 11:23
Einstein liefert die Lösung....


Die Produktion ist für den Profit da - nicht für den Bedarf.

sehr wahre Aussage...

http://www.kostenlose-buecher.net/k-einst.htm

irgendwie erkenne ich da meine Gedankengänge wieder....

-jmw-
08.08.2011, 18:19
Wir sind ja doch nache beieinander.
Das Geld als Mittel Waren und Dienstleistungen auszutauschen, also eine Art öffentliches Verkehrsmittel, hätte bei Beschänkung auf diese Funktion keine Eignung als Wert- Aufbewahrungsmittel. Die bekommt es erst durch die Zinsen. Im Gegenteil, um dem Geld die selben Eigenschaften zu verleihen wie den Waren, müsste es einen negativen Zins geben. Je länger es rumliegt, deso weniger ist es wert. Das ist mit allen Gütern so, sie verlieren an Wert. Es gab so ein Geld mit Verfallsfunktion im frühen Mittelalter bereits (Brakteaten). Das soll eine Blütezeit ohne Gleichen gewesen sein.

http://www.brainworker.ch/Geldtheorie/brakteaten.htm
Na, so nah beieinander sind wir da auch wieder nicht, denn ich hab nix gegen Zinsen.
Wer sein Geld verleiht, soll dafür verlangen dürfen, was er möchte.
Meinetwegen auch mehr Geld. :)

Nach (nicht nur) meinem Dafürhalten liegt die Lösung eher darin, oben genannte Oligopolrenditen zu beschränken, dies insbesondere durch geeignete wirtschaftspolitische Reformen, welche künstlich geschaffenen Verknappungen und "künstlichen" = rein legalistischen Eigentumsrechten ein Ende bereiten.
Dabei ist zu denken u.a. an vielfältige Marktzugangsbeschränken, politische Bewirtschaftungsmassnahmen, schlichte Verbote und einiges mehr.

Senkte man die Oligopolrenditen substantiell, dann geisterte auch nicht mehr soviel Kapital durch die Gegend auf der Suche nach Verwertungsmöglichkeiten.

Don
08.08.2011, 18:47
Das Geld als Mittel Waren und Dienstleistungen auszutauschen, also eine Art öffentliches Verkehrsmittel, hätte bei Beschänkung auf diese Funktion keine Eignung als Wert- Aufbewahrungsmittel. Die bekommt es erst durch die Zinsen.

Völliger Humbug. Augenscheinlicher Beweis: Geld als Wertaufbewahrungsmittel in islamischen Ländern mit Zinsverbot.
Das Mittel Geld, um Güter und Dienstleistungen auszutauschen, funktioniert IMMER in Form einer wie auch immer gestalteten Anspruchsberechtigung.
Ob als Gutscheinzettel, Gold, Kaurimuschel oder Salzblock. Ein herausragendes Merkmal ist die zeitliche Entkoppelung dieses Mittels zum Warenaustausch vom eigentlichen Warenaustausch, damit wird es per se zum Wertaufbewahrungsmittel. Denn die Aufbewahrung von Werten ist eine Zeitfunktion.