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Vollständige Version anzeigen : Rassismus in Russland - Sicherheit der Migranten bedroht.



DieDeutscheNation
01.08.2011, 23:13
http://www.welt.de/politik/ausland/article13519897/Wie-der-russische-Rassismus-die-Sicherheit-bedroht.html


In Russland werden Migranten zunehmend Opfer der einheimischen Bevölkerung. Dabei ist das Land auf Zuwanderer angewiesen. Mancherorts bilden sie bereits die Mehrheit.

Die Angreifer kommen mit Autos in das abgelegene Dorf Sagra im Uralgebirge, mindestens 60 müssen es sein. Fast alle sind gebürtige Aserbaidschaner. Sie sind mit Ketten, Messern und Schusswaffen bewaffnet. Ein paar Teenager, die ihnen in den Weg kommen, werden von den Männern angeschrien und geschlagen. Die Dorfbewohner verstecken sich in ihren Häusern.

Niemand weiß, was nun geschehen wird. Schließlich tritt ihnen eine Handvoll mutiger russischer Männer entgegen. "Was sollten wir tun? Wir mussten unser Dorf verteidigen", werden sie später bei der Polizei zu Protokoll geben. Eine Massenschlägerei beginnt, und es gelingt den Dorfbewohnern, die Eindringlinge zu vertreiben.

In Russland lieben die Menschen solche Geschichten vom heroischen Kampf gegen die finsteren Eindringlinge wie diese, die vor Kurzem durch alle russischen Zeitungen ging. Schon in der Schule lernen die Kinder, wie einst die Fürsten von Moskau das christliche Abendland gegen die Mongolen verteidigten, wie Zar Alexander Napoleon vertrieb und die Rote Armee Hitlers Schergen. Es ist Teil des russischen Selbstverständnisses: Am Ende gewinnen die Guten, und das sind wir.

Die meisten Immigranten stammen aus ehemaligen Sowjetstaaten

Doch wer waren hier wirklich die Guten? Zu der Konfrontation in Sagra war es gekommen, nachdem die Dorfbewohner einen Aserbaidschaner gewaltsam aus dem Dorf geworfen hatten. Angeblich hatte er mit Drogen gehandelt, doch die Polizei fand dafür später keine Anhaltspunkte. Andere Aserbaidschaner wurden im Dorf rassistisch beschimpft.

Die Schlägerei endete damit, dass die "Verteidiger" des Dorfes einen von ihnen erschossen. Der Getötete ist in diesem Jahr der 15.Todesfall mit rassistischem Hintergrund in Russland. Dennoch sagt Grigory Ioffe, Geograf an der US-Universität Radford, der Russlands Migrationsgesellschaft erforscht: "Die bisherigen Unruhen sind nur ein Vorbote dessen, was noch kommen wird."

Zwölf Millionen Immigranten leben derzeit in Russland, nur in den USA sind es noch mehr. Die meisten kommen aus den ehemaligen Sowjetrepubliken Zentralasiens und des Kaukasus nach Russland. Gegen sie richtet sich der Fremdenhass meist. Dabei wird oft kein Unterschied gemacht zwischen tatsächlichen Einwanderern und Angehörigen der zahlreichen ethnischen Minderheiten der Russischen Föderation.

Rassistische Schimpfwörter gehören zum geläufigen Wortschatz

In Umfragen gaben mehr als die Hälfte der Russen an, sie hätten gerne bestimmte ethnische Minderheiten ganz des Landes verwiesen. Rassistische Schimpfwörter gehören auf den Straßen längst zum geläufigen Wortschatz. "In der Schule wurde ich oft als Ausländer oder Schwarzer beschimpft", erinnert sich der gebürtige Armenier Artur Karapetian (24) an seine Kindheit in Russland.

Viele Russen glauben, Ausländer würden ihnen Arbeitsplätze stehlen. Wer etwa durch Moskaus Straßen geht, sieht, wie überproportional häufig Polizisten Menschen mit nicht russischem Äußeren kontrollieren.

Die Nichtregierungsorganisation Sova, die sich für die Rechte von Migranten einsetzt, nennt einen angeblich exemplarischen Fall aus dem vergangenen Jahr: Ein Armenier, der in Moskau von vier russischen Hooligans angegriffen wurde, wehrte er sich mit einer zerbrochenen Flasche. Als die Polizei eintraf, ließ sie die Russen laufen und verhaftete den Armenier.

Wenn bei Fußballspielen ein schwarzer Spieler an den Ball kommt, ist das Affengebrüll von den Rängen so laut, dass man die Pfeife des Schiedsrichters kaum mehr hört. Der brasilianische Superstar Roberto Carlos verließ jüngst kopfschüttelnd das Spielfeld, als zum wiederholten Mal eine Banane neben ihm landete.

Neonazi-Szene besteht hauptsächlich aus Schülern und Studenten

Und es gibt Beispiele, wie sich die Führung den Rassismus des Volkes zunutze macht, ja ihn bisweilen sogar anheizt: Anfang 2009, als Russland gerade die Folgen der Finanzkrise mit voller Härte zu spüren bekam, gab Premierminister Wladimir Putin illegalen Einwanderern die Mitschuld.

Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die rassistische Gewalt als fester Bestandteil des russischen Lebens etabliert. Im Jahr 2008 wurden in Russland durchschnittlich neun Menschen pro Monat bei rassistischen Gewaltakten getötet.

Rechtsradikale haben paramilitärische Gruppen gebildet, tragen Uniformen und halten in den Wäldern um Moskau Schießübungen ab. "Vor allem bei jungen Leuten ist Rechtsradikalismus beliebt", sagt Alexander Werchowski, Leiter von Sova. Die Masse der russischen Neonazi-Szene bestehe aus Schülern und Studenten.

Gewalttaten lassen sich eindämmen – das Gedankengut jedoch nicht

Vor zwei Jahren sagte Präsident Dmitri Medwedjew dem Rechtsradikalismus den Kampf an. Neonazis wurden verhaftet, rechtsradikale Organisationen verboten. Die Maßnahmen zeigten Erfolg.

Seither geht die Zahl der rassistischen Gewaltakte kontinuierlich zurück. Auch sonst gab es positive Zeichen. Voriges Jahr wurde in der Stadt Novo Zavidovo Jean Gregoire Sagbo in den Stadtrat gewählt, der erste gebürtige Afrikaner in einem offiziellen Amt.

Doch die Erfolge sind oberflächlich, denn der Rückgang der rassistischen Gewalt ist kein Ausdruck eines Umdenkens in der Bevölkerung. "Es gibt schlicht deshalb weniger Gewalt, weil die meisten rechtsradikalen Gewalttäter inzwischen im Gefängnis sitzen", sagt Werchowski.

Am Problem des Rassismus habe Moskau nichts geändert. Zwar hat Medwedjew inzwischen erklärt, die bisherigen Maßnahmen reichten nicht, man müsse die Ursachen des Rassismus bekämpfen. Doch bislang geschah nichts.

Russland sieht sich nicht mehr als sowjetischen Vielvölkerstaat

Kürzlich traf sich Premier Putin mit Vertretern verschiedener Minderheiten und ließ verlauten, er werde eine spezielle Behörde für interethnische Konflikte schaffen. Doch deren Nutzen ist fraglich. "Die Regierung kann das Problem nicht lösen", sagt Werchowski. Zu tief sei die Fremdenfeindlichkeit in der russischen Gesellschaft verwurzelt.

Die Sowjetunion versuchte sich an der Idee der "Völkerfreundschaft". Die verblasste mit dem Kommunismus. Das neue Russland war zwar immer noch multiethnisch, sah sich aber zunehmend als Nationalstaat des russischen Volkes. Der Krieg gegen die islamisch-kaukasischen Tschetschenen in der südwestlichen Teilrepublik stärkte dieses Gefühl.

In den Schulen wird die Geschichte Russlands ausschließlich als die Geschichte des russischen Volkes unterrichtet. Minderheiten wie die Tataren oder Baschkiren kommen lediglich als Feinde vor. Bezeichnenderweise reagierte die russische Regierung auf rassistische Ausbrüche in der Vergangenheit nicht etwa mit einem Aufruf zu mehr Toleranz, sondern mit Programmen zur Stärkung einer homogenen russischen Leitkultur.

Spannungen dürfte durch demographischen Wandel wachsen

Dabei bedroht der aggressive Nationalstolz längst die innere Sicherheit: Trotz aller Regierungsmaßnahmen kam es im Dezember 2010 in Moskau zur größten rassistischen Kundgebung in der Geschichte des Landes. Stundenlang terrorisierten knapp 6000 Neonazis die Innenstadt und verprügelten Ausländer. Anlass war die Ermordung eines russischen Fußballfans durch Gangster aus dem Nordkaukasus.

Kürzlich begann in Moskau der Prozess in dem Fall. Sollte das Urteil die Rechtsradikalen nicht zufriedenstellen, sind weitere Unruhen garantiert.

Derzeit kommt es vor allem in der Kaukasus-Provinz Dagestan regelmäßig zu blutigen Zwischenfällen. "Die interethnischen Spannungen in Russland haben schon jetzt ein Niveau erreicht wie im Jugoslawien der 90er-Jahre", sagt der Migrationsforscher Grigory Ioffe.

Das Spannungspotenzial dürfte durch die demografische Entwicklung eher wachsen: Die russische Bevölkerung schrumpft mit beängstigender Geschwindigkeit. Schon jetzt gibt es sieben Millionen weniger Russen als noch 1992. Schuld sind vor allem niedrige Geburtenraten. Bis 2026 dürfte die arbeitsfähige Bevölkerung um 17 Millionen Menschen schrumpfen, also um 25 Prozent.

Arbeitskräftemangel wird noch mehr Einwanderer anziehen

Ioffe schätzt, dass in demselben Zeitraum etwa zehn Millionen neue Einwanderer ins Land kommen würden. "Der Mangel an Arbeitskräften wird sie anziehen wie ein Magnet", sagt er. Russlands kränkelnde Wirtschaft braucht die Einwanderung, doch niemand weiß, wie die Einheimischen auf solch einen Zustrom reagieren werden.

Im Süden des Landes sind ethnische Russen vielerorts schon in der Minderheit. Der Forscher Ioffe hat in der Region Stawropol beobachtet, dass die Russen wegziehen, sobald sie nicht mehr in der Mehrheit sind. "Viele sagen offen, dass sie sich Sorgen um ihr Land machen", sagt er. Und auch zwischen den Minderheiten wachsen die Spannungen.

Eine Lösung dieses Dilemmas ist nicht in Sicht. Menschenrechtler Werchowski rät zu einer Reform der Lehrpläne, der Anerkennung der multikulturellen Geschichte Russlands. Auch ein effektiveres Antidiskriminierungsgesetz könne dem Rassismus entgegenwirken.

Optimistisch ist er nicht. Auch Migrationsexperte Ioffe sieht keine Lösung in Reichweite: "Vielleicht muss die Gewalt erst ein gewisses Ausmaß erreichen, damit die Leute endlich begreifen, was sie tun." Auf die Frage, was für ein Ausmaß er meine, schweigt er.



Da sehen wir was wir in Deutschland noch zu erwarten haben. Besonders krass fällt auf, dass selbst sogenannte Migrationsexperten keinen Schimmer haben was sie tun sollen, man ist so von Multi-Kulti überzeugt, dass es keinen Plan B oder ein Zugeständnis des Scheiterns dieser Politideologie gibt.
Auch der angesprochene demographische Wandel wird katastrophal sein für Deutschland, man sieht ja jetzt schon wie sich unsere "Gäste" im Lande aufführen als Minderheit. Gnade uns Gott diese Gruppe erreicht Majoritäten jeglicher Art, sei es religiös, demographisch oder politisch.

derRevisor
01.08.2011, 23:26
http://www.welt.de/politik/ausland/article13519897/Wie-der-russische-Rassismus-die-Sicherheit-bedroht.html



Da sehen wir was wir in Deutschland noch zu erwarten haben. Besonders krass fällt auf, dass selbst sogenannte Migrationsexperten keinen Schimmer haben was sie tun sollen, man ist so von Multi-Kulti überzeugt, dass es keinen Plan B oder ein Zugeständnis des Scheiterns dieser Politideologie gibt.
Auch der angesprochene demographische Wandel wird katastrophal sein für Deutschland, man sieht ja jetzt schon wie sich unsere "Gäste" im Lande aufführen als Minderheit. Gnade uns Gott diese Gruppe erreicht Majoritäten jeglicher Art, sei es religiös, demographisch oder politisch.

Mal schauen, ob und wie Russland ds Problem löst. Davon kann man dann lernen.

Rockatansky
01.08.2011, 23:29
Wenn man in Russland das Problem "antihumanistisch" lösen sollte...

würde das wohl "etablierten Protest" und nicht Nachahmung bei uns auslösen...

derRevisor
01.08.2011, 23:45
Wenn man in Russland das Problem "antihumanistisch" lösen sollte...

würde das wohl "etablierten Protest" und nicht Nachahmung bei uns auslösen...

Die Grenze zwischen Humanistisch und Antihumanistisch ist variabel und abhängig von ökonomischen Zuständen.

Fremder
02.08.2011, 10:07
Mal schauen, ob und wie Russland ds Problem löst. Davon kann man dann lernen.

Dieses Jahr hat Russland die Abschiebung von Ausländern, die Ordnungswidrigkeiten begangen haben legalisiert und sind dabei die Länder aus der die Migranten kommen zu verpflichten für ihre Landsleute zu bürgen.

Klopperhorst
02.08.2011, 10:09
Dieses Jahr hat Russland die Abschiebung von Ausländern, die Ordnungswidrigkeiten begangen haben legalisiert und sind dabei die Länder aus der die Migranten kommen zu verpflichten für ihre Landsleute zu bürgen.

Man sollte in Russland Kolonien für nordische Europäer schaffen. Dort kann evt. eine Regeneration der nordischen Rasse stattfinden.
Ziel muss es aber sein, den slawischen Einschlag auszumendeln.
Das Grundpotenzial ist jedoch im russischen Volk vorhanden.

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