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carpe diem
28.07.2011, 21:29
Strache feuert Königshofer

Parteiausschluss, weil FP-Mandatar Abtreibungen mit Massaker verglich und "unakzeptable" Freunde habe

Wien/Innsbruck - "Der Tiroler Nationalratsabgeordnete DDr. Werner Königshofer ist mit sofortiger Wirkung aus der FPÖ und dem freiheitlichen Parlamentsklub ausgeschlossen und erhält somit die rote Karte aufgrund seines parteischädigenden Verhaltens", meldete sich FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache aus dem Urlaub.

Der Tiroler FP-Nationalratsabgeordnete Königshofer hatte wegen Äußerungen auf Facebook und zuletzt auch wieder auf seiner zwischenzeitlich geschlossenen Seite www.koenigstiger.at (http://www.koenigstiger.at/) für Aufregung gesorgt. Als er Abtreibungen in Relation zum Massaker in Norwegen stellte, bröckelte auch der Rückhalt in der eigenen Partei, nachdem es bereits von ÖVP, SPÖ und Grünen Kritik hagelte. Königshofer hatte schon länger Texte auf seiner Homepage, die Abtreibungen auch direkt mit NS-Euthanasie verglichen.

Problem-Tiger

Die Sorgen der FPÖ mit ihrem "Königstiger", wie sich der 58-jährige gern nennt, begannen schon im März: Der Linzer Kriminalist und Datenforensiker Uwe Sailer wollte dem Politiker Kontakte zur Neonazi-Szene nachweisen. Sailer schickte ihm eine kodierte E-Mail, die den Absender beim Weiterleiten verraten sollte. Die Post ging an die Betreiber der Neonazi-Site Alpen-Donau.info weiter.

Damit vom Standard konfrontiert, behauptete Königshofer damals, Sailer hätte die E-Mail selbst weitergeleitet. Sailer klagte und bekam vom Handelsgericht Wien recht. Am 4. Juli brachte Sailers Anwalt Georg Zanger auch einen Strafantrag wegen übler Nachrede beim Landesgericht Innsbruck ein, das am 14. Juli die Auslieferung Königshofers durch das Parlament beantragte.

Nachdem eine Verwarnung Königshofers durch Parteiobmann-Stellvertreter Norbert Hofer nicht fruchtete, verlor auch FP-Generalsekretär Herbert Kickl am Donnerstagnachmittag die Geduld: Königshofers "Art zu kommentieren" sei "inakzeptabel. Ich bin kein Psychologe, um zu erklären, was ihn reitet. Ich kann dafür überhaupt kein Verständnis aufbringen" , sagte Kickl zum Standard.

Minuten später entschied Strache über den Ausschluss Königshofers, dem er auch "unakzeptable Freundeskreise" vorwirft.

Königshofer, der seinerseits gerade wegen mehrerer Erkrankungen auf Rehab in der Steiermark weilt, erfuhr vom Standard von seinem Parteiausschluss, nachdem er seine Einträge im Netz als missverstanden verteidigt hatte. Seine erste Reaktion zum Rausschmiss: "Da sag ich jetzt einmal gar nichts dazu." Nachsatz: "Man wird sich aussprechen müssen. Man kann auch gegen einen Ausschluss berufen."

Das habe er auch vor, denn: "Ich glaube nicht, dass ich gegen die Parteilinie verstoße. Das sind unsere Grundsätze, ich formuliere sie nur deutlicher. Die Stimme des Volkes ist die Stimme Gottes." Strache müsse "sehr unter Druck stehen. Ich werde ihn aber auch weiter unterstützen."

Seine Facebook-Einträge verteidigte Königshofer mit "Naivität. Ich muss mir meine Freunde besser aussuchen." Mit seinen Kommentaren zum "Ereignis" in Norwegen wollte er "nur zum Nachdenken anregen".

Der FPÖ kommt der Ausschluss nicht ungelegen. Wenn der bekannte Neonazi Gottfried Küssel und zwei weitere Inhaftierte wegen der Alpen-Donau-Seite vor Gericht kommen, dürfte auch Königshofers E-Mail Thema werden. (Colette M. Schmidt, DER STANDARD; Printausgabe, 29.7.2011)

Quelle (http://derstandard.at/1311802212309/FPOe-Nach-Norwegen-Aussagen-Strache-feuert-Koenigshofer)



Ich bin erstaunt, aber Strache hat recht getan!
So ein Blödmann hat in keiner Partei etwas verloren.

cougar
28.07.2011, 21:38
strache hat vollkommen richtig gehandelt, solche koffer schaden nur der FPÖ.

Dexter
29.07.2011, 00:42
Ich denke nicht, dass er sein Mandat abgeben wird, zumal er das nicht muss. Er kann wilder Abgeordneter bleiben, oder, was ich weniger vermute, zum BZÖ gehen, um HC noch einen kleinen Tritt zu verpassen.

Ob er der FP schadet? Eine harte Kernwählerschicht, die sehr weit rechts außen ist, hat er durchaus angesprochen. Mails an das Alpen Donau Forum weiterleiten, macht ihn aber so weit rechts, dass der Breitenappeal, nachdem HC sucht, nicht mehr gegeben ist. Das alles wird aber so und so noch ein juristisches Nachspiel haben: der Ausschluß vor Parteigremien, bei denen er sie anfechten wird; die Mail bei Gerichten, sobald seine Immunität aufgehoben ist.

cougar
29.07.2011, 15:26
denke bei den parteigremien wird er auf granit beissen.

Dexter
29.07.2011, 16:14
denke bei den parteigremien wird er auf granit beissen.

HC hat das entschieden, und nachdem die Partei stramm auf ihren Führer höhrt, sollte er bei den Gremien ohne Chance sein. Das Mandat muss er trotzdem nicht zurück geben. Ich weiß jetzt nicht, wie genau die Parteiförderung durch den Wegfall des Mandates betroffen ist, aber so könnte der Zug der FP sogar noch weiteres Geld kosten.

PastorPeitl
30.07.2011, 07:05
Nachdem der einzige Grund, warum Werner Königshofer von der FPÖ gefeuert wurde, der ist, dass er bekannt gab, dass durch Abtreibungen im Jahr deutlich mehr Menschen umkommen, als da in Oslo gestorben sind, sehe ich seinen Parteiausschluss eigentlich nicht ganz ein.

Normalerweise hätte man ihn von den Kirchen belobigen müssen, weil er sich gegen Massenmord aussprach und gleichzeitig die Political Correctness hinterfragte.

Sollte die FPÖ also bei ihrem Ausschluss bleiben, so ist Werner Königshofer bei unserer Österreichischen Bürgerpartei http://www.oebp.at herzlich willkommen.

Übrigens: Gilt dies auch für all die Anderen, die den Ausschluss Königshofers nicht verstehen.

Senator74
03.08.2011, 13:05
Den neobrauen Deppen könnt ihr geschenkt haben...

PastorPeitl
03.08.2011, 17:32
Danke. Denn eigentlich wäre es schade, wenn Königshofer der Politik verloren geht. Immerhin sind immer noch 40% für ihn.

Die meisten Nationalratsabgeordneten sind den Menschen einfach nur wurscht. (übrigens schönes österreichisches Wort).

Königshofer ist allerdings einer der polarisiert.