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Vollständige Version anzeigen : Lokführer fordert Schmerzensgeld von den Eltern des Selbstmörders



Berwick
27.07.2011, 07:43
Lokführer fordert Schmerzensgeld von den Eltern des Selbstmörders



Nach Suizid Schmerzensgeld für Lokführer? Vergleich möglich

Ein Lokführer, der einen Selbstmörder überfahren hat, könnte Schmerzensgeld von den Eltern des Toten bekommen.


So leid es mir um den Lokführer tut - mir ist schwer begreiflich, dass er nun von den Eltern des toten Jugendlichen Schmerzensgeld fordert.

Völlig unbegreiflich aber ist mir, wieso er da auch noch Erfolg haben kann.

Wie ist das juristisch möglich?

GnomInc
27.07.2011, 09:01
Wie ist das juristisch möglich?

Nun , der Lokführer erleidet ein Trauma / einen Schock.

Hat jemand nachweislich Selbstmord durch Aufenthalt im Gleisbett vor dem Zug begangen - dann hat er die Schädigung des Lokführers wissentlich herbeigeführt / zumindestens billigend in Kauf genommen.

Wenn der Lokführer ärztlich/psychologische Behandlung benötigt , kann er erwarten, das es ihn zumindestens nichts kostet - Verursacher zahlt .....
Wenn er sogar berufsunfähig wird , durch den Selbstmord - wird die Rechnung noch höher ....
Wenn er ständige Depressionen etc . davon zurückbehält , ist wohl auch zusätzliches Schmerzensgeld vorstellbar ....

Sterntaler
27.07.2011, 09:03
seit wann gibt es Sippenhaft? Was geht das den Eltern an? der Selbstmörder ist für sein Verhalten selbst verantwortlich, solang ihn die Eltern nicht zum Selbstmord angestiftet haben.

Berwick
27.07.2011, 09:19
Etwas mehr zum Hintergrund des Falles:



Die Anwälte beider Parteien wollen in den kommenden zwei Wochen den Vergleichsvorschlag prüfen. Dabei soll auch die genaue Summe ausgehandelt werden. Vermutlich wird es ein Geldbetrag zwischen 3.000 und 5.000 Euro sein. Beide Parteien hatten bereits zuvor ihre prinzipielle Bereitschaft zu einer außergerichtlichen Einigung erklärt. Auch der Lokführer selbst hatte geäußert, dass er mit einem solchen Vergleich einverstanden sei. "Ich habe keinen Bock mehr, das noch mal durchzukauen", sagte er.

Ursprüngliche Forderung zu hoch
Die Richterin hatte zuvor angedeutet, dass die Schmerzensgeldforderung von rund 15.000 Euro nach bisheriger Rechtsprechung zu hoch sei. Denkbar sei allenfalls ein Betrag zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Die Kläger sollten daher überlegen, ob sie einen monatelangen Prozess in Kauf nehmen und dabei das Risiko eingehen wollten, am Ende leer auszugehen. Für den Lokführer selbst würde der Prozess außerdem eine große psychische Belastung darstellen. Geklagt hatte die Ehefrau des Lokführers, an die dieser seinen Schmerzensgeld-Anspruch abgetreten hatte. Dadurch sollte der Bahn-Mitarbeiter in dem Zivilprozess als Zeuge in eigener Sache auftreten können.




http://www.br-online.de/studio-franken/aktuelles-aus-franken/landgericht-nuernberg-fuerth-klage-eltern-selbstmord-schadensersatz-ID1311662685750.xml

Berwick
27.07.2011, 09:20
der Selbstmörder ist für sein Verhalten selbst verantwortlich, solang ihn die Eltern nicht zum Selbstmord angestiftet haben.

Würde ich auch so sehen.

Ich finde, dieser Fall ist ein Missbrauch des Gerichtswesens.

Berwick
27.07.2011, 09:24
Wenn er ständige Depressionen etc . davon zurückbehält , ist wohl auch zusätzliches Schmerzensgeld vorstellbar ....


Und was ist, wenn die Eltern nun noch zusätzlich Depressionen bekommen?

Nicht nur wegen des Selbstmords ihres Sohnes - sondern wegen der unverschämten Klage dieses Lokführers?

Können die dann wiederum den Lokführer verklagen, weil seine Klage BEI IHNEN Depressionen und Albträume ausgelöst hat?

Brotzeit
27.07.2011, 09:57
Ich finde, dieser Fall ist ein Missbrauch des Gerichtswesens.

Nicht nur das.

Er indiziert auch die sozialiale - sozialistische Dekadenz in den Kreisen der Juristen und der Gesellschaft!

Berwick
27.07.2011, 10:31
die sozialiale - sozialistische Dekadenz in den Kreisen der Juristen und der Gesellschaft!

Wie sagte Ludwig Thoma so schön und treffend über Juristen:

"Assessor XY war ein Examens-Einser, und auch sonst von mäßigem Verstand".

Sterntaler
27.07.2011, 10:33
Und was ist, wenn die Eltern nun noch zusätzlich Depressionen bekommen?

Nicht nur wegen des Selbstmords ihres Sohnes - sondern wegen der unverschämten Klage dieses Lokführers?

Können die dann wiederum den Lokführer verklagen, weil seine Klage BEI IHNEN Depressionen und Albträume ausgelöst hat?

Exakt. :D

Berwick
27.07.2011, 10:59
Dieser Lokführer ist anscheinend ein sensibler Mensch. Er leidet unter diesem Vorfall. Das ehrt ihn.

Aber sooooo sensibel, dass er nun die Eltern des Toten in Ruhe ließe, so sensibel ist er nun wieder nicht ....

Und das ehrt ihn NICHT!

Stadtknecht
27.07.2011, 11:37
Brutal formuliert:

Was erlaubt sich dieser Bengel, den Lokführer bzw. dessen Zug für seinen Selbstmord zu mißbrauchen?

Denkt der nicht daran, was der Lokführer durchmacht?

Berwick
27.07.2011, 15:21
Ich habe nichts dagegen, dass der Lokführer eine Entschädigung bekommt.

Aber NICHT von den Eltern des Selbstmörders.

Wer solch eine Forderung stellen kann, dem spreche ich jegliche Sensibilität ab - die der aaaaaaaaaaaaarme Lokführer doch für sich geltend machen möchte ....

Sprecher
28.07.2011, 09:07
Als Lokführer gehört es zum Berufsrisiko daß man ab und zu Selbstmörder überfährt.

Sprecher
28.07.2011, 09:09
Denkt der nicht daran, was der Lokführer durchmacht?

Nö, warum sollte er auch, wer sich vor einen Zug schmeißt wird wohl genug andere Sorgen haben.

George Rico
28.07.2011, 09:12
Brutal formuliert:

Was erlaubt sich dieser Bengel, den Lokführer bzw. dessen Zug für seinen Selbstmord zu mißbrauchen?

Denkt der nicht daran, was der Lokführer durchmacht?
Das ist, so hart es klingen mag, Selbstmördern total egal. Die sind nur noch mit sich selbst beschäftigt und wollen einen möglichst schnellen Tod ohne das "Risiko" eingehen zu müssen, irgendwie dennoch zu überleben.



---

Stadtknecht
28.07.2011, 09:36
Nö, warum sollte er auch, wer sich vor einen Zug schmeißt wird wohl genug andere Sorgen haben.


Das ist, so hart es klingen mag, Selbstmördern total egal. Die sind nur noch mit sich selbst beschäftigt und wollen einen möglichst schnellen Tod ohne das "Risiko" eingehen zu müssen, irgendwie dennoch zu überleben.

---

So wird`s wohl sein.

Berwick
28.07.2011, 22:42
Vielleicht verklagen nun auch noch alle Fahrgäste die armen Eltern - wegen der Verspätung usw.?

Dieser perversen Klage-Kultur nach amerikanischen Vorbild gehört ein Riegel vorgeschoben.

Das ist primitives Denken der Art: "Wenn mir ein Cent irgendwo irgendwie zustehen könnte, dann will ich den auch haben ... haben .... haben ...."

Krankhaft, so was .....

Freikorps
29.07.2011, 13:24
Lokführer fordert Schmerzensgeld von den Eltern des Selbstmörders



So leid es mir um den Lokführer tut - mir ist schwer begreiflich, dass er nun von den Eltern des toten Jugendlichen Schmerzensgeld fordert.

Völlig unbegreiflich aber ist mir, wieso er da auch noch Erfolg haben kann.

Wie ist das juristisch möglich?

Dieser Strang existiert berteits!

http://www.politikforen.net/showthread.php?113197-Nach-Suizid-Eltern-sollen-Zugführer-Schmerzensgeld-zahlen

schastar
29.07.2011, 14:05
Brutal formuliert:

Was erlaubt sich dieser Bengel, den Lokführer bzw. dessen Zug für seinen Selbstmord zu mißbrauchen?

Denkt der nicht daran, was der Lokführer durchmacht?

Mal ehrlich, was macht er denn groß durch.

Letztes Jahr lief so ein Schlaukopf bei uns vor den Zug. Zu allem Überfluß kam er dann auch noch darunter und der Zug so unglücklich zum stehen daß er noch auf dem Übergang stand an dem ich wartete.
Ich kann dir jetzt drei Dinge sagen, erstens ist da viel weniger Blut als man gemeinhin glauben möchte, auch wenn die Beine ab sind, zweitens geht es kurz und schmerzlos und drittens erklär mal den hinter dir stehenden daß sie umkehren sollen weil der Zug wohl noch etwas länger steht und du es eilig hast ohne zu verzweifeln.

Also, jetzt sag mir was er wohl groß durchmachen sollte.

Ich denke der Typ arbeitet auf den Vorruhestand hin und seine Alte unterstützt ihn dabei ganz kräftig.

Grenzer
29.07.2011, 17:34
Brutal formuliert:

Was erlaubt sich dieser Bengel, den Lokführer bzw. dessen Zug für seinen Selbstmord zu mißbrauchen?

Denkt der nicht daran, was der Lokführer durchmacht?

Dieser Lokführer ist ein raffgieriger Sack !

Wäre er tatsächlich so gefühlvoll ,-
wie er jetzt tut ,-
dann müsste er Tag und Nacht um die vielen niedlichen Rehe weinen,-
die er auf seiner Strecke mit seiner tollen Lok schon ermordet hat.....

Der Naturschutzbund sollte einmal die Zahlen der geköpften Wildtiere veröffentlichen
und die Bundesbahn wegen Animal-Holocaust verklagen........

bernhard44
29.07.2011, 17:38
schätze, dass es da einen Anwalt in der Familie das Lokführers gibt! So nach dem Motto: du höma................

Berwick
29.07.2011, 18:18
Dieser Lokführer ist ein raffgieriger Sack !

...

Seh ich auch so.

Er hielt nämlich damals diesen Selbstmord erst für einen Wildunfall.

Als er aber erfuhr, dass da ein Selbstmörder umgekommen war, begann er Geld zu wittern.

Oder seine Frau hat ihn drauf gebracht.

Wie auch immer: Eine widerliche und widerwärtige Idee.

schlaufix
29.07.2011, 18:24
Seh ich auch so.

Er hielt nämlich damals diesen Selbstmord erst für einen Wildunfall.

Als er aber erfuhr, dass da ein Selbstmörder umgekommen war, begann er Geld zu wittern.

Oder seine Frau hat ihn drauf gebracht.

Wie auch immer: Eine widerliche und widerwärtige Idee.

Um diese widerliche Idee nicht abzumildern, aber fordert er das Geld nicht von der Versicherung?

Unbelehrbar
29.07.2011, 20:27
Lokführer fordert Schmerzensgeld von den Eltern des Selbstmörders



So leid es mir um den Lokführer tut - mir ist schwer begreiflich, dass er nun von den Eltern des toten Jugendlichen Schmerzensgeld fordert.

Völlig unbegreiflich aber ist mir, wieso er da auch noch Erfolg haben kann.

Wie ist das juristisch möglich?

Die Eltern sind die Erben. Nimmst du das Erbe an, dann bist du auch für die Schulden,... des Verstorbenen verantwortlich. Bzw. die Abwicklung mit der Versicherung.
Ich würde sagen es ist schon stimmig so.

Wie ich das Verhalten beurteile? Ich weiß es nicht.

Berwick
30.07.2011, 01:03
Ich weiß es .

Und: Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist deswegen auch gut.

Berwick
30.07.2011, 18:50
Ich sag mal so:

Dieser depperte Lokführer ist kein Opfer, sondern ein geldgeiles B-Loch.

Denn zum A-Loch hat es diesen geldgeilen Widerling nicht gereicht.

rechtsvonlinks
30.07.2011, 20:06
Die Eltern sind die Erben. Nimmst du das Erbe an, dann bist du auch für die Schulden,... des Verstorbenen verantwortlich. Bzw. die Abwicklung mit der Versicherung.
Ich würde sagen es ist schon stimmig so.

Ich bin kein Rechtsexperte...
... aber der Vergleich mit dem Erbe hinkt meiner Meinung nach. Ich denke, es ist ein Unterschied zwischen Schulden erben und für die "Tat" eines anderen Menschen verantwortlich gemacht zu werden.

Ich lasse mich aber gerne eine Besseren belehren.

feuermax2
05.08.2011, 18:22
Ich weiß es .

Und: Nicht alles, was rechtlich möglich ist, ist deswegen auch gut.

So sehe ich das auch. Er wird wohl auch damit nicht durchkommen. Aber bei der Justiz weiß man es ja nie....

Berwick
07.08.2011, 05:55
Hoffen wir, dass er nicht damit durchkommt.

Schande über diesen pietätlosen und geldgeilen Sack.

Seine Depressionen sind wahrscheinlich auch nur vorgetäuscht.

Er hielt den Vorfall doch lange erst für einen Wild-Unfall.