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Vollständige Version anzeigen : Der Entwurf eines auf der Evolution basierenden Gesellschaftssystem



Klopperhorst
25.07.2011, 00:09
Die Kraft einer menschlichen Gesellschaft liegt in ihrer Lokalität, im Kleinen und in ihrer unendlichen Vielfalt. Vielfalt ist die einzige Möglichkeit, die innere Stärke einer Gesellschaft aufrechtzuerhalten und ihr somit Möglichkeiten für fortwährende Veränderung und Anpassung zu geben. Monotonie und Globalisierung hingegen rauben der Gesellschaft die innere Kreativität und lassen alles mit allem im Gleichklang verschmelzen. Aus einem solchen System kann niemals Stärke und Dynamik hervorgehen, sondern nur Schwäche und Starrheit oder absolutes Chaos. Eine globalisierte, monotone Gesellschaft bedeutet langfristig den Tod derselben.

Nicht die Steuerung einer Zentralgewalt (oder eines Gottes) schuf die komplexen lebensähnlichen System dieser Welt, sondern der einfache Grundsatz, dass alles erst einmal lokal vernetzt sein muss, dass alles erst einmal lokal entstehen und auf kleiner Ebene funktionieren muss. Immer muss es erst ein Korn sein, welches den Grundstein für ein großes System, wie dem Gerstenfeld legt, immer muss es ein kleines Etwas sein. Der Schlüssel zum Erfolg, zum Wachsen und Bestehen liegt in der Lokalität an sich. Wenn die Dinge auf kleiner Ebene miteinander vernetzt sind, dann können sich viele unterschiedliche Alternativen entwickeln, welche an sich wiederum kleine ebenbürtige System darstellen, die sich auf fraktaler Ebene weitervernetzen können, zu größeren Systemen, die an sich wieder etwas völlig anderes darstellen können, aber eben aus diesen vielen unterschiedlichen kleinen Systemen bestehen.

Hier ist der eigentliche Fehler dieses Systems zu suchen, nämlich in einer lebensfeindlichen globalen Informationsvernetzung, welche dem System Gesellschaft jede Alternative verwährt und letztendlich nicht Lebensähnlichkeit und Vielfalt, sondern globale Monotonie herbeiführt. Jeder, der über die Gesellschaft redet und diese zu ändern versucht, in welchem Sinne auch immer, sollte die Gesetze der "Lokalen Gesellschaft" beachten.

Nur diese Gesetzte können die großen Probleme unserer heutigen Zeit lösen helfen.


Ich lade herzlich zum Philosophieren über diese Gesellschaftsordnung ein.

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r2d2
25.07.2011, 10:13
Die Kraft einer menschlichen Gesellschaft liegt in ihrer Lokalität
Der Energiebedarf Deutschlands kann derzeit nicht ohne den Import von fossilen Energieträgern gedeckt werden. Auch benötigt Deutschland dringend ausländische Abnehmer für die in Deutschland produzierten Waren.

FranzKonz
25.07.2011, 10:51
Der Energiebedarf Deutschlands kann derzeit nicht ohne den Import von fossilen Energieträgern gedeckt werden. Auch benötigt Deutschland dringend ausländische Abnehmer für die in Deutschland produzierten Waren.

Die Bevölkerung reduziert sich, damit kämen wir (ohne Zuwanderung von außen) allmählich auf eine Bevölkerungszahl, die sich aus vorhandenen Ressourcen ernähren, mit Energie versorgen könnte und auf Export nicht mehr in diesem Ausmaß angewiesen wäre.

r2d2
26.07.2011, 00:46
Die Bevölkerung reduziert sich, damit kämen wir (ohne Zuwanderung von außen) allmählich auf eine Bevölkerungszahl, die sich aus vorhandenen Ressourcen ernähren, mit Energie versorgen könnte und auf Export nicht mehr in diesem Ausmaß angewiesen wäre.
Es wäre sicherlich günstig, von internationalen Handelsgütern unabhängig zu sein, aber gleichzeitig am internationalen Wissenszuwachs beteiligt zu sein.

Derzeit ist ersteres nicht der Fall. Es dürfte großer politischer Anstrengungen bedürfen das ohne wirtschaftlichen Schaden zu nehmen zu erreichen. Ob allein der Bevölkerungsrückgang in Deutschland dafür ausreicht das zu erreichen wage ich zu bezweifeln. Ein Selbstläufer ist das auf jeden Fall nicht.

Die Ölquellen in Deutschland sind mager gesät. Es gibt zwar aus anderen Gründen derzeit Bestrebungen auf eine nachhaltige Energieversorgung umzusteigen, die im Nebeneffekt auch lokaler ausgerichtet ist (die "deutschen Wind" nutzt), und keine Importware mehr benötigt. Aber der Strom wird nach wie vor ins europäische Stromnetz eingespeist. Auch das deutsche Stromnetz müsste vom europäischen Stromnetz abgetrennt werden.

Man müsste auch über Biosprit oder die Verflüssigung von Kohle nachdenken.

r2d2
26.07.2011, 01:04
Weiter müsste in Deutschland die Textil- und Lederindustrie deutlich subventioniert werden.

Es ist ja kein Geheimnis, das auch solche deutschen Unternehmen wie beispielsweise Adidas oder Puma größtenteils nicht mehr in Deutschland produzieren lassen, weil es einfach zu teuer ist.

cajadeahorros
26.07.2011, 07:41
Warum war es jahrzehntelang nicht "zu teuer"?

GnomInc
26.07.2011, 09:53
Warum war es jahrzehntelang nicht "zu teuer"?

Weil die " Globalisierung " noch nicht als Hauptkomponente der Kostensenkung = Gewinnmaximierung auf der Agenda stand ?

Wolf
29.07.2011, 00:35
Der Energiebedarf Deutschlands kann derzeit nicht ohne den Import von fossilen Energieträgern gedeckt werden. Auch benötigt Deutschland dringend ausländische Abnehmer für die in Deutschland produzierten Waren.

Klopperhorst meinte seine Aussage oben wohl eher allgemein als auf einen Staat spezifiert. Einen Staat im Jahr 2011 von allen Anderen zu isolieren wäre unsinnig. Wenn man seine Thesen oben auf die Realpolitik übertragen möchte, dann würden höchstens die europäischen Staaten einen unabhängigen Bund bilden, der Handel und Austausch zwischen den Staaten ermöglicht, ohne die, laut Klopperhorst verlorengegangene, kulturelle Vielfalt zu zerstören.
Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass sich aus mehreren verschiedenen Kulturen auch neue Kulturen und Lebensgemeinschaften gebildet haben - nicht zuletzt die Deutschlands.


dass alles erst einmal lokal vernetzt sein muss, dass alles erst einmal lokal entstehen und auf kleiner Ebene funktionieren muss.

Bist du Informatiker? Erinnert mich sehr an die Funktionsweise eines Prozessors.


sondern globale Monotonie herbeiführt.

Wieso unbedingt monoton? Glaubst du nicht, dass sich aus einem "Mischmasch" an Kulturen und Mentalitäten etwas neues bilden könnte?

r2d2
29.07.2011, 02:50
Klopperhorst meinte seine Aussage oben wohl eher allgemein als auf einen Staat spezifiert. Einen Staat im Jahr 2011 von allen Anderen zu isolieren wäre unsinnig. Wenn man seine Thesen oben auf die Realpolitik übertragen möchte, dann würden höchstens die europäischen Staaten einen unabhängigen Bund bilden, der Handel und Austausch zwischen den Staaten ermöglicht, ohne die, laut Klopperhorst verlorengegangene, kulturelle Vielfalt zu zerstören.
Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass sich aus mehreren verschiedenen Kulturen auch neue Kulturen und Lebensgemeinschaften gebildet haben - nicht zuletzt die Deutschlands.
Selbst das halte ich nicht für richtig. Gerade Öl und Gas bezieht die EU nicht aus eigenen Quellen. Und darauf habe ich ja hingewiesen.



Bist du Informatiker? Erinnert mich sehr an die Funktionsweise eines Prozessors.
Ich bitte dich zukünftig darauf zu achten, das auch zu kennzeichnen, wenn du innerhalb eines Beitrags mehr als eine Person zitierst. Die Frage geht an Klopperhorst nicht an Blecheimer.

PS.: Wer sich für Globalisierungskritk aus der linken Ecke interessiert, sollte mal "One no, many yeses" auf deutsch unter dem Titel "Global Attack" veröffentlicht von Paul Kingsnorth lesen.

Hier ein Link auf Globalisierungskritiker und Gegner des Neoliberalismus in Mexiko:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zapatistische_Armee_der_Nationalen_Befreiung

r2d2
29.07.2011, 02:51
Klopperhorst meinte seine Aussage oben wohl eher allgemein als auf einen Staat spezifiert. Einen Staat im Jahr 2011 von allen Anderen zu isolieren wäre unsinnig. Wenn man seine Thesen oben auf die Realpolitik übertragen möchte, dann würden höchstens die europäischen Staaten einen unabhängigen Bund bilden, der Handel und Austausch zwischen den Staaten ermöglicht, ohne die, laut Klopperhorst verlorengegangene, kulturelle Vielfalt zu zerstören.
Gleichzeitig muss man aber bedenken, dass sich aus mehreren verschiedenen Kulturen auch neue Kulturen und Lebensgemeinschaften gebildet haben - nicht zuletzt die Deutschlands.
Globalisierung ist für mich primär ein wirtschaftspolitisches Phänomen, das aber auch wegen Öffnung der Grenzen kulturelle Vereinheitlichungen (Monotonie?) mit sich bringt. Gerade die EU ist ein Fallbeispiel für Globalisierung: Vereinheitlichung des Euro um Hindernisse für die EU-weiten Wirtschaftsbeziehungen abzubauen, freie Staatenübergreifende Arbeitserlaubnis, Freizügigkeit innerhalb der EU, ... .



Bist du Informatiker? Erinnert mich sehr an die Funktionsweise eines Prozessors.
Ich bitte dich zukünftig darauf zu achten, das auch zu kennzeichnen, wenn du innerhalb eines Beitrags mehr als eine Person zitierst. Die Frage geht an Klopperhorst nicht an Blecheimer.

PS.: Wer sich für Globalisierungskritk aus der linken Ecke interessiert, sollte mal "One no, many yeses" auf deutsch unter dem Titel "Global Attack" veröffentlicht von Paul Kingsnorth lesen.

Hier ein Link auf Globalisierungskritiker und Gegner des Neoliberalismus in Mexiko:
http://de.wikipedia.org/wiki/Zapatistische_Armee_der_Nationalen_Befreiung