Registrierter
14.07.2011, 10:11
Eines Sachsen Klage
Ach, liebe Leser, was waren das doch noch für unschuldig-harmlose
Zeiten, als der Sachse Johann Gottfried Schnabel seinen utopischen
Roman von der “Insel Felsenburg” schrieb, dessen letzter Band anno 1743
veröffentlicht wurde. Im selben Manuskript befindet sich ein Gedicht von
anonymer Hand (wenn er es nicht selber war), das mit “Das verkehrte
Teutschland” überschrieben ist.
Dessen letzte beide Strophen:
“Nicht wahr? Der Klugheit Regel heißt:
Laß dir nicht allzu nahe kommen!
Zum wenigsten ein kluger Geist
Hat sie genau in acht genommen;
Ja, was nur Händ und Füße regt,
Was geht, was schwimmt, was Eier legt,
Hat seine Feinde gern vom Leibe.
In Teutschland ist es umgewandt:
Wir öffnen unserm Feind das Land,
Und leiden, daß er bei uns bleibe.
Wir könnten es zwar wohl verwehrn.
Allein es fehlt an vielen Dingen.
An was? Ihr Teutschen wollt ihr’s hörn,
so will ich es zu Markte bringen:
In Teutschland fehlet vielerlei,
Jedoch hauptsächlich nur die Drei
Hab ich mir zu Gemüth gezogen:
Der Muth, bei dieser schweren Zeit,
Die Klugheit und die Einigkeit -
Das Geld ist ohnehin verflogen.”
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Schnabel
www.schnabel-gesellschaft.de
Ach, liebe Leser, was waren das doch noch für unschuldig-harmlose
Zeiten, als der Sachse Johann Gottfried Schnabel seinen utopischen
Roman von der “Insel Felsenburg” schrieb, dessen letzter Band anno 1743
veröffentlicht wurde. Im selben Manuskript befindet sich ein Gedicht von
anonymer Hand (wenn er es nicht selber war), das mit “Das verkehrte
Teutschland” überschrieben ist.
Dessen letzte beide Strophen:
“Nicht wahr? Der Klugheit Regel heißt:
Laß dir nicht allzu nahe kommen!
Zum wenigsten ein kluger Geist
Hat sie genau in acht genommen;
Ja, was nur Händ und Füße regt,
Was geht, was schwimmt, was Eier legt,
Hat seine Feinde gern vom Leibe.
In Teutschland ist es umgewandt:
Wir öffnen unserm Feind das Land,
Und leiden, daß er bei uns bleibe.
Wir könnten es zwar wohl verwehrn.
Allein es fehlt an vielen Dingen.
An was? Ihr Teutschen wollt ihr’s hörn,
so will ich es zu Markte bringen:
In Teutschland fehlet vielerlei,
Jedoch hauptsächlich nur die Drei
Hab ich mir zu Gemüth gezogen:
Der Muth, bei dieser schweren Zeit,
Die Klugheit und die Einigkeit -
Das Geld ist ohnehin verflogen.”
http://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Gottfried_Schnabel
www.schnabel-gesellschaft.de