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Vollständige Version anzeigen : Brandenburger Nachwuchs.



Casus Belli
13.07.2011, 22:22
12. Juli 2011 - Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lieberoser Heide im brandenburgischen Teil der Lausitz hat sich Wolfsnachwuchs eingestellt. Zwei Welpen haben die Fotofalle ausgelöst (siehe Bild). Die genaue Zahl der Nachkommen kenne man noch nichhttp://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/lausitz/13953.html

http://www.nabu.de/imperia/md/images/nabude/projekteaktionen/wolf/welpen_lieberoserheide.jpeg


In Berlin kann man soviel erleben in Brandenburg soll es wieder Wölfe geben.....heißt es in einem Lied. Da begnüge ich mich doch lieber mit den Brandenburger Wolfsnachwuchs. :]

Sauerländer
14.07.2011, 15:09
Es gibt ja in letzter Zeit eher selten Nachrichten, die einen auch ohne einen Aspekt von Gehässigkeit erfreuen.

Das hier ist aber eine solche. :)

Schwarzer Rabe
14.07.2011, 15:35
Mich freut die Wiederkehr heimischer Arten auch sehr. :)

cajadeahorros
14.07.2011, 15:37
Es gibt ja in letzter Zeit eher selten Nachrichten, die einen auch ohne einen Aspekt von Gehässigkeit erfreuen.

Das hier ist aber eine solche. :)

Das ist richtig. Hoffen wir nur, daß es in Brandenburg nicht so viele amoklaufende Menschenschützer gibt wie in Bayern.

JensVandeBeek
14.07.2011, 15:39
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/lausitz/13953.html

http://www.nabu.de/imperia/md/images/nabude/projekteaktionen/wolf/welpen_lieberoserheide.jpeg


In Berlin kann man soviel erleben in Brandenburg soll es wieder Wölfe geben.....heißt es in einem Lied. Da begnüge ich mich doch lieber mit den Brandenburger Wolfsnachwuchs. :]

In Berlin soll auch einige "Wölfe" geben, leider ganz andere "Sorte" !

Stadtknecht
14.07.2011, 15:44
Schön!

Wölfe sind faszinierende Tiere.

luftpost
14.07.2011, 15:50
In Berlin bin ich einer von drei Millionen, in Brandenburg kann ich bald alleine wohnen...

Efna
14.07.2011, 17:21
Eine gute Nachricht.

Casus Belli
14.07.2011, 19:56
Das ist richtig. Hoffen wir nur, daß es in Brandenburg nicht so viele amoklaufende Menschenschützer gibt wie in Bayern.

Leider ist letztes Jahr ein Wolf verstorben bei einem Autounfall, ansonsten sind die Wölfe bei uns geschützt. Die Jagd ist in Brandenburg genauso verberteitet und auch Tradition so wie in Bayern. So wie dem armen Bären Bruno wirds hier aber keinen Wolf ergehen.

Casus Belli
14.07.2011, 19:59
In Berlin bin ich einer von drei Millionen, in Brandenburg kann ich bald alleine wohnen...


Ah man kennt das Lied.:D


http://www.youtube.com/watch?v=AzOTMXroAr0

Lichtblau
14.07.2011, 20:00
Eine gute Nachricht.

Wieso?

Ich verstehe nicht worin der Sinn liegt. Sind Wölfe nicht eine Gefahr für den Menschen?

Casus Belli
14.07.2011, 20:36
Wieso?

Ich verstehe nicht worin der Sinn liegt. Sind Wölfe nicht eine Gefahr für den Menschen?

Wölfe sind keine Gefahr für den Menschen und das waren sie auch nie zumindest nicht für Leib und Leben, sie können nur dem Nutzvieh lästig werden. Eigentlich sind Wölfe aber Extrem scheu. In Brandenburg fehlt der Wolf der als natürliches Raubtier dafür sorgte das die Tierwelt im Gleichgewicht bleibt. Wenn der Wolf wieder so aktiv wird wie er es mal war braucht es keinen Jäger mehr die Rehe, Rotwild oder Schwarzwild schießen. Und glaub mir Rehe gibts bei uns wie Sand am mehr. Mitunter rennen die auch in der Stadt rum. Und die derzeit üblichen grössten Raubiere wären Fuchs, Mader, Rotmilan, Eule. Und diese Arten schaffen es eher selten ein Reh zu reißen.

cajadeahorros
15.07.2011, 07:26
Wieso?

Ich verstehe nicht worin der Sinn liegt. Sind Wölfe nicht eine Gefahr für den Menschen?

Nein, sind sie nicht. Und selbst wenn, sollten sich die "aber Wölfe könnten irgendwann in die Stadt kommen und Babys fressen"-Idioten mal überlegen, ob sie sich nicht erst einmal um das kaputtgesparte Gesundheitssystem kümmern möchten. Oder um die von mit meinem Steuergeld bezahlten Bomben gekillten oder verletzten Menschen.

Efna
15.07.2011, 22:55
Wieso?

Ich verstehe nicht worin der Sinn liegt. Sind Wölfe nicht eine Gefahr für den Menschen?

Nein, es goibt in Ostdeutschland schon seit 20 Jahren Wölfe ohne das es nur einen Scheinangriff gegeben hat. Die meisten wolfsangriffe weltweit sind entweder auf extrem falsches Verhalten zurückzuführen(wenn man z.b. die Jungen anfässt) oder auf die Tollwut die die Tiere aggressiver macht, die aber hier in Deutschland so gut wie ausgerottet ist. Die Angst vor dem Wolf basiert meist eher darauf das er auch haustiere reisst und nicht wegen der Gefahr für Menschen. Selbst wenn du in einer Gegend spazieren gehst wo es Wölfe gibt würde ich mir eher über Wildschweinangriffe Gedanke die können nämlich sehr gefährlich werden, doch wölfe sind von Natur aus Scheu.

Sauerländer
15.07.2011, 23:10
Nein, es goibt in Ostdeutschland schon seit 20 Jahren Wölfe ohne das es nur einen Scheinangriff gegeben hat. Die meisten wolfsangriffe weltweit sind entweder auf extrem falsches Verhalten zurückzuführen(wenn man z.b. die Jungen anfässt) oder auf die Tollwut die die Tiere aggressiver macht, die aber hier in Deutschland so gut wie ausgerottet ist. Die Angst vor dem Wolf basiert meist eher darauf das er auch haustiere reisst und nicht wegen der Gefahr für Menschen. Selbst wenn du in einer Gegend spazieren gehst wo es Wölfe gibt würde ich mir eher über Wildschweinangriffe Gedanke die können nämlich sehr gefährlich werden, doch wölfe sind von Natur aus Scheu.
Es sei denn vielleicht, ein Rudel hat einen RICHTIG üblen Winter sich und steht Milimeter vorm Verhungern. Und selbst dann bezweifle ich eher, dass die einen Menschen attackieren.
Wildschweine hingegen drehen, das stimmt, bei weitem nicht nur dann ziemlich am Rad, wenn sie gerade Frischlinge haben. Da kann ein kleiner Waldspaziergang wirklich schnell arg ins Auge gehen.

Geronimo
15.07.2011, 23:17
Es sei denn vielleicht, ein Rudel hat einen RICHTIG üblen Winter sich und steht Milimeter vorm Verhungern. Und selbst dann bezweifle ich eher, dass die einen Menschen attackieren.
Wildschweine hingegen drehen, das stimmt, bei weitem nicht nur dann ziemlich am Rad, wenn sie gerade Frischlinge haben. Da kann ein kleiner Waldspaziergang wirklich schnell arg ins Auge gehen.

Wildschweine schmecken aber auch verdammt gut! Vor allem die Frischlinge.:] Am besten natürlich stilecht mit der Saufeder erlegt. Noch heute bei "Frankonia" für schlappe 190€ zu erstehen. Die Saufeder.:D

Efna
15.07.2011, 23:32
Es sei denn vielleicht, ein Rudel hat einen RICHTIG üblen Winter sich und steht Milimeter vorm Verhungern. Und selbst dann bezweifle ich eher, dass die einen Menschen attackieren.
Wildschweine hingegen drehen, das stimmt, bei weitem nicht nur dann ziemlich am Rad, wenn sie gerade Frischlinge haben. Da kann ein kleiner Waldspaziergang wirklich schnell arg ins Auge gehen.

Ich denke aber einen richtig üblen Winter in Deutschland wo die Wildtierpopulation so zurückgeht das die Wölfe auf andere Beute zurückgreift dürfte wohl in den nächsten hundert jahren nicht passieren. Unsere Wälder sind sogar mit den typischen Beutetiere des Wolfes nahezu vollgestopft und wenn es doch mal streng wird, findet die Tiere am Rande der Städte und Dörfer oft genug, dazu werden sie in strengen Winter noch gefüttert. also dahin gehend braucht man sich keine Gedanken zu machen.
Was Wildschweine sind Bachen extrem Aggressiv und im Gegensatz zu Keilern sind sie sogar bereit bis zum Tode zu kämpfe um ihre Kinder zu beschützen, allerdings recht schon etwas Wissen und Massnahmen um im Frühjahr einen Angriff durch eine Bache zu vermeiden(und das kann man recht gut). Keiler können in der Paarungszeit sehr Aggressiv werden da sie da extrem viel Testosteron was sie sehr draufgängerisch und aggressiv macht und sie auch ohne direkte Bedrohnung angreifen können. Ausserhalb der Paarungszeit sind Keiler allerdings umgänglicher als Bachen und meiden eher Konflikte.

Rockatansky
16.07.2011, 00:05
Wildschweine schmecken aber auch verdammt gut! Vor allem die Frischlinge.:] Am besten natürlich stilecht mit der Saufeder erlegt. Noch heute bei "Frankonia" für schlappe 190€ zu erstehen. Die Saufeder.:D

Du bist aber ganz fies, wenn du kleine Frischlinge von Schweinen isst. :eek:
Mir graust vor dir. :(

Geronimo
16.07.2011, 00:07
Du bist aber ganz fies, wenn du kleine Frischlinge von Schweinen isst. :eek:
Mir graust vor dir. :(

Ich gehöre ja auch zur Span-Ferkel-Esser-Fraktion.:2up:


Los, fürchte dich!!!

Geronimo
16.07.2011, 00:10
Keiler können in der Paarungszeit sehr Aggressiv werden da sie da extrem viel Testosteron was sie sehr draufgängerisch und aggressiv macht und sie auch ohne direkte Bedrohnung angreifen können.

So spricht man aber nicht über Musels. Tss.:no_no:

Rockatansky
16.07.2011, 00:12
Fürchten tu ich mich deswegen nicht.
Nur ich persönlich kann mir nicht vorstellen, kleine Ferkel oder sowas wie Kaninchen zu essen.

Lieber normale Großtiere, die schon ein Leben hatten. :]

Geronimo
16.07.2011, 00:16
Fürchten tu ich mich deswegen nicht.
Nur ich persönlich kann mir nicht vorstellen, kleine Ferkel oder sowas wie Kaninchen zu essen.

Lieber normale Großtiere, die schon ein Leben hatten. :]

Weichei. Wenn du drei Tage gehungert hast, reißt du 'nem niedlichen Kücken den Kopf ab und ißt es roh. Garantiert! I.Ü. solltest du Spaß verstehen können.:D

Casus Belli
16.07.2011, 10:37
Nein, es goibt in Ostdeutschland schon seit 20 Jahren Wölfe ohne das es nur einen Scheinangriff gegeben hat. Die meisten wolfsangriffe weltweit sind entweder auf extrem falsches Verhalten zurückzuführen(wenn man z.b. die Jungen anfässt) oder auf die Tollwut die die Tiere aggressiver macht, die aber hier in Deutschland so gut wie ausgerottet ist. Die Angst vor dem Wolf basiert meist eher darauf das er auch haustiere reisst und nicht wegen der Gefahr für Menschen. Selbst wenn du in einer Gegend spazieren gehst wo es Wölfe gibt würde ich mir eher über Wildschweinangriffe Gedanke die können nämlich sehr gefährlich werden, doch wölfe sind von Natur aus Scheu.

Wildschweine, besonders wenn sie Ferkel haben sind arschgefährlich.

Casus Belli
16.07.2011, 10:41
Es sei denn vielleicht, ein Rudel hat einen RICHTIG üblen Winter sich und steht Milimeter vorm Verhungern. Und selbst dann bezweifle ich eher, dass die einen Menschen attackieren.
Wildschweine hingegen drehen, das stimmt, bei weitem nicht nur dann ziemlich am Rad, wenn sie gerade Frischlinge haben. Da kann ein kleiner Waldspaziergang wirklich schnell arg ins Auge gehen.

Man muss auch immer davon ausgehen das Wölfe immer das vermeintlich schwächste Glied der Natur angreifen und fressen, schon um Kräfte zu sparen. Das ist in der Natürlichen Auslese so verankert. Wie du an meinem Strang hier siehst sind die Welpen in eine Fotofalle gerannt, die hat noch nichtmal jemand gesehen und wahrscheinlich werden es sogar mehr sein, aber die wird man auch nur durch Zufall zu gesicht bekommen. Abraten würde ich allerdings davon schwer verletzt im Wald zu liegen, die eigene Schwäche riecht der Wolf, und dann ist Abendbrotzeit.;)

Stadtknecht
16.07.2011, 11:22
Wildschweine, besonders wenn sie Ferkel haben sind arschgefährlich.

Oder wenn sie plötzlich und unvermittelt vor Mountainbikern auf einem Radfahrweg im Wald auftauchen und es zu einer spontanen, unerwünschten Kontaktaufnahme kommt, wobei das Fahrrad innerhalb weniger Zentimeter zum Stillstand verzögert wird, der Radfahrer hingegen nicht.

Hat es hier vor einiger Zeit gegeben.

Casus Belli
16.07.2011, 11:26
Oder wenn sie plötzlich und unvermittelt vor Mountainbikern auf einem Radfahrweg im Wald auftauchen und es zu einer spontanen, unerwünschten Kontaktaufnahme kommt, wobei das Fahrrad innerhalb weniger Zentimeter zum Stillstand verzögert wird, der Radfahrer hingegen nicht.

Hat es hier vor einiger Zeit gegeben.

Vor ein paar Jahren des Nachts bei einer fahrt durch einen längeren Waldabschnitt lief mir eine janze Schweinefamilie im Gänsemarsch vorm Auto vorbei. Gut das ich sie rechtzeitig gesehen hatte. Mein Drang das Auto zu verlassen und spontan auf Schweinejagd zu gehen war extrem niedrig. :D

Stadtknecht
16.07.2011, 11:42
Fürchten tu ich mich deswegen nicht.
Nur ich persönlich kann mir nicht vorstellen, kleine Ferkel oder sowas wie Kaninchen zu essen.

Lieber normale Großtiere, die schon ein Leben hatten. :]

Karnickelbraten ist lecker, kriegt man aber kaum noch.

Stadtknecht
16.07.2011, 11:46
Vor ein paar Jahren des Nachts bei einer fahrt durch einen längeren Waldabschnitt lief mir eine janze Schweinefamilie im Gänsemarsch vorm Auto vorbei. Gut das ich sie rechtzeitig gesehen hatte. Mein Drang das Auto zu verlassen und spontan auf Schweinejagd zu gehen war extrem niedrig. :D

Ein weiteres Problem liegt darin, daß es immer wieder Mitmenschen gibt, die ihre leergefressenen McDonalds- oder Burger King Tüten auf Landstraßen einfach aus dem Auto werfen.
Wildschweine finden den Geruch extrem anziehend und rennen dann auf der Straße herum.

Casus Belli
16.07.2011, 11:52
Ein weiteres Problem liegt darin, daß es immer wieder Mitmenschen gibt, die ihre leergefressenen McDonalds- oder Burger King Tüten auf Landstraßen einfach aus dem Auto werfen.
Wildschweine finden den Geruch extrem anziehend und rennen dann auf der Straße herum.

Bei uns gibt es auch einige "Stadfüchse", die haben mitbekommen das die Jagd auf Essensreste viel einfacher ist als im Wald Mäuse zu jagen.

Adunaphel
16.07.2011, 11:57
Bei uns gibt es auch einige "Stadfüchse", die haben mitbekommen das die Jagd auf Essensreste viel einfacher ist als im Wald Mäuse zu jagen.

Und manche Rehe halten einen Friedhof für einen Selbstbedienungsladen...

Stadtknecht
16.07.2011, 12:04
Füchse und Rehe dürften harmlos im Vergleich zu Wildschweinen sein.
So soll es in Berlin ganze Rotten geben, die nachts in die Stadt kommen und Mülltonnen und Gärten leerfressen.

Casus Belli
16.07.2011, 12:15
Füchse und Rehe dürften harmlos im Vergleich zu Wildschweinen sein.
So soll es in Berlin ganze Rotten geben, die nachts in die Stadt kommen und Mülltonnen und Gärten leerfressen.

Tatsächlich soll das ein Berliner Problem sein, kamen schon Berichte in der Flimmerkiste zu dem Fall.

Agesilaos Megas
16.07.2011, 14:14
Füchse und Rehe dürften harmlos im Vergleich zu Wildschweinen sein.
So soll es in Berlin ganze Rotten geben, die nachts in die Stadt kommen und Mülltonnen und Gärten leerfressen.

Ahoi!

Es ist eine Plage! Die blöde Sau darfste ja auch nicht einfach abknallen, nein, da werden ineffiziente "Jäger" geschickt, die bürokratisch korrekt nach Tabelle und Vorschrift schießen müssen. Mit dieser Lahmarschigkeit, dieser überzogenen Zoophilie haben sich die Viecher wie eine Pest ausgebreitet. Ebenso wird es mit der Wolfsplage sein: Irgendwann können sie den Nachwuchs nicht mehr kontrollieren - dann wird' s ziemlich unangenehm für die Mark; die feinen Berliner kriegen ja davon nichts mit. Als Kind von Viehzüchtern mag ich zwar vorbelastet sein, aber dennoch darf man die Wölfe nicht einseitig positiv betrachten; unsere Vorväter taten gut daran, diese Pest auszurotten.

Sauerländer
16.07.2011, 15:00
Als Kind von Viehzüchtern mag ich zwar vorbelastet sein, aber dennoch darf man die Wölfe nicht einseitig positiv betrachten
Menschen übrigens auch nicht.

Casus Belli
16.07.2011, 18:33
Ahoi!

Es ist eine Plage! Die blöde Sau darfste ja auch nicht einfach abknallen, nein, da werden ineffiziente "Jäger" geschickt, die bürokratisch korrekt nach Tabelle und Vorschrift schießen müssen. Mit dieser Lahmarschigkeit, dieser überzogenen Zoophilie haben sich die Viecher wie eine Pest ausgebreitet. Ebenso wird es mit der Wolfsplage sein: Irgendwann können sie den Nachwuchs nicht mehr kontrollieren - dann wird' s ziemlich unangenehm für die Mark; die feinen Berliner kriegen ja davon nichts mit. Als Kind von Viehzüchtern mag ich zwar vorbelastet sein, aber dennoch darf man die Wölfe nicht einseitig positiv betrachten; unsere Vorväter taten gut daran, diese Pest auszurotten.

Zum ersten möchte ich erwähnen das ich ebenfalls vom Dorf komme, zumindest die Kindheit und Jugend mit Nutzvieh arbeitete. Aber ehe ein Wolf ein Schaf reißt muss wirklich viel passieren. Diese natürlichen Raubtiere der Brandenburger Wälder als Pest zu bezeichnen halte ich für naiv und absurd. Am schädlichsten im natürlichem Gefüge wäre wohl der Mensch, aber wer wird diese Pest ausrotten?

Agesilaos Megas
16.07.2011, 19:02
Zum ersten möchte ich erwähnen das ich ebenfalls vom Dorf komme, zumindest die Kindheit und Jugend mit Nutzvieh arbeitete. Aber ehe ein Wolf ein Schaf reißt muss wirklich viel passieren. Diese natürlichen Raubtiere der Brandenburger Wälder als Pest zu bezeichnen halte ich für naiv und absurd. Am schädlichsten im natürlichem Gefüge wäre wohl der Mensch, aber wer wird diese Pest ausrotten?

Weshalb naiv u. absurd? Welcher Nutzen erwächst aus der Duldung?

Dass viel geschehen müsse, damit ein Wolf ein Schaf reißt, ist m.E. und aus eigener Erfahrung nicht richtig. Gerade die dummen Schafe sind leichte Beute für die intelligenten und geschickten Wölfe, und die Koppeln machen eine Flucht unmöglich - so reißen Wölfe nicht selten, wenn sie ungestört sind, jedes Tier in einer Koppel bzw. einer Stallung (ein Bekannter hat so 47 Schwarzköpfe verloren); seltener geht dann der Wolf an das schnelle Wild; die Abwehr von Wölfen ist kaum möglich (Elektrozäune werden überwunden, Flatterbänder sind lächerlich; sogar Hunde bisweilen ineffektiv, wenn außerhalb der Koppel); wenn die Bestände nicht völlig ausgelöscht worden sind, kommen die werten Raubtiere gern auch mal wieder. Entschädigungen gibt es nicht (mehr) und die "Wolfsbehörden" lassen diese Pestviecher alles tun, was sie wollen. Ferner sehe ich es problematisch, ob man die Population so kontrollieren kann, wie man immer preist.

Agesilaos Megas
16.07.2011, 19:05
Menschen übrigens auch nicht.

Kurze Frage: Bist Du mit dem Problem schon einmal realiter konfrontiert worden? Ich lese ja nur, dass Du in Dortmund und Iserlohn weilst, wo das Problem eher ein fernes zu sein scheint.

Casus Belli
16.07.2011, 19:10
Weshalb naiv u. absurd? Welcher Nutzen erwächst aus der Duldung?

Dass viel geschehen müsse, damit ein Wolf ein Schaf reißt, ist m.E. und aus eigener Erfahrung nicht richtig. Gerade die dummen Schafe sind leichte Beute für die intelligenten und geschickten Wölfe, und die Koppeln machen eine Flucht unmöglich - so reißen Wölfe nicht selten, wenn sie ungestört sind, jedes Tier in einer Koppel bzw. einer Stallung (ein Bekannter hat so 47 Schwarzköpfe verloren); seltener geht dann der Wolf an das schnelle Wild; die Abwehr von Wölfen ist kaum möglich (Elektrozäune werden überwunden, Flatterbänder sind lächerlich; sogar Hunde bisweilen ineffektiv, wenn außerhalb der Koppel); wenn die Bestände nicht völlig ausgelöscht worden sind, kommen die werten Raubtiere gern auch mal wieder. Entschädigungen gibt es nicht (mehr) und die "Wolfsbehörden" lassen diese Pestviecher alles tun, was sie wollen. Ferner sehe ich es problematisch, ob man die Population so kontrollieren kann, wie man immer preist.

Sehr untypisch, Wölfe sind sehr ökonomisch und töten nur soviel, wie sie brauchen. Aus reiner Lust am töten, tötet der Wolf nicht, da frage ich mich wieviel Wölfe es bräuchte um einen Hunger zu haben der 47 Schafe zu sättigung braucht. Und in welchem Teil der Erde überhaupt soviel Wölfe aktiv sind.

Agesilaos Megas
16.07.2011, 19:16
Sehr untypisch, Wölfe sind sehr ökonomisch und töten nur soviel, wie sie brauchen.

Eben! Es wurde auch offiziell bescheinigt, dass es 47 Wolfsopfer waren, was unschwer zu erkennen war. Wir müssen uns von allzu theorisierenden und dogmatischen Betrachtungen bezüglich der Schädlinge etwas distanzieren.

Noch ist das Problem nahezu unbekannt, aber es scheint wohl dann ernsthaft zu werden, wenn die Population größer wird. Gerade unsere dünn besiedelte Mark bietet ihnen den besten Lebensraum.

Sauerländer
16.07.2011, 19:23
Kurze Frage: Bist Du mit dem Problem schon einmal realiter konfrontiert worden? Ich lese ja nur, dass Du in Dortmund und Iserlohn weilst, wo das Problem eher ein fernes zu sein scheint.
Persönlich nicht, aber ich habe durch die Umgebung hier durchaus auch Kontakt mit Landwirten. Von daher kann ich mich in deren Perspektive durchaus hineinversetzen. Und dass jemand, der Vieh auf der Weide stehen hat, die Möglichkeit der Wolfswiederkehr als eher suboptimal bewertet, das ist für mich absolut begreiflich.
Ich frage mich nur, ob die Antwort auf dieses Problem immer gleich "Raubtier--> Gefährlich --> Abknallen" sein muss.
Bzw tendiere dazu, diese Frage mit "Nein" zu beantworten.

Sauerländer
16.07.2011, 19:26
Sehr untypisch, Wölfe sind sehr ökonomisch und töten nur soviel, wie sie brauchen. Aus reiner Lust am töten, tötet der Wolf nicht, da frage ich mich wieviel Wölfe es bräuchte um einen Hunger zu haben der 47 Schafe zu sättigung braucht.
Da müssten sich nach meinem Dafürhalten schon mehrere an sich bereits große Rudel zusammentun. Sprich: Das haut nicht hin.
Wenn sowas also wirklich passiert -und das glaube ich jetzt zunächst einfach mal- , dann scheint mir das eher zu zeigen, dass wölfischerseits ein klar unnormales Verhalten geübt wird.
Man könnte jetzt spekulieren, wie sowas zustandekommt.

Agesilaos Megas
16.07.2011, 19:31
Persönlich nicht, aber ich habe durch die Umgebung hier durchaus auch Kontakt mit Landwirten. Von daher kann ich mich in deren Perspektive durchaus hineinversetzen. Und dass jemand, der Vieh auf der Weide stehen hat, die Möglichkeit der Wolfswiederkehr als eher suboptimal bewertet, das ist für mich absolut begreiflich.
Ich frage mich nur, ob die Antwort auf dieses Problem immer gleich "Raubtier--> Gefährlich --> Abknallen" sein muss.
Bzw tendiere dazu, diese Frage mit "Nein" zu beantworten.

Ja, eine richtige Schlussfolgerung. Bloß ist dann die Frage, welche Alternativen praktikabel sind. Über Anregungen bin ich immer erfreut!

Die bisherige Strategie der Überwachung des Wolfes durch eigene Behörden ist überaus schwierig (Raum, Flexibilität, offene Grenzen, Vermehrung); das ist aber nicht nur bei uns hier so, sondern auch unsere Zuchtfreunde aus Spanien und der Schweiz haben ihre Probleme damit. Gibt es denn noch weitere Alternativen?

Was mich jedoch persönlich sehr beeindruckt hat, das ist die hohe Intelligenz dieses Tieres: Es kann sogar in Stallungen eindringen, Hunde ablenken und Elektrozäune "ausschalten" und überwinden - fast schon etwas Ehrfurcht.

Agesilaos Megas
16.07.2011, 19:34
Da müssten sich nach meinem Dafürhalten schon mehrere an sich bereits große Rudel zusammentun. Sprich: Das haut nicht hin.
Wenn sowas also wirklich passiert -und das glaube ich jetzt zunächst einfach mal- , dann scheint mir das eher zu zeigen, dass wölfischerseits ein klar unnormales Verhalten geübt wird.
Man könnte jetzt spekulieren, wie sowas zustandekommt.

Ich müsste hierbei wohl noch anmerken, dass zwei Schafe zerfetzt/verzehrt worden sind, die restlichen aber einfach nur getötet.

Sauerländer
16.07.2011, 19:56
Ja, eine richtige Schlussfolgerung. Bloß ist dann die Frage, welche Alternativen praktikabel sind. Über Anregungen bin ich immer erfreut!
Die bisherige Strategie der Überwachung des Wolfes durch eigene Behörden ist überaus schwierig (Raum, Flexibilität, offene Grenzen, Vermehrung); das ist aber nicht nur bei uns hier so, sondern auch unsere Zuchtfreunde aus Spanien und der Schweiz haben ihre Probleme damit. Gibt es denn noch weitere Alternativen?
Wenn Zäune und Hunde nichts ausrichten - bliebe die altbewährteste Variante überhaupt:
Menschliche Hirten.

Was mich jedoch persönlich sehr beeindruckt hat, das ist die hohe Intelligenz dieses Tieres: Es kann sogar in Stallungen eindringen, Hunde ablenken und Elektrozäune "ausschalten" und überwinden - fast schon etwas Ehrfurcht.
Wölfe sind hochgradig soziale Wesen die zu erheblicher Denkleistung -wenn man das so nennen will- in der Lage sind. Ist schon ein paar Jahre her, da gab es mal einen Fernsehbericht über eine Frau, die sich mehrere Wölfe hielt. Und in den Nächten, wo die das taten, auch die Nacht draussen verbrachte und mit dem Rudel heulte. Und deshalb von denen als Rudelmitglied behandelt wurde - und mir kann kein Mensch erzählen, dass ein Wolf, der beides vor sich hat, zu blöd ist, biologisch-äusserlich einen Menschen von einem Artgenossen zu unterscheiden. Da scheint also tatsächlich eine Zuordnung zur Gemeinschaft auf Grundlage irgendeiner Art von Verhaltensbeurteilung stattzufinden. Und das erfordert in der Tat schon eine erhebliche Intelligenzkapazität.

Sauerländer
16.07.2011, 19:59
Ich müsste hierbei wohl noch anmerken, dass zwei Schafe zerfetzt/verzehrt worden sind, die restlichen aber einfach nur getötet.
Das entspricht tatsächlich keinem normalen Verhalten. Normal wäre die Tötung der zwei Schafe gewesen, die dann offenkundig auch tatsächlich als Beute gedient haben. Der Rest - das ist nicht normal. Und ja, dass ein Viehhalter, dem so mal eben eine ganze Herde wegkommt, da mit ausgesprochen wenig Humor drauf reagiert, kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen.
Da würde ich selber wahrscheinlich auch zumindest in Gedanken schonmal die Flinte auspacken.

Agesilaos Megas
17.07.2011, 00:28
Das entspricht tatsächlich keinem normalen Verhalten. Normal wäre die Tötung der zwei Schafe gewesen, die dann offenkundig auch tatsächlich als Beute gedient haben. Der Rest - das ist nicht normal. Und ja, dass ein Viehhalter, dem so mal eben eine ganze Herde wegkommt, da mit ausgesprochen wenig Humor drauf reagiert, kann ich zu hundert Prozent nachvollziehen.
Da würde ich selber wahrscheinlich auch zumindest in Gedanken schonmal die Flinte auspacken.

Das Verhalten ist tatsächlich "normal" und liefert den Beweis, wie wichtig es ist, immer präsent zu sein. Folgendes Phänomen: Wölfe, die in geschlossene Gehege eindringen und Herden (Haustiere) in die Enge treiben (Wildtiere liefen barrierefrei in alle Himmelsrichtungen) töten die gesamte Herde, auch wenn kein Bedarf besteht; durch die Panik der Tiere und die dichte Ballung wird der Jagdtrieb des Wolfes immer wieder erneuert. Das ist aber nur dann der Fall, wenn die Wölfe nicht gestört werden (Mensch, Hund, usw.); daher geschehen solche massigen Verluste meist auch in der Nacht. Das ist keineswegs unüblich für Raubtiere; vgl. Marder oder der klassische "Fuchs-in-Hühnerstall-Fall".
Interessant - und vielleicht hier abnormal - ist jedoch den Fall der 47 Schwarzköpfe betreffend, dass die Koppel sich in der Nähe von Bahngleisen, einem Hotel und einer Hauptstraße mit Bebauung befindet; der Wolf kalkuliert also, wie es scheint, die Lage wie Fuchs und Marder; Anzeichen und Geräusche von Zivilisation können ihn also nicht schrecken.


Da würde ich selber wahrscheinlich auch zumindest in Gedanken schonmal die Flinte auspacken.

Ja, so denken viele, müssen aber dann ein hohes Bußgeld zahlen, wenn die Flinte nicht nur gedanklich abgefeuert worden ist; es ist eine verzwickte Situation. Du merkst es ja an mir, da ich mich am Anfang etwas im Ton vergriffen habe.

Hirten und freie Haltung wären in der Tat die Alternative - sie sind sogar in Teilen Brandenburgs und Sachsens gängige Praxis; die Schafe dienen der Bodenverfestigung von Deichen, weshalb man sie z.B. in den Elbauen antrifft. Wenn wir einmal in schlechten Jahren die Schafe länger in einem Gehege halten mussten, war der Boden derart hart, dass man bei der Auflockerung - selbst mit Maschinen! - glaubte, man hacke auf Beton. Dann müssten die Halter aber noch mehr personal einstellen, das immer zugegen ist; die freie Haltung ist obendrein nahezu unmöglich und das freie Hirtentum eine Berufung, die man lange erlernen muss, auch wenn' s jetzt lächerlich erscheint - und: es fehlt der junge menschliche Nachwuchs!