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Vollständige Version anzeigen : "linker Nationalismus" und "neue Rechte"



Tomsax
07.07.2005, 21:56
Zunächsteinmal: Wer kann mir mehr über den "linken Nationalismus" erzählen. Ich habe jetzt verschiedene Theorien dazu gelesen. Demnach habe wohl die DDR einen solchen praktiziert.
Zum anderen frage ich mich, inwieweit die Theorie des "linken Nationalismus" mit den Ideen der "neuen Rechten" übereinstimmen oder ob man sie sogar als Synonym verwenden kann.
Desweiteren würde mich noch interessieren, inwieweit der Nationalsozialismus als politische Theorie damit zu vereinen ist. Und ich meine nicht dieses Pseudoregime (asoziale Globalsierung) Hitlers, sondern die ursprüngliche Idee, die da hinter steckt, denn es war ja eine anscheinend eine Zusammensetztung aus nationalem Bewußtseins und Soizialismus.
Folglich müßte es irgendwie verwand mit dem "linken Nationalismus" gewesen sein.
Also schreibt eure Finger wund und informiert mich. :2faces:

discipulus
07.07.2005, 22:57
Kleine Anmerkung: Der Nationalsozialismus ist genau das was Hitler ausgeführt hat. Er beschrieb ihn in seinen ganzen Zügen in "Mein Kampf".

Stahlschmied
08.07.2005, 00:39
Kleine Anmerkung: Der Nationalsozialismus ist genau das was Hitler ausgeführt hat. Er beschrieb ihn in seinen ganzen Zügen in "Mein Kampf".Dann darf ich ihn ja mal (wieder) zitieren, um auszuführen was nationaler Sozialismus / Nationalsozialismus ist. Er (Adolf Hitler) schreibt in seinem Buch "Mein Kampf" Band II Kapitel 5 über die liberalistische Auffassung von der Einbürgerung zum Beispiel:

[...]

"Sie (die Einbürgerung) ist an verschiedene Vorbedingungen gebunden, z. B. daran, daß der in genommene Kandidat wenn möglich kein Einbrecher oder Zuhälter ist, daß er weiter politisch unbedenklich , d. h. also ein harmloser politischer Trottel ist, daß er endlich nicht seiner neuerlichen staatsbürgerlichen Heimat zur Last fällt. Gemeint ist damit in diesem realen Zeitalter natürlich nur die finanzielle Belastung. Ja, es gilt sogar als förderliche Empfehlung, einen vermutlich guten künftigen Steuerzahler vorzustellen, um die Erwerbung einer heutigen Staatsbürgerschaft zu beschleunigen. Rassische Bedenken spielen dabei überhaupt keine Rolle.

Der ganze Vorgang der Erwerbung des Staatsbürgertums vollzieht sich nicht viel anders als der der Aufnahme z. B. in einen Automobilclub. Der Mann macht seine Angaben, diese werden geprüft und begutachtet, und eines Tages wird ihm dann auf einem Handzettel zur Kenntnis gebracht, daß er Staatsbürger geworden sei, wobei man dies noch in eine witzig-ulkige Form kleidet. Man teilt dem in Frage kommenden bisherigen Zulukaffer nämlich mit: Sie sind hiermit Deutscher geworden!
Dieses Zauberstück bringt ein Staatspräsident fertig. Was kein Himmel schaffen konnte, das verwandelt solch ein beamteter Theoprastus Paracelsus im Handumdrehen. Ein einfacher Federwisch, und aus einem mongolischen Wenzel ist plötzlich ein richtiger ‘Deutscher' geworden.
Aber nicht nur, daß man sich um die Rasse eines solchen neuen Staatsbürgers nicht kümmert, man beachtet nicht einmal seine körperliche Gesundheit. Es mag so ein Kerl syphilitisch zerfressen sein wie er will, für den heutigen Staat ist er dennoch als Bürger hochwillkommen, sofern er, wie schon gesagt , finanziell keine Belastung und politisch keine Gefahr bedeutet."

[...]

Seine Beurteilung des liberalen Geistes ist damals wie heute den Nerv treffend.

Tomsax
08.07.2005, 02:02
Kleine Anmerkung: Der Nationalsozialismus ist genau das was Hitler ausgeführt hat. Er beschrieb ihn in seinen ganzen Zügen in "Mein Kampf".

Wie gesagt, nicht der Hitlermist. Hitler war wohl nicht der Erfinder ders Nationalsozialismus. Er hat einfach den Namen missbraucht und seine eigene Theorie unter diesem Namen verkauft und sie in sein Büchlein geschrieben.
Ist wie mit der Bibel. Auch ihr kann man nicht glauben, was angeblich Gottes Wille sei (aber ist nicht das Thema hier ;) )
Nein, nein, ich meine die Nationalsozialistische Ursprungsidee (sogar noch vor den Einflüssen zB Dietrich Eckarts). Also Nation als Grundlage und innerhalb derselben der Sozialismus.

spongebob goebbels
08.07.2005, 02:15
linke nationalisten...wenn du etwas über sie erfahren willst, dann beschäftige dich mit folgenden personen :

josef stalin, ernst niekisch, fidel castro, ho chi minh und mit der nationalbolschewistischen bewegung in deutschland.

[ zum thema nationalbolschewismus, ] das buch ist recht gut :

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3926584491/qid=1120785072/sr=1-1/ref=sr_1_8_1/302-2583323-6720861

und sonst halt die werke von niekisch und stalin - von mir aus auch von ho chi minh, auch wenn das nichts sonderlich tolles ist [ er war halt ein kämpfer und kein theoretiker ]... auf http://marxistische-bibliothek.de findest du einiges von stalin und ho chi minh.

das beste castro - buch ist dieses :

http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/389438185X/qid=1120785265/sr=1-7/ref=sr_1_11_7/302-2583323-6720861

Roter Prolet
09.07.2005, 10:37
"linker Nationalismus"?

Ist das wieder so'n neues Feindbild der politischen Mitte, in dem man Linke und Nationalisten als eine Einheit zusammenknüpft oder was?

Jedenfalls sind/waren Stalin, Ho-Chi-Minh und Castro keine solche Vertreter dieser skurillen Richtung gewesen. Daran glauben nur ultralinke Abenteurer oder bürgerliche Anhänger des politischen Mitte.

Und was diese "Nationalbolschewisten" angeht: Das sind keine Linken, geschweige denn Kommunisten, sondern nur ein Haufen hirnloser Clowns.

Leyla
09.07.2005, 11:15
"linker Nationalismus"?

Ist das wieder so'n neues Feindbild der politischen Mitte, in dem man Linke und Nationalisten als eine Einheit zusammenknüpft oder was?Ja, das ist doch viel bequemer - alles in einen Topf schmeißen und mit der Totalitarismus-Keule draufhauen. Rinks gleich Lechts - und Zack...

Hannibal
09.07.2005, 12:12
Dann darf ich ihn ja mal (wieder) zitieren, um auszuführen was nationaler Sozialismus / Nationalsozialismus ist. Er (Adolf Hitler) schreibt in seinem Buch "Mein Kampf" Band II Kapitel 5 über die liberalistische Auffassung von der Einbürgerung zum Beispiel:

............
Ist das nicht bei uns verboten, aus Mein Kampf zu zitieren oder überhaupt den Obernazi zu zitieren?

Forenleitung???

Vietminh
09.07.2005, 15:28
Die meisten nationalen Linken sind Sozialisten, die allerdings kein Interesse an einer internationalen Einheitsfront haben, wie die Kommunisten. Bzw. sie sind in der Regel dazu bereit, mit anderen Völkern zusammenzuarbeiten, aber sie streben keine Beseitigung der Landesgrenzen etc. an, sondern sehen eine Nation als natürlich Schutzraumd er Völker an.
Ob ich das nun auch so sehe, oder nicht, ist wieder etwas anderes.

Was die "Mittigen" allerdings mit der Verwendung dieses Begriffs erreichen wollen, ist das: "Heute patriotische Linke, morgen Nazis".

Sie gehen selbstverständlich davon aus, dass alle Menschen hier Idioten sind, die allen Ernstes glauben, dass die Nazis in irgendeiner Form sozialistisch waren.

Zwischen einem nationalen Linken/Sozialisten und einem Nazi, liegen aber Welten auseinander.

Oder wie erklärt ihr euch, dass ausgerechnet die Sozialrevolutionäre innerhalb der NSDAP sofort hingerichtet wurden? Die Nazibonzen um Hitler etc. waren die Speerspitze der deutschen Industriellen, während Strasser etc. diesen Herrschaften gerne das Hälschen durchgeschnitten hätten.

Hitler führte den Putsch des deutschen Großkapitals gegen die bürgl. Demokraten, Kommunisten, Gewerkschaftler und Sozialdemokraten durch und war somit kein Sozialist. Sein Anliegen war es die deutschen Industriellen vor der Enteignung durch die Kommunisten zu beschützen, die faktisch die mächtigste Kraft zu dieser Zeit darstellten.

Weiterhin bezeichnet man selbst Leute, die für die Unabhängigkeit ihres Volkes kämpfen als Nationalisten. Ho Chi Minh, Nasser etc. waren also sehr wohl Nationale. Das ist aber nicht schlimm, da sie keine anderen Völker gehasst haben (im Gegenteil), sie haben nur ihr eigenes Volk geliebt. Und anders als bei den Nazis waren das bei ihnen keine leeren Worthülsen, sondern sie haben tatsächlich an das Wundervolle in ihrem Volk geglaubt.

Die Art der Kritik, die Kommunisten an den sog. Nationalbolschewiken üben, stammt jedenfalls nicht ihrer eignen Feder, sondern aus der der Bürgerlichen. Früher war es unter Kommunisten nämlich ganz normal sein Land und sein Volk zu mögen.

"Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk, und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation, eine ritterliche, stolze und harte Nation."

War Ernst Thälmann auch nur ein Clown?

Nein, ein Sozialist, der sein Volk nicht mag ist nicht ernstzunehmen, denn wie soll man ihm glauben, dass er sein eigenes, oder irgendein anderes Volk befreien will, wenn er es selbst schmäht?

Ich würde mich gewiss nicht als Nationalisten bezeichnen, aber man sollte sich gerade als Angehöriger einer progressiven Bewegung etwas mehr Mühe geben, bevor man sich von Gegnern instrumentalisieren lässt, indem man ihre Vorurteile verwendet.

Roter engel
09.07.2005, 15:52
Zunächsteinmal: Wer kann mir mehr über den "linken Nationalismus" erzählen. Ich habe jetzt verschiedene Theorien dazu gelesen. Demnach habe wohl die DDR einen solchen praktiziert.
Zum anderen frage ich mich, inwieweit die Theorie des "linken Nationalismus" mit den Ideen der "neuen Rechten" übereinstimmen oder ob man sie sogar als Synonym verwenden kann.
Desweiteren würde mich noch interessieren, inwieweit der Nationalsozialismus als politische Theorie damit zu vereinen ist. Und ich meine nicht dieses Pseudoregime (asoziale Globalsierung) Hitlers, sondern die ursprüngliche Idee, die da hinter steckt, denn es war ja eine anscheinend eine Zusammensetztung aus nationalem Bewußtseins und Soizialismus.
Folglich müßte es irgendwie verwand mit dem "linken Nationalismus" gewesen sein.
Also schreibt eure Finger wund und informiert mich. :2faces:

Es gibt keinen "linken Nationalismus".
Sicher meinst du Stalins Entartung wie Sozialismus im eigenen Lande.

Linksradikale und Rechtsradikale ähneln sich schon in gewisser Weise.
So wollen beide Strömungen den Staat im jetzigen Sinne abschaffen und die Gemeinschaft stärken.
Beide Strömungen reagieren auch auf die Globalisierung. Die Rechtsradikalen reduzieren das geschehen auf den nationalismus und wollen ihre Nation vor dem Einfluss anderer Staaten, der Globalisierung, bewahren, während die Globalisierung für die Linke eine radikale Form des Kapitalismus ist und versuchen die positiven Seiten der Globalisierung zu nutzen, um das System zu beseitigen.

Roter Prolet
10.07.2005, 10:22
@ Vietminh

Sag mal, was soll das? Seit wann gab es Sozialrevolutionäre in der NSDAP?
Strasser und co. bildeten den "linken" Flügel dieser Nazi-Partei und waren eigentlich nur Rivalen gegenüber dem Kreis um Hitler. Beide waren im Dienste des Grosskapitals.
Ein schlichter Konkurrenzkampf zwischen zwei partei-internen, rassistisch-reaktionären Lager in der Partei mehr nicht.

Um was diese "Nationalbolschewisten" angeht, wie ich schon sagte, das sind kein Linken, sondern nur ein skurriler Haufen. Hast du schon deren Partei unters Auge genommen?

Ausserdem steht es ja fest, dass Staatsgrenzen im Endziel in einer kommunistischen Gesellschaft auf globaler Ebene verschwinden, die Kulturen, die ethnischen Völker usw. bleiben. Was sich ändert, ist natürlich die Gesellschaftordnung, die Basis und der überbau, die Eigentums- und Machtverhältnise.
Und das ist der springende Punkt der Kommunisten gestern und heute.

Tomsax
10.07.2005, 15:45
Die meisten nationalen Linken sind Sozialisten, die allerdings kein Interesse an einer internationalen Einheitsfront haben, wie die Kommunisten. Bzw. sie sind in der Regel dazu bereit, mit anderen Völkern zusammenzuarbeiten, aber sie streben keine Beseitigung der Landesgrenzen etc. an, sondern sehen eine Nation als natürlich Schutzraumd er Völker an.
Ob ich das nun auch so sehe, oder nicht, ist wieder etwas anderes.

Das meinte ich ja. Es gibt also Sozialisten, die wie ich überzeugt sind, Sozialismus ist nur realisierbar, wenn ein bestimmtes Zusammengehörigkeitsgefühl besteht, denn man kann nur sozial sein, wenn man eine gewisse innere Verbundenheit spürt. Dies ist im Normalfall als größter Verbund die Nation.


Was die "Mittigen" allerdings mit der Verwendung dieses Begriffs erreichen wollen, ist das: "Heute patriotische Linke, morgen Nazis".
Sie gehen selbstverständlich davon aus, dass alle Menschen hier Idioten sind, die allen Ernstes glauben, dass die Nazis in irgendeiner Form sozialistisch waren.
Zwischen einem nationalen Linken/Sozialisten und einem Nazi, liegen aber Welten auseinander.
Oder wie erklärt ihr euch, dass ausgerechnet die Sozialrevolutionäre innerhalb der NSDAP sofort hingerichtet wurden? Die Nazibonzen um Hitler etc. waren die Speerspitze der deutschen Industriellen, während Strasser etc. diesen Herrschaften gerne das Hälschen durchgeschnitten hätten.
Hitler führte den Putsch des deutschen Großkapitals gegen die bürgl. Demokraten, Kommunisten, Gewerkschaftler und Sozialdemokraten durch und war somit kein Sozialist. Sein Anliegen war es die deutschen Industriellen vor der Enteignung durch die Kommunisten zu beschützen, die faktisch die mächtigste Kraft zu dieser Zeit darstellten.

Nach meiner Meinung war Hitler kein „nationaler Sozialist“ im Sinne des Wortlautes.
Das er kein Nationalist war, sieht man schon daran, dass er andere Länder eroberte und fremde Völker unterdrückte. Ein richtiger Nationalist liebt nur sein Land und sein Volk. Er erobert keine anderen Länder und unterdrückt keine anderen Völker oder versucht sie in sein Land einzugliedern. Vielmehr war Hitler ein Globalisierer.
Außerdem war Hitler sicher auch kein Sozialist. Denn wer Leute unterdrückt und ausbeutet, ist alles andere als sozial.
Hitler war vom Hass und Größenwahn bestimmt. Wenn Hitler was war, war er in erster Linie Rassist und des weiteren ein „asozialer Globalisierer“. Eben gerade (nach dem Wortlaut) kein „nationaler Sozialist = Nazi“.



Weiterhin bezeichnet man selbst Leute, die für die Unabhängigkeit ihres Volkes kämpfen als Nationalisten. Ho Chi Minh, Nasser etc. waren also sehr wohl Nationale. Das ist aber nicht schlimm, da sie keine anderen Völker gehasst haben (im Gegenteil), sie haben nur ihr eigenes Volk geliebt. Und anders als bei den Nazis waren das bei ihnen keine leeren Worthülsen, sondern sie haben tatsächlich an das Wundervolle in ihrem Volk geglaubt.
Die Art der Kritik, die Kommunisten an den sog. Nationalbolschewiken üben, stammt jedenfalls nicht ihrer eignen Feder, sondern aus der der Bürgerlichen. Früher war es unter Kommunisten nämlich ganz normal sein Land und sein Volk zu mögen.
"Mein Volk, dem ich angehöre und das ich liebe, ist das deutsche Volk, und meine Nation, die ich mit großem Stolz verehre, ist die deutsche Nation, eine ritterliche, stolze und harte Nation."
War Ernst Thälmann auch nur ein Clown?
Nein, ein Sozialist, der sein Volk nicht mag ist nicht ernstzunehmen, denn wie soll man ihm glauben, dass er sein eigenes, oder irgendein anderes Volk befreien will, wenn er es selbst schmäht?
Ich würde mich gewiss nicht als Nationalisten bezeichnen, aber man sollte sich gerade als Angehöriger einer progressiven Bewegung etwas mehr Mühe geben, bevor man sich von Gegnern instrumentalisieren lässt, indem man ihre Vorurteile verwendet.

Aus dem hier gesagten und dem von mir beschriebenen hat sich eben gerade meine Frage aufgeworfen, inwieweit (schon wegen dem Wortlaut) der „nationale Sozialismus“ und der „linke Nationalismus“ als Synonyme verwendet werden können.

Sauerländer
10.07.2005, 16:00
Strasser und co. bildeten den "linken" Flügel dieser Nazi-Partei und waren eigentlich nur Rivalen gegenüber dem Kreis um Hitler. Beide waren im Dienste des Grosskapitals.
Ein schlichter Konkurrenzkampf zwischen zwei partei-internen, rassistisch-reaktionären Lager in der Partei mehr nicht..
Weil der User Roter Amboss, dem alles andere in klassisch-kommunistischer Verblendung nicht ins Weltbild passt, das kraft seiner Autorität so feststellt? Oh jeh... :rolleyes:

Um was diese "Nationalbolschewisten" angeht, wie ich schon sagte, das sind kein Linken, sondern nur ein skurriler Haufen. Hast du schon deren Partei unters Auge genommen?.
Bist Du in der Lage, zwischen Selbstbenennung und Programmatik zu unterscheiden? Schirinowskis Partei nennt sich selbst auch "liberaldemokratisch". Mal ganz davon abgesehen, dass sich Vietminh wohl eher auf die Weimarer Nationalbolschewisten als auf die russische NBP bezog.

Ausserdem steht es ja fest, dass Staatsgrenzen im Endziel in einer kommunistischen Gesellschaft auf globaler Ebene verschwinden, die Kulturen, die ethnischen Völker usw. bleiben. Was sich ändert, ist natürlich die Gesellschaftordnung, die Basis und der überbau, die Eigentums- und Machtverhältnise.
Und das ist der springende Punkt der Kommunisten gestern und heute.
Tja, leiderleiderleider sind aber nicht alle Sozialisten Kommunisten, somit auch nicht alle vom Geschichtsdeterminismus überzeugt, und möglicherweise ignorieren sogar einige das, was klassische Kommunisten gerne für unausweichlich halten möchten.

Vietminh
10.07.2005, 17:22
@ Vietminh

Sag mal, was soll das? Seit wann gab es Sozialrevolutionäre in der NSDAP?
Strasser und co. bildeten den "linken" Flügel dieser Nazi-Partei und waren eigentlich nur Rivalen gegenüber dem Kreis um Hitler. Beide waren im Dienste des Grosskapitals.
Ein schlichter Konkurrenzkampf zwischen zwei partei-internen, rassistisch-reaktionären Lager in der Partei mehr nicht.

Um was diese "Nationalbolschewisten" angeht, wie ich schon sagte, das sind kein Linken, sondern nur ein skurriler Haufen. Hast du schon deren Partei unters Auge genommen?

Ausserdem steht es ja fest, dass Staatsgrenzen im Endziel in einer kommunistischen Gesellschaft auf globaler Ebene verschwinden, die Kulturen, die ethnischen Völker usw. bleiben. Was sich ändert, ist natürlich die Gesellschaftordnung, die Basis und der überbau, die Eigentums- und Machtverhältnise.
Und das ist der springende Punkt der Kommunisten gestern und heute.

Betrachte mal die Geschichte genauer.
Für Strasser war die nationale Revolution die Vorraussetzung für die sozialistische Revolution.
Solche Leute waren natürlich beliebt bei den kleinen Leuten, die auch das Gros der SA bildeten. Hitler spannte Strasser etc. geschickt in seine Pläne ein, denn er wusste, dass Bonzen wie Himmler, Göring etc. zu geschniegelt, zu unfähig und zu hochnäsig dafür waren, um die Masse zu ködern. Stattdessen wollte man der NSDAP einen sozialistischen Ruf verschaffen (naütrlich ohne selbst an den Sozialismus zu glauben, wie sich später herausgestellt hat), um eben auf Bauernfang gehen zu können.
Strasser, der nun glaubte für eine nationalistisch-sozialistische Partei zu arbeiten, mobilisierte also viele Milizen, um die Straßen der Republik zu erobern.
Hitler, der von Anfang an wusste, dass er die Fürhungsspitze der Sozialrevolutionäre innerhalb der NSDAP exekutieren würde, sobald die NSDAP die Macht ergreifen würde, nutzte ihn also zunächst aus.
Nachdem die NSDAP nun die Macht ergriffen hatte, hielten Strasser und Röhm etc. allerdigns immernoch an ihren Forderungen, sofort zur sozialistischen Revolution überzugehen, fest. Dies war für die Bonzenfraktion Hitler-Himmler-Göring allemal Grund genug, die Führung der Milizen liquidieren zu lassen, sie waren ja nun schließlich nutzlos.

Ich mag Röhm etc. nicht, da sie an der Zerschlagung der Räterepublik beteiligt waren, aber man sollte sich sachlich mit den Geschehnissen auseinandersetzen, wenn man sie verstehen will.

Von welchen Nationalbolschewisten redest Du? Die russischen Nationalbolschewisten sind bekennende Faschisten, da stimme ich dir vollkommen zu. Wie es um die Deutschen steht, das weiß ich nicht, ich bezog mich eher auf den Begriffgeber Ernst Niekisch und dieser hat Hitler und den Hitlerismus verachtet. Er war auch an der Errichtung der bayrischen Räterepublik beteiligt, trat für gute Beziehungen mit der Sowjetunion ein und war später Politiker in der SED. Du siehst, es gilt zu differnzieren.

Lenin hat aber gesagt, dass es mindestens 200 Jahre Sozialismus bedarf, bis man im Kommunismus ist!
Und da dieser auch sehr hinderlich einzuführen ist, bzw. sich einige Ziele (Milizen etc.) durch äußere Begebenheiten nicht einführen lassen, dauert es gleich nochmal länger.

Vietminh
10.07.2005, 17:36
Das meinte ich ja. Es gibt also Sozialisten, die wie ich überzeugt sind, Sozialismus ist nur realisierbar, wenn ein bestimmtes Zusammengehörigkeitsgefühl besteht, denn man kann nur sozial sein, wenn man eine gewisse innere Verbundenheit spürt. Dies ist im Normalfall als größter Verbund die Nation.



Nach meiner Meinung war Hitler kein „nationaler Sozialist“ im Sinne des Wortlautes.
Das er kein Nationalist war, sieht man schon daran, dass er andere Länder eroberte und fremde Völker unterdrückte. Ein richtiger Nationalist liebt nur sein Land und sein Volk. Er erobert keine anderen Länder und unterdrückt keine anderen Völker oder versucht sie in sein Land einzugliedern. Vielmehr war Hitler ein Globalisierer.
Außerdem war Hitler sicher auch kein Sozialist. Denn wer Leute unterdrückt und ausbeutet, ist alles andere als sozial.
Hitler war vom Hass und Größenwahn bestimmt. Wenn Hitler was war, war er in erster Linie Rassist und des weiteren ein „asozialer Globalisierer“. Eben gerade (nach dem Wortlaut) kein „nationaler Sozialist = Nazi“.




Aus dem hier gesagten und dem von mir beschriebenen hat sich eben gerade meine Frage aufgeworfen, inwieweit (schon wegen dem Wortlaut) der „nationale Sozialismus“ und der „linke Nationalismus“ als Synonyme verwendet werden können.

So kann man das durchaus sehen. Man wäre vielleicht kein klassischer Kommunist, aber das muss man ja auch nicht. Außerdem war das, was man heute unter "national" versteht auch unter Kommunisten ganz normal.
Selbst in der DDR wurde gepredigt, dass man stolz auf sein sozialistisches Deutschland sein soll. Wieso soll ich stolz auf meinen VEB sein, aber nicht auf mein Volk? Ist eine sozialistische Nation, wenn man etwas weiterdenkt, nicht genau das Gleiche, wie ein großer VEB?


Hitler war für mich weder Nationalist, noch Sozialist.
Nazi ist bei mir nicht "nationaler Sozialist".
Nationalist war er nicht, weil er seinem Tod dem Tod seines Volkes gleichkommen lassen wollte und das widerspricht der kollektivistischen Ideologie des Nationalismus.
Weiterhin verstehen sich Nationalisten, wie Du schon ausgeführt hast, also Antiimperialisten und unterstüzen die Freiheit der Völker, was Hitler auch nicht tat, wie wir alle wissen.
Sozialist war er aus dem einfachen Grund nicht, dass er die Wirtschaft nicht dem Volk untergeordnet und verstaatlicht hat. Stattdessen schuf er mit der KL-System der SS-Wirtschaftseliten-Symbiose eine Plutokratie, wie wir sie in Deutschland noch nie hatten. Der Sozialdarwinismus der Nazis, den sie auch im eigenen Volk angewandten spricht auch gegen das Vorhandensein eines Sozialismus. Wieso soll ein Sozialist einen Behinderten töten, nur weil er nicht arbeiten kann, wenn sich doch der Sozialist als Vertreter des Schwächsten der Schwachen versteht?
Weiterhin hassen Nationalisten und Sozialisten keine anderen Völker, deshalb steht auch das Diskriminierungsprogramm der Hitleristen dazu im Widerspruch.

Ich glaube wir erleichtern die Sache, wenn wir die, die als Nazis bezeichnet werden, nur noch als Hitleristen bezeichnen ;).

Matrose_Sascha
12.07.2005, 10:59
@Vietminh, könnte man unter linkem Nationalismus die Politik Hugo Chavez in Venezuela verstehen?
Sein "Sozialismus des 21.Jahrhunderts" würde irgendwie in das Schema passen.

Tomsax
12.07.2005, 12:13
So kann man das durchaus sehen. Man wäre vielleicht kein klassischer Kommunist, aber das muss man ja auch nicht. Außerdem war das, was man heute unter "national" versteht auch unter Kommunisten ganz normal.
Selbst in der DDR wurde gepredigt, dass man stolz auf sein sozialistisches Deutschland sein soll. Wieso soll ich stolz auf meinen VEB sein, aber nicht auf mein Volk? Ist eine sozialistische Nation, wenn man etwas weiterdenkt, nicht genau das Gleiche, wie ein großer VEB?


Genau. Das haste richtig erkannt. Auch in der DDR wurde die Liebe zur Nation geprädigt. Das lernten schon die kleinsten bei den Jungpionieren.
Da hieß es ja

Wir Jungpioniere lieben unsere Deutsche Demokratische Republik.
Wir Jungpioniere lieben unsere Eltern.
Wir Jungpioniere lieben den Frieden.
Wir Jungpioniere halten Freundschaft mit den Kindern der Sowjetunion und aller Länder.
Wir Jungpioniere lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
Wir Jungpioniere achten alle arbeitenden Menschen und helfen überall tüchtig mit.
Wir Jungpioniere sind gute Freunde und helfen einander.
Wir Jungpioniere singen und tanzen, spielen und basteln gern.
Wir Jungpioniere treiben Sport und halten unseren Körper sauber und gesund.
Wir Jungpioniere tragen mit Stolz unser blaues Halstuch.
Wir Jungpioniere bereiten uns darauf vor, gute Thälmannpioniere zu werden.

oder bei den Thälmannpionieren:
Wir Thälmannpioniere
lieben unser sozialistisches Vaterland, die Deutsche Demokratische Republik.
Wir Thälmannpioniere
tragen mit Stolz unser rotes Halstuch und halten es in Ehren.
Wir Thälmannpioniere
lieben und achten unsere Eltern.
Wir Thälmannpioniere
lieben und Schützen den Frieden und hassen die Kriegstreiber
Wir Thälmannpioniere
sind Freunde der Sowjetunion und aller sozialistischen Brudervölker und halten Freundschaft mit allen Kindern der Welt.
Wir Thälmannpioniere
lernen fleißig, sind ordentlich und diszipliniert.
Wir Thälmannpioniere
lieben die Arbeit, achten jede Arbeit und alle arbeitenden Menschen.
Wir Thälmannpioniere
lieben die Wahrheit, sind zuverlässig und einander freund.
Wir Thälmannpioniere
machen uns mit der Technik vertraut, erforschen die Naturgesetze und lernen die Schätze der Kultur kennen.
Wir Thälmannpioniere
halten unseren Körper sauber und gesund, treiben regelmäßig Sport und sind fröhlich.
Wir Thälmannpioniere
bereiten uns darauf vor, gute Mitglieder der Freien Deutschen Jugend zu werden.



Hitler war für mich weder Nationalist, noch Sozialist.
Nazi ist bei mir nicht "nationaler Sozialist".
Nationalist war er nicht, weil er seinem Tod dem Tod seines Volkes gleichkommen lassen wollte und das widerspricht der kollektivistischen Ideologie des Nationalismus.
Weiterhin verstehen sich Nationalisten, wie Du schon ausgeführt hast, also Antiimperialisten und unterstüzen die Freiheit der Völker, was Hitler auch nicht tat, wie wir alle wissen.
Sozialist war er aus dem einfachen Grund nicht, dass er die Wirtschaft nicht dem Volk untergeordnet und verstaatlicht hat. Stattdessen schuf er mit der KL-System der SS-Wirtschaftseliten-Symbiose eine Plutokratie, wie wir sie in Deutschland noch nie hatten. Der Sozialdarwinismus der Nazis, den sie auch im eigenen Volk angewandten spricht auch gegen das Vorhandensein eines Sozialismus. Wieso soll ein Sozialist einen Behinderten töten, nur weil er nicht arbeiten kann, wenn sich doch der Sozialist als Vertreter des Schwächsten der Schwachen versteht?
Weiterhin hassen Nationalisten und Sozialisten keine anderen Völker, deshalb steht auch das Diskriminierungsprogramm der Hitleristen dazu im Widerspruch.
Auch hier stimme ich mit dir 100%tig überein. Auch deswegen stört mich der Ausdruck Nazis oder gar (wie in den Medien häufig benutzt) Nationalsozialisten. Denn das waren sie gerade nicht. Hitler hat mit dem Großkapital paktiert entgegen der Arbeiterschaft. Es ist traurig, wie ein Ausdruck missbraucht werden kann.



Ich glaube wir erleichtern die Sache, wenn wir die, die als Nazis bezeichnet werden, nur noch als Hitleristen bezeichnen ;).
Hitleristen ist nicht schlecht, aber ich glaube, Hitler allein kann man das nicht zuschreiben. Ohne das Kaptial auf seiner Seite, hätte er nie so viel Gewalt in sich vereinen können. Besser finde ich da schon Rassisten, anhänger des deuschen Unrechtssystems oder Diktaturanhänger. Auch Faschisten finde ich noch angemessen, auch wenns nicht ganz stimmt (nach dem Wortlaut). HUSA wäre doch mal ein neuer treffender Ausdruck. HUSA=Hitlers UnrechtsSystem Anhänger