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Vollständige Version anzeigen : Manipulation bei Spiegel-Online



StH
07.07.2005, 17:56
Zur Zeit sind wir nahezu täglich Opfer von gezielten Meinungsmanipulationen . Die etablierten Parteien und ein Großteil der Medien machen mit allen Mitteln Stimmung gegen das neue Linksbündnis . Ein Beispiel unter vielen ist die folgende Meldung von SpiegelOnline (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,364056,00.html) „Lafontaine verliert an Neonazis
Nach seinem Höhenflug bei den Umfragewerten hat das Linksbündnis von PDS und WASG seinen ersten Einbruch erlebt. Innerhalb einer Woche gab die Lafontaine-Truppe rund 500.000 potenzielle Wähler an NPD und Republikaner ab. ...“
Diese „Meldung“ verdient es, in unsere Rubrik „Manipulation des Monats" eingestellt zu werden. (AM)

SpiegelOnline begründet seine Behauptung wie folgt: „Hamburg/Halle - Laut einer Hochrechnung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für die "Financial Times Deutschland" gab das neue Linksbündnis vergangene Woche knapp 500.000 Wähler ab und kann demnach nun noch auf 4,5 Millionen Stimmen zählen. Zugleich legten die "Sonstigen Parteien", darunter die rechtsextremen, um 400.000 auf 1,8 Millionen Stimmen zu.“

Dazu ist zu sagen:
1. Der von Forsa angeblich festgestellte Wählerschwund liegt innerhalb des Fehlerbereichs und innerhalb von ganz normalen stimmungsabhängigen Schwankungen Man weiß, dass allein die Bildzeitung mit einem reißerischen Artikel 3-4% Meinungsschwankung bewirken kann.
2. Die Ermittlung von Wählerwanderungen ist bei allen Umfragen höchst unsicher. Jedenfalls kann man ohne spezielles Frageraster mit einer schlichten Hochrechnung seriöserweise nicht feststellen, wohin die angeblich 500.000 Abgänger gewandert sind. Die Tatsache, dass NPD und Republikaner zugelegt haben, sagt noch nichts darüber, woher diese Wähler gekommen sind. Hier wird einfach eine politische Absicht in eine Umfrage gepackt, damit das Linksbündnis und seine potentiellen Wählerinnen und Wähler in den Augen der Leser als den Rechtsradikalen nahe stehend diskreditiert werden können.
3. Es gibt Umfrageinstitute, bei denen man Ergebnisse bestellen kann Entscheidend für das Ergebnis ist immer auch die Fragestellung und die lässt sich so abfassen, dass bestimmte Ergebnisse, die man wünscht, erwartet werden können bzw. man veröffentlicht einfach unliebsame Ergebnisse nicht. Ich bin in meiner früheren Eigenschaft als Wahlkampfplaner und Wahlkampfberater des öfteren Zeuge solcher Vorgänge gewesen. An ein Beispiel erinnere ich mich noch sehr gut: In der Schlussphase eines Landtagswahlkampfes in Nordrhein-Westfalen in den achtziger Jahren fragte der Landesgeschäftsführer in die Runde der Wahlkampfmacher und Berater, welches Ergebnis wir uns vom Umfrageinstitut wünschen sollten. Diese Frage war legitim. Schließlich ist es in der Schlussphase eines Wahlkampfes wichtig zu entscheiden, ob man den eigenen Anhängern mit einem schlechten Umfrageergebnis eher signalisieren soll, dass sie noch mobilisieren müssen, oder ob man den eher unpolitischen potentiellen Wählern signalisieren soll, mit ihrem Votum - in konkreten Fall für die SPD - sind sie bei den Siegern, also dem sog. Go-with-the-Winner-Effekt. Das Umfrageergebnis fiel der strategischen Überlegung entsprechend aus.

So legitim solche strategischen Überlegungen auf der Seite der wahlkämpfenden Parteien sind, so wichtig ist es auf Seite der Betroffenen, der Wählerinnen und Wähler, zu wissen, dass mit Umfragen die Absicht verfolgt wird, Wähler zu beeinflussen, man kann auch sagen, dass die öffentliche Meinung manipuliert wird.

Das hier skizzierte Beispiel ist nur eines von vielen Beispielen für Manipulationen und für die Diffamierungsversuche in der öffentlichen Debatte, die wir erleben, seit die etablierten „Reform“- Parteien Konkurrenz bekommen haben. Das zeigt, wie sehr sich die Anhänger eines neoliberalen Reformkurses bedroht fühlen. Sie konnten sich bisher beruhigt zurück lehnen und darauf bauen: Macht Schröder das Rennen, dann bleibt es bei der Agenda, wird Merkel Bundeskanzlerin, dann bleibt es erst recht bei der Agenda. Das nun ein neues Linksbündnis, alle diese Kalkulationen durcheinander wirbeln könnte, weil es der SPD, den Grünen aber auch der CDU Wahlanteile wegnehmen könnte, macht sie hoch nervös und lässt sie nach allen möglichen Mitteln greifen, diese sich etablierende politische Kraft zu desavouieren. Eines dieser Mittel ist das Abschieben in die rechtsradikale Ecke.
Es ist schon schlimm genug, dass wahlkämpfende Politiker diesen braunen Schlamm werfen, noch schlimmer ist, dass sich auch ein Großteil der Medien an solchen politischen Schlammsschlachten beteiligen, und das noch unter dem Mantel unabhängiger Berichterstattung.

Quelle: Nachdenkseiten (http://www.nachdenkseiten.de/cms/front_content.php?client=1&lang=1&idcat=9&idart=774)

Das Miniwahr, hier die Abteilung Spiegel-Online, hat wieder zugeschlagen.

Gärtner
07.07.2005, 18:17
1. Der von Forsa angeblich festgestellte Wählerschwund liegt innerhalb des Fehlerbereichs und innerhalb von ganz normalen stimmungsabhängigen Schwankungen Man weiß, dass allein die Bildzeitung mit einem reißerischen Artikel 3-4% Meinungsschwankung bewirken kann.
Die Fehlertoleranz bei Umfragen beträgt 2-4%, bezogen auf das Gesamtergebnis, bei großen Parteien ist sie größer als bei Kleinparteien. Die in Rede stehenden 500.000 Stimmen bilden aber immerhin 10% des ursprünglichen Wählervolumens.


2. Die Ermittlung von Wählerwanderungen ist bei allen Umfragen höchst unsicher. Jedenfalls kann man ohne spezielles Frageraster mit einer schlichten Hochrechnung seriöserweise nicht feststellen, wohin die angeblich 500.000 Abgänger gewandert sind.
Woher weiß der allwissende Schreiberling, welches Verfahren Forsa zugrundegelegt hat? Hier wird mit reiner Vermutung und Unterstellung ohne konkretes Wissen gearbeitet.


3. Es gibt Umfrageinstitute, bei denen man Ergebnisse bestellen kann Entscheidend für das Ergebnis ist immer auch die Fragestellung und die lässt sich so abfassen, dass bestimmte Ergebnisse, die man wünscht, erwartet werden können bzw. man veröffentlicht einfach unliebsame Ergebnisse nicht.
Aha. Und weil das zuweilen so sein soll, gilt das natürlich auch für die jüngsten Forsa-Zahlen. Beweis durch Behauptung. Semper aliquid haeret.

Der Schreiberling arbeitet mit wolkigen Unterstellungen und versucht von der algemein bekannten Tatsache abzulenken, daß das Protestwählerreservoir ziemlich indifferent nach rechts wie auch links tendieren kann.

Was er anderen vorwirft, betreibt er selbst: Er wirft mit Schmutz. Und dann darf natürlich auch das journalistische Tremolo nicht fehlen:

... und das noch unter dem Mantel unabhängiger Berichterstattung.
Und äußert sich selbst im Stile eines WASG-PDS/mL-Lohnschreibers.


Das Miniwahr, hier die Abteilung Spiegel-Online, hat wieder zugeschlagen.
Der verbale Nebelwerfer, Sektion Kaffesatzleser, hat wieder zugeschlagen. Und du bestest alles fromm nach.

Selber denken ist ja auch so etwas von schwierig.

pflanzer
08.07.2005, 16:45
sicherlich ist ein gewisses wählerpotenzial zugleich npd und linksbündnis-klientel. Keinesfalls kann aber die rede davon sein, alle 500.000 wähler seien zu npd und rep gewandert wie es "Innerhalb einer Woche gab die Lafontaine-Truppe rund 500.000 potenzielle Wähler an NPD und Republikaner ab." suggeriert, denn die sonstigen parteien legten gerade einmal um 400.000 zu, bestimmt nicht alle aus dem linkspartei-wählerpool. ich schätze mal 250.000-400.000 wähler, die von rechtsextremen parteien zur linken kraft übergewandert sind.

was mich jedoch am meisten stört: Eine inhaltliche auseinandersetzung in den massenmedien findet im grunde genommen sogut wie nicht statt. man wiederholt sogut wie immer diesselben parolen. auch hier nicht selten beweis durch behauptung.

von neutraler berichterstattung kann wirklich nicht die rede sein, denn es kommt nicht nur auf die inhalte und deren wahrheitsgehalt an, sondern auch auf die intensität mit der man bestimmte dinge in den blick der öffentlichkeit rückt.

StH
08.07.2005, 17:59
was mich jedoch am meisten stört: Eine inhaltliche auseinandersetzung in den massenmedien findet im grunde genommen sogut wie nicht statt. man wiederholt sogut wie immer diesselben parolen.

Aber warum denn nicht? Was wir erleben ist eine ganz große Koalition aus vier Parteien, die einer Ideologie nachhängen, dem Neoliberalismus, dessen Thesen sich widerlegt haben. Nachdem man den Großunternehmern massiv die Steuern gesenkt hat, haben diese das gesparte Geld nicht in neue Arbeitsplätze investiert, sondern mehr Aktien zurückgekauft, die Gewinne gesteigert, aber es gab keine neuen Arbeitsplätze. Auch die Arbeitslosen finden nicht automatisch eine Arbeit, wenn ihnen nur möglichst viel Druck macht.

Jetzt erleben wir eine Partei, die der Meinung der Mainstreammedien und der ganz großen Koalition widerspricht, es ist ja nicht so, daß die Luftschlösser versprechen, sondern die wollen einen anderen politischen Weg gehen, der pauschal als "veraltet" diffamiert wird, ohne daß man näher drauf eingeht. Darüberhinaus wird allgemein gegen die beiden Spitzenkandidaten geschossen, insbesondere gegen Oskar Lafontaine auf eine Art und Weise, mit der Möllemann erst in den politischen, dann in den richtigen Tod getrieben wurde, aber auf einmal funktioniert das nicht, denn wir erleben hier eine neue Partei, die außerhalb der etablierten politischen Klasse steht, die die Menschen vertritt, die keine Arbeit haben, die Angst haben, ihre Arbeit zu verlieren, die am unteren Ende unserer Gesellschaft sind, die von Soziologen als "Zweidrittelgesellschaft" bezeichnet wird, die vom öffentlichen Bewußtsein als Zahl zur Kenntnis genommen werden.

Was bedeutet das für die deutsche Parteienlandschaft? Die SPD hat in der zweiten Amtszeit Gerhard Schröders ihren Status als Volkspartei verloren, dafür hat sie aber ihren Platz in der Mitte der deutschen Parteienlandschaft eingenommen, sie ist zu allen Seiten koalitionsfähig, auch in einigen Jahren mit der Linkspartei.

Hammer
08.07.2005, 18:31
......Jetzt erleben wir eine Partei, die der Meinung der Mainstreammedien und der ganz großen Koalition widerspricht, es ist ja nicht so, daß die Luftschlösser versprechen, sondern die wollen einen anderen politischen Weg gehen, der pauschal als "veraltet" diffamiert wird, ohne daß man näher drauf eingeht. Darüberhinaus wird allgemein gegen die beiden Spitzenkandidaten geschossen, insbesondere gegen Oskar Lafontaine auf eine Art und Weise, mit der Möllemann erst in den politischen, dann in den richtigen Tod getrieben wurde, aber auf einmal funktioniert das nicht, denn wir erleben hier eine neue Partei, die außerhalb der etablierten politischen Klasse steht,
Es ist tatsächlich ziemlich auffällig, daß den etablierten Mainstreamparteien in schöner Eintracht mit dem Staatsfernsehen und den "unabhängigen" Printmedien nur noch die persönliche Diffamierung und die Nazikeule zur Verfügung steht, um politische Querdenker mit Ecken und Kanten mundtot zu machen.

Eine Medizin, die bisher immer gewirkt hat. Diesmal sieht es jedoch etwas anders aus, da mit Gysi und Lafontaine den etablierten Mainstreamlern 2 Profis gegenüber stehen, die man nun beim besten Willen nicht einfach in die übliche Naziecke stellen kann, wie das bei Möllemann noch möglich war.

Man kann sie auch nicht einfach als blöd und saudumm darstellen, wie man das mit den Köpfen der rechten Szene macht.

Eine gefährliche Situation für die Mainstreamler, und das macht sie hilflos und fuchsteufelswild zugleich.

pflanzer
08.07.2005, 18:37
hilflos leider nein, man versucht sie ja in die rechtsextreme ecke zu quetschen, teilweise, dass heisst bei nicht wenigen bürgern, gelingt das ja auch.

ich finde es nur traurig, dass so viele einfach dem, seit dem abgang augsteins nach rechts gerückten, spiegel und ähnlichen medien nach dem mund reden, anstatt sich umfangreich zu informieren und vorallem eigene schlüsse zu ziehen.

pflanzer
08.07.2005, 18:59
BITTELÖSCHEN

StH
08.07.2005, 19:15
Es ist tatsächlich ziemlich auffällig, daß den etablierten Mainstreamparteien in schöner Eintracht mit dem Staatsfernsehen und den "unabhängigen" Printmedien nur noch die persönliche Diffamierung und die Nazikeule zur Verfügung steht, um politische Querdenker mit Ecken und Kanten mundtot zu machen.

Eine Medizin, die bisher immer gewirkt hat. Diesmal sieht es jedoch etwas anders aus, da mit Gysi und Lafontaine den etablierten Mainstreamlern 2 Profis gegenüber stehen, die man nun beim besten Willen nicht einfach in die übliche Naziecke stellen kann, wie das bei Möllemann noch möglich war.

Man kann sie auch nicht einfach als blöd und saudumm darstellen, wie man das mit den Köpfen der rechten Szene macht.

Eine gefährliche Situation für die Mainstreamler, und das macht sie hilflos und fuchsteufelswild zugleich.

Ich möchte mich Dir anschließen, nur in einem Punkt habe ich eine andere Einschätzung


Diesmal sieht es jedoch etwas anders aus, da mit Gysi und Lafontaine den etablierten Mainstreamlern 2 Profis gegenüber stehen

Auch Möllemann war ein Profi, Möllemann war der beste Selbstdarsteller, den die deutsche Politik je hatte, und Möllemann war auch für die FDP unersetzlich, weil er Spaßpolitik machen konnte, ohne die wirklichen FDP-Wähler zu vergraulen. Doch daß der Mainstream die Möglichkeit hatte, Möllemann politisch zu töten, lag daran, weil er sich innerhalb der politischen Klasse gegen die Regeln der politischen Korrektheit gestellt hat, indem er die Kriegspolitik Israels kritisiert hat. Oskar Lafontaine steht außerhalb dieser politischen Klasse, seine Partei steht außerhalb dieser politischen Klasse, der seine Wähler aus Kreisen rekrutiert, die nicht dem Mainstream glauben, die bislang gar nicht gewählt haben, weil es keine Partei gab, die ihre Interessen vertrat, oder von ihrer Partei, die sie 2002 gewählt haben, enttäuscht waren. So ist nicht Ex-SPD-Anhänger potentielle Linksparteiwähler, sondern auch Ex-Unionsanhänger, die der CDA nahestanden, da in der Union unter Angela Merkel alle Leute mit sozialpolitischem Sachverstand abgesägt wurden, sei es Horst Seehofer in der CSU oder Leute wie Norbert Blüm, Heiner Geißler oder Pastor Eppelmann in der CDU.

StH
08.07.2005, 19:17
hilflos leider nein, man versucht sie ja in die rechtsextreme ecke zu quetschen, teilweise, dass heisst bei nicht wenigen bürgern, gelingt das ja auch.

ich finde es nur traurig, dass so viele einfach dem, seit dem abgang augsteins nach rechts gerückten, spiegel und ähnlichen medien nach dem mund reden, anstatt sich umfangreich zu informieren und vorallem eigene schlüsse zu ziehen.

Es ist ja nicht nur der Spiegel. Heiner Geißler, der nicht im Verdacht steht, übermäßig links zu sein, spricht von einem "neoliberalen Meinungskartell", wir erleben einen Mainstream, der bestimmte politische Positionen hat, die als die absolute Wahrheit verkündet werden.

pflanzer
08.07.2005, 21:07
könntest du mir die quelle geben, falls du sie parat hast? bräuchte ich als argumentationsgrundlage (nicht unbedingt im forum, eher im rl)

Gärtner
08.07.2005, 21:42
Ist schon mal einer auf die Idee gekommen, daß es nicht am "neoliberalen Meinungskartell" liegen könnte, sondern daran, daß es eben braune Streifen und Punkte im Auftreten diverser Damen und Herren gibt?

Ihr argumentiert im Moment genauso wie die Recht(sextrem)en, die auch beständig über die achso böse "Systempresse" lamentieren.

Sorry, die Parallelen sind keine gleichgeschaltete Erfindung, sie sind offenkundig.

Im Endeffekt geht es dabei nicht einmal um die Frage von "rechts" oder nicht "rechts", sondern um die typischen Verhaltensweisen von politischen Sektierern, die sich als heiliger Rest im Besitze der Wahrheit wähnen.

StH
08.07.2005, 21:53
könntest du mir die quelle geben, falls du sie parat hast? bräuchte ich als argumentationsgrundlage (nicht unbedingt im forum, eher im rl)

Für Geißlers Meinungskartell? Da gab es ein TAZ-Interview:

TAZ.de (http://www.taz.de/pt/2004/10/07/a0221.nf/text)

Hammer
08.07.2005, 22:28
Für Geißlers Meinungskartell? Da gab es ein TAZ-Interview:

TAZ.de (http://www.taz.de/pt/2004/10/07/a0221.nf/text) Das TAZ-Interview ist lesenswert. Heiner Geißler, auch so ein unbequemer Querdenker, der die medienkonforme Mainstream Hetze gegen Lafontaine und Andersdenkende nicht mitmacht. Bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis auch er ein Nazi ist.:))

pflanzer
08.07.2005, 23:30
Ist schon mal einer auf die Idee gekommen, daß es nicht am "neoliberalen Meinungskartell" liegen könnte, sondern daran, daß es eben braune Streifen und Punkte im Auftreten diverser Damen und Herren gibt?

Ihr argumentiert im Moment genauso wie die Recht(sextrem)en, die auch beständig über die achso böse "Systempresse" lamentieren.

Sorry, die Parallelen sind keine gleichgeschaltete Erfindung, sie sind offenkundig.

Im Endeffekt geht es dabei nicht einmal um die Frage von "rechts" oder nicht "rechts", sondern um die typischen Verhaltensweisen von politischen Sektierern, die sich als heiliger Rest im Besitze der Wahrheit wähnen.

ich denke es ist ein mix aus beidem.

meint nicht jede partei, sich im besitz der wahrheit zu befinden?

ich denke die interessenvertretung der linkspartei liegt auf der hand: zusammenführen der verteilungsschere im sinne der schlechter gestellten schichten und gerechtigkeitsbedürftiger intellektueller (in ihrem, auch in meinem, verständnis von gerechtigkeit)

meiner meinung nach wird im öffentlichen diskurs zu wenig auf alternative wirtschaftspolitik(non neoliberaler, also freier marktwirtschaft) eingegangen.

INTERVIEW: Genau das wollte ich haben, danke!

StH
09.07.2005, 18:41
Das TAZ-Interview ist lesenswert. Heiner Geißler, auch so ein unbequemer Querdenker, der die medienkonforme Mainstream Hetze gegen Lafontaine und Andersdenkende nicht mitmacht. Bin gespannt, wie lange es noch dauert, bis auch er ein Nazi ist.:))

Ja, und ich war CDU-Wähler, bis die Union anfing, Leute mit sozialpolitischem Sachverstand wie Geißler, Blüm, Seehofer,... abzusägen. Inzwischen ist die CDU für mich nicht mehr wählbar, und ich denke, ich werde bei weitem nicht der einzige Ex-CDU-Wähler sein, der zur Linkspartei wandert.

Hammer
09.07.2005, 20:28
.........ich werde bei weitem nicht der einzige Ex-CDU-Wähler sein, der zur Linkspartei wandert. Und ich mit Sicherheit nicht der einzige Ex-Grünen-Wähler und späterer Wahlverweigerer, der der neuen Linkspartei eine Chance gibt.

Hannibal
09.07.2005, 20:51
.........ich werde bei weitem nicht der einzige Ex-CDU-Wähler sein, der zur Linkspartei wandert..

Und ich mit Sicherheit nicht der einzige Ex-Grünen-Wähler und späterer Wahlverweigerer, der der neuen Linkspartei eine Chance gibt.
Heee, Leute wartet auf mich. NAZIS lauern überall. Daher wähle ich jetzt auch die bösen Nazis von der neuen Linkspartei.

Marathon
10.07.2005, 12:57
Der Gelehrte bestätigt durch das Foto
http://img151.imageshack.us/img151/653/lafoichtn0zu.jpg
ja die die Manipulationen.
Im Spiegel-Online gibt es auch Fotos von Lafo mit einem PDS-Emblem, obwohl ein WASG-Emblem wohl korrekt wäre.

StH
10.07.2005, 13:10
Heee, Leute wartet auf mich. NAZIS lauern überall. Daher wähle ich jetzt auch die bösen Nazis von der neuen Linkspartei.

Was hast Du denn früher gewählt?

pflanzer
11.07.2005, 14:50
Der Gelehrte bestätigt durch das Foto
http://img151.imageshack.us/img151/653/lafoichtn0zu.jpg
ja die die Manipulationen.
Im Spiegel-Online gibt es auch Fotos von Lafo mit einem PDS-Emblem, obwohl ein WASG-Emblem wohl korrekt wäre.

manipulation ist das im definitionssinne nicht - den meisten dürfte sofort klar sein, dass der bildabschnitt absichtlich so ausgewählt wurde - im sinne des autors*. eine vermutete neutralität des schreibenden dürfte damit aber sofort in sich zusammenbrechen.

heute manipuliert man nicht mehr - zu trivial, zu schnell aufgedeckt - nein, man beschränkt sich auf das äußerst wirkungswolle viel- bzw. wenigerwähnen bestimmter informationen.

* sollte nicht im gleichen artikel auf die art und weise der medienberichterstattung eingegangen werden, was unwahrscheinlich ist.

Leyla
11.07.2005, 14:53
Der Gelehrte bestätigt durch das Foto
http://img151.imageshack.us/img151/653/lafoichtn0zu.jpg
ja die die Manipulationen.
Im Spiegel-Online gibt es auch Fotos von Lafo mit einem PDS-Emblem, obwohl ein WASG-Emblem wohl korrekt wäre.Ja, dieses Foto als Signatur zu verwenden ist eigentlich unter dem Niveau unseres Gelehrten - zumal er sich stets darüber aufregt, wenn anderen Politikern (z.B. Fischer) so etwas wie Machtgeilheit unterstellt wird.

P.S.: Ich finde weder positiven noch negativen Personenkult um Lafontaine angemessen.

Gärtner
11.07.2005, 15:33
Der Gelehrte bestätigt durch das Foto ja die die Manipulationen.
Quatsch. Das Foto ist nicht manipuliert. Seit jeher versuchen Fotografen, Promis vor ungewöhnlichen Hintergründen abzulichten (der "Lampenheiligenschein" ist hier wohl das bekannteste Motiv).

In diesem Fall stellen die letzten Buchstaben eines Wortes, das auf "-ich!" endet, eine außerordentlich zutreffende Charakterisierung des "Weltökonmen" dar.

~~~


Ja, dieses Foto als Signatur zu verwenden ist eigentlich unter dem Niveau unseres Gelehrten -
Warum? Ich bin dem Lafontaine schon seit jeher mit herzlicher Abneigung gegenüber gestanden. Sein jetziges Auftreten ist nur das eines selbstverliebten Querulanten, das von mir verwendete Bild demonstriert das sehr augenscheinlich.


zumal er sich stets darüber aufregt, wenn anderen Politikern (z.B. Fischer) so etwas wie Machtgeilheit unterstellt wird.
Darüber habe ich mich aufgeregt? Hm... wo ich den Fischer doch für einen völlig abgehobenen Menschen halte... was wohl der Job des Außenministers mit sich bringt.

Kritisiert habe ich in der Tat dümmliche Stammtischfloskeln, wie man sie hier von Rot- und Braunbatzen regelmäßig dargeboten bekommt, nach denen "die" Politiker sich ja nur die Taschen voll machen.

~~~

Inwiefern das nun noch in Verbindung mit den zusamenphantasierten "Manipulationen" beim Spiegel steht, ist mir allerdings ein Rätsel.

pflanzer
11.07.2005, 18:04
Quatsch. Das Foto ist nicht manipuliert. Seit jeher versuchen Fotografen, Promis vor ungewöhnlichen Hintergründen abzulichten (der "Lampenheiligenschein" ist hier wohl das bekannteste Motiv).

In diesem Fall stellen die letzten Buchstaben eines Wortes, das auf "-ich!" endet, eine außerordentlich zutreffende Charakterisierung des "Weltökonmen" dar.

Kritisiert habe ich in der Tat dümmliche Stammtischfloskeln, wie man sie hier von Rot- und Braunbatzen regelmäßig dargeboten bekommt, nach denen "die" Politiker sich ja nur die Taschen voll machen.


Wie viele bekannte Politiker auf Bundesebene sind keine Exzentriker mit Profilneurose? 20%, 30%? Insofern halte ich das für nicht so schlimm, alsdass man es bei Lafontaine immer und immer wieder erwähnen müsste.

Diese Stammtischfloskeln sind natürlich, wie so oft, Halbwahrheiten. Ein wahrer Kern steckt aber dennoch in ihnen.

Ach und bitte: Vermisch nicht Braun mit der Linkspartei - Es herrschen da, sowohl in der Partei, als auch im Wählermilieu gewalitge Unterschiede (was nicht heisst das braune Wähler nicht auch die LP wählen werden)



Inwiefern das nun noch in Verbindung mit den zusamenphantasierten "Manipulationen" beim Spiegel steht, ist mir allerdings ein Rätsel.

natürlich besteht eine verbindung zum threadursprung nicht mehr wirklich, wie nicht selten bei online-diskussionen zu beobachten. (um nicht zu sagen äußerst häufig) - Was das große Problem sein sollte, ist mir suspekt.

Hammer
12.07.2005, 22:26
Ja, dieses Foto als Signatur zu verwenden ist eigentlich unter dem Niveau unseres Gelehrten Finde ich nicht. Im Gegenteil, es trifft sein Niveau sehr genau.

Gärtner
13.07.2005, 00:19
Finde ich nicht. Im Gegenteil, es trifft sein Niveau sehr genau.
Schön, wenn ich deinen Geschmack getroffen habe, Melonenkopf.

Roberto Blanko
13.07.2005, 01:28
Schön, wenn ich deinen Geschmack getroffen habe, Melonenkopf.

Ich würde die Bezeichnung "Limettenkopf" bevorzugen.

Gruß
Roberto

Hammer
13.07.2005, 08:37
Ja, dieses Foto als Signatur zu verwenden ist eigentlich unter dem Niveau unseres Gelehrten..... Antwort von mir:
Finde ich nicht. Im Gegenteil, es trifft sein Niveau sehr genau.
..............................., Melonenkopf. Auch diese Antwort bezeichnet treffend Dein Niveau. Quod erat demonstrandum. :cool:


Ciao, ich muß jetzt schaffen gehen, einer muß ja Deine Stütze finanzieren.:D

Gärtner
13.07.2005, 10:59
Antwort von mir: Auch diese Antwort bezeichnet treffend Dein Niveau.
Bildest du dir ernsthaft ein, deine säuerlichen Miesepetereien rechtfertigten mehr? Gleiches zu gleichem.



Ciao, ich muß jetzt schaffen gehen, einer muß ja Deine Stütze finanzieren.
Könnte ich sicherstellen, daß ausschließlich du für mein Wohl bluten müßtest, würde ich sogar erstmalig in meinem Leben auf staatliche Unterstützung zurückgreifen. Den Spaß wäre es mir wert. :D

Bis dahin empfehle ich dir, dich mit dem Konzept der selbständigen Arbeit vertraut zu machen. Das ist in deinem schmalen Weltbild offensichtlich nicht vorhanden.

Ach, und übrigens: Versuch doch mal, Beiträge on topic zu verfassen.

~~~



Ach und bitte: Vermisch nicht Braun mit der Linkspartei - Es herrschen da, sowohl in der Partei, als auch im Wählermilieu gewalitge Unterschiede (was nicht heisst das braune Wähler nicht auch die LP wählen werden)
Keine Sorge, den Unterschied zwischen roten Sozialromantikern einerseits und völkischen Rasserasslern und Runenraunern andererseits verliere ich nicht aus den Augen.

Ich verweise nur auf einen Aspekt, der beide auszeichnet: Die Lust an der populistischen Vereinfachung, die bisweilen bis in die Formulierung hinein zu identischen Ergebnissen führt.

Hannibal
13.07.2005, 12:00
Die Lust an der populistischen Vereinfachung, .....
Na dafür bist Du wohl eher der Spezialist. Nazis lauern überall, nit wahr? Wahrscheinlich bin ich auch einer, oder?

Volk & Heimat
13.07.2005, 13:29
Jaja, die globalistische Systempresse holt mal wieder zu einem letzten Verzweiflungsschlag aus. :))
Schließlich passen Globalismus-Kritiker natürlich nicht ins Konzept der Heuschrecken, die mit ihrer Ausbeutung die Welt ins Armut-Elend stürzen will.
Die Schleusen für Millionen Fremder werden geöffnet, fremde Skalvenlöhner verdrängen die Deutschen von den wenigen freien Stellen die es noch für einen Hungerlohn gibt. Hollywood-Schundfilmproduktionen werden mit Milliarden von Euro finanziert.
Der globalistische "Privatisierungs"-Siegeszug wird munter fortgesetzt.
Nur weiter so... X(

Hammer
13.07.2005, 14:14
Bildest du dir ernsthaft ein, deine säuerlichen Miesepetereien rechtfertigten mehr? Gleiches zu gleichem.......
........ Ach, und übrigens: Versuch doch mal, Beiträge on topic zu verfassen.Ja, was ist denn nun? Passt Deine Signatur zu Deinem Niveau oder nicht? Habe doch nur festgestellt, dass das der Fall ist. Was regst Du Dich denn so auf, oder gefällt Dir Deine Sig nicht mehr?




OFF TOPIC, da ich auf Off Topic Ausführungen des Gelehrten eingehe.

Bis dahin empfehle ich dir, dich mit dem Konzept der selbständigen Arbeit vertraut zu machen....... Na ja, was Du mit dem mageren Zeilengeld für gelegentliche Online-Artikel zu Deiner Stütze hinzu verdienst, sei Dir vergönnt.

Zum Thema Selbständigkeit: Ich kenne viele Arbeitslose, die sich aus welchen Gründen auch immer, ihrer Arbeitslosigkeit schämen und daher die Mär von „freiberuflicher Selbständigkeit“ aufbauen. Gemeinsames Merkmal dieser sog. Selbständigen: Sie haben genau wie Du alle seeehr viel Zeit, die sie dann, wie auch in Deinem Fall, mit mehr oder weniger sinnvollen Beiträgen in Internetforen totschlagen.


Ich kenne dagegen keine wirklichen hart arbeitenden Selbständigen, die die Zeit hätten, sich täglich stundenlang in politischen Foren aufzuhalten.


Sei einfach mal ehrlich und steh zu Deiner durch Gelegenheitsschreibereien aufgebesserten Arbeitslosigkeit und bau hier nicht eine Story auf, die Dir allenfalls ein paar der hier zahlreich vertretenen Kiddies abnehmen.


Abschließend wünsche ich Dir viel Erfolg bei der Jobsuche, versuch´s doch einfach mal als Komiker, da traue ich Dir Einiges zu.



Na dafür bist Du wohl eher der Spezialist. Nazis lauern überall, nit wahr? Wahrscheinlich bin ich auch einer, oder?...... Mangelndes Differenzieren ist bei den Systemlingen der SPD/Grünen oder der CDU absolut in. Jetzt wird es allerdings peinlich oder lustig, wenn sie sich schon gegenseitig als Nazis bezeichnen. Für den o.g. Komiker allerdings ein gefundenes Fressen. Wetten, dass wir jetzt auch zu Nazis befördert werden?

Gärtner
13.07.2005, 18:04
Ich kenne dagegen keine wirklichen hart arbeitenden Selbständigen, die die Zeit hätten, sich täglich stundenlang in politischen Foren aufzuhalten.
Nicht nur, daß dir das Konzept selbständiger Arbeit nicht bekannt ist, du hast auch keine Ahnung, was die Funktion von Internetforen betrifft. Da ich heute gut gelaunt bin, erklär ich's dir: Zwischen "sich stundenlang aufhalten", d.h., kontinuierlich aktiv schreiben und dem schlichten eingeloggt sein, währenddessen man etwas anderes tut, gibt es einen Unterschied.



Mangelndes Differenzieren ist bei den Systemlingen der SPD/Grünen oder der CDU absolut in. Jetzt wird es allerdings peinlich oder lustig, wenn sie sich schon gegenseitig als Nazis bezeichnen. Für den o.g. Komiker allerdings ein gefundenes Fressen. Wetten, dass wir jetzt auch zu Nazis befördert werden?
Zumindest den Neonazisprech vom "Systemling" hast du schon gut drauf. Nette Gesellschaft, in die du dich da begibst. Wie schon mal gesagt, in manchem geben sich Rot- und Braunbatzen nichts.

Hammer
13.07.2005, 20:44
Zumindest den Neonazisprech vom "Systemling" hast du schon gut drauf. ............ Hab ich´s doch geahnt.... Jetzt bin auch ich ein Nazi:)

Wie gesagt, bewirb Dich als Komiker, da hast Du noch gute Chancen.



........, d.h., kontinuierlich aktiv schreiben und dem schlichten eingeloggt sein, währenddessen man etwas anderes tut, gibt es einen Unterschied. Tja, dann bleib mal schön eingeloggt, während Du hart arbeitest.:) Hauptsache, Du glaubst selbst an Deine Story, und Selbstbetrug ist ja nicht strafbar. Viel Spaß noch beim Phantasieren und Träumen.

Gärtner
13.07.2005, 23:44
Hab ich´s doch geahnt.... Jetzt bin auch ich ein Nazi:)
Wer im Hundehäufchen wühlt, der riecht eben etwas streng. :D

Hannibal
13.07.2005, 23:52
Wer im Hundehäufchen wühlt, der riecht eben etwas streng. :D
Ja, ja. Nazis überall und wohin das Auge reicht. Sogar die Linken sind davor nicht gefeit, auch sie sind jetzt alles Nazis. l :]

Hast Du bei diesem Wetter zu viel oder zu wenig getrunken? Oder ist es doch eine Nazi-Paranoia, an der Du leidest?

Klar, daß ich auch ein Nazi bin, oder? :cool:

Gärtner
13.07.2005, 23:59
Ja, ja. Nazis überall und wohin das Auge reicht. Sogar die Linken sind davor nicht gefeit, auch sie sind jetzt alles Nazis. l :]

Hast Du bei diesem Wetter zu viel oder zu wenig getrunken? Oder ist es doch eine Nazi-Paranoia, an der Du leidest?

Klar, daß ich auch ein Nazi bin, oder? :cool:
Häng mal niedriger. Wer sich bestimmter, eindeutig konnotierter Begrifflichkeiten bedient (->"Systemling" z.B.), muß sich einen entsprechenden Kommentar gefallen lassen.

Nicht einmal ich bezeichne jemanden, der einen laxen Umgang mit der Sprache pflegt, als Nazi.

Nur sollten wir uns ab und an mal fragen, auf welche linguistische Totschlagschiene wir geraten, wenn wir gewisse Begriffe adaptieren und "ganz normal" finden.