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Vollständige Version anzeigen : PID beschlossen - Gentests bei Embryos erlaubt, allerdings begrenzt



Rocko
07.07.2011, 12:54
Berlin - Jenseits aller Parteigrenzen haben die Abgeordneten im Bundestag am Donnerstag um eine Entscheidung über die umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) gerungen. Jetzt ist eine Entscheidung gefallen: Die Parlamentarier stimmten für die begrenzte Zulassung der PID. Der entsprechende Gesetzentwurf erhielt die erforderliche Mehrheit.


Die PID ist also begrenzt zugelassen, folgende Bestimmungen gelten:



...etwa wenn die Eltern die Veranlagung für ein schweres vererbbares Leiden haben oder eine Tot- oder Fehlgeburt droht. Eine vorherige Beratung ist Pflicht, eine Ethikkommission muss zustimmen. PID darf nur an Zentren mit Lizenz vorgenommen werden.


Das erspart den betroffenen Familien sowie den betroffenen Kindern viel Leid.

Houseworker
07.07.2011, 12:59
Eine gute und richtige Entscheidung!

Efna
07.07.2011, 13:04
Ja die entscheidung gefällt mir auch in der Form

Sauerländer
07.07.2011, 13:07
Aus meiner Sicht zu permissiv.
Aber immerhin keine völlige Freigabe.
Andererseits - wenn ein Schritt gegangen wurde, geht man irgendwann auch den nächsten.
Daher habe ich dabei ähnlich wie beim Thema Sterbehilfe ein ganz und gar ungutes Gefühl.

Schwarzer Rabe
07.07.2011, 13:07
Ich würde dies generell auf Wunsch der Eltern einführen! Auch gesunde Eltern können kranke Kinder bekommen und dies gilt es zu verhindern!

Trashcansinatra
07.07.2011, 13:11
Die PID ist also begrenzt zugelassen, folgende Bestimmungen gelten:



Das erspart den betroffenen Familien sowie den betroffenen Kindern viel Leid.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung - angesichts des immer größer werdenden Mismatches zwischen Schul-, Lebens- und Stellenanforderungen und den Befähigungsprofilen von nachwachsenden Menschen.

Menschen, die aufgrund geistiger und körperlicher Leiden ein schweres Los in der Gesellschaft haben werden, tut man keinen Gefallen, wenn man sie zwangsweise in die Welt herauskotzt, die sie in der Mehrheit nicht akzeptieren wird.

Trashcansinatra
07.07.2011, 13:13
Die PID ist also begrenzt zugelassen, folgende Bestimmungen gelten:



Das erspart den betroffenen Familien sowie den betroffenen Kindern viel Leid.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung - angesichts des immer größer werdenden Mismatches zwischen Schul-, Lebens- und Stellenanforderungen und den Befähigungsprofilen von nachwachsenden Menschen.

Menschen, die aufgrund geistiger und körperlicher Leiden ein schweres Los in der Gesellschaft haben werden, tut man keinen Gefallen, wenn man sie zwangsweise in die Welt herauskotzt, die sie in der Mehrheit nicht akzeptieren wird.

Houseworker
07.07.2011, 13:15
Aus meiner Sicht zu permissiv.
Aber immerhin keine völlige Freigabe.
Andererseits - wenn ein Schritt gegangen wurde, geht man irgendwann auch den nächsten.
Daher habe ich dabei ähnlich wie beim Thema Sterbehilfe ein ganz und gar ungutes Gefühl.

Du siehst das zu pessimistisch! Auch das Thema Sterbehilfe gehört in Angriff genommen.
Das Tier wird mit einer Spritze "erlöst", dem Menschen bleibt nur elendes Verrecken, d.h. Schmerz und Siechtum bis zur bitteren Neige!
So kann man nur denken, wenn man nicht selbst betroffen ist, oder das schon mal aus nächster Nähe "miterleben" durfte!

Sauerländer
07.07.2011, 14:26
Du siehst das zu pessimistisch! Auch das Thema Sterbehilfe gehört in Angriff genommen.
Wird es ja auch. Und irgendwann kommt dann der nächste Schritt, bei dem auch andere als der Todeskandidat selbst für diesen entsprechende Überlegungen anstellen. Und dann geht es weiter, und irgendwann sind wir bei ökonomischen Erwägungen und solchen, ob denn die Aussicht besteht, dass der Kandidat noch mal produktiv wird oder nicht.
Das scheint mir keineswegs pessimistisch, sondern realistisch.

Das Tier wird mit einer Spritze "erlöst", dem Menschen bleibt nur elendes Verrecken, d.h. Schmerz und Siechtum bis zur bitteren Neige!
So kann man nur denken, wenn man nicht selbst betroffen ist, oder das schon mal aus nächster Nähe "miterleben" durfte!
Ich kenne zumindest indirekt einen solchen Fall aus dem weiteren Bekanntenkreis, und ja, ich habe darüber auch schon mit Menschen diskutiert, für die das innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Thema werden könnte. Die Euthanasie als Gnadentod eines bewussten, denkenden Menschen, der im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte aufgrund körperlichen Leidens einfach nicht mehr kann und will - ist EINE Sache. Die kategorisch auszuschließen - damit hätte auch ich ein Problem. Gleichzeitig sehe ich aber, wie die Entwicklung von dort aus weitergehen wird. Und die akzeptiere ich nicht.
Genausowo wird auch PID in mehreren Schritten zunehmend zu einem alltäglichen Selektionsmechanismus werden. Und damit zu einem vorbereitenden Schritt für Tötungshandlungen.

Houseworker
07.07.2011, 14:33
@ Sauerländer
Kurze Antwort: ich kann mich Deiner Meinung nicht anschließen! Insbesondere, wenn man verfolgt, wie schwer sich der Gesetzgeber bei dem Thema überhaupt tut!
Er reicht ja nur den kleinen Finger und nicht die ganze Hand. Ich sehe Deine Befürchtungen dahingehend als gegenstandslos.

Sauerländer
07.07.2011, 14:38
@ Sauerländer
Kurze Antwort: ich kann mich Deiner Meinung nicht anschließen! Insbesondere, wenn man verfolgt, wie schwer sich der Gesetzgeber bei dem Thema überhaupt tut!
Er reicht ja nur den kleinen Finger und nicht die ganze Hand. Ich sehe Deine Befürchtungen dahingehend als gegenstandslos.
Siehst Du -

Du sprichst selber im Zusammenhang mit diesem Ergebnis von "Nur".
Willst also mehr. Bestätigst damit den Trend, den ich absehe. Eine Hürde wurde genommen. Ab jetzt wird solange gegraben werden, bis die nächste ausreichend erodiert ist, um sie niederzureißen.
Und der Gesetzgeber hat sich ja letztlich auch nur deshalb dazu bereit gefunden, diese Grenzen anzuerkennen, weil es genügend Leute gegeben hat, die ein totales Verbot verlangt haben (und insofern auch mit dieser Entscheidung eine Niederlage erlitten haben, also allenfalls hinhaltende Rückzugsgefechte führen. Gleichwohl es richtig ist, das zu tun - Widerstand, so lange es eben geht!) Ansonsten wäre da sonstwas bei rausgekommen, was ich mir gar nicht vorstellen mag.

Brotzeit
07.07.2011, 19:08
"Gute Sache!"

heide
08.07.2011, 05:12
Aus meiner Sicht zu permissiv.
Aber immerhin keine völlige Freigabe.
Andererseits - wenn ein Schritt gegangen wurde, geht man irgendwann auch den nächsten.
Daher habe ich dabei ähnlich wie beim Thema Sterbehilfe ein ganz und gar ungutes Gefühl.

So ähnlich sehe ich das auch. Wir Bürger werden nie wirklich informiert werden, wie in den Kliniken mit dem PID dann real "umgegangen" wird.
Die Tür ist auf.....