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Vollständige Version anzeigen : Polnische Übergriffe vor Kriegsbeginn 1939



Helge Jan Schmodde
23.06.2011, 21:19
In einem Augenzeugenbericht über polnische Übergriffe auf Ostpreußen vor
1939 wird als Schauplatz "Garnsee Kreis Neidenburg" erwähnt. Da trifft etwas
nicht zu. Garnsee lag direkt an der damaligen Grenze zu Polen, aber im Kreis
Marienwerder / Westpreußen, keine zehn Kilometer vom Hof meiner
Großeltern entfernt, und dortige Ereignisse hätten sich bis zu uns herumgesprochen, was aber weder 1939 noch später der Fall war. Im Kreis Neidenburg gab es zwei Orte, deren Name mit Gar- beginnt, und zwar Gardienen und Gartenau, aber die lagen nicht unmittelbar an der Grenze. Gemeint sein könnte "Grenzhof".

Hilarius
23.06.2011, 21:37
http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif http://www.politikforen.net/images/cpf/reputation/reputation_neg.gif

Helge Jan Schmodde
20.07.2011, 13:55
In meinem obigen Beitrag hat sich der letzte Satz (Gemeint sein könnte "Grenzhof".) inzwischen als unzutreffend erwiesen. Bitte weiterlesen mit :

Die meisten Einzelheiten der im Internet unter "Rotzoll, Neidenburg, BGD: Zweites Deutsches Reich" nachlesbaren Schilderung sind nicht (mehr) verifizierbar, aber allem Anschein nach handelt es sich um eine vage Erinnerung an einen polnischen Überfall auf die deutsche Zollstation in Friedrichshof. Dort wurden wenige Stunden vor Beginn des Zweiten Weltkriegs alle acht Beamten getötet, darunter der Onkel einer damals Zwanzigjährigen, die mir im Juli 2011 davon berichtete. Friedrichshof lag etwa drei Kilometer von der Grenze entfernt, aber nicht im Kreis "Neidenburg", sondern im Kreis Ortelsburg; auch in diesem Kreis gab es zwar kein "Garnsee", aber doch eine Gemeinde, die recht ähnlich hieß, nämlich Grammen.

Sprecher
20.07.2011, 16:33
Die offensichtlich falsche Ortsangabe lässt leider die Glaubwürdigkeit des gesamten Berichtes fraglich erscheinen :-<
Hinzu kommt daß in dem Bericht erwähnt wird daß die Einheit in einem Maisfeld lag, was ebenfall nicht allzu glaubwürdig ist, denn Mais wurde vor dem Krieg kaum in Deutschland angebaut und wenn dann eher im warmen Baden und nicht im kalten Ostpreussen.

dimart
20.07.2011, 20:13
Geschichte der polnischen VORKRIEGS-KZ

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde in Polen in den vorher - bis 1918 - zum Deutschen Reich gehörenden Gebieten das ehemalige deutsche Kriegsgefangenenlager Szczypiorno vom polnischen Staat als Internierungslager für die in ihrer Heimat verbliebene deutsche Zivilbevölkerung weitergenutzt, ebenso das Lager im Kernwerk Posen. Es kam dort zu schwersten Menschenrechtsverletzungen, Morden und unmenschlichen Quälereien (Folter), wie sie für Konzentrationslager kennzeichnend sind. Allein in Szczypiorno waren etwa 1500 Zivilisten im Alter von 13 bis 70 Jahren inhaftiert.
Nach 1926 wurden weitere Lager eingerichtet, nicht nur für Deutsche, sondern auch für Ukrainer und andere Minderheiten in Polen sowie für polnische Oppositionelle, die Lager Bereza-Kartuska und Brest-Litowsk. Über die Zahl der dort Inhaftierten und Ermordeten wurden offizielle Zahlen nicht bekanntgegeben.
Von Anfang bis September des Jahres 1939 kamen weitere Lager für Deutsche hinzu, u.a. in Chodzen. Es kam in diesem Zeitraum zu einer gesteigerten Anzahl von Massenverhaftungen und Pogromen an der deutschen Bevölkerung, die zur Flucht von Zehntausenden führte. Aus 1131 Ortschaften in Posen und Pommerellen kam es zu Verschleppungsmärschen in Lager.

Helge Jan Schmodde
20.07.2011, 20:16
Ja, die Glaubwürdigkeit des "Neidenburg"-Berichts läßt sehr zu wünschen übrig, aber aus einem M a i s f e l d habe ich als Junge auf dem Anwesen meiner Großeltern in Kanitzken (später Kunkenau), Kreis Marienwerder / Westpreußen, viele Male unsere Gänse gescheucht.

RUMPEL
20.07.2011, 22:05
Ja, die Glaubwürdigkeit des Berichts läßt sehr zu wünschen übrig, aber aus einem M a i s f e l d habe ich als Junge auf dem Anwesen meiner Großeltern in Kanitzken (später Kunkenau), Kreis Marienwerder / Westpreußen, viele Male unsere Gänse gescheucht.

Und nicht nur die Gänse. Auch Ratten hielten und halten sich gern in Maisfelder auf. Hunderte, wenn nicht Tausende. Ist echt ne Plage.