Schwarzer Rabe
04.07.2005, 08:16
Volltreffer im Weltall
Das von der US-Raumsonde "Deep Impact" abgeschossene Kupferprojektil ist heute auf dem Kometen "Tempel 1" einschlagen. Das bestätigen erste Fotos der Sonde. Am US-Nationalfeiertag traf das mit einer Geschwindigkeit von 37.000 Kilometern pro Stunde durchs All rasende Geschoss namens "Impactor" pünktlich um 7.52 Uhr MESZ auf der Kometenoberfläche auf. Nach Angaben von Mitarbeitern der Mission wurde der Komet genau an der vorausberechneten Stelle getroffen. Die Wucht des Aufpralls sei größer als erwartet gewesen. Experten rechnen damit, dass der Aufprall eine riesige Wolke von Gasen und Staub sowie einen Krater vom Ausmaß eines Fußballstadions hinterlassen wird. Satelliten und Teleskope im Weltraum und auf der Erde analysieren nun die Folgen des Einschlags.
Welche Überraschungen hält Tempel bereit?
Die Forscher versprechen sich Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems sowie Rückschlüsse auf die mögliche Existenz von außerirdischem Leben. "Je mehr wir wissen, desto besser", sagt der Chef des Beraterstabes der Europäischen Raumagentur Esa zu erdnahen Objekten (NEOs), Alan Harris. "Und diese Mission dürfte einige Überraschungen bringen." Harris setzt darauf, dass die Erdbewohner entscheidende Einblicke in die Struktur von Kometen erhalten könnten. Dieses Wissen könnte ihnen möglicherweise helfen, wenn einmal ein Komet auf die Erde zurasen sollte wie im US-Katastrophenfilm "Deep Impact" von 1998. In dem Streifen schwirrt ein Schweifstern von der Größe New Yorks auf die Erde zu. Die Erdlinge setzen alles daran, der Tod bringenden Gefahr zu entgehen.
Mücke trifft Jumbo-Jet
In dem nach dem Aufprall erwarteten Krater könnte das römische Kolosseum verschwinden. Dennoch sind sich die US-Forscher sicher, dass der Himmelskörper nicht ins Trudeln kommen wird: Es sei letztlich, als treffe eine Mücke auf einen Jumbo-Jet. "Die Umlaufbahn von Tempel 1 wird nicht spürbar verändert", versichert US-Astronom Don Yeomans. Jedenfalls berge der Komet auch nach der Nasa-Attacke "für die Erde keine Gefahr". Dabei führt die Umlaufbahn von Tempel 1 sehr nah daran vorbei.
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Simulation des Kometen Tempel 1, basierend auf Bildern des Teleskops Hubble. (Foto: Nasa)
Zeugen grauer Vorzeit
Kometen sind Materie-Brocken aus Staub, Steinen, Eisen-Nickel-Verbindungen, Eis und gefrorenen Gasen, die sich bei der Entstehung des Sonnensystems vor rund fünf Milliarden Jahren zusammenballten. Sie gelten als weitgehend unverändert durch das All schwebende Zeugen dieser grauen Vorzeit. Der von "Deep Impact" ins Visier genommene Komet wurde nach dem deutschen Astronomen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel getauft, der ihn 1867 entdeckte.
Europäische Mission Rosetta
Gelingt "Deep Impact", überholt die Nasa-Mission ein deutlich friedfertigeres eurpäisches Raumschiff, das seit März vergangenen Jahres unterwegs ist: Die Sonde Rosetta soll im November 2014 den Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko aussetzen. Anders als "Deep Impact" soll Philae allerdings keine spektakuläre Explosion im Raum auslösen, sondern sanft auf den Kometen schweben.
http://www2.onkarriere.t-online.de/c/44/06/89/4406892,tid=d.jpg
http://www2.onkarriere.t-online.de/c/31/22/14/3122144,tid=d.jpg
http://www2.onkarriere.t-online.de/c/44/08/99/4408996,tid=d.jpg
http://www2.onkarriere.t-online.de/dyn/c/47/11/81/4711810.html
Das von der US-Raumsonde "Deep Impact" abgeschossene Kupferprojektil ist heute auf dem Kometen "Tempel 1" einschlagen. Das bestätigen erste Fotos der Sonde. Am US-Nationalfeiertag traf das mit einer Geschwindigkeit von 37.000 Kilometern pro Stunde durchs All rasende Geschoss namens "Impactor" pünktlich um 7.52 Uhr MESZ auf der Kometenoberfläche auf. Nach Angaben von Mitarbeitern der Mission wurde der Komet genau an der vorausberechneten Stelle getroffen. Die Wucht des Aufpralls sei größer als erwartet gewesen. Experten rechnen damit, dass der Aufprall eine riesige Wolke von Gasen und Staub sowie einen Krater vom Ausmaß eines Fußballstadions hinterlassen wird. Satelliten und Teleskope im Weltraum und auf der Erde analysieren nun die Folgen des Einschlags.
Welche Überraschungen hält Tempel bereit?
Die Forscher versprechen sich Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems sowie Rückschlüsse auf die mögliche Existenz von außerirdischem Leben. "Je mehr wir wissen, desto besser", sagt der Chef des Beraterstabes der Europäischen Raumagentur Esa zu erdnahen Objekten (NEOs), Alan Harris. "Und diese Mission dürfte einige Überraschungen bringen." Harris setzt darauf, dass die Erdbewohner entscheidende Einblicke in die Struktur von Kometen erhalten könnten. Dieses Wissen könnte ihnen möglicherweise helfen, wenn einmal ein Komet auf die Erde zurasen sollte wie im US-Katastrophenfilm "Deep Impact" von 1998. In dem Streifen schwirrt ein Schweifstern von der Größe New Yorks auf die Erde zu. Die Erdlinge setzen alles daran, der Tod bringenden Gefahr zu entgehen.
Mücke trifft Jumbo-Jet
In dem nach dem Aufprall erwarteten Krater könnte das römische Kolosseum verschwinden. Dennoch sind sich die US-Forscher sicher, dass der Himmelskörper nicht ins Trudeln kommen wird: Es sei letztlich, als treffe eine Mücke auf einen Jumbo-Jet. "Die Umlaufbahn von Tempel 1 wird nicht spürbar verändert", versichert US-Astronom Don Yeomans. Jedenfalls berge der Komet auch nach der Nasa-Attacke "für die Erde keine Gefahr". Dabei führt die Umlaufbahn von Tempel 1 sehr nah daran vorbei.
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Simulation des Kometen Tempel 1, basierend auf Bildern des Teleskops Hubble. (Foto: Nasa)
Zeugen grauer Vorzeit
Kometen sind Materie-Brocken aus Staub, Steinen, Eisen-Nickel-Verbindungen, Eis und gefrorenen Gasen, die sich bei der Entstehung des Sonnensystems vor rund fünf Milliarden Jahren zusammenballten. Sie gelten als weitgehend unverändert durch das All schwebende Zeugen dieser grauen Vorzeit. Der von "Deep Impact" ins Visier genommene Komet wurde nach dem deutschen Astronomen Ernst Wilhelm Leberecht Tempel getauft, der ihn 1867 entdeckte.
Europäische Mission Rosetta
Gelingt "Deep Impact", überholt die Nasa-Mission ein deutlich friedfertigeres eurpäisches Raumschiff, das seit März vergangenen Jahres unterwegs ist: Die Sonde Rosetta soll im November 2014 den Landeroboter Philae auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko aussetzen. Anders als "Deep Impact" soll Philae allerdings keine spektakuläre Explosion im Raum auslösen, sondern sanft auf den Kometen schweben.
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