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Vollständige Version anzeigen : Teurer Strom



basti
30.06.2005, 18:43
Frankreich stoppt Stromlieferung nach Deutschland
Hitzewelle in Südeuropa als Grund

Frankreich hat seine Stromlieferungen nach Deutschland wegen der Hitzewelle in Südwesteuropa eingestellt. Die französischen Versorger liefern derzeit vor allem nach Spanien und Italien.


(sda/afp) «Im Moment erfolgen aus Frankreich keine Stromlieferungen mehr», sagte der Netz- und Kraftwerksvorstand von Eon Energie, gegenüber der «Financial Times Deutschland» (FTD). Ursache für den Stopp ist die Dürre in Südeuropa, was die Gewinnmargen dort steigen lässt, wie der französische Netzbetreiber RTE der FTD gegenüber erklärte. Frankreich exportiere seinen Strom daher verstärkt nach Spanien, Italien, aber auch Grossbritannien.

Höhere Energiepreise in Deutschland
Die ohnehin hohen Elektrizitätspreise in der Bundesrepublik werden dadurch weiter nach oben getrieben. Deutsche Stromkonzerne müssen die kostengünstig gelieferte Strommenge aus Frankreich inzwischen durch teuren Strom aus Gaskraftwerken ersetzen. «Im Moment laufen unsere Gaskraftwerke auf Hochtouren», erklärte der Vorstand von Eon.

Frankreich ist laut dem Bericht der FTD der wichtigste Stromexporteur Europas. Nach Deutschland lieferte es im vergangenen Jahr 15,5 Milliarden Kilowattstunden, etwa die Jahresproduktion von zwei Atommeilern. http://www.nzz.ch/2005/06/30/wi/newzzEAKP6SWI-12.html

hm, das ist also rot-grüne energiepolitik. die verbraucher von den konzernen schröpfen lassen und deutschland insgesamt von billigem atomstrom aus frankreich abhängig machen - gleichzeitig aber aus der atomenergie aussteigen.
jeder rot-grün-wähler sollte stromsonderabgaben zahlen, welche sich aus der differenz des billigen französischen atomstroms und des teuren stroms aus den deutschen gaskraftwerken berechnet.
das wäre nur gerecht! X(

StH
30.06.2005, 20:35
Das mit dem Atomausstieg ist die eine Sache. Auf der anderen Seite erleben wir die Union und die FDP, die aus einem anderen zuverlässigen heimischen Energieträger aussteigen wollen, die die Förderung der deutschen Steinkohle abschaffen wollen. Auch das ist eine politische Fehlentscheidung, die noch wesentlich schwerwiegender ist als der Ausstieg aus der Kernenergie. Im übrigen frage ich mich, was das für ein Ausstieg ist, der über dreißig Jahre läuft und nachdem die deutschen Anlagen stillgelegt wurden, wird Strom aus Tschernobyl-Anlagen in Osteuropa gekauft.

TylerDurdan
30.06.2005, 22:25
Zum einen empfinde ich es als eine Unverschämtheit, dass sich die Grünen und, insbesondere, Jürgen Trittin immer wieder vor die Öffentlichkeit wagen und sich allen Ernstes über die Unternehmen mokieren, weil die die Preise hochtreiben würden.
Der Anteil, den der Staat vom Strompreis einbehält, ist seit 1998 von 20% auf 41% gestiegen.
Wenn man übrigens meint, man bräuchte unbedingt besonders viel Windenergie, dann muss man auch die entsprechenden Preise dafür zahen.

Auf der anderen Seite erleben wir die Union und die FDP, die aus einem anderen zuverlässigen heimischen Energieträger aussteigen wollen, die die Förderung der deutschen Steinkohle abschaffen wollen. Auch das ist eine politische Fehlentscheidung, die noch wesentlich schwerwiegender ist als der Ausstieg aus der Kernenergie. .
Der Ausstieg aus der Steinkohleförderung bedeutet doch nicht das Ende der deutschen Kohlekraftwerke.
Steinkohle kann man auf dem Weltmarkt sehr günstig einkaufen und ich sehe nicht ein, warum der Steinkohlepreis mit unser aller Geld zum Erhalt einiger tausend Arbeitsplätze massiv subventioniert werden sollte.
Falls Steinkohle weltweit noch einmal teuer werden sollte, wäre es doch auch für uns besser, wenn wir noch etwas auf Lager hätten. Das aktuelle Verfahren rentiert sich jedoch in keiner Weise.

safado
07.07.2005, 18:57
mit den windrädern haben wir auch noch jahre zu knapsen. die werden nie wirtschaftlich laufen. es sei denn man nimmt die garantierten mondpreise zum maßstab. X(

discipulus
07.07.2005, 18:59
Die Energie der Wahl ist und bleibt Atomkraft.
Eine wirkliche Alternative nämlich die Kernfusion ist altagstauglich erst in ungefähr 80 Jahren verfügbar.

LuckyLuke
08.07.2005, 14:25
Rohstoffe, Trockenheit und Emissionshandel treiben den Strompreis

Berlin - Der Strompreis erhitzt derzeit die Gemüter. Nachdem die Notierungen am Terminmarkt der Leipziger Strombörse (EEX) seit Anfang des Jahres um mehr als ein Drittel auf rund 45 Euro pro Megawattstunde gestiegen sind, sehen sich die Stromkonzerne als "Preistreiber" an den Pranger gestellt. Sie weisen die Kritik mit dem Hinweis zurück, dass wegen der Trockenheit in Südeuropa und der hohen Rohstoffpreise die Strompreise auch an allen übrigen europäischen Handelsplätzen kräftig zugelegt hätten.

Neu am Markt sind in diesem Jahr die CO2-(Kohlendioxyd)- Emissionszertifikate.

Deren Börsenwert hat sich seit Beginn des Handels im März fast verdreifacht. Industrieunternehmen, die CO2 ausstossen, müssen für jede Tonne ein Zertifikat vorlegen - oder eine Strafe zahlen. Der Überprüfungstermin Anfang nächsten Jahres rückt allmählich näher, was die Nachfrage tendenziell treibt. "Wegen der hohen Gaspreise gehen Energieerzeuger wieder dazu über, Kohle zu verfeuern, müssen dafür aber Zertifikate kaufen", sagt Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). Solange die Hochenergiepreise anhielten, sei nicht mit deutlich sinkenden Strompreisen zu rechnen.

Der Preis für die Zertifikate ist von rund 10 Euro im März auf jetzt mehr als 28 Euro gestiegen - was sich nach Einschätzung der Branche auch auf den Strompreis auswirkt. Der Leiter der Deutschen Emissionshandelsstelle beim Umweltbundesamt, Hans-Jürgen Nantke, begrüsst die Entwicklung. "Wenn der Preis hoch ist, sind die Zertifikate offensichtlich knapp. Für das Ziel, über eine Verknappung Klimaschutz zu betreiben, ist das gut", sagt Nantke. Unternehmen würden so veranlasst, in Energie sparende Zukunftstechniken zu investieren. Fraglich sei aber, ob der gegenwärtige Zertifikatspreis realistisch sei, da nur sehr kleine Mengen gehandelt würden.

Der Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) macht sowohl für die Zertifikats- als auch für Strompreise die grossen deutschen Stromerzeuger verantwortlich. "Vier Anbieter kontrollieren 80 Prozent der Stromerzeugung, so dass sich ein enges Oligopol automatisch einstellt", sagt VIK-Sprecher Roland Schmied. Nur 12 Prozent des Stroms würden an der Börse gehandelt, deren Preis bestimme aber den Gesamtmarkt. Die vier grossen Stromversorger hielten auch mehr als 70 Prozent der CO2-Emissions-Zertifikate. Nur ein kleiner Teil werde gehandelt. "Da ist ein Systemfehler drin, der dringend beseitigt werden muss", sagte Schmied. Der hohe Strompreis sei von der Rohstoffseite nicht gerechtfertigt, weil in Deutschland nicht einmal 11 Prozent des Stroms aus Öl und Gas gewonnen würde.

Die Stromwirtschaft weist den Preistreiber-Vorwurf zurück. An den Strombörsen in Frankreich und den Niederlanden seien die Preise viel stärker gestiegen als in Leipzig, sagt der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Eberhard Meller. Die rot-grüne Bundesregierung sei ausserdem dafür verantwortlich, dass sich der Staatsanteil an der Stromrechnung eines deutschen Durchschnittshaushalts über verschiedene Sonderbelastungen wie die Ökosteuer von 25 auf 40 Prozent erhöht habe.

Nach Mellers Worten spiegelt sich auch der rasante Anstieg der Preise für CO2-Emissionszertifikate zum Teil im Strompreis wider. Die Strombörse in Leipzig wirke wie ein Seismograph. "Für uns ist das ein Beweis, dass der Wettbewerb funktioniert", sagte Meller. Auf die Endverbraucher wirke sich der Anstieg der Börsenpreise nicht unmittelbar aus, da die Strompreise für Tarifkunden schon Ende vorigen Jahres vereinbart worden seien.


http://www.verivox.de/News/ArticleDetails.asp?aid=10462



Den Stromerzeugern gehört das Kartellamt auf den Hals gehetzt und sie sollten zerschlagen werden.

Dann klappt es auch wieder mit dem Wettbewerb.

basti
08.07.2005, 17:15
dummerweise würde eine solche aktion wohl auch ein paar bundestagsmitglieder auf die ein oder andere weise treffen ... X(

LuckyLuke
13.07.2005, 11:26
Teilschließung des Hamburger Aluminiumwerks steht fest

http://www.ndr.de/docline/ndr/images/aluwerk_160.jpg
Die Versuche, eine weitgehende Schließung des Hamburger Aluminiumwerks (HAW) zu verhindern, sind erfolglos geblieben. Die Wirtschaftsbehörde der Hansestadt teilte am Dienstagabend mit, Gespräche zwischen den Gesellschaftern des Werks und dem Energiekonzern HEW/Vattenfall über den Strompreis hätten zu keiner Einigung geführt. Vermittlungsbemühungen der Stadt seien gescheitert. Damit verlieren rund 450 Beschäftigte in der Schmelzhütte und der Anodenfabrik ihren Arbeitsplatz. Lediglich die Gießerei und das Walzwerk mit rund 130 Mitarbeitern sollen erhalten bleiben. Nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Karl-Heinz Dieck hat die Geschäftsführung bereits 300 Entlassungen ausgesprochen.

Verhandlungen über günstigeren Strom gescheitert

http://www.ndr.de/docline/ndr/images/aluminium-werk_HH_160.jpg
Für die betroffenen Beschäftigten wird nun ein Sozialplan im Volumen von 36 Millionen Euro ausgehandelt. Die HAW-Gesellschafter Norsk Hydro, Alcoa und Amag hatten die Teilschließung vor rund einem Monat angekündigt und vor allem mit dem steigenden Strompreis begründet. Bei der besonders energieintensiven Aluminiumproduktion ist Strom ein bedeutender Kostenfaktor.

Kein Erfolg mit Kompromissvorschlag

http://www.ndr.de/docline/ndr/images/aluminium-werk_HH_schild_16.jpg
Wirtschaftssenator Gunnar Uldall hatte einen Kompromissvorschlag vorgelegt, der einen Weiterbetrieb zunächst bis Mitte 2006 vorsah. Auch die Beteiligung eines neues Investors war im Gespräch. Die Gesellschafter wollten die geplante Schließung jedoch nur beim Abschluss eines mehrjährigen Stromliefervertrags zu Preisen von unter 30 Euro pro Megawattstunde zurücknehmen. Derzeit liegt der Preis an der Leipziger Strombörse über 40 Euro pro Megawattstunde. Vattenfall lehnte längerfristige Verträge zu Preisen unter dem Börsenpreis jedoch ab, so die Behörde.

Stromversorger kritisiert Steuerlast

In den Verhandlungen hätten HAW-Eigner und Versorger ihre "Interessenunterschiede beim Preis und den Lieferbedingungen" nicht ausgleichen können, erklärte Dieter Braun von Hydro Aluminium Deutschland, der die Eigentümer bei den Gesprächen vertrat. Braun forderte in der europäischen Energiepolitik stärker die internationalen Bedingungen zu berücksichtigen, "um einen Rückzug energieintensiver Industrien aus Europa zu vermeiden". HEW-Vorstandssprecher Hans-Jürgen Cramer kritisierte die hohen Steuern und Abgaben auf Industriestrom.

Wobei ich mich allerdings auch frage, wie sehr ein Managment pennen muss, dass es sich bei einem derartigen wichtigen 'Rohstoff' für das Unternehmen nicht durch ein eigenes Blockheizkraftwerk unabhängig vom Markt gemacht hat.

Allerdings zeigt dieses Unternehmen, dass es relativ wenig Sinn macht die Lohnnebenkosten durch einer höhere Belastung der Energie entlasten zu wollen.

Die Energiepolitik von Rot-Grün halte ich mittlerweile für eine einzige Katastrophe.

Baxter
08.01.2006, 13:41
Roland Koch spricht sich für Atomkraft aus

Wäre damit der Strompreis wieder auf einem erträglich Bezahlbarem Niveu?

Mit seiner Anmerkung zu AKW´S hat er ja voll und ganz recht, Nur die Unverschämte Raffgier der Unternehmen wird dadurch nicht geändert.

Die Strommafia braucht klare Worte und das muss von unserer Regierung gesprochen werden. ! Wenn die Privat-Stromanbieter damit ein Problem haben, machen wir
( das Volk ) eben eigene Kraftwerke, wozu zahlen wir unsere Steuern denn.

Energieversorgung gehört nicht in die Hände Privater Unternehmen.!!

Kochs Meinung zu AKWS (http://portale.web.de/Schlagzeilen/Atomkraft/)

mfg
Baxter

Wahrheitssucher
09.01.2006, 13:26
Allerdings wird bei Atomkraftwerken immer wieder übersehen, dass Uran auch importiert werden muss!

Und jetzt ratet mal, wo man die meisten Reserven vermutet - Na?

Richtig!
Russland!

Und die derzeitigen Reserven sollen bei der jetzigen Verbrauchssteigerung nur noch ca. 25 Jahre reichen....

Gruß,

Wahrheitssucher