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Vollständige Version anzeigen : Lehramtswahn, oder wie ich erfolglos normale Menschen suchte



derRevisor
03.06.2011, 16:28
Hallo werte Forsiten,

wie der eine oder andere vielleicht bemerkt hat, macht sich der Revisor etwas rar in den letzten Monaten. Nun, ich arbeite derzeit weit von meinem jetzigen Wohnort entfernt und pendel jeden Tag. Dies führte nicht nur zur reduzierten hpf-Präsenz, sondern auch zu dem Vorhaben, in meiner neuen Wirkungsstätte eine Unterkunft zu beziehen.

Die besagte Wirkungsstätte ist eine mittelgroße Stadt mit einer recht großen Universität. Schön dachte ich mir, suche dir doch ein WG-Zimmer für unter die Woche. So hast du etwas Privates und auch gesellschaftliche Kontakte, was einem Hotelzimmer oder einer Pension allemal vorzuziehen ist.

Also begab ich mich in diverse "Castings" und muss nun eine ernüchternde Bilanz ziehen. Vorweg: Bis jetzt blieb mir eine passende WG versagt. Was mir aber während der Suche auffiel, war eine mittlerweile total verwahrloste deutsche Studentenjugend. Nahezu jeder Zweite studierte irgendetwas auf Lehramt (bevorzugt Geschichte und Grundschule), der Rest gab sich mit Medienpädagogik Sozialirgendwas und ähnlichem unproduktiven Scheiß ab. Hinzu kamen teilweise arg verwahrloste WGs, die einen guten Einblick in die Persönlichkeiten jener Menschen ermöglichte. Ich traf leider kaum Studenten, die einer ordentlichen naturwissenschaftlichen Bildung nachgingen.

Das hat mich jetzt doch sehr erschüttert und in mir die Frage aufgeworfen, wo diese Studenten dann alle einmal arbeiten möchten und viel wichtiger: Wer soll die bezahlen? Ich habe den Eindruck, dass zur Zeit in Deutschland Legionen von akademischem Lumpenproletariat herangezüchtet werden, die dem deutschen Volk später ziemlich auf der Tasche liegen werden.

Wie sind da eure Erfahrungen? Ist es derzeit nur eine Mode auf Lehramt oder irgendwas Soziales zu studieren? Oder hat der Leistungsgedanke und -Wille sich endgültig aus Deutschland verabschiedet? Für die meisten dürfte es ein böses Erwachen geben.

Untergrundkämpfer
03.06.2011, 16:35
Vor ein paar Jahren war es noch chic Medizin zu studieren. Danach lagen Jura und BWL im Trend. Durch den allgemeinen Linksruck in der bundesdeutschen Gesellschaft sind nun die pädagogisch/sozialwissenschaftlichen Fächer oben auf. Ich denke das gibt sich wieder. Bedenklich ist es jedoch das die naturwissenschaftlichen Fächer seit Jahren rückläufig sind. Physiker, Chemiker und den berühmten deutschen Maschinenbauer kann man mit der Lupe suchen.

Sloth
03.06.2011, 16:41
Das ist nicht nur bei Studierenden so. Ich möchte sogar soweit gehen und sagen, daß diese verwahrlosten WGs noch die "besseren" Stuben sind.
In meinem Dasein als von Armut Betroffender lerne ich natürlich fast ausschließlich arme Leute kennen. Egal, wo ich mal war, überall nur dreckige, leere Wohnungen, die man eigentlich nicht betreten möchte. Das erstreckt sich durch eigentlich alle Altersklassen. Die Zustände in vielen dieser Wohnungen sind derart widerwärtig, daß man es dort nicht lange aushält. Gestank, Dreck und Abfall teilen sich die Wohnung zusammen mit ihrem/ihren menschlichen Bewohner/Bewohnern.
Meist befinden sich in den Wohnungen nicht mehr als eine Couch, die aussieht, als wäre sie vom Sperrmüll, was wohl meist auch zutrifft, und eine Matratze auf dem Boden. Schmiererereien an den Wänden sind üblich, oft dominieren auch leere Pfandflaschen das Bild.

Da kann ich mich mit meiner Hartz IV Bude noch glücklich schätzen!
Mein Nachbar zu Besuch bei mir:
http://img15.imageshack.us/img15/9403/coucheb.jpg

Meine Koje...
http://img857.imageshack.us/img857/4904/80173647.jpg

Mehr als Verachtung habe ich für den Abschaum von Heute nicht über.

tabasco
03.06.2011, 21:13
(...)
Wie sind da eure Erfahrungen? Ist es derzeit nur eine Mode auf Lehramt oder irgendwas Soziales zu studieren? Oder hat der Leistungsgedanke und -Wille sich endgültig aus Deutschland verabschiedet? Für die meisten dürfte es ein böses Erwachen geben.
Du suchst ein WG-Zimmer - welch ein Normaler angehender Ingenieur, Physiker oder Maschinenbauer wohnt denn überhaupt in einer WG? Das machen ja gerade Lehramt-/Psychologie/Soziologie/Pädagogik/sonstige Kuschelfächer-Studenten.

MikeS
04.06.2011, 19:59
Für viele ist halt die Möglichkeit verlockend 10 Wochen Ferien im Jahr mitzunehmen.
Nachmittags ist i. d. R. um 1 Uhr Feierabend. Der Rest ist dann freie Zeiteinteilung.
Dazu bequem und sicher verbeamtet auf einer A13-Stelle.

Meist waren Papi und/oder Mami schon Lehrer.

Mal ehrlich, welcher Chemiker, Physiker oder Mathematiker hätte solche Arbeitsbedingungen nicht gern?

Apart
05.06.2011, 11:17
Vor ein paar Jahren war es noch chic Medizin zu studieren. Danach lagen Jura und BWL im Trend. Durch den allgemeinen Linksruck in der bundesdeutschen Gesellschaft sind nun die pädagogisch/sozialwissenschaftlichen Fächer oben auf. Ich denke das gibt sich wieder. Bedenklich ist es jedoch das die naturwissenschaftlichen Fächer seit Jahren rückläufig sind. Physiker, Chemiker und den berühmten deutschen Maschinenbauer kann man mit der Lupe suchen.


Daß der Maschinenbaustudent ausstirbt hat nicht nur mit der Mode zu tun, sondern ist auch eine Folge des genetischen Ausleseprozesses.

Leistungsfähige Denker sterben in dekadenten gesellschaften aus, oder wandern ab. Es vermehrt sich der mäßig intelligente Stromlinienschwimmer.

BRDDR_geschaedigter
05.06.2011, 13:50
Hallo werte Forsiten,

wie der eine oder andere vielleicht bemerkt hat, macht sich der Revisor etwas rar in den letzten Monaten. Nun, ich arbeite derzeit weit von meinem jetzigen Wohnort entfernt und pendel jeden Tag. Dies führte nicht nur zur reduzierten hpf-Präsenz, sondern auch zu dem Vorhaben, in meiner neuen Wirkungsstätte eine Unterkunft zu beziehen.

Die besagte Wirkungsstätte ist eine mittelgroße Stadt mit einer recht großen Universität. Schön dachte ich mir, suche dir doch ein WG-Zimmer für unter die Woche. So hast du etwas Privates und auch gesellschaftliche Kontakte, was einem Hotelzimmer oder einer Pension allemal vorzuziehen ist.

Also begab ich mich in diverse "Castings" und muss nun eine ernüchternde Bilanz ziehen. Vorweg: Bis jetzt blieb mir eine passende WG versagt. Was mir aber während der Suche auffiel, war eine mittlerweile total verwahrloste deutsche Studentenjugend. Nahezu jeder Zweite studierte irgendetwas auf Lehramt (bevorzugt Geschichte und Grundschule), der Rest gab sich mit Medienpädagogik Sozialirgendwas und ähnlichem unproduktiven Scheiß ab. Hinzu kamen teilweise arg verwahrloste WGs, die einen guten Einblick in die Persönlichkeiten jener Menschen ermöglichte. Ich traf leider kaum Studenten, die einer ordentlichen naturwissenschaftlichen Bildung nachgingen.

Das hat mich jetzt doch sehr erschüttert und in mir die Frage aufgeworfen, wo diese Studenten dann alle einmal arbeiten möchten und viel wichtiger: Wer soll die bezahlen? Ich habe den Eindruck, dass zur Zeit in Deutschland Legionen von akademischem Lumpenproletariat herangezüchtet werden, die dem deutschen Volk später ziemlich auf der Tasche liegen werden.

Wie sind da eure Erfahrungen? Ist es derzeit nur eine Mode auf Lehramt oder irgendwas Soziales zu studieren? Oder hat der Leistungsgedanke und -Wille sich endgültig aus Deutschland verabschiedet? Für die meisten dürfte es ein böses Erwachen geben.

Diese Bildungsblase wird bald platzen.

lupus_maximus
05.06.2011, 13:53
Daß der Maschinenbaustudent ausstirbt hat nicht nur mit der Mode zu tun, sondern ist auch eine Folge des genetischen Ausleseprozesses.

Leistungsfähige Denker sterben in dekadenten gesellschaften aus, oder wandern ab. Es vermehrt sich der mäßig intelligente Stromlinienschwimmer.Also ist die Beseitigung des deutschen Volkes schon ziemlich vollendet. Es ist so wie ich es schon die ganze Zeit sage, in Deutschland noch einen Betrieb zu eröffnen mit echten Handwerkern und Könnern, ist inzwischen Utopie.

Don
05.06.2011, 13:59
Du suchst ein WG-Zimmer - welch ein Normaler angehender Ingenieur, Physiker oder Maschinenbauer wohnt denn überhaupt in einer WG?

Ich seinerzeit zum Beispiel. Mit einem Philosophen, einer Juristin und einem BWLer.

tabasco
05.06.2011, 14:57
Ich seinerzeit zum Beispiel. Mit einem Philosophen, einer Juristin und einem BWLer.
Du hast wohl das Wort "normaler" in meiner Frage überlesen.

Hay
05.06.2011, 15:50
arg verwahrloste WGs, die einen guten Einblick in die Persönlichkeiten jener Menschen ermöglichte.

WG´s waren schon immer "arg verwahrlost", weil dieses Gemeinschaftsprinzip nicht funktioniert und genau an der Stelle versagt, an der einzelne Aufgaben an einzelne Mitglieder der WG delegiert werden.