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Vollständige Version anzeigen : Die Anatomie des Anti-Vorwurfs



Lichtblau
18.05.2011, 22:11
Ich war mal gläubiger Anhänger der DDR-Systempropaganda. Jede Kritik am System wurde damals mit dem Vorwurf des Antikommunismus abgebügelt.
Wenn man sagte Tschernobyl sei schlimm, dann war das Antikommunismus. Wenn man auf Opfer hinwies, war man Antikommunist.

Ähnlich ist es beim Antisemitismus, wer Israel kritisiert, wird sofort zum Antisemiten abgestempelt.

Wenn man in diesem Forum Deutschland die Schuld am 2.WK vorwirft, ist man Antideutsch.

Wenn man Amerika kritisiert, ist man antiamerikanisch.
usw.

Schlussfolgerung:
Das Muster ist überall dasselbe. Ergo steckt hinter jedem Anti-Vorwurf das gleiche Prinzip.

Das Prinzip lautet:

1. der Kritik wird jede Glaubwürdigkeit genommen, sie ist die Lüge des Gegners
2. jede Kritik wird damit zum Beweis für die Universalität des Feindbildes

Dies stärkt das eigene System (bzw. die eigene Gruppe), indem die Gruppendefinition durch das Feindbild verstärkt wird und das eigene System wird positiver und bekommt mehr Zustimmung.

Auf der psychologischen Seite, gefällt den Menschen das Anti-Argument, weil es das positiv empfundene Gruppengefühl aktiviert, und moralische Abscheu oder Hass auf das Feindbild erzeugt. Zudem empfindet man Stolz auf die eigenen Intelligenz wenn man eine Lüge das Gegners aufgedeckt hat.


(Jedes menschliche System (oder jede Gruppe) definiert sich durch eine Freund/Feind-Definition, Proletarier/Kapitalisten, Sozialismus/Kapitalismus, Demokratie/Diktatur, Deutschland/Juden, Gläubiger/Ungläubiger, Abendland/ Morgenland, Arier/Untermenschen, Männer/Frauen, Android-Nutzer/Apple-Nutzer)

Es gibt natürlich echten Antikommunismus, Antisemitismus, Antigermanismus usw. Aber das Problem ist wenn man dann an diese Wahrheit glaubt, es sehr schwierig ist nicht wieder in den psychologischen Mechanismus der Gruppendefinition zu fallen, und damit wieder in den bipolaren Denkkäfig.

Geronimo
18.05.2011, 22:28
Überzeugende Darstellung. Chapeau. Impliziert natürlich als Grundbedingung eines: die Überzeugung das das jeweilige Pro, also -Kommunismus, -semitisch, -amerikanisch, -deutsch usw. zu 100% die "richtige" Überzeugung wäre. Sprich, nur aus fanatischem Glauben an die "eigene" sache kann man aus jeder!!! kritischen Position diesen, ich nenn es mal so, Anti-Scheiß basteln.

Ergo, das eine geht nicht ohne das andere und es bewahrheitet sich mal wieder das Zeigefingerprinzip. Meint, wer mit dem Finger auf Andere zeigt, zeigt mit drei Fingern auf sich selbst.

Sehr gutes Thema. Ich hoffe dieser Strang lebt.

Gawen
18.05.2011, 22:51
Darf man sich gegen Schmähkritik wehren, oder muß man alle Kritik hinnehmen?

Hat automatisch Recht, wer kritisiert? ;)

Geronimo
18.05.2011, 23:03
Darf man sich gegen Schmähkritik wehren, oder muß man alle Kritik hinnehmen?

Hat automatisch Recht, wer kritisiert? ;)

Ich denke darum geht es dem Strangersteller nicht. Sondern das eben jede Kritik im Keim mit der Keule des "Anti-" Irgendwas erstickt wird. Gutes Beispiel z.B. Kritik an McDonalds: Anti-Donaldismus! :lach: Nee, war jetzt Mist. Aber du weißt schon was ich meine.

Lichtblau
18.05.2011, 23:04
Sehr gutes Thema. Ich hoffe dieser Strang lebt.

Für sowas interessiert sich hier leider keiner.


Darf man sich gegen Schmähkritik wehren, oder muß man alle Kritik hinnehmen?

Hat automatisch Recht, wer kritisiert? ;)

Sicherlich nicht. Aber ich schrieb ja bereits das man das von einem neutralen Standpunkt aus betrachten sollte, sonst gerät man unweigerlich in den psychologischen Gruppenmechanismus.

Es kommt mir so vor das wenn der Mensch sich eine Meinung bildet über Dinge die in einer Beziehung zu ihm selbst stehen, denkt er nicht mehr objektiv. Irgendwie bezieht er dann alles auf sich, und dann kann er nicht mehr klar urteilen.

Lichtblau
18.05.2011, 23:04
Sehr gutes Thema. Ich hoffe dieser Strang lebt.

Für sowas interessiert sich hier leider keiner.


Darf man sich gegen Schmähkritik wehren, oder muß man alle Kritik hinnehmen?

Hat automatisch Recht, wer kritisiert? ;)

Sicherlich nicht. Aber ich schrieb ja bereits das man das von einem neutralen Standpunkt aus betrachten sollte, sonst gerät man unweigerlich in den psychologischen Gruppenmechanismus.

Es kommt mir so vor das wenn der Mensch sich eine Meinung bildet über Dinge die in einer Beziehung zu ihm selbst stehen, denkt er nicht mehr objektiv. Irgendwie bezieht er dann alles auf sich, und dann kann er nicht mehr klar urteilen.

LieblinG
18.05.2011, 23:35
Ich war mal gläubiger Anhänger der DDR-Systempropaganda. Jede Kritik am System wurde damals mit dem Vorwurf des Antikommunismus abgebügelt.
Wenn man sagte Tschernobyl sei schlimm, dann war das Antikommunismus. Wenn man auf Opfer hinwies, war man Antikommunist.

Ähnlich ist es beim Antisemitismus, wer Israel kritisiert, wird sofort zum Antisemiten abgestempelt.

Wenn man in diesem Forum Deutschland die Schuld am 2.WK vorwirft, ist man Antideutsch.

Ich hoffe ich konnte durch die farbliche Markierung deine wahre Motivation dieses Thema hier zu erstellen verdeutlichen. Dir geht es doch gar nicht um die Frage nach "Denkkäfigen". Du willst lediglich deinen Deutschenhass, den dir die Bolschewisten eingehämmert haben, wissenschaftlich begründen, wohl aber mehr unterbewusst als bewusst! Der Unterschied zwischen dem roten und dem blauen Punkt in deinem Beitrag ist so offensichtlich, dass man da überhaupt keinen anderen Schluss zulassen kann! Das eine wird nämlich von einer Mehrheit vertreten, das andere von einer Minderheit! Richtig wäre gewesen, hättest du als letztes Beispiel jenes genannt, wonach JEDER, welcher die Alleinschuld Deutschlands am 2. Weltkrieg anzweifelt, als dreckiger Faschist und Nazi bezeichnet wird, der lieber heute als morgen Juden vergasen möchte. Nach der Erwähnung hätte man in der Tat erkennen können, dass "Wahrheit" auch immer etwas mit der politischen Marschrichtung zu tun hat.

Aber darum ging es ja nicht. Du rechtfertigst dich lediglich dafür, warum dein verkrustetes Gehirn - trotz eindeutiger Faktenlage - nicht akzeptieren kann, dass Deutschland eben NICHT die Alleinschuld am 2. Weltkrieg trägt! So flüchtest du dich in irgendeine Erklärung bzw. suchst eine Bestätigung für deine "Intelligenz", trotz totaler Ignoranz.

Zum "eigentlichen" Thema empfehle ich den Vortrag von Bernhard Schaub - "Wem dient das Anti-Rassismus-Gesetz? (http://www.youtube.com/watch?v=9zJqtMoGnS0)", der wunderbar darlegt, dass es durchaus positive Mythen und "Lügen" eine Gemeinschaft betreffend geben kann (und sogar geben muss)! Wahrheit ist oft sehr "dehnbar". Beispiel: Ich gehe mal davon aus, dass der Holocaust geschehen ist. Was aber ist das für ein Verständnis von Wahrheit, wenn dieser jeden Tag ausgeschlachtet und instrumentalisiert wird, obwohl es erstens bei weitem nicht der schlimmste Völkermord war und zweitens längst nicht der einzige? Was löst es bei den Menschen (gerade bei den Deutschen) aus? Eben, man züchtet sich ein Kriechertum heran! Andererseits, was würde geschehen, wenn man den Deutschen jeden Tag die Größe ihrer Nation vor Augen führen würde, meinetwegen auch durch zahlreiche Mythen und "Lügen" - obwohl gar nicht nötig - gespickt? Eben, du würdest dir ein stolzes Volk heranzüchten, welches seine eigenen Interessen verfolgt und sich nichts gefallen lassen würde!

Man sieht also, es gibt positive und negative "Denkkäfige", Mythen und "Lügen" über die eigene Gemeinschaft.
Die einzige Frage ist nur welche erzählt werden und ob es dem Volk eher nützt oder schadet! - Faustregel: Wenn es dem Volk schadet, ist es fremdbeherrscht, wobei man kein Genie sein muss, um zu diesem Schluss zu kommen.

Sauerländer
18.05.2011, 23:38
Sicherlich nicht. Aber ich schrieb ja bereits das man das von einem neutralen Standpunkt aus betrachten sollte, sonst gerät man unweigerlich in den psychologischen Gruppenmechanismus.

Es kommt mir so vor das wenn der Mensch sich eine Meinung bildet über Dinge die in einer Beziehung zu ihm selbst stehen, denkt er nicht mehr objektiv. Irgendwie bezieht er dann alles auf sich, und dann kann er nicht mehr klar urteilen.
Man sollte also möglichst jede Involviertheit vermeiden?
Sollen wir alle Eremiten werden?

LieblinG
18.05.2011, 23:39
Es kommt mir so vor das wenn der Mensch sich eine Meinung bildet über Dinge die in einer Beziehung zu ihm selbst stehen, denkt er nicht mehr objektiv. Irgendwie bezieht er dann alles auf sich, und dann kann er nicht mehr klar urteilen.

Und genau das, nämlich dass die Entscheidung "für die Lüge"/für die Gemeinschaft total objektiv ist, wirst du wahrscheinlich nie begreifen! Perfide wird es eben dann, wenn sich diese Lügen GEGEN die Gemeinschaft richten, da sie sich somit selbst zerstört.

Humer
19.05.2011, 07:31
Vielen Dank htc für dieses Thema und den Beitrag. Es kommt ja selten vor, dass einem hier mal neue Gedanken begegnen.
Der Vorwurf an den politischen Gegner, antideutsch zu sein ist der Versuch sich gegen dessen Kritik zu immunisieren. Die Wahrheit bleibt dabei auf der Strecke.
Diejenigen, die diesen Vorwurf verwenden, maßen sich zudem auch an, sich selbst als Musterdeutsche darzustellen und möchten die Definitionshoheit über das was als pro deutsch gilt, an sich ziehen. Sie machen das, was sie immer machen, sie grenzen aus.
Es ist eine seltsame Vorstellung, zu glauben, wenn man sich mit den Schattenseiten seines Landes befasst, wäre man bereits ein Antideutscher. Blinde Gefolgschaft geht immer auf Kosten des Verstandes.
Früher nannte man sie Nestbeschmutzer jetzt sind es Antideutsche.

ochmensch
19.05.2011, 09:33
Zum Anti-Vorwurf kann man dann auch noch den Rassismus- und Nazivorwurf hinzunehmen. Das Prinzip ist schon richtig beschrieben, inhaltliche Diskussion vermeiden, Gegner als unglaubwürdig hinstellen nach dem Motto, er müsse ja so argumentieren, da *****.

twoxego
19.05.2011, 10:03
es macht allerdings einen unterschied, ob jemand aufgrund seiner, sagen wir einmal schlichten, kognitiven konstitution so reagiert oder ob eine ausgeklügelte strategie
der selbstimunisierung dahinter steckt.
dies ist fast immer der fall, wenn jemand mit den mehr oder weniger offiziellen verlautbarungen eines staates, einer partei oder einer lobby argumentiert.
niedliche beispiele dafür finden sich in allen ecken und enden des forums.

Lobo
19.05.2011, 10:29
Antideutsches Gefasel.

Lichtblau
19.05.2011, 12:20
Man sollte also möglichst jede Involviertheit vermeiden?

Ich denke ja.
Ein Schiedsrichter darf nicht aus dem Land einer Mannschaft sein.
Ein Richter darf nicht Angehöriger des Opfers sein.

Parteilichkeit bei der Wahrheitsfindung geht gar nicht.

Lichtblau
19.05.2011, 12:23
Zum Anti-Vorwurf kann man dann auch noch den Rassismus- und Nazivorwurf hinzunehmen. Das Prinzip ist schon richtig beschrieben, inhaltliche Diskussion vermeiden, Gegner als unglaubwürdig hinstellen nach dem Motto, er müsse ja so argumentieren, da *****.

Stimmt, der Nazivorwurf ist auch ein Anti-Vorwurf, auch wenns nicht im Namen vorkommt.

r2d2
19.05.2011, 14:17
Stimmt, der Nazivorwurf ist auch ein Anti-Vorwurf, auch wenns nicht im Namen vorkommt.
Dieser Anti-Vorwurf ist eine Spezialform des Argumentum ad hominem.

Er ist ein rhetorischer Trick, den die meisten Menschen intuitiv draufhaben.

Er bietet einige Vorteile:
1. Die Diskussionsgegner wird verunglimpft (Die Person wird angegriffen, nicht die Sache über die eine Meinungsdifferenz herrscht).
2. Man entzieht sich der Notwendigkeit, die dargelegten Argumente sachlich zu widerlegen
3. Zuhöhrer/Mitleser der Diskussion, die den Trick nicht bemerken, könnten meinen, dass auf die dargelegten Argumente geantwortet wurde und nicht nur Müll geschwafelt wurde.

Den Artikel über Sophismen bei wikipedia halte ich für lesenswert:
http://de.wikipedia.org/wiki/Typen_von_Argumenten#Sophismen

Der Klassiker sind die "Kunstgriffe" Schopenhauers:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kunstgriffe

Humer
19.05.2011, 15:12
Es ist schon eine Last mit dem primitiv- Nationalismus. Will man nicht als Anti-Deutscher gelten, darf man über bestimmte Tatsachen nicht sprechen. Gehirnwäsche und PC genau anders herum.
Muss man sich wirklich dumm stellen, Tatsachen verleugnen und sein politisch-moralisches Urteilsvermögen über Bord werfen, um ein guter Deutscher zu sein.
Wer uns das erzählt, hält nicht viel von seinem Land, auch nicht von den Bewohnern.

LieblinG
19.05.2011, 15:29
Es ist schon eine Last mit dem primitiv- Nationalismus. Will man nicht als Anti-Deutscher gelten, darf man über bestimmte Tatsachen nicht sprechen. Gehirnwäsche und PC genau anders herum.
Über welche Tatsachen zum Beispiel?

Lobo
19.05.2011, 15:45
Es ist schon eine Last des primitiv- Liberalismus. Will man nicht als Rechtsextremer gelten, darf man über bestimmte Tatsachen nicht sprechen.

sisyphos
19.05.2011, 16:01
Es ist schon eine Last des primitiv- Liberalismus. Will man nicht als Rechtsextremer gelten, darf man über bestimmte Tatsachen nicht sprechen.

Nur, dass selbst ein primitiver Liberalismus noch einige Freiheiten lassen muss.

Sauerländer
19.05.2011, 18:18
Ich denke ja.
Ein Schiedsrichter darf nicht aus dem Land einer Mannschaft sein.
Wenn hingegen nur Schiedsrichter auf dem Feld stehen, findet kein Spiel statt, und zehntausende von Leuten skandieren wütend: "Wir! Wolln! Das! Geld zurück..."

Sauerländer
19.05.2011, 18:37
Es ist schon eine Last mit dem primitiv- Nationalismus. Will man nicht als Anti-Deutscher gelten, darf man über bestimmte Tatsachen nicht sprechen. Gehirnwäsche und PC genau anders herum.
Muss man sich wirklich dumm stellen, Tatsachen verleugnen und sein politisch-moralisches Urteilsvermögen über Bord werfen, um ein guter Deutscher zu sein.
Es gibt Leute die das glauben.
Die sind allerdings dahingehend beschädigt, als sie bereits den Fehler gemacht haben, dem Gegner ein Stück weit zu glauben.
Sie glauben ihm nämlich, dass seine in Permanenz vorgetragene Behauptung, die eine immer wiederholte Interpretation bestimmter Tatsachen sei die einzig richtige und die durch den Gegner daraus gezogenen Schlüsse und Handlungsrichtlinien seien zwingend und unumgänglich, zutrifft, oder glauben wenigstens, dass es keine Möglichkeit gibt, dem argumentativ etwas entgegenzustellen. Was natürlich Unsinn ist. Aber diese Konditionierung betreibt der Gegner ja nicht ohne Grund, er ist ja im Rahmen seiner Prämissen durchaus clever.
Die einen gehen ihm voll auf den Leim und werden linientreu, und die anderen verrennen sich mit ihrem Widerstand in eine Variante, die leicht als minderattraktiv zu präsentieren ist und dann natürlich wieder als pars pro toto des Widerstands überhaupt genommen wird.
Insofern ist die Sichtweise dieser Leute zwar falsch, aber begreiflich - denn wenn irrtümlich ein unaufbrechbarer Zusammenhang zwischen Tatsachen und der Programmatik des Gegners angenommen wird, und gleichzeitig natürlich das Akzeptieren oder gar befördern der Programmatik des Gegners als Dienst am Untergang ausgeschlossen ist - dann ist die einzig vernünftige Verhaltensweise in der Tat, in der einen oder anderen Form Tatsachen zu eliminieren.

Dabei braucht man das überhaupt nicht zu tun, insofern ja schlicht die Behauptung des Gegners, seine Folgerung aus den Tatsachen sei zwingend, ja schlicht und einfach (garnichtmal SO schwer durchschaubarer) Unsinn ist.

hephland
19.05.2011, 19:43
man sollte sich m.e. um einen anti-ismus bemühen und sich darauf konzentrieren wofür man ist und wogegen man ist hintan stellen. seinem tatsächlichem oder vermeintlichen "feind" sollte man sehr gelassen zuhören. womöglich wird man mit so einer haltung auch tiefer erfahren, wofür man wirklich ist und dann auch sicherer erkennen, wogegen man ist. aber definieren sollte man sich durch das "dafür" und nicht durch das dann evtl. besser erkannte "dagegen".

twoxego
20.05.2011, 11:52
was hier abgehandelt wird, findet natürlich mehr oder weniger nur auf ebenen wie dieser statt.
in der politischen debatte "da draussen" erntet man damit allenfalls ein müdes gähnen.

tatsächlich finde ich das klagen über diese angeblichen einschränkungen der meinungsfreiheit immer ziemlich erheiternd, vielleicht weil ich lange in einem land lebte, in der meinungen tatsächlich gefährlich werden konnten.
der trick einer pluralistischen gesellschaft ist ja eben, dass prinzipielle kritik im dauerregen des täglichen gejammers einfach untergeht und ebenso absorbiert wird wie jeder andere unsinn.

sisyphos
21.05.2011, 15:44
was hier abgehandelt wird, findet natürlich mehr oder weniger nur auf ebenen wie dieser statt.
in der politischen debatte "da draussen" erntet man damit allenfalls ein müdes gähnen.

tatsächlich finde ich das klagen über diese angeblichen einschränkungen der meinungsfreiheit immer ziemlich erheiternd, vielleicht weil ich lange in einem land lebte, in der meinungen tatsächlich gefährlich werden konnten.
der trick einer pluralistischen gesellschaft ist ja eben, dass prinzipielle kritik im dauerregen des täglichen gejammers einfach untergeht und ebenso absorbiert wird wie jeder andere unsinn.


wo wir dann bei der berechtigten forderung wären, die formalen bürgerrechte in die praxis einer basisdemokratie zu überführen.

Sauerländer
21.05.2011, 15:56
wo wir dann bei der berechtigten forderung wären, die formalen bürgerrechte in die praxis einer basisdemokratie zu überführen.
Oder dabei, sich innerlich gegen den Pluralismus zu stählen, um sich nicht verderben zu lassen.

Sauerländer
21.05.2011, 15:56
wo wir dann bei der berechtigten forderung wären, die formalen bürgerrechte in die praxis einer basisdemokratie zu überführen.
Oder dabei, sich innerlich gegen den Pluralismus zu stählen, um sich nicht verderben zu lassen.