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Vollständige Version anzeigen : Henri Nannen Preis zu- und aberkannt - eine Posse über Seehofers Märklin-Eisenbahn



fatalist
15.05.2011, 12:20
Herrlicher Artikel über Moralin, ich zitier mal den Schluß.

In diesem Land trägt eine Kommission, die mit den technischen Grundlagen für die künftige Stromversorgung des Landes befaßt ist, den Namen "Ethikkommission".

In diesem in Moralin versinkendem Land wird ein Erfolg der USA im Krieg gegen den Terrorismus - die Tötung des Haßpredigers und unermüdlichen Planers von Attentaten Osama bin Laden - nicht primär politisch diskutiert, sondern als ein ethisches Problem (siehe Herrs Artikel Das Wort zum Montag; ZR vom 9. 5. 2011).

In dieser Bundesrepublik Deutschland hat sich ein Diskurs des Moralisierens entwickelt, in dem jedes Augenmaß, jeder Sinn für Proportionen erstickt zu werden droht. Als isoliertes Ereignis mag die Posse, deren Opfer Pfister geworden ist, belanglos sein. Als Symptom ist sie es nicht. Als Symptom dafür, wie man hierzulande heute seine persönlichen und politischen Interessen am besten mit Hilfe des erhobenen Zeigefingers durchsetzen kann.
:))


http://zettelsraum.blogspot.com/2011/05/anerkannt-aberkannt-wie-ein-spiegel.html

Grosses Tennis, das zeigt wie bekloppt dieses Land mittlerweile ist.

Gärtner
15.05.2011, 12:31
Wie lustig. Erst bekommt Spiegel-Mann René Pfister den Kisch-Preis, dann wird er ihm wieder aberkannt. Der Grund: der Pfister habe ja gar keine Reportage geschrieben, er sei ja überhaupt nicht vor Ort gewesen. Hat der Pfister allerdings auch nicht behauptet. Und weil die Nannen-Jury offensichtlich die Text-Kategorien nicht auseinanderhalten konnte, hat sie sich beschädigt, indem sie sich als kurzsichtiger Deppenhaufen inszenierte, und den René Pfister gleich mit, weil er aufgrund dieser Dummheit nun im unschönen Geruch baronaler Guttenbergerei steht.

Rätselhaft, warum einer der häufigsten Berufswünsche, die Jugendliche äußern, noch immer "was mit Medien" ist. Am selbsterzeugten Image der Branche kann das jedenfalls nicht liegen.

Don
15.05.2011, 12:40
Rätselhaft, warum einer der häufigsten Berufswünsche, die Jugendliche äußern, noch immer "was mit Medien" ist..

Wäre in diesem Land die Sprache nicht so verhunzt gäbe dies ja Audruck zur Hoffnung.
Medien sind in technischem, also korrektem, Sprachgebrauch Gase und Flüssigkeiten die per Versorgungstechnik vom Erzeuger zum Verbraucher gefördert werden.

Leila
15.05.2011, 12:44
Und sogleich fallen mir die berühmtesten Zeitzeugen ein: die Evangelisten.

Gärtner
15.05.2011, 12:45
Wäre in diesem Land die Sprache nicht so verhunzt gäbe dies ja Audruck zur Hoffnung.
Medien sind in technischem, also korrektem, Sprachgebrauch Gase und Flüssigkeiten die per Versorgungstechnik vom Erzeuger zum Verbraucher gefördert werden.

Der technische Gebrauch des Begriffs ist eine Verwendungsmöglichkeit, aber beileibe nicht die einzige und somit auch nicht die einzig korrekte.

Gärtner
15.05.2011, 12:45
Und sogleich fallen mir die berühmtesten Zeitzeugen ein: die Evangelisten.

Die haben aber auch keinen Nannen-Preis bekommen.

Irratio
15.05.2011, 12:52
Der technische Gebrauch des Begriffs ist eine Verwendungsmöglichkeit, aber beileibe nicht die einzige und somit auch nicht die einzig korrekte.

Dieses Teilforum wäre ansonsten vermutlich auch recht ruhig.

Irratio.

Leila
15.05.2011, 12:56
Die haben aber auch keinen Nannen-Preis bekommen.

Dafür hat sie keiner schöner gemalt als der große Meister http://forschung.gnm.de/images/projekte/ad.gif.

http://aphilia.de/bilderkunst/duerer-evangelisten.jpg

Senioren-Studium (http://aphilia.de/kunst-albrecht-duerer-06-vier-apostel.html)

Don
15.05.2011, 13:00
Der technische Gebrauch des Begriffs ist eine Verwendungsmöglichkeit, aber beileibe nicht die einzige und somit auch nicht die einzig korrekte.
Nun ja, die Verwendung als technischer Begriff unterliegt unzweideutigen Definitionen wogegen der Qualitätsgebrauch doch eher durch das Indefinitpronomen "irgendwas"
gekennzeichnet ist.