Berwick
28.04.2011, 04:35
Langeweile bei der Arbeit?
Neben dem Burn-Out gibt es auch ein Bore-Out.
Kennt ihr das auch?
Sozialwissenschaftler unterscheiden…
■Quantitative Unterforderung: Es gibt zu wenig Arbeit. Diese Situation taucht häufig auf und wird durch einer Umfrage von Salary.com bestätigt. Demnach verbringen 30 Prozent der Arbeitnehmer über zwei Stunden pro Tag mit Surfen oder Plaudern - weil es an Arbeit fehlt.
■Qualitative Unterforderung: Ehemals hochqualifizierte Berufe, mit viel Verantwortung und reich an Entscheidungen, werden simpler. Interessante Aufgabenbereiche fallen weg, werden von Kollegen oder auch von Maschinen übernommen. Ein Mitarbeiter, der aufgrund seiner Fähigkeiten deutlich mehr leisten könnte, ist nur noch Lieferant für anspruchslose Teilchen. Er verschleißt sich in öden Routinetätigkeiten und bekommt keine echte Verantwortung, etwas zu gestalten.
Strafversetzt ins "Sterbezimmer"
Im Verhalten von Mitarbeitern offenbart sich Unterforderung vor allem in Desinteresse, im Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit und dem Arbeitgeber, oft begleitet von der Frage nach dem Sinn der Tätigkeit. Vielleicht wurde der falsche Beruf gewählt - besteht schon am Anfang des Berufslebens Desinteresse, weil die Tätigkeit gar nicht zu einem passt, fördert das den Boreout. Oder: Der Beruf ist der richtige, aber das Unternehmen das falsche.
Mitunter entsteht Leerlauf im Job durch schlichte Faulheit eines Mitarbeiters - und aus der ständigen Unterforderung dann ein Stresssyndrom. Denn bald macht es keinen Spaß mehr, nichts zu tun. Selten, aber immer noch zu oft wird Boreout auch provoziert, als Spielart des Mobbing: Man gibt jemandem zum Beispiel etwas zum Überprüfen, obwohl er es schon fünfmal überprüft hat und keine Fehler mehr finden kann. So wird er mit voller Absicht in Stress durch Unterforderung versetzt.
Ähnlich verwerflich: "Mitarbeiter saßen über Wochen während der Arbeitszeit in ihren Büros und hatten nichts zu tun", wird ein Fachanwalt für Arbeitsrecht in Frankfurt zitiert. Menschenfeindlich wurde im Unternehmen von "Sterbezimmern" gesprochen. Dabei haben Arbeitnehmer ein Recht auf Beschäftigung, das sie auch gerichtlich durchsetzen können (Beschwerderecht nach dem Betriebsverfassungsgesetz).
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,758693,00.html
Neben dem Burn-Out gibt es auch ein Bore-Out.
Kennt ihr das auch?
Sozialwissenschaftler unterscheiden…
■Quantitative Unterforderung: Es gibt zu wenig Arbeit. Diese Situation taucht häufig auf und wird durch einer Umfrage von Salary.com bestätigt. Demnach verbringen 30 Prozent der Arbeitnehmer über zwei Stunden pro Tag mit Surfen oder Plaudern - weil es an Arbeit fehlt.
■Qualitative Unterforderung: Ehemals hochqualifizierte Berufe, mit viel Verantwortung und reich an Entscheidungen, werden simpler. Interessante Aufgabenbereiche fallen weg, werden von Kollegen oder auch von Maschinen übernommen. Ein Mitarbeiter, der aufgrund seiner Fähigkeiten deutlich mehr leisten könnte, ist nur noch Lieferant für anspruchslose Teilchen. Er verschleißt sich in öden Routinetätigkeiten und bekommt keine echte Verantwortung, etwas zu gestalten.
Strafversetzt ins "Sterbezimmer"
Im Verhalten von Mitarbeitern offenbart sich Unterforderung vor allem in Desinteresse, im Gefühl der Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit und dem Arbeitgeber, oft begleitet von der Frage nach dem Sinn der Tätigkeit. Vielleicht wurde der falsche Beruf gewählt - besteht schon am Anfang des Berufslebens Desinteresse, weil die Tätigkeit gar nicht zu einem passt, fördert das den Boreout. Oder: Der Beruf ist der richtige, aber das Unternehmen das falsche.
Mitunter entsteht Leerlauf im Job durch schlichte Faulheit eines Mitarbeiters - und aus der ständigen Unterforderung dann ein Stresssyndrom. Denn bald macht es keinen Spaß mehr, nichts zu tun. Selten, aber immer noch zu oft wird Boreout auch provoziert, als Spielart des Mobbing: Man gibt jemandem zum Beispiel etwas zum Überprüfen, obwohl er es schon fünfmal überprüft hat und keine Fehler mehr finden kann. So wird er mit voller Absicht in Stress durch Unterforderung versetzt.
Ähnlich verwerflich: "Mitarbeiter saßen über Wochen während der Arbeitszeit in ihren Büros und hatten nichts zu tun", wird ein Fachanwalt für Arbeitsrecht in Frankfurt zitiert. Menschenfeindlich wurde im Unternehmen von "Sterbezimmern" gesprochen. Dabei haben Arbeitnehmer ein Recht auf Beschäftigung, das sie auch gerichtlich durchsetzen können (Beschwerderecht nach dem Betriebsverfassungsgesetz).
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,758693,00.html