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Vollständige Version anzeigen : 7,3 Millionen "Minijobs"



Felix Krull
26.04.2011, 14:14
Immer mehr Menschen arbeiten als Minijobber

26.04.2011

In der Wirtschaft boomt ein Bereich: die Minijobs. Immer mehr Menschen arbeiten einem Zeitungsbericht zufolge als geringfügig Beschäftigte. Ende September 2010 gab es mehr als 7,3 Millionen von ihnen.

Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten als Minijobber. Ende September 2010 gab es mehr als 7,3 Millionen geringfügig entlohnte Beschäftigte, die bis zu 400 Euro abgabenfrei verdienen können, wie aus Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervorgeht, die der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegen. Das sind fast 1,6 Millionen mehr als 2003. Nach Angaben der BA ist inzwischen jedes vierte Beschäftigungsverhältnis ein geringfügiges. Knapp fünf Millionen Menschen arbeiten demnach ausschließlich als Minijobber.

Mehr als zwei Millionen Menschen haben den Angaben zufolge schon eine Stelle - und verdienen zusätzlich bis zu 400 Euro im Monat dazu. Bei diesen Nebenjobbern ist der Anstieg laut der Statistik besonders stark: Ihre Zahl hat seit 2003 um mehr als eine Million zugenommen. Aus der Statistik der Bundesagentur geht weiter hervor, dass vor allem im Groß- und Einzelhandel, in Restaurants und Hotels sowie im Gesundheits- und Sozialwesen die 400-Euro-Jobs weit verbreitet sind. [...]

Quelle (http://referer.us/www.derwesten.de/nachrichten/wirtschaft-und-finanzen/Immer-mehr-Menschen-arbeiten-als-Minijobber-id4579245.html)

Siehe auch:


Niedriglöhne - Deutschland wird zur Minijobber-Republik

26.04.2011

Sie verdienen maximal 400 Euro und zahlen keine Abgaben - laut einem Pressebericht hat die Zahl der Minijobber in Deutschland die Sieben-Millionen-Marke überschritten. Gewerkschaften und Arbeitgeber sehen den Boom kritisch: Die Betroffenen haben kaum Chancen auf Vollzeitjobs. [...]

Quelle (http://referer.us/www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,758944,00.html)

Zur Erinnerung, wer den Deutschen die "Minijobs" eingebrockt hat:


Hartz-Konzept

Minijob-Kompromiss ist durch

17.12.2002

Die rot-grüne Bundesregierung und die Union haben sich im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat erwartungsgemäß auf den Ausbau des Niederiglohn-Sektors verständigt.

Quelle (http://referer.us/www.handelsblatt.com/minijob-kompromiss-ist-durch/2216074.html)

Orakel
26.04.2011, 14:47
Naja. Die sind ja noch gut dran. Mein kumpel kam mit Minijob auf 1100 Euro netto und die Miete haben sie ihn auch noch bezahlt.
Ich war letztes Jahr noch Leiharbeiter und konnte mit meinen ca. 930 Euro alles selber bezahlen. Da hatte er schon ca 500 Glocken mehr zum leben.
Aber ich frag mich immer,wo das noch hinführen wird, wenn hier mal keiner mehr einzahlt.

Gottfried
26.04.2011, 16:10
Aber ich frag mich immer,wo das noch hinführen wird, wenn hier mal keiner mehr einzahlt.

Es funktioniert trotzdem ganz gut, weil in dieser Statistik die Schwarzarbeit nicht auftaucht, deren Entgelte meist sofort verkonsumiert werden und damit Umsatzsteuer einbringt.

Nach Schätzungen gehen 20 Millionen Deutsche einer Schwarzarbeit nach.

Bräunie
27.04.2011, 00:08
Aber ich frag mich immer,wo das noch hinführen wird, wenn hier mal keiner mehr einzahlt.

Altersarmut ist eine Sache! Denn welcher Niedriglöhner kann privat fürs Alter ansparen. Die werden dann von einer Kleinstrente leben und fallen dem Gesetz der "sozialen Euthanasie" anheim, wenn Du arm bist, musst Du früher sterben. So einfach isses...

Andererseits wird der Etat für Sozialleistungen schrumpfen, wenn aufgrund des überbordenden Niedriglohnsektors nur noch wenige Asche in die Kasse kommt. Was nämlich immer wieder gerne übersehen ist, dass nicht durch ausufernde Sozialstaatstätigkeit die Kassen lehr sind, sondern wegen der Krise der Arbeitsgesellschaft. Hohe Arbeitslosigkeit oder eben nur so Mini-Jobs bringen eben nichts ein. Wollen wir mal hoffen, dass am Ende von exorbitanten Kürzungen und Streichungen im sozialen Bereich endlich mal Unruhen einbrechen und das verlogene, korrupte BRD- Regime hinweggefegt wird. Aber dazu ist nicht nur soziale Not, sondern auch die Einsicht der Mitbürger erforderlich. Und daran wirds hauptsächlich hapern...

schlageter
27.04.2011, 00:36
Und da heißt es immer, wir Deutschen wären uns für niedrige Arbeiten zu schade.

martin54
27.04.2011, 06:49
Eigentlich sollte spätestens diese Meldung Anlaß genug zum Nachdenken über den Sinn der Arbeitslosenstatistik sein.

Gottfried
27.04.2011, 07:42
Eigentlich sollte spätestens diese Meldung Anlaß genug zum Nachdenken über den Sinn der Arbeitslosenstatistik sein.

Die Arbeitslosenzahl könnte aber hinkommen, wenn man die vielen Schwarzarbeiter berücksichtigt.

Klopperhorst
27.04.2011, 12:30
In Deutschland wächst eine ungebildete und genetisch minderwertige Mehrheit heran, die für diese "Jobs" prädestiniert ist.

Nur 3% der unter 25jährigen Mütter haben die höchste Ausbildungsstufe, aber mehr als 50% haben gar keinen Abschluss.

Da wächst das Potenzial für diese McJobs heran.

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Brotzeit
27.04.2011, 12:38
Frühersprach man von einer Putzstelle oder Nebenerwerb als Kellner/in .

Heute bezeichnet man diese absolut unterrespektierten und unterbezahlten; teilweise entwürdigendenden "Job´s" grossurig als Minijobs!

Gottfried
27.04.2011, 13:08
Frühersprach man von einer Putzstelle oder Nebenerwerb als Kellner/in .

Heute bezeichnet man diese absolut unterrespektierten und unterbezahlten; teilweise entwürdigendenden "Job´s" grossurig als Minijobs!

Man darf nicht vergessen, dass diese Minijobs auch steuerliche Vorteile haben und deswegen so beliebt sind. Das sind nicht alles "McJobs", sondern zu einem gewissen Teil auch Steueroptimierungsmodelle.


Auch gut betuchte Haushalte haben eine Möglichkeit gefunden, die Subvention für sich zu nutzen. So zum Beispiel Evelyn Patzki. Ihr Mann ist Gutverdiener. Mit ihrem 400-Euro-Job bessert sie nur ein bisschen die Haushaltkasse auf. Das ist bei dem hohen Familieneinkommen besonders lukrativ, denn der hohe Steuersatz fällt beim 400-Euro-Job einfach weg.

O-Töne
Evelyn Patzki, 400-Euro-Jobberin:
“Mein Mann ist selbstständig und hat schon ein relativ hohes Einkommen, muss
demzufolge auch hohe Steuern zahlen, hat einen hohen Einkommmensteuersatz und deshalb ist es für uns halt lukrativ, weil diese 400 Euro nicht auf dieses gesamt zu versteuernde Einkommen angerechnet werden.“


Ein anderes Beispiel


Minijob und Hauptjob – am gleichen Arbeitsplatz.
O-Töne Isabelle Andree, Angestellte: „Zum einen sehen Sie hier den gelben Ordner, der steht für die VPM Consulting GmbH, was so viel wie die Muttergesellschaft ist und der repräsentiert meine Haupttätigkeit und zum anderen gibt es da auch noch den blauen Ordner, das ist dann die DMK Projektplan GmbH, das ist dann meine Nebenbeschäftigung. Ist auch ein bisschen kleiner – sieht man ja.“

400 Euro ohne Steuern und Abgaben - obwohl Isabelle Andree schon eine reguläre Arbeit hat.


http://daserste.ndr.de/panorama/media/pdfminijob101.pdf

Brotzeit
27.04.2011, 18:13
Man darf nicht vergessen, dass diese Minijobs auch steuerliche Vorteile haben und deswegen so beliebt sind. Das sind nicht alles "McJobs", sondern zu einem gewissen Teil auch Steueroptimierungsmodelle.


Keine Vorteile ohne Nachteile!

Angesichts des Faktes , daß eine Reform immer nur dem stärkeren Partner dient, ist es klar, daß diese steuerlichen Vorteile seitens der herrschenden politischen Kaste nicht gewährt wurden , ohne, daß es auf der anderen Seite zu steuerlichen Nachteilen für die steuerzahlenden Bürger bzw. für eine Gruppe von Bürgern kommt!

"Möger er ( Luther ) sagen , was er wolle;
möge er mir bloß nicht meine Einkünfte schmählern!"

Gottfried
27.04.2011, 21:58
Keine Vorteile ohne Nachteile!

Angesichts des Faktes , daß eine Reform immer nur dem stärkeren Partner dient, ist es klar, daß diese steuerlichen Vorteile seitens der herrschenden politischen Kaste nicht gewährt wurden , ohne, daß es auf der anderen Seite zu steuerlichen Nachteilen für die steuerzahlenden Bürger bzw. für eine Gruppe von Bürgern kommt!

"Möger er ( Luther ) sagen , was er wolle;
möge er mir bloß nicht meine Einkünfte schmählern!"

Das ist kein Nullsummenspiel. Außerdem kurbeln niedrigere Steuern die Wirtschaft an. Letztlich profitieren alle davon. Ok, die Faulen vielleicht nicht. Aber wer nicht arbeitet, soll ja auch nicht essen.