Sobieski Vengeance
13.04.2011, 16:24
Wilder Sex, erbärmliche Eltern und Gastauftritte von Napalm Death: Die britische TV-Serie "Skins" zeigt eine Jugend zwischen Dauerrausch und Depression - und gehört zum Aufregendsten, was das Fernsehen zu bieten hat. Jetzt sind die ersten drei Staffeln endlich auf Deutsch erschienen.
[...]
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,755708,00.html
Während man im dekadenten Europa diesen Akt mutwilliger Volksverblödung abfeiert, regt sich in den geistig noch halbwegs gesunden Staaten Widerstand gegen die Propagierung gelebter Verwahrlosung:
Kiffen statt Hausaufgaben: Mit seiner neuen Teenager-Soap "Skins" hat MTV die US-Sittenwächter auf den Plan gerufen. Sieben Werbekunden sind bereits abgesprungen, darunter GM. Doch den Unternehmen geht es weniger um Moral als um ihre Bilanzen.
Schon die erste Episode erregte die Gemüter: Halbnackte Teenager, ein milchgesichtiger Junge auf Entjungferungsmission, eine lesbische Cheerleaderin, Alkohol, Marihuana, Porno, ein Körperteil namens "Mr. Happy" und eine Frau, die sich vor dem 17-jährigen Nachbarsjungen am Fenster entblößt. "Zieh' dich an, Herrgott nochmal", grunzt ihr Mann, der mit einem Buch im Bett liegt. "Ist ja anstößig."
Eine treffliche Bemerkung.
"Skins", die neue Soap des US-Jugendsender MTV, sorgt für Wirbel - wie erwartet, wie geplant. Das Remake einer gleichnamigen britischen TV-Serie beschreibt das Leben mehrerer Teenager zwischen Schule, Saufen und Sex. Es ist eine wirklichkeitsnahe, witzige und aus europäischer Sicht recht unaufregende Präsentation jugendlicher Realitäten in 2010. Eine Art Anti-"Glee" - Kontrapunkt zur wöchentlichen Zuckerwatte der Singsang-Serie auf Fox.
Doch während das europäische Original, das seit 2007 läuft, Kritiker begeisterte und Fernsehpreise abräumte, darunter eine Goldene Rose von Montreux, wurde "Skins" in den USA zur ersten großen Medienkontroverse des Jahres. Die Moralhüter sind auf der Palme - dabei wurden bislang gerade mal zwei Folgen ausgestrahlt.
Es ist eine Kontroverse, die jedoch weniger mit Moral und Anstand zu tun hat als vielmehr mit Geld - sprich: mit knallkarten Konzernbilanzen. Denn hier geht es nicht nur um den Kultsender MTV, der wiederum zu Viacom gehört, dem viertgrößten Medienkonglomerat der Welt, und in einem immer weiter zersplitternden US-Markt um Quoten und Beachtung kämpft. Sondern auch um weithin bekannte, teils börsennotierte Unternehmen, die MTV als direkten Kanal zu jugendlichen Kunden sehen.
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http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,755708,00.html
Da fragt man sich, wo das alles hinführen soll, wenn den Jugendlichen mit immer stärkerer Vehemenz vorgelebt wird, dass Leistung und Moral mindere Werte sind und das ein angeblich erfülltes Leben im großen und ganzen nur aus Party, Kiffen und Promiskuität besteht!
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http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,755708,00.html
Während man im dekadenten Europa diesen Akt mutwilliger Volksverblödung abfeiert, regt sich in den geistig noch halbwegs gesunden Staaten Widerstand gegen die Propagierung gelebter Verwahrlosung:
Kiffen statt Hausaufgaben: Mit seiner neuen Teenager-Soap "Skins" hat MTV die US-Sittenwächter auf den Plan gerufen. Sieben Werbekunden sind bereits abgesprungen, darunter GM. Doch den Unternehmen geht es weniger um Moral als um ihre Bilanzen.
Schon die erste Episode erregte die Gemüter: Halbnackte Teenager, ein milchgesichtiger Junge auf Entjungferungsmission, eine lesbische Cheerleaderin, Alkohol, Marihuana, Porno, ein Körperteil namens "Mr. Happy" und eine Frau, die sich vor dem 17-jährigen Nachbarsjungen am Fenster entblößt. "Zieh' dich an, Herrgott nochmal", grunzt ihr Mann, der mit einem Buch im Bett liegt. "Ist ja anstößig."
Eine treffliche Bemerkung.
"Skins", die neue Soap des US-Jugendsender MTV, sorgt für Wirbel - wie erwartet, wie geplant. Das Remake einer gleichnamigen britischen TV-Serie beschreibt das Leben mehrerer Teenager zwischen Schule, Saufen und Sex. Es ist eine wirklichkeitsnahe, witzige und aus europäischer Sicht recht unaufregende Präsentation jugendlicher Realitäten in 2010. Eine Art Anti-"Glee" - Kontrapunkt zur wöchentlichen Zuckerwatte der Singsang-Serie auf Fox.
Doch während das europäische Original, das seit 2007 läuft, Kritiker begeisterte und Fernsehpreise abräumte, darunter eine Goldene Rose von Montreux, wurde "Skins" in den USA zur ersten großen Medienkontroverse des Jahres. Die Moralhüter sind auf der Palme - dabei wurden bislang gerade mal zwei Folgen ausgestrahlt.
Es ist eine Kontroverse, die jedoch weniger mit Moral und Anstand zu tun hat als vielmehr mit Geld - sprich: mit knallkarten Konzernbilanzen. Denn hier geht es nicht nur um den Kultsender MTV, der wiederum zu Viacom gehört, dem viertgrößten Medienkonglomerat der Welt, und in einem immer weiter zersplitternden US-Markt um Quoten und Beachtung kämpft. Sondern auch um weithin bekannte, teils börsennotierte Unternehmen, die MTV als direkten Kanal zu jugendlichen Kunden sehen.
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http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,755708,00.html
Da fragt man sich, wo das alles hinführen soll, wenn den Jugendlichen mit immer stärkerer Vehemenz vorgelebt wird, dass Leistung und Moral mindere Werte sind und das ein angeblich erfülltes Leben im großen und ganzen nur aus Party, Kiffen und Promiskuität besteht!